DE2651962A1 - Geraet zur infusion von fluessigkeiten - Google Patents
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Description
- Gerät zur Infusion von Flussigkeiten
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Infusion von Flüssigkeiten in den menschlichen oder tierischen Körper, mit einem Vorratsbeiiälter für die Flüssigkeit und einer Rollenpumpe als Förder- und Dosiereinheit zum Fördern der Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter zur AusfOußöffnutE eines Ausflußkatheters. Das Gerät soll im Körper implantierbar oder extern am Körper tragbar sein Bei der Behandlung von Patienten mit flüssigen Medikamenten ist es notwendig, das Medikament aus dem Vorratsbehälter zum Ausflußkatheter in der Weise zu befördern, daß die pro Zeit ein heit infundierte Flüssigkeitsmenge genau dosierbar und kontrollierbar ist. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn zur Diabetestherapie Insulin fortwährend in unterschiedlichen Raten infundiert werden soll, weil der Insulinbedarf des Zuckerkranken während des Tages, bedingt z.B. durch den Rhythmus der Mahlzeiten, großen Schwankungen unterworfen ist. Bei einer Insulinkonzentration von beispielsweise 500 IE/ml in der Infusionsflüssigkeit liegen die erforderlichen Flußraten in der Größenordnung von Mikrolitern pro Stunde (10-6l/h). Die Tagesdosis eines Patienten entspricht dabei etwa einem bis zwei Tropfen Infusionsflüssigkeit.
- Es sind bereits solche Geräte zur Infusion von Flüssigkeiten bekannt, die als Förder- und Dosiereinheit einen Uberdruckspeicher in Kombination mit einem Strömungswiderstand einsetzen.
- Dabei wird durch die Einwirkung von Überdruck auf das Flüssigkeitsvolumen über den Strömungswiderstand, z.B. eine Kapillare, ein stetiger Fluß erzeugt, der über Ventile steuerbar ist.
- Durch Parallel schaltung zweier Strömungswiderstände kann eine konstante Basalrate mit einer zeitlich zuschaltbaren Spitzenrate erreicht werden. Die genannten Infusionsgeräte benötigen wenig Platzaufwand. Sie sind damit platzsparend und eignen sich insbesondere auch für die komplette Implantation. Allerdings hat die Verwendung von Ventilen, insbesondere bei der Anwendung auf den menschlichen Körper, auch Nachteile, da bei einem Versagen der Ventile der Medikamentenfluß nicht gestoppt wird.
- Um eine optimale Patientensicherheit zu gewährleisten, sind daher Geräte erforderlich, bei denen mit aktiven Pumpen nur das jeweils zu infundierende Volumen vom Vorratsbehälter zum Ausflußkatheter gefördert wird und so auf Ventile in der Förderstrecke vollständig verzichtet werden kann. Aus "Vol. XVI Trans.
- Amer.Soc.Art.Int. Organs" 1970, Seiten 218 bis 221, ist nun bereits eine Vorrichtung zur dosierten Infusion von kleinsten Flüssigkeitsvolumina bekannt, bei der als aktive Pumpe eine Rollenpumpe verwendet wird. Rollenpumpen sind vergleichsweise einfach aufgebaut und daher in hohem Maße betriebssicher. Bisher bekannte Rollenpumpen haben jedoch den Nachteil, daß sie zumindest in Kombination mit dem zugehörigen Antrieb, d.h.
- Pumpenmotor und Steuersystem, relativ sperrig und damit platzraubend sind. Auch bei der Vorrichtung des oben angeführten Artikels wird zumindest der Pumpenantrieb aufgrund seiner Sperrigkeit noch außerhalb des Körperinnern an der Körperoberfläche getragen. Wünschenswert sind jedoch solche Antriebskonzepte, bei denen Pumