DE2654878C3 - Gerät zur Messung der Erweichungszeit von Formlingen - Google Patents
Gerät zur Messung der Erweichungszeit von FormlingenInfo
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- G01N25/02—Investigating or analyzing materials by the use of thermal means by investigating changes of state or changes of phase; by investigating sintering
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Messung der Erweichungszeit, Jchmelzzeit oder Auflösungszeit von
bei einer bestimmten Temperatur, vorzugsweise Körpertemperatur, erweichenden, schmelzenden oder sich
auflösenden Formungen, vorzugsweH« aus dem phar- s">
mazeutischen oder kosmetischen Bereich, bestehend aus einem auf der bestimmtem Temperatur gehaltenen
Gefäß, in dem ein oder mehrere Prüfrohre mit einer Auflage für den Formling und einem auf diesen durch
sein Eigengewicht aufsetzbaren Körper angeordnet *o sind.
Es war bekannt, nach E. Soos und A. Biener (Scient. Pharm. Wien) 21, 48 (1953) den »Erweichungsgrad«
festzustellen, in dem ein Suppositorium in einem Reagenzglas 30 Minuten bei Aufbewahrung in einem ^
Wasserbad von 37° C beobachtet wird.
G.Friesen (Dtsch. Apoth.-Ztg. 62, 109, 162 (1950))
gebrauchte eine ähnliche Methode für wasserlösliche Suppositorien und beobachtete in bestimmten Zeitabständen nach Aufbewahrung bei 37°C in Wasser den w
»Grad der Auflösung«.
Eine ähnliche Methode beschrieb A. Katalchermann (Chem. Zentralblatt I, 3183 (1937)), der in einem
Becherglas bei 37" C beobachtete, wenn ein in Wasser schwimmendes Suppositorium aus Fett durch ein «
dariibergehaltenes Drahtsieb hindurch geschmolzen ist und sich auf der Wasseroberfläche sammelt.
Während die genannten Verfahren lediglich eine visuelle Veränderung von geformten Arzneizubereitungen zulassen, wird bei einem bekannten Zäpfchen- «>
Schmelz-Prüfer bereits die Sehmelzzeit in einem
standardisierten Verfahren zeitlich gemessen. Sofern kein Schmelzen eintrat, kann durch Betasten mit einem
Metall- bzw. Glasstab der Erweichungsgrad festgestellt werden. Hennig (Über die rektale Resorption von '■"·
Medikamenten, Juris Verlag, Zürich, 1959) entwickelte
ein Gerät, das das Schmelz b/w. Erweichungsverhaltcn
in einem von Wasser bei 37T umflossenen Dialysier
schlauch beobachten läßt. Der auf den Schlauch vom
Wasser ausgeübte Druck simuliert die Peristaltik des Mastdarms.
Ein weiteres Gerät entwickelte Krowczynski (Aceta
Poloniae Pharmaceutica 19, 1 (1962)). Hiermit wird die völlige Deformation eines mit bestimmten Gewichten
belasteten Suppositoriums bei 37° C gemessen.
Die bekannten Geräte zeigen den Nachteil, daß sie nicht universell bei allen Stiften, Zäpfchen oder i'ugeln
anwendbar sind.
