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Einrichtung zum Antreiben eines Gurtförderers
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Antreiben eines
Gurtförderers, mit Förderband und antreibenden Teilen, wie Antriebstrommel, Treibrollen
und/oder einem oder mehreren mittels umlaufender Elemente versehener Zwischenantriebe.
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Ein derartiger Gurtförderer, der als Förderbandstraße ausgebildet
ist, ist aus der DT-PS 592 657 bekannt. Es sind gesonderte Antriebsbänder vorgesehen,
die ein vom Förderband unabhängiges Antriebsaggregat bilden. Die Antriebskraft wird
mittels Reibung durch Zwischenantriebe auf das Förderband übertragen.
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Eine Verbesserung einer Einrichtung zum Antrieb eines Förderbandes
ist gemäß der DT-PS 2 248 088 vorgesehen, bei der der für die Sicherheit des Antriebes
erforderliche Geradlauf der Förderbandstraße gewährleistet ist. Das Obertrum jedes
Antriebsbandes wird in einem Bereich vor dem Auflaufen auf seine vordere Umkehrtrommel,
wo es durch an sich bekannte Tragrollenstühle mit Richtwirkung unterstützt wird,
von dem Tragband durch weitere Tragrollenstühle entlastet, die nur das gemuldete
Obertrum des Tragbandes unterstützen.
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Beide Lösungen stehen im Zusammenhang mit den Bemühungen um immer
größere Förderleistungen und dabei erforderliche größere Antriebsleistungen.
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Förderbandanlagen, insbesondere Großbandanlagen stehen im Wettbewerb
mit konventionellen Verkehrsmitteln wie Eisenbahnen, LKWs und Pipelines. Hierbei
sind im wesentlichen zwei Entwicklungsrichtungen zu erkennen: Die eine ist die Entwicklung
zu stetig wachsenden Förderleistungen und Volumenströmen, die andere ist die Entwicklung
zu immer längeren Förderstrecken.
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Beide Entwicklungsrichtungen bedingen jedoch, daß immer größere Antriebsleistungen
installiert werden müssen. Die bei konventioneller Bauweise auf das Förderband zu
übertragenden Kräfte sind jedoch begrenzt, da sich die Antriebseinheiten nicht beliebig
vergrößern lassen und auf der anderen Seite die mit höherer Antriebsleistung auftretenden
größeren Kräfte vom Förderband nicht mehr verkraftet werden.
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Hierzu ist eine Lösung aus der DT-PS 2 146 218 bekannt, nach der die
Tragrollen der Girlanden des Muldenförderbandes als selbständig angetriebene mittlere
Tragrollen ausgebildet sind und zum Ausgleich des Motorgegenmomentes am Förderband
abgestütze Schwingen vorgesehen sind.
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Aus den DT-OS 2 061 257 und 2 o6 t 175 sind Antriebe von Förderbändern
mittels Linearmotoren vorgesehen, die zur Steigerung der Antriebskraft dienen sollen.
Im weiteren ist aus der DT-OS 2 119 553 ein Bandförderer bekannt, bei dem das Förderband
mittels Druckluft angetrieben wird.
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Alle diese Lösungen sind relativ aufwendig und kompliziert.
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Sie sind daher für Großbandförderanlagen, wie Förderbandstraßen, weniger
geeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gurtförderer mit Einrichtung
zum Antreiben desselben zu schaffen, bei dem mit relativ geringem Aufwand eine wesentliche
Steigerung der Antriebskraft-Übertragungsfähigkeit bewirkt wird, Dies geschieht
erfiudungsgemäß dadurch, daß die übertragbare Antriebskraft von den antreibenden
Teilen, wie Antriebstrommel, Treibrollen und Zwischenantrieb bzw. Zwischenantrieben
auf den angetriebenen Teil, wie Fördergurt durch zusätzliche Saugkräfte erhöht wird.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die zusätzlichen
Saugkräfte durch Erzeugung eines Unterdruckes zwischen dem Förderband und einem
Antriebsband vorgesehen.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß der Unterdruck zwischen
dem Förderband und kraftübertragenden Flächen vorgesehen ist und eine wesentliche
Steigerung der Antriebskraft-Übertragungsfähigkeit bewirkt.
