DE2655714B2 - Verfahren zur Herstellung von niedermolekularen Polyacrylnitrilen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von niedermolekularen PolyacrylnitrilenInfo
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- C08F20/02—Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms, Derivatives thereof
- C08F20/42—Nitriles
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Description
Eines der wichtigsten Anwendungsgebiete von Polyacrylnitril ist die Herstellung von Fasern. Für dieses
Einsatzgebiet werden Polymere verlangt, deren Molekulargewicht
bie 3.5 bis 6x10« liegt. Die K-Werte für
diese Molekulargewichte liegen in etwa zwischen 50-70.
Bisher hat man niederpolymere Produkte für Dispersionszwecke stets durch Polymerisation von
Acrylsäure hergestellt; denn nur auf diese Weise konnte man niederpolymere Produkte gleichmäßiger Zusammensetzung
erhalten, da nach den bisher bekannten Verfahren zur Polymerisation von Acrylnitril stets
höherpolymere Produkte erhalten wurden, die als Dispergatoren nach ihrer Verseifung nicht einsetzbar
sind.
Aus der DE-AS 17 19 432 ist es zwar bekannt, hydrolysierte Polyacrylnitrile, die noch etwa 20—30%
Amidgruppen enthalten und ein Molekulargewicht von 3000 bis 40 000 aufweisen, als Dispersions- und/oder
Stabilisierungsmittel für Suspensionen in Industriewassersystemen mit direktem Durchsatz einzusetzen.
Obwohl in dieser Auslegeschrift Molekulargewichte von SOOO angegeben werden, sind nach der Herstellungsvorschrift
gemäß Beispiel 1 lediglich Produkte erhalten worden, deren niederstes Molekulargewicht
13 000 beträgt, wie aus der Tabelle 1 hervorgeht.
In der DE-OS 24 32 413 wird ein Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Polymerisaten beschrieben,
nach welchem man die Polymerisation in einem wäßrigen Medium bei Temperaturen von 40-70° C mit
einem Polymerisations-Initiator-System aus H2O2,
einem Hydroxylamin-Monosulfonat oder -disulfonat und einem Eisen-(II)-salz durchführt.
Da die nach der genannten Offenlegungsschrift erhaltenen Polymerisate zur Herstellung von Fasern mit
guten Festigkeits- und Wärmeeigenschaften verwendet werden sollen, muß deren Molekulargewicht über
20 000 liegen, d, h, der K-Wert muß
> 40 sein.
Aus den FR-PS 9 2] 950 und 10 63 348 sowie aus der
US-PS 25 87 465 sjnd Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Polymerisaten bekannt, nach denen die
Polymerisation entweder in Wasser oder in Methanol-Wasser-Geaijschen
durchgeführt wird. Als Redox-Initiatoren
werden Wasserstoffperoxid bzw. sauerstoffabspaltende Verbindungen zusammen mit Natriumbisulfit
oder Hydroxylammonium- bzw. Hydrazinsulfat eingesetzt,
wobei auf 100 Gewichtsteile des Monomeren 032—33 GewichtsteUe Initiator-Gemisch kommen.
Auch nach diesen Verfahren werden nur hochpolymere Produkte erhalten, die entweder zur Faserherstellung
oder als Latices zur Ausrüstung, insbesondere auf dem
•5 Textilsektor, eingesetzt werden.
Im Gegensatz hierzu liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, relativ niedermolekulare, Polyacrylnitrile mit
K.-Werten zwischen 12—30, vorzugsweise 15—25,
herzustellen, so daß das Molekulargewicht im Höchstfall etwa 5000 beträgt Zu diesem Zweck wird die
Polymerisation bei Temperaturen von 40—95° C in
einem Wasser-Isopropanol-Gemisch in Gegenwart von Wasserstoffperoxid und Hydroxylammonium- bzw.
Hydrazin-Salz als Reduktionsmittel durchgeführt Dabei
ist es zweckmäßig, den pH-Wert zwischen 14 und 2,5
am besten mit verdünnten Mineralsäuren, vorzugsweise Schwefelsäure, einzustellen. Dabei werden Wasserstoffperoxid
und Reduktionsmittel in einem Mol-Verhältnis von 1 :0,05 bis 1 :0,4 eingesetzt und auf lOOGewichtsteile
Monomeres 18 bis 35 Gewichtsteile Redox-Initiator eingesetzt
Das Isopropanol-Wassergemisch wird in einem Mol-Verhältnis von 10 :1 bis 1 :10 eingesetzt
Zur Verbesserung der Ausbeute kann man anionenaktive oder nichtionogene Dispergiermittel, wie Natriumlaurylsulfat oder äthoxylierte Nonylphenole in einer Menge bis zu 5% zusetzen.