Insbesondere bei Formungen mit hohen Feststoffanteilen zeigt die erweichende Mischung oft noch eine
solch hohe Viskosität, daß eine Deformation oder ein völliges Erweichen nicht mehr eindeutig meßbar ist und
die Reproduzierbarkeit nicht gewährleistet ist
Es bestand daher die Aufgabe, das Verhalten von Formungen des pharmazeutischen oder kosmetischen
Anwendungsbereichs bezüglich besonders der Erweichung, des Schmelzens und Auflösens bei einer der
Körpertemperatur des Menschen entsprechenden Temperatur in kurzer Zeit, reproduzierbar und für alle
Zusammensetzungen von Formungen anwendbar, zu messen. Weiter bestand die Aufgabe, die vielfach nicht
genügend aussagefähige Messung der Deformation der Formlinge nach Krowczynski durch eine neue Meßgröße und neue Ausbildung des Meßgerätes zu ersetzen.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der gewichtsbelastende Körper
als Penetrationsstab und die Auflage für den Formling als Einschnürung des Prüfrohres ausgebildet ist
Der Formling wi/d mittels eines Penetrationsstabes
von bestimmtem gleichbleibenden Gewicht und Durchmesser bei genau eingestellter Temperatur belastet Im
Prinzip erfolgt daher eine Messung der Penetrationszeit bzw. der Penetration, obgleich auch die Messung
anderer Größen möglich ist. Der Endpunkt der Messung ist im Regelfall der Zeitpunkt, an dem der Stab den
Formling durchdrungen hat. Mit dem neuen Meßgerät ist schnell und reproduzierbar für alle pharmazeutisch
und kosmetisch verwendeten Formlinge, unabhängig von der Zusammensetzung, die Penetrationszeit als
einheitliche Meßgröße ermittelbar, die zuverlässig eine Beurteilung des Verhaltens nach der Applikation des
Formlings erlaubt.
Weiterhin kann der Penetrationsstab am unteren und
oberen Ende in einer axialen Lagerung geführt werden. Sehr bevorzugt wird der Penetrationsstab von einem
Führungsrohr umfaßt sein.
Schließlich kann der untere Teil des Führungsrohres als seitliche Halterung des Formlings ausgebildet sein.
Die Meßtemperatur liegt bei Suppositorien für Erwachsene bei etwa 36 bis 37° C bzw. für Kinder
zwischen 36 und 37,50C und für z. B. kosmetische Stifte
wie Lippenstifte etc. im Bereich von 30 bis 35" C.
Weitere Anwendungsbereiche sind z. B. die Messung
des Erweichungsverhaltens von bei Temperaturerhöhung erweichenden Stoffen wie Wachse, Fette etc., und
das Messen der Auflösungsgeschwindigkeit in Wasser, wasserhaltigen oder nichlwäßrigen Flüssigkeiten von
Kapseln oder Überzügen über Dragees, Tabletten etc. aus Gelatine o.a.
Die Abbildungen erläutern ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Meßgerätes. Es
zeigt
F i g. 1 drei in einem gemeinsamen Gefäß angeordnete Pnifrohre im Längsschnitt mit eingelegtem Formling,
F i g. 4 einen Penetrationsstab und
Fig,5 das Führungsrohr des Penetrationssiabes mit
Halterung für den Formling,
Das während einer Messung dargestellte Meßgerät der Fig, I zeigt als gemeinsames Gefäß der Prüfrohre
ein Durchflußgerät 1 mit durch den Abfluß 2 geregeltem Füllstand von Wasser, welches durch einen nicht
gezeigten Thermostaten auf während der Messung gleichbleibende Temperatur gehalten ist. Das Gefäß ist
oben mit dem abnehmbaren Deckel 3 verschlossen, in dessen bevorzugt runde Bohrungen im gezeigten Fall
ein Thermometer 12 und drei Prüfrohre 4, zwei davon nur angedeutet, eingelegt sind. Im Prüfrohr 4 liegt
Formling 10 auf der als Einschnürung ausgebildeten Auflage 5 auf und wird von dem Thermostat
entnommenen Wasser 13 von Meßtemperatur umgeben. Das unten offene Meßrohr steht durch einen
eingesetzten Stopfen auf dem Boden des Gefäßes auf. Der von oben auf den Formling aufgesetzte Penetrationsstab
hat durch seine Schwere den Formling bereits teilweise durchdrungen. Hierbei ist der Penetrationsstab
6 im Führungsrohr 7 abwärts geglitten. Das Führungsrohr 7 ist im oberen Teil des Meßrohres durch den
Stopfen 8 gehalten und umschließt in seinem unteren Teil als Halterung 9 den oberen Teil des Formlinge 10
und liegt mit dem äußeren Teil der Halterung 9 bei 11 an
der Innenwand des Prüfrohres an.
