DE2654568C3 - Verfahren zum Betätigen einer elektrochromen Anzeigetafel - Google Patents
Verfahren zum Betätigen einer elektrochromen AnzeigetafelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betätigen einer elektrochromen Anzeigetafel, die mit einer
elektrochromen Substanz gefüllt ist, welche durch telektive Einwirkung von elektrischen Feldern örtlich
ihre optischen Eigenschaften sichtbar zu ändern vermag. Eine solche Anzeigetafel ist üblicherweise mit
einer Anzahl von die Lage von Anzeigepunkten ousr
Zeichen definierenden Elektroden versehen. Weiterhin lind Ansteuerungsschaltungen vorgesehen zum Liefern
impulsförmiger Steuerströme für das Auslösen sichtbarer Veränderungen der elektrochromen Substanz. Zu
einer bestimmten Stromstärke gehört eine gewisse Übergangszeit, die dadurch definiert ist, daß ein
ausgelöster sichtbarer Effekt gerade nicht mehr weiter verbessert werden kann.
Unter elektrochromen Anzeigeeinrichtungen vertteht man im allgemeinen passive Systeme, die bei
Anlegen eines elektrischen Feldes ihre optische Absorption und damit meist ihre Farbe ändern. Nach
Abschalten des elektrischen Feldes bleibt diese Farbänderung erhalten, so daß diese Anzeigetafeln die optische
Information auch speichern können. Durch Anlegen tines Gegenfeldes wird das System in den Ausgangszuttand
zurückgeführt. Grundlage der meisten Elektro· chrome sind organische oder anorganische Redoxsyste
nie, Beispielsweise kann das Oxid eines Übergangsme·
talles unter Stromeinwirkung mit einem sauren Elektrolyten reagieren.
Meistens arbeitet eine elektrochrome Anzeigetafel in
der Weise, daß aus einer Lösung chromogenes Material auf einer Anzeigeelektrode niedergeschlagen wird. Eine
solche Anzeigeeinrichtung und eine geeignete elektrochromische
Substanz ist beispielsweise in der britischen Patentschrift 13 76 799 und in der US-Patentschrift
38 64 589 beschrieben.
Bisher war es üblich, eine Anzeige dadurch zu erzeugen, daß man eine gleichmäßige Ladung jeder
Anzeigeelektrode solange zuführte, bis genügend Material dort niedergeschlagen war. Es gibt jedoch eine
obere Grenze für die Größe des Stromes, der in dieser Weise zugcführt werden kann. Denn für jede Stromstär-
ke gibt es eine als Übergangszeit bezeichnete Zeitspanne, nach welcher in unmittelbarer Nähe der
Elektrode die Konzentration der Lösung oder der Substanz an ausfällungsfähigem Material auf NuIi
zurückgegangen ist. Deshalb wurde bisher die Strom-
is stärke so gewählt, daß diese Übergangszeit auf jeden
Fall länger als sie für die Erzeugung einer Anzeige an der Elektrode erforderliche Zeitspanne war.
In der US-Patentschrift 38 39 857 ist eine Anordnung zur darstellenden Messung eines elektrischen Stromes
beschrieben. Dabei passiert der Strom ein elektrochromisches Anzeigematerial, welches entsprechend dem
Stromfluß seine Farbe verändert
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren für eine elektrochromische Anzeige anzugeben, welches zu
einer schnelleren Erzeugung der Anzeige als in den bisher bekannten Fällen führt
Es wurde herausgefunden, daß eine einfache Abänderung des zuvor beschriebenen Verfahrens in überraschender
Weise zu einer wesentlich schnelleren Erzeugung einer Anzeige führt.