Zur Verbesserung der Ausbeute kann man anionenaktive oder nichtionogene Dispergiermittel, wie Natriumlaurylsulfat oder äthoxylierte Nonylphenole in einer Menge bis zu 5% zusetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird als Füllungspolymerisation durchgeführt. Dazu wird in einem
Reaktionsgefäß von dem Initiator-Gemisch das Oxydationsmittel teilweise und das Reduktionsmittel vollständig
vorgelegt Das Monomere wird zusammen mit dem restlichen Oxydationsmittel unter Rühren innerhalb
etwa 2 Stunden bei Temperaturen von vorzugsweise 70—900C eingetragen. Anschließend wird durch weiteres
Rühren bei der Polymerisationstemperatur die Polymerisation innerhalb von etwa 3—4 Stunden
vervollständigt
zusammen mit dem Monomeren zugegeben, da gefunden wurde, daß auf diese Weise der Herstellung
nochmals die Möglichkeit besteht, den Polymerisationsgrad zu erniedrigen.
Nicht umgesetzte Monomere, deren Anteil durchweg unter 2% liegt können wie die verwendeten organischen Lösungsmittel durch Destillation zurückgewonnen werden.
Nicht umgesetzte Monomere, deren Anteil durchweg unter 2% liegt können wie die verwendeten organischen Lösungsmittel durch Destillation zurückgewonnen werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, niedermolekulare Polyacrylnitrile mit gleichmäßiger
und konstanter Zusammensetzung herzustellen, die sich nach der Verseifung vorzüglich als
Dispergier- und Emulgiermittel eignen.
Ein RaktionsgefäD mit I I Inhalt wird mit einem
Rührer, Thermometer, Kühler und zwei Tropftrichtern ausgestattet Durch eine weitere öffnung wird ein
Gaseinleitungsrohr und eine pH-Elektrode eingeführt.
to
Das Redoxgemisch besteht aus 0,06 MoI Hydroxylammoniumsulfat
(9,85 g), 0,12 Mol HjO2 (4,08 g) und einem
Lösungsmittelgemisch aus 200 ml Isopropanol und 88 ml Wasser. Der pH-Wert des Initiator-Gemisches
wird mit verdünnter Schwefelsäure auf 1,8 eingestellt,
anschließend wird die Lösung und der Luftraum des Reaktionsgefäßes mit Stickstoff gespült Die Vorlage
wird auf eine Temperatur von 80" C gebracht und innerhalb von 2 Stunden werden gleichmäßig Ober die
beiden Tropftrichter 1,5 Mol stabilisiertes Acrylnitril
(79,59 g) und 0,33 Mol H2O2 (83,11g, 13,5%ig) unter
Rühren in das Reaktionsgefäß eingetragen. Das Polymere flockt sofort aus und ergibt nachdem das
gesamte Monomere eingetragen ist eine dicke, weiße Suspension. Die Polymerisation wird drei Stunden unter
Rühren am Rückfluß vervollständigt Das Polymere wird durch nitration von der Reaktionslösung abgetrennt
und mit Wasser gewaschen. Die Ausbeute liegt bei ca. 78,5% (62J5 g). Der K-Wert betrug 15,4. Er wurde
— auch in den anderen Beispielen — nach H. Fikentscher,
Ceüulosechemäe 13, 58 (1932) in Dimethylformamid
(DMI7) als Lösungsmittel bestimmt
In ein 101 Reaktionsgefäß, versehen mit einem Bodenventil, Kühler, Rührer, Thermometer und
2 Tropftrichtern wird ein Initiator-Gemisch vorgelegt das aus 0,6MoI Hydroxylammoniumsuifat (98,48 g),
1,2 Mol H2θ2(403 g)und einem Lösungsmittel-Gemisch
aus 1000 ml Wasser und 1000 ml Isopropanol besteht und einen pH-Wert von 23 aufweist Durch das untere
Ventil wird der Luftraum über der Redox-Lösung mit Stickstoff gespük Bei einer Temperatur von 76—79°C
werden innerhalb von 2 Stunde» gleichmäßig über die Tropf trichter 15 Mol stab. Acrylnitril (7953 g) und
33 Mol H2O2 (831.1g, 133%ig) eingetragen. Das
Polymere flockt sofort aus und ergibt nach beendeter Zugabe des Monomeren eine dicke, weise Suspension.