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Bei einer weiteren Variante der Erfindung ist vorgesehen, daß das
Antriebsband als Saugband mit rund oder länglich in Querrichtung des Saugbandes
ausgebildeten Saugnäpfen ausgestaltet ist und aus einem elastischen Werkstoff mit
gegenüber dem Förderband relativ hohem Reibwert besteht.
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Ferner kann es sich empfehlen, daß das Saugband zum Eingriff sowohl
in das Obertrum als auch das Untertrum des Fördergurtes ausgestaltet ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung folgen aus der nachstehenden
Beschreibung einiger in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Gurtförderer mit einem Saugband, in der Seitenansicht,
Fig. 2 hierzu einen Schnitt geführt durch die Ebene a-a der Fig. 1, Fig. 3 einen
Gurtförderer mit einem dessen Ober- sowie Untertrum antreibenden Saugband, in der
Seitenansicht, Fig. 4 hierzu einen Schnitt geführt durch die Ebene b-b der Fig.
3, Fig. 5 ein Beispiel der Ausgestaltung von Saugnäpfen, ohne Belastung, in der
Seitenansicht, Fig. 6 hierzu eine Draufsicht mit länglichen Saugnäpfen, Fig. 7 eine
weitere Draufsicht zu Fig. 5, mit runden Saugnäpfen, Fig. 8 einen Saugnapf, unbelastet,
in der Seitenansicht und Fig. 9 einen Saugnapf, belastet, in der Seitenansicht.
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Der Gurtförderer und Einrichtung zum Antreiben desselben ist mit einem
endlosen Fördergurt 1 und antreibenden Teilen, wie einer Antriebstrommel 2, Treibrollen
3 und einer Zwischenantriebstrommel 9 ausgestaltet. Parallel zu dem Fördergurt 1
und zum Eingriff in diesen sind Zwischenantriebe 4 vorgesehen.
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Die übertragbare Antriebskraft wird hierbei durch zusätzliche Saugkräfte
erhöht, so daß eine zusätzliche Antriebskraft durch Saugkräfte übertragen wird.
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Bei einem Beispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß die zusätzlichen
Saugkräfte durch Erzeugung eines Unterdruckes zwischen dem Förderband 1 und dem
Antriebsband erzeugt werden.
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Bei einer weiteren Variante ist das Antriebsband bzw. sind die Antriebsbänder
als Saugbänder 5 ausgebildet Die Saugbänder 5 können mit Saugnäpfen 6 versehen sein,
die an sich vorzugsweise länglichen in Querrichtung des Saugbandes 5 oder runden
Formates sind.
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Bei einer anderen Ausgestaltung derErfindung greift das Saugband 5
sowohl in das Ober trum 8 als auch das Untertrum 7 des Fördergurtes 1 ein.
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Das Saugband 5 besteht aus einem elastischen Werkstoff, wie Gummi,
und weist gegenüber dem Fördergurt 1 einen relativ hohen Reibwert auf.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Durch die Belastung des Obertrums 8
sowohl durch das Förderbandgewicht als auch das Fördergutgewicht wird das Saugband
mit dem Fördergurt zusammengedrückt und in den Hohlräumen bzw.
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Saugnäpfen besteht ein Unterdruck, welcher eine wesentlich höhere
Übertragungsfähigkeit der Antriebskraft gewährleistet, als dies bei konventionellen
Friktionsantrieben möglich war.
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Das Saugband 5 saugt sich beispielsweise an der Umlenkrolle 10 des
Zwischenantriebes 4 an dem Obertrum 8 des Fördergurtes 1 an, bewirkt ein Haften
des Saugbandes am Fördergurt, und löst sich dann an der Zwischenantriebstrommel
9 beim Abknicken des Saugbandes 5.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung sind verschiedene Vorteile
gewährleistet. Der Fördergurt mit Einrichtung zum Antreiben desselben ist geeignet
für insbesondere hohe Förder-bzw. Antriebsleistungen, oder auch für Antriebsleistungen,
wie sie bei einem Transport großer Fördermengen über hunderte von Kilometern in
einer Förderbandstraße erforderlich sind.
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Hierbei kann mit relativ kurzen, platzsparenden Antriebsaggregaten
(Saugaggregaten) gearbeitet werden. Dies hat auch eine im Vergleich zum Bekannten
relativ leichte und wirtschaftliche Bauweise zur Folge. Durch die Saugverbindung
zwischen Saugband und Fördergurt kann auch ein Schieflaufen des Fördergurtes vermieden
werden.