Es wird auf eine Veröffentlichung von LF. Chang
und W.E. Howard mit dem Titel »Performance Characteristics of Electrochromic Displays« verwiesen,
die in IEEE Transactions on Electron Devices. ED-22, Nr. 9, September 1975, auf den Seiten 749 bis 758
erschienen ist. In dieser Arbeit ausgeführte Berechnungen zeigen, daß das angeführte Material in einer
Sekunde Darstellungen nur innerhalb eines Bereichs zwischen 20 und 70 Zeilen von Anzeigeelektroden
liefern kann, abhängig davon, cb die Anzeige in Transmission oder in Reflexion verwertet werden soll.
Das erfinderische Verfahren übertrifft diese Zahlen um mehr als eine Größenordnung.
Diese Aufgabe wird in der im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Weise gelöst.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dem
Unteranspruch zu entnehmen.
Die Erfindung wird an Hand von Beispielen mit Hilfe der Zeichnung näher erläutert.
W l· ι g. I ist eine graphische Darstellung, welche die
Konzentration des elektrochromen Materials in der Nähe einer An/eigeelektrode veranschaulicht;
F i g. 2 und 3 /eigen schematisch verschiedene Ausführungsbeispiele von Anzeigetafeln, bei welchen
das erfindungsgemäße Verfahren angewendet werden kann.
F.me elektroihrome Anzeigetafel, welche mit einem
gelösten elektrochromen Material gefüllt ist, arbeitet so. daß unter der f'mwirkung ein;s elektrischen Feldes an
bo einer Anzeigeelektrode Material niedergeschlagen
wird Die fur die Lr/xugung einer annehmbaren
Anzeige erforderliche Ladungsmenge in Coulomb kann berechnet oder empirisch bestimmt werden. Für ein
vorgegebenes elektrochromes Material und eine bestimmte Geometrie der Elektroden kann sie als
Festwert angesehen werden. Es gibt jedoch eine Obergrenze für die zuführbare Ladungsmenge, weil in
unmittelbarer Nähe der Elektrode die Konzentration
Stromdichte
i
i
Übergangszeit Spez. Ladung Impulse
CbW
/V
Anzahl
Anzahl
16
X 10""
10 4
X 10 4
ΙΟ"2
166 X 10"2
10 4
X 10 4
ΙΟ"2
166 X 10"2
16
0,16 X 10 '
0,4 X IO
0,4 X IO
X 10 '
4 X 10~3
16 X 10"3
4 X 10~3
16 X 10"3
1,6
60
25
6
6
2,5
< 1
< 1
Um eine annühmbare Anzeige mit gerade einem zugeführten Impuls zu erhalten, ist eine Stromdichte
von etwa 0,2 A/cm2 erforderlich, wobei der Impuls
20
der Lösung auf Null zurückgehen kann. Die Zeitspanne, bis dies erfolgt, wird die Übergangszeit τ genannt
Diese Erscheinung wird in der F i g. 1 veranschaulicht, weiche die Konzentration von chromogenem Material
an der Anzeigeelektrode darstellt Die Kurven zeigen die Konzentration als Funktion des Abstandes von der
Elektrodenoberfläche. Ohne Einwirkung eines elektrischen Feldes ist die anfängliche Konzentration an der
Elektrode gleich der Grundkonzentration Can chromogenem Mate.ial im gesamten Elektrolyten. Das ist der
Zustand zur Zeit ίο. Nachdem Strom für eine Zeitspanne
ii zugeführt wurde, sinkt die Konzentration von elektrochromem Material an der Elektrode in der
dargestellten Weise ab. Sie vermindert sich weiter bis zu einem Zeitpunkt t2, usw. bis zu einer Zeit τ, der
Übergangszeit wenn die Konzentration an der Elektrode den Wert Null erreicht und kein weiteres
elektrochromes Material für die elektrolytische Abscheidung an der Elektrode zur Verfugung steht
Man kann zeigen, daß folgendes gilt:
τ 2 - K{.iD)2 CIi.
K ist eine Konstante für eine vorgegebene Suhstanz und
Geometrie der Anzeigeelektroden. D ist der Diffusionskoeffizient, der ebenfalls für eine vorgegebene Substanz
als konstant angesehen werden kann. C ist die Grundkonzentration der abscheidbaren Ionen in dem
Elektrolyten und /ist die Stromdichte für die zugeführte elektrische Energie.
Es sei angenommen, das das elektrochrome Material wie in der britischen Patentschrift 13 76 799 Heptyl
Viologen Dibromid
[(C7H1O2(NC5H4J2]Br ^
ist. Dann kann K näherungsweise zu 105 Coulomb
angenommen werden und Dist etwa 10-* cm2/sec.
Eine geeignete Grundkonzentration C ist 0,2 χ 10-3 Mol/cm'. Schließlich wird die spezifische
Ladungsmenge zur Erzeugung einer annehmbaren Anzeige nut 10-2 Cb/cm2 angesetzt.
Mit diesen Werten wurde die Tabelle I berechnet, die für eine in ihrer ersten Spalte vorgegebene Stromdichte
in der zweiten Spalte die Übergangszeit, in der dritten Spalte die in der Übergangszeit zuführbare spezifische
Ladung und in der vierten Spalte die Anzahl N von Impulsen angibt, die benötigt werden, um eine
spezifische Ladung von 10 2 Cb/cm2 einzuspeisen.
etwas weniger als 50 χ 10-'sec dauern sollie. Eine
Anzeigetafel hat beispielsweise etwa 500 Reihen odei Gruppen von Anzeigeelementen. Wenn jede solche
Reihe nacheinander angesteuert wird und genügend Leistung durch jeweils nur einen Impuls zugeführt wird,
um die Anzeige zu erzeugen, dann erfordert das eine Zeit von 500 χ 50 χ ΙΟ3 see, d. h. 25 Sekunden.
Es ist nun völlig überraschend, die Wirkung zu sehen, die man erzielt, wenn man statt dessen eine Folge von
wiederholten Impulsen anwendet, deren zugeführte Leistung im einzelnen ungenügend ist, um eine
annehmbare Anzeige zu erzeugen. Es sei angenommen, daß jeder Gruppe von Anzeigeelementen eine Folge
von Impulsen zugeführt wird, deren Dauer jeweils der Übergangszeit entspricht und die eine Stromdichte von
1 A/cm2 bewirken. Jede Gruppe der Anzeigetafel wird nacheinander angesteuert, so daß bei jedem Zugriff zu
einer Zeile nur ein Impuls eingespeist wird. Mit anderen
Worten bedeutet das, daß die Impulsfolgen im Zeitvielfach oder Zeitmultiplex den Gruppen von
Anzeigeelementen zugeführt λ er.'.: α. Wenn man die
Zahlen der Tabelle ! verwendet, ergibt ?ich die Zeit zum
Ansteuern von 500 Zeilen zu 500 χ 16 χ ΙΟ"4 χ 6 sec.
d. h. zu 4,8 Sekunden.
Die Ursache für diese große Zeitersparnis uesteht darin, daß in den Intervallen zwischen den Impulsen
einer Folge die Konzentration von elektrochromem Material an der Anzeigeelektrode sich erholt und
wieder den Wert der Grundkonzentration der Lösung erreicht. Die Geschwindigkeit der Ablagerung von
Material ist eine Funktion der Konzentration des Materials in der Nachbarschaft der Elektrode. Dadurch
daß mit jedem Impuls der Folge die Ablagerung erneut
bei der Grundkonzentration beginnen kann, wird insgesamt für die Ausscheidung einer gewissen Menge
von Material Zeit gespart Die Zeit, in der man auf die Erholung der Konzentration an der Elektrode eines
Anzeigepunktes wartet, wird nutzbringend an für die Ansteuerung anderer Gruppen von An/eigenunkten
verwendet.
Die Tabelle II zeigt in ihrer dritten Spalte die Zeit, die e forderlich ist, um eine Anzeige in einer Tafel mit 500
Zeilen von Anzeigepunkten zu erzeugen, wobei N Impulse gemäß der zweiten Spalte bei einsr Stromdichte
; verwendet werden, die in der ersten Spalte der Tabelle angeführt ist. Diese Gesamtzeit whd durch
Multiplikationen der Übergangszeit mit der Anzahl N der Impulse und der Anzahl der Gruppen von
Anzeigeelementen der Anzeigetafel berechnet.
bO
Stromdichte
55 / A/cm'
Impulse
,V
Anzahl
60
25
Gesamtzeit
0,48
1,25
4,8
1,25
4,8
Wegen der hohen Stromwerte erfordert das erfindungsgemäße
Verfahren leistungsfähige Ansteuerungsschaltungen. Beim Entwurf einer Einrichtung sollte man
sich daher entscheiden, welche Lösung man als zweckmäßiger ansieht, ob besonders kurze Anzeigezeiten,
die jedoch aufwendige Ansteuerungsschaltungen
erfordern, oder mehr mittlere Werte der Anzeigeteilen,
wodurch preisgünstigere Ansteuerungsschaltungen möglich werden.
Ein vorteilhafter Nebeneffekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß nun für den
Benutzer die gesamte Fläche der Anzeigetafel gleichzeitig sichtbar wird anstatt Zeile für Zeile, wie es bei dem
bisher gebräuchlichen Verfahren der Fall ist.
Anschließend werden zwei Beispiele von elektrochromen Anzeigetafeln beschrieben, bei welchen das
erfindungsgemäße Verfahren angewendet werden kann. Beide benutzen Ansteuerungsschaltungen mit Konstantstromquellen,
jedoch ist das erfindungsgemäße Verfahren auch anwendbar in Einrichtungen mit änderen Arten von Ansteuerungsschaltungen wie
beispielsweise Kotistantspannungsquellen. In beiden Fällen soll das elektrochrome Material Heptyl Viologen
nihrnmirl spin
Die F i g. 2 zeigt eine elektrochrome Anzeigetafel der Art, wie sie in der US-Patentschrift 38 64 589 beschrieben
ist. Die Anzeigepunkte sind definiert durch die Kreuzungspunkte von orthogonal verlaufenden Elektroden.
Eine hohle, flache Anzeigetafel 1 enthält Heptyl Viologen Dibromid in wäßriger Lösung. Auf der oberen
Innenfläche der Vorderseite der Anzeigetafel ist ein Satz von parallelen und transparenten Elektroden 2
aufgebracht, beispielsweise aus Zinnoxid. Auf der unteren Innenfläche der Tafel befindet sich ein zweiter
Satz paralleler Elektroden 3, die orthogonal zu den Elektroden 2 verlaufen. Jeder Kreuzungspunkt der
Elektroden 2 und 3 definiert einen Anzeigepunkt. Wenn zwischen den Elektroden 2 und 3 Strom geeigneter
Polarität fließt, erscheint an einem solchen Anzeigepunkt eine hellviolette Ablagerung auf einer der
Elektroden, wo sie durch die Gegenelektrode gekreuzt wird. Vorzugsweise sollte die untere Elektrode die
Ablagerung erhalten. Die Elektroden 2 sind über entsprechende Transistoren 4 mit einer Spannungsquelle
V verbunden. Der Einfachheit halber sind die Transistoren 4 als Feldeffekttransistoren dargestellt,
obwohl sie auch bipolare Transistoren sein können. Der Grad der Leitfähigkeit eines jeden Transistors wird
durch einen entsprechenden bistabilen Schaltkreis 5 konventioneller Bauweise so gesteuert, daß jeder
Elektrode 2 ein konstanter Strom zugeführt wird. Wie in der F i g. 2 schematisch angedeutet ist, befindet sich der
zugehörige Transistor 4 im Zustand hoher Leitfähigkeit, wenn der bistabile Schaltkreis im Zustand »1« ist
Zusammengenommen bilden die bistabilen Schaltkreise 5 ein Eingaberegister, dessen geladene Information die
Anzeige der Punkte einer Zeile definiert Die Elektroden 3 sind über entsprechende Transistoren 6 mit einem
Impulsgenerator 7 verbunden. Die Steuerelektroden der Transistoren 6 sind mit entsprechenden Ausgangsleitungen
9 einer Verteilerschaltung 8 verbunden, die ebenfalls durch den Impulsgenerator 7 gesteuert wird.