Nach Ende der Zugabe wird die Polymerisation unter Rühren und 3-stOndigem Kochen am Rückfluß vervollständigt
Das Polymere wird durch eine Filtration von der Reaktionslösung abgetrennt mit Wasser gewaschen
und getrocknet Die Ausbeute betrug 727 g weißes, lockeres Pulver, das entspricht einer theoretischen
Ausbeute von 9134%.
30
35
40
45
In einem 101 Reaktionskolben, ausgestattet wie in
Beispiels 2, wird die gleiche Initiator-Mischung in einem Lösungsmittel-Gemisch aus 1000 ml H2O und 2000 ml so
Isopropanol gelöst Es wird mit N2 gespült und bei einer
Temperatur von 76—79° C innerhalb von 2 Stunden gleichmäßig über die Tropf trichter 15 Mol stab. ACN
(795,9 g) und 33 Mol Wasserstoffperoxid (831,1g, 13,5%ig) zugegeben. Das Polymere flockt sofort aus und
ergibt wie in Beispiel 1 eine weiße, dicke Suspension. Die Polymerisation wird 3 Stunden unter Rühren und
Kochen am Rückfluß vervollständigt. Das Polymere wird filtriert, mit H2O gewaschen und getrocknet. Die
Ausbeute betrug 723 g weißes, lockeres Pulver, das so
entspricht einer theoretischen Ausbeute von 90,84%. Der K-Wert wurde in DMF bestimmt und betrug 17,88.
In einem 101 Reaktionskolben, ausgestattet wie in Beispiel 2, wird die gleiche Initiator-Mischung in einem
Lösungsmittel-Gemisch aus 870 g HjO und 2000 ml
Isopropanoi gelöst. Mit N2 wird gespült und bei einer Temperatur von 780C wird innerhalb von 1,5 Stunden
gleichmäßig ober die Tropftrichter 15 Mol stab, ACN
(795,9 g) und 33 MoI H2O2 (831,1 g, 13,5%ig) zugegeben.
Das Polymere flockt nach ca, 15 Minuten und ergibt am
Ende der Zugabe eine dicke, weiße Suspension. Die
Polymerisation wird während 3 Stunden unter Rühren und Kochen am Rückfluß vervollständigt Das Polymere
wird filtriert mit H2O gewaschen und getrocknet Die Ausbeute betrug 662 g weißes, lockeres Pulver, das
entspricht einer theoretischen Ausbeute von 83,18%. Der K-Wert wurde in DMF bestimmt und betrug 17,44.
In einem 101 Reaktionsgefäß, ausgestattet wie in
Beispiel 2, wird ein Initiator-Gemisch aus 1,2 Mol Hydroxylammoniumchlorid (83,4 g) und 1,2MoI H2O2
(40,8 g) in einem Lösungsmittel-Gemisch aus 575 ml H2O und 1500 ml Isopropanol gelöst vorgelegt Mit N2
wird gespült und bei einer Tempreatur von 75—900C
werden innerhalb von 2 Stunden gleichmäßig über die Tropftrichter 15 Mol stab. ACN (7953 g) und 33 Mol
H2O2 (831,1 g, 13,5%ig) zugegeben. Das Polymere flockt
nach 15 Minuten und ergibt am Ende der Zugabe eine dicke, weiße Suspension. Bei einer Temperatur von
76—880C wird 3 Stunden unter Rühren die Polymerisation
vervollständigt Das Polymere wird filtriert mit H2O gewaschen und getrocknet Die Ausbeute betrug
491 g weißes, lockeres Pulver; die theoretische Ausbeute liegt bei 61,7%. Der K-Wert wurde in DMF bestimmt
und betrug 1631.