F i g. 2 zeigt den Deckel des gemeinsamen Gefäßes in Seitenansicht und Draufsicht mit den Bohrungen für
drei Prüfrohre und Thermometer, F i g, 3 den Prüfrohrmantel,
F i g. 4 den Penetrationsstab 6 und F i g. 5 das Führungsrohr 7 des Prüfstabes mit einer für kugelförmige
Formlinge ausgebildeten Halterung 9a in gegenüber ι F i g. 1 verkleinertem Maßstab.
Methode der Messung
Das als Temperierbad dienende gemeinsame Gefäß wird vorzugsweise mit Wasser gefüllt und mittels eines
lu Thermostaten auf die gewünschte Meßtemperatur
±0,1°C gebracht und der Deckel aufgelegt. Zur Messung werden jeweils z. B. 3 Prüfrohre verwendet,
am unteren Ende mit einem Stopfen verschlossen und in das gemeinsame Gefäß gestellt. In jedes Prüfrohr wird
υ je 5 ml Wasser von Prüftemperatur so eingefüllt, daß es
oberhalb der Einschnürung stehenbleibt. Nach Ausgleichung der Temperaturen wird in jed^s Prüfrohr ein
Formling eingelegt und die Zeit mittels Stoppuhr genommen. Die Formlinge werden sofort danach
mittels des Führungsrohres so fixiert, daß sie ohne Druck oberhalb der Einschnürung geharien werden und
sofort die Penetrationsstäbe auf die Formringe aufgesetzt.
Der Formling beginnt nach einiger Zeit zu erweichen bzw. zu schmelzen oder sich aufzulösen.
Der Formling beginnt nach einiger Zeit zu erweichen bzw. zu schmelzen oder sich aufzulösen.
Der Ei.dpunkt der Messung ist erreicht, wenn die
Penetrationsstäbe in der unteren Einschnürung der Prüfrohre erscheinen. Die Zeit wird jeweils auf der
Stoppuhr abgelesen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Gerät zur Messung der Erweichungszeit, Schmelzzeit oder Auflösungszeit von bei einer
bestimmten Temperatur, vorzugsweise Körpertem- >
peratur, erweichenden, schmelzenden oder sich auflösenden Formungen, vorzugsweise aus dem
pharmazeutischen oder kosmetischen Bereich, bestehend aus einem auf der bestimmtem Temperatur
gehaltenen Gefäß, in dem ein oder mehrere in Prüfrohre mit einer Auflage für den Formling und
einem auf diesen durch sein Eigengewicht aufsetzbaren Körper angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper als Penetrationsstab
(6) und die Auflage für den Formling als Einschnü- ι r>
rang (5) des Prüfrohrs ausgebildet ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Penetrationsstab (6) am unteren und
oberen Ende in einer axialen Lagerung geführt ist.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß äe* Penetrationsstab (6) von einem
Führungsrohr (7) umfaßt ist.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Teil des Führungsrohres (7) als
seitliche Halterung (9) für den Formling (10) ausgebildet ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762654878 DE2654878C3 (de) | 1976-12-03 | 1976-12-03 | Gerät zur Messung der Erweichungszeit von Formlingen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762654878 DE2654878C3 (de) | 1976-12-03 | 1976-12-03 | Gerät zur Messung der Erweichungszeit von Formlingen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2654878A1 DE2654878A1 (de) | 1978-06-08 |
DE2654878B2 DE2654878B2 (de) | 1980-08-28 |
DE2654878C3 true DE2654878C3 (de) | 1981-06-11 |
Family
ID=5994631
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762654878 Expired DE2654878C3 (de) | 1976-12-03 | 1976-12-03 | Gerät zur Messung der Erweichungszeit von Formlingen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2654878C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN105136611B (zh) * | 2015-09-15 | 2017-09-22 | 湖北华强科技有限责任公司 | 一种丁基胶塞发粘性能快速评价方法 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1772736U (de) * | 1958-07-04 | 1958-08-21 | Basf Ag | Apparatur zur reihenbestimmung der gelierzeit von waessrigen kolloidalen loesungen haertbarer harze. |
-
1976
- 1976-12-03 DE DE19762654878 patent/DE2654878C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2654878B2 (de) | 1980-08-28 |
DE2654878A1 (de) | 1978-06-08 |
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