Der Impulsgenerator 7 enthält einen abstimmbaren Oszillator mit einem Impulsformer üblicher Bauweise.
Die Verteilerschaltung 8 ist beispielsweise ein Ringzähler, dessen Ausgabeleitungen 9 jeweils mit einer Stufe
verbunden sind. Wenn der Zähler eine Zeile für die Ansteuerung bestimmt, wird die entsprechende Ausgabeleitung
9 in üblicher Weise erregt
Im Betrieb werden die Zeilenelektroden 3 nacheinan-
VH.1 ungwiO.« 1, a.,« «.„ C,ouiuiu,ii OV.1 l3lUU CISC 5
solcher Spaltenpositionen, wo eine Anzeige erwünscht ist werden in den binären Zustand »I« gesetzt Die für
diesen Steuervorgang notwendigen Signale werden in bekannter Weise von einer datenverarbeitenden Einrichtung
wie einem binären Speicher geliefert und vorzugsweise durch den Impulsgenerator 7 synchronisiert
Die Datenübertragung selbst bildet keinen Teil der vorliegenden Erfindung und kann in irgendeiner
gebräuchlichen Weise durchgeführt werden.
Eine andere Ausführüngsform einer elektrochromen Anzeigetafel ist in der Fig.3 dargestellt. Diese
Anzeigetafel 10 unterscheidet sich jedoch nicht in der Betriebsweise von dem in der Fig, 2 dargestellten
Beispiel. Einander entsprechende Schaltelemente sind daher mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Ein
Unterschied besteht nur in der Anordnung der Anzeigeelektroden. Hier besteht die obere Elektrode 11
aus einer dünnen, transparenten Schicht aus leitfähigem Material wie Zinnoxid, die auf die Innenfläche der
Vorderseite der Anzeigetafel aufgebracht ist. Die unteren Flplctrnrfpn bestehen aus einzelnen F.lektrodenflecken
12 aus elektrisch leitendem Material, das auf die untere Innenfläche der Anzeigetafel in entsprechendem
Muster aufgebracht ist Jeder Elektrodenfleck 12 ist durch die Unterfläche der Anzeigetafel mit einem
entsprechenden Transistor 13 verbunden. In der Zeichnung sind diese Transistoren als Feldeffekttransistoren
dargestellt, sie können aber auch bipolare Transistoren sein. Die Steuerelektroden aller Transistoren
13 einer Zeile sind an eine gemeinsame Zeilenleitung 14 angeschlossen, und diese Zeilenleitungen 14 sind
mit entsprechenden Transistoren 6 verbunden. Die Transistoren 6 sind in gleicher Weise wie in dem
Äusführungsbeispiel nach F i g. 2 mit einem Impulsgenerator 7 und mit einer Verteilerschaltung 8 verbunden.
Die Source-Elektroden aller Transistoren 13 einer Spalte sind an eine gemeinsame Spaltenleitung 15
angeschlossen. Bistabile Schaltkreise 5 sind vorgesehen, um entsprechende Spaltenleitungen 15 zu erregen,
wenn sie im bistabilen Zustand »1« sind, damit die Spaltenleitung 15 mit einem konstanten Strom versorgt
werden kann. Die obere Elektrode 11 ist an eine Spannungsquelle V angeschlossen. In der Betriebsweise
unterscheiden sich die beiden Beispiele der F i g. 2 und 3 nicht voneinander. Der einzige unterschied besteht in
der Ausführungsform von Anzeigepunkten, die in einem Falle durch Leitungskreuzungen der Elektroden gebildet
werden, und im zweiten Falle durch die Elektrodennecke 12, die sich unterhalb der als Schicht ausgebildeten
oberen Elektrode 11 befinden.
Es wurde ein Verfahren zum Betrieb einei* elektrochromen
Anzeigetafel beschrieben, die einen flüssigen Elektrolyten enthält
Die einzelnen Anzeigepunkte werden nacheinander und in zyklischer Reihenfolge mit gleichartigen
Stromimpulsen solcher Stärke gespeist, daß die oben definierte Übergangszeit geringer ist als die Übergangszeit
für einmalige Stromimpulse mit einer die Erzeugung einer Anzeige bewirkenden Stärke. Die wiederholte
Zufuhr dieser Stromimpulse wird fortgesetzt bis die erwünschte Anzeige sich ausgebildet hat
Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens hängt von der Anzahl der Anzeigepunkte
und damit auch von der Erholungszeit der elektrolytischen Lösung ab. Mancherlei Faktoren haben daher
aber einen Einfluß, wie beispielsweise die Grundkonzentration, der Anteil von Gelöstem in der Lösung und
die Eigenschaften des elektrochromen Materials. Es kann aber gesagt werden, daß bereits mit nur zehn
Anzeigepunkten oder Gruppen von Anzeigeelektroden eine Verbesserung gegenüber dem bisherigen Verfah-
reri zu erzielen ist, wo itiUr ein Stromimpuls die ganze
Darstellung der Anzeige zu erzeugen hat. Da diese Erholungszeit im Einzelfalle empirisch ermittelt werden
muß, kann keine Mindestanzah! Von Anzeigepunkten für das erfindungsgemäße Betriebsverfahren im voraus
angegeben werden.
'n der Beschreibung wurden ideale Verhältnisse
vorausgesetzt bezüglich der Erzeugung, der Form und der Verteilung der Strornirhpulse. Die angegebenen
Zahlen sind jedoch relativ zu verstehen. Sie geben aber eine Aussage über das zu erwartende Ausmaß an
Verbesserungen, die durch das neue Betriebsverfahren erzielt werden. Die in der Praxis erzielbaren Zeitwerte
müssen nur um wenige Prozent berichtigt werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Betätigen einer elektrochromen Anzeigetafel, die mit einer elektrochromen Substanz
gefüllt ist, welche durch selektive Einwirkung von elektrischen Feldern örtlich ihre optischen Eigenschaften
sichtbar zu ändern vermag, mit einer Anzahl von die Lage von Anzeigepunkten oder
Zeichen definierenden Elektroden und mit Ansteuerungsschaltungen zum Liefern impulsförmiger
Steuerströme für das Auslösen sichtbarer Veränderungen der elektrochromen Substanz, wobei zu einer
bestimmten Stromstärke eine gewisse Obergangszeit gehört, die dadurch definiert ist, daß ein
ausgelöster sichtbarer Effekt gerade nicht mehr weiter verbessert werden kann, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Darstellung einer Anzeige den ausgewählten Elektroden in wiederholter
Folge mit dazwischen liegenden Erholungspausen Impu'se von solcher Stromstärke zugeführt
werden, daß deren zugehörige Übergangszeit für eine einmalige Einwirkung zu kurz ist, daß ganze
derart, daß trotzdem die Gesamtzeit für die Erzeugung der Anzeige nach dem Verfahren
geringer ist, als wenn die Anzeige mit einem einzigen Impuls großer Übergangszeit je angesteuerter
Elektrode erzeugt worden wäre.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerimpulse den Elektroden bzw. den Gruppen von Elektroden im Zeitmultiplexverfahren
zugeführt werden.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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