In einem 101 Reaktionskolben, ausgestattet wie in Beispiel 2, wird ein Initiator-Gemisch vorgelegt das
03MoI Hydrazinsulfat (39,04 g) und UMoI H2O2
(40,8 g) in einem Lösungsmittel-Gemisch aus 1575 ml H2O und 2500 ml Isopropanol gelöst enthält und einen
pH-Wert von 2,15 aufweist. M;t N2 w"?d gespült und bei
einer Temperatur von 85—900C werden innerhalb von
2 Stunden gleichmäßig über die Tropftrichter 15MoI stab. ACN (795,9 g) und 33 Mol H2O2 (831,1 g, 13,5%ig)
zugegeben. Das Polymere flockt sofort aus und ergibt am Ende der Zugabe eine dicke, weiße Suspension. Bei
einer Temperatur von 76—78°C wird 3 Stunden unter Rühren die Polymerisation vervollständigt Das Polymere
wird filtriert, mit H2O gewaschen und getrocknet. Die Ausbeute betrug 640 g, das entspricht einer theoretischen
Ausbeute von 80,4%. Der K-Wert wurde in DMF bestimmt und betrug ca. 24,5.
In einem 101 Reaktionsgefäß, ausgestattet wie in Beispiel 2, wird das gleiche Initiator-System wie in
Beispiel 3 vorgelegt Gleichzeitig wird als Dispergiermittel 5% Natriumlaurylsulfat, bezogen auf Monomere,
zugesetzt. Mit N2 wird gespült und bei einer Temperatur
von 59 bis 610C werden innerhalb von 1,5 Stunden
gleichmäßig über die Tropftrichter 15MoI ACN (795,9 g) und 33 Mol H2O2 (831,1 g, 13,5%ig) zugegeben.
Das Polymere flockt sofort aus und ergibt am Ende der Zugabe eine dicke, weiße Suspension. Bei der gleichen
Temperatur wird 3 Stunden unter Rühren die Polymerisation vervollständigt Das Polymere wird filtriert, mit
H2O gewaschen und getrocknet Die Ausbeute betrug 760 g, das entspricht einer theoretischen Ausbeute von
954%. Der K-Wert wurde in DMF bestimmt und betrug 21,5.
In ein 5001 Reaktionsgefäß, versehen mit einem
Bodenventil, Kühler, Röhrer, Thermometer und 2 oberen Einlaßventilen, wird ein Initiator-Gemisch
vorgelegt, das aus 60MoI Hydroxylammoniumsulfat
(9,848 g), 120MoI Wasserstoffperoxid (4,08 kg) und
einem Lösungsmittelgemisch aus 821 H2O und 2001
Isopropano! besteht Durch das untere Ver.lil wird der
Luftraum über der Redox-Lösung mit Stickstoff gespült
Bei einer Temperatur von 76—81 "C werden innerhalb
von 6 Stunden gleichmäßig über die oberen Einlaßventile 1500MoI stab, ACN (79,59 kg) und 330MoI H2O2
(87,4 kp, 12,84%ig) unter Rühren eingetragen. Das
Polymere flockt nach etwa einer Stunde aus und ergibt nach beendeter Zugabe des Monomeren eine dicke,
weiße Suspension. Nach Ende der Zugabe wird 2 Stunden bei Rückflußtemperatur die Polymerisation
vervollständigt Das Polymere wird durch Filtration von der Reaktionslösung abgetrennt, mit H2O gewaschen
und getrocknet Die Ausbeute betrug 77,28 kg helles, lockeres Pulver, das entspricht einer theoretischen
Ausbeute von 97,1%. Der K-Wert wurde in DMF bestimmt und betrug 15,95.
Claims (1)
- Patentansprüche:J. Verfahren zur Herstellung von niedermolekularen Polyacrylnitrilen durch Polymerisation von Acrylnitril bei Temperaturen von 40—95°C in einem Alkohol-Wasser-Gemisch in Gegenwart eines Redox-lnitiators, bestehend aus Wasserstoffperoxid und Hydroxylammonium- bzw. Hydrazin-Salz als Reduktionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in einem Isopropanol-Wasser-Gemisch durchgeführt wird, wobei auf 100 Gewichtsteile des Monomeren 18—35 Gewichtsteile Redox-Initiator, dessen Mol-Verhältnis Wasserstoffperoxid zu Reduktionsmittel von 1:0,05 bis 1 :0,4 beträgt, eingesetzt, daß Reduktionsmittel vollständig und das Wasserstoffperoxid teilweise vorgelegt und die Hauptmenge des Wasserstoffperoxides zusammen mit dem Monomeren eingetragen werden.Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Isopropanol-Wasser-Gemisch in einem Mol-Verhältnis von 10:1 bis 1:10 eingesetzt wird.3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß anionenaktive oder nicht-ionogene Dispergiermittel in Mengen von 0,2 bis 5%, bezogen auf Acrylnitril, eingesetzt werden.
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