DE2652704B2 - Vorrichtung zum Strecken eines metallischen Strangpreßteiles - Google Patents

Description

Ii

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Strecken i» eines metallischen Strangpreßteiles gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches genannten ArL

Wenn auch nicht ausschließlich, so findet die Erfindung doch hauptsächlich Anwendung bei der Nachbehandlung von Aluminium«'rangpreßteilen, um s> diese durch Strecken zu begradigen.

Bekannte Vorrichtungen der in Rede stehenden Art, wie sie z. B. auf Seiten 567 bis 570 in »Aluminium«, 1966, Nr. 9 beschrieben werden, umfassen einen Satz vorderer Backen und einen Satz hinterer Backen, zwischen denen Ί" das zu streckende Strangpreßteil eingespannt wird, und einen Antrieb zur Änderung des Abstandes zwischen den Backensätzen. Vorausgesetzt, sämtliche anfallenden Strangpreßteile haben im wesentlichen die gleiche Länge, dann braucht der Antrieb nur die relativ kurze * > Weglänge für das Strecken aufzubringen und arbeiten die bekannten Vorrichtungen zufriedenstellend. Fallen jedoch Strangpreßteile mit unterschiedlichen Längen an, dann war eine zeit- und arbeitsaufwendige Grundverstellung des Abstandes zwischen den Backen- ><> Sätzen erforderlich, die nur dann wirtschaftlich vertretbar ist, wenn nach dem Verstellen wieder eine ausreichende Anzahl gleichlanger Strangpreßteile vorliegt. Zu Ende eines Strangpreßfertigungszyklus hat jedoch das letzte austretende Strangpreßteil in der >> Regel eine kürzere Länge als die vorausgehenden, so dab dieses Strangpreßteil wegen des notwendigen Einstellaufwandes an den Backensätzen bislang als Abfall angesehen, d. h. der Nachbearbeitung durch Strecken nicht mehr unterzogen wurde. Selbst mann '>" man eine Möglichkeit vorsah, bei einer Streckvorrichtung den Abstand zwischen vorderem und hinterem Backensatz entsprechend den gefertigten Strangpreßlängen motorisch einstellbar zu gestalten, so ergab dies eine sehr aufwendige Anlage, die ebenfalls nur dann ·>"> wirtschaftlich eingesetzt werden konnte, wenn Änderungen in den Strangpreßlängen relativ selten auftraten.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe

zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruches genannten Gattung zu schaffen, die automatisch das Strecken von Strangpreßteilen mit unterschiedlichen Längen auch bei häufiger Änderung der Länge erlaubt

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches gelöst

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind somit anstelle des bislang verwendeten einzelnen Satzes hinterer Backen eine Vielzahl von Sätzen hinterer Backen in bestimmtem Abstand voneinander vorgesehen, wobei jedem hinteren Backensatz ein Fühler zugeordnet ist, der bei Vorliegen eines hinteren Strängendes im Bereich des betreffenden Backensatzes •-in Signal abgibt, um die betreffenden Backen in Eingriff mit dem hinteren Strangende zu bringen und gleichzeitig die Bewegung des Antriebs für den vorderen Backensatz darauf abzustimmen. Dies hat zur Folge, daß die maximale Wegstrecke, über die die vorderen Backen vom Antrieb bewegt werden müssen, nur gleich der Wegsirecke zwischen benachbarten hinteren Backensätzen plus der gewünschten Strecklänge zu sein braucht Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der Bearbeitungsbereich an Strangpreßlängen nur durch die Anzahl an vorgesehenen hinteren Backensätzen begrenzt Ohne Einstellung auf neire Fertigungslängen und Vorsehen von aufwendigen Streckbewegungseinrichtungen kann daher mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung im wesentlichen das gesamte Fertigungsprogramm eines Sfrangpreßbetriebes bewältigt werden und lassen sich insbesondere auch die kurzen am Ende eines Strangpreßzyklus anfallenden Strangpreßlängen noch wirtschaftlich strecken und daraus verwertbare Handelsprodukte erzielen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben. In der Zeichnung sind schematisch die zehn Schritte für einen Arbeitszyklus der Vorrichtung wiedergegeben.

Die gezeigte Vorrichtung ist so angeordnet, daß sie automatisch eine Streckkraft an ein stranggepreßtes Stück bzw. Strangpreßteil beliebiger Länge innerhalb der Kapazität der Maschine anlegen kann. Wie in der Zeichnung dargestellt, enthält die Vorrichtung einen vorderen Backenhalter 10 und eine Reihe von hinteren Backenhallereinheiten bzw. Backensätzen Ua, üb usw. (nur deren Lagen sind im wesentlichen in der Zeichnung wiedergegeben). Die hinteren Backenhaltereinheiten und der vordere Backenhalter befinden sich auf einer Linie zueinander; ein Stütztisch 17 zum Tragen des stranggepreßten Stückes erstreckt sich von der vorderen Backenhaltereinheit längs sämtlicher hinterer Backenhaltereinheiten. Im vorliegenden Fall befinden sich die hinteren Backenhaltereinheiten 4 m entfernt, wobei sechs Einheiten 11 a bis 11 /'vorgesehen sind.

Der vordere Backenhalter 10 ist an einer Oberkopfschiene 12 angebracht und kann mittels dieser in Richtung auf die und weg von den hinteren Backenhaltereinheiten mittels eines hydraulischen Kolben-Zylinderantriebs 13 gleitend bewegt werden. Der vordere Backenhalter besitzt ein Paar bzw. einen Satz vorderer Backen 14, die ein Ende des Strangpreß-Stückes 15 ergreifen und loslassen können. Der Bewegungsbereich des vorderen Backenhalters beträgt im vorliegenden Fall 5 m.

Jede hintere Backenhaltereinheit bzw. jeder Satz Ha bis 11/" weist (vgl. Fig.5, 6 und 7) ein Paar hinterer Backen 16a, 16b auf, wobei der Backen 16a kurz

unterhalb des Stütztisches 17 für das Strangpreß-Stück 15 angeordnet und vertikal in eine Stellung etwas oberhalb der Flöhe des Stütztisches durch ein hydraulisches Betätigungsorgan 22 beweglich ist Der andere Backen 166 wird von einem Arm 18 getngen, der schwenkbar um einen festen Schwenkpunkt 19 angeordnet ist, so daß er durch ein hydraulisches Betätigungsorgan 20 von einer abgesenkten Außerbetriebstellung in eine angehobene Betriebsstellung gebracht werden kann. Jeder hinteren Backenhaltereinheit ist ein Fühler 21 zugeordnet, der das hintere Ende eines Strangpreßstückes erfaßt; die Anordnung ist so, daß di\i Backen in einer Reihenfolge betätigt werden, indem zunächst der Backen 166 in seine senkrechte Stellung durch das Betätigungsorgan 20 angehoben und dann der Backen 16a zur Aufgabe der Klemmkraft ausgefahren wird

Beim Betrieb der Vorrichtung befinden sich die Backen 16a, 16Z) von sämtlichen hinteren Backenhaltereinheiten zunächst in ihren außerbetrieblichen Stellungen und wird ein Aluminiumstrangpreß-Stück auf den Stütztisch geführt, wobei ein Ende des Strangpreß-Stükkes an einer Bezugsstelle X am vorderen ilnde des Weges des vorderen Backenhalters zu liegen kommt, vgl. F i g. 1 bis 3 der Zeichnung. Das Strangpreß-Stück kann irgendeine Länge haben, so daß sein äußeres Ende zwischen dem Backen 16a der hinteren Backenhaltereinheit 1 la an einer Stelle zu liegen kommt, die etwa 4 m jenseits des Backens 16a von der letzten hinteren Backenhaltereinheit der Reihe, im vorliegenden Fall der sechsten Einheit Wf, liegt. Der vordere Backenhalter wird wie in Fi g. 2 der Zeichnung dargestellt, durch den Antrieb 13 nach vorne bewegt und das Ende des Strangpreß-Stückes durch die Backen 14 (F i g. 3) erfaßt Die Fühler 21 werden dann beaufschlagt; der Antieb 13 wird in umgekehrter Richtung in Bewegung gesetzt, um den vorderen Backenhalter und das Strangpreß-Stück nach rückwärts zu bewegen. Der erste Fühler 21, längs dem sich das hintere Ende des Strangpreß-Stückes bewegt (im dargestellten Beispiel der der hinteren Backenhaltei einheit 11a benachbarte Fühler) gibt ein Signal ab, wodurch der Antrieb 13 des vorderen Backenhalters angehalten wird, sobald das hintere Ende des Strangpreß-Stückes auf dem unteren Backen 16a der zugehörigen Einheit 11a die Stellung gemäß Fig.4 annimmt Das Signal führt ferner zu einer Betätigung > der Backen der hinteren Backenhaltereinheit lla, um das Ende des Strangpreß-Stückes gemäß F i g. 5 zu erfassen, indem der obere Backen 16Ü> zunächst in seine Betriebsstellung angehoben und der untere Backen 16a dann nach oben in Richtung auf den oberen Backen

in oberhalb des Niveaus des Stütztisches bewegt wird. Hierdurch wird das hintere Ende des Strangpreß-Stükkes vom Stütztisch abgehoben und das Strangpreß-Stück eingeklemmt Der Antrieb 13 des vorderen Backenhalters wird dann erneut in Gang gesetzt, um

ι Ί den vorderen Backenhalter rückwärts zu bewegen und dabei das Strangpreß-Stück (F i g. 6) zu streckea Wenn das Strangpreß-Stück auf das erforderliche Ausmaß gestreckt wurde, wird der Antrieb 13 angehalten und werden die Backen der hinteren Backenhaltereinheit

Ji) geöffnet (Fig.7). Der Antrieb 13 wird dann erneut in Gang gesetzt, wodurch das Strangpre^ Stück nach links zu einer vorgegebenen Stellung (T-'ig.8) angezogen wird, wonach sich die Backen des vorderen Backenhalters öffnen (Fig.9) und der vordere Backenhalter frei

r> vom Strangpreß-Stück nach links bewegt wird, damit das Strangpreß-Stück vom Stützlisch (Fig. 10χ entfernt werden kann.

Die beschriebene Vorrichtung ermöglicht damit die Bearbeitung eines weiteren Bereichs von stranggepreß-

iii ten Teillängen, und zwar in rascher Mnd vollständig automatischer Weise. Dies stellt einen wesentlichen Vorteil gegenüber Anordnungen dar, bei denen ein einzelner Satz hinterer Backen manuell längs des Stütztisches bewegt wird, damit seine Lage der Länge

r. des zu streckenden Strangpreß-Stückes entspricht

Es versteht sich, daß verschiedene Strangpreß-Stücke gleichzeitig durch den vorderen Backenhalter und die hintere Backenhaltereinheit in Verbindung mit Strangpreßmaschinen mit einer Vielzahl von Stranjjpreßdüsen

4« bearbeitet werden können, wenn die Strangpreß-Stücke die gleiche Länge haben.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Strecken eines metallischen Strangpreßteiles, mit einem Satz vorderer Backen und einem dazu im Abstand befindlichen und ausgerichteten Satz hinterer Backen, wobei die Backen zum Ergreifen und Loslassen des vorderen bzw. hinteren Endes des Strangpreßteiles betätigbar sind und wobei der Satz vorderer Backen in Richtung auf den und weg von dem Satz hinterer Backen bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Verlängerung der Geraden zwischen dem Satz vorderer Backen (14) und dem Satz (lla; hinterer Backen (16a, 16b) eine Vielzahl von weiteren Sätzen (11 b bis 11 f) hinterer Backen an voneinander beabstandeten festen Stellen vorgesehen ist und daß jedem .Satz (1 la, 1 Ib bis 11/?hinterer Backen ein Fühler (21) zugeordnet ist, der, sobald das hintere Ende des durch den Satz vorderer Backen bewegten Strangpreßteiles (15) eine bestimmte Stellung relativ zum betreffenden Satz hinterer Backen erreicht hat, ein Signal zum Anhalten des Satzes vorderer Backen und zum Ergreifen des hinteren Endes durch den betreffenden Satz hinterer Backen abgibt.

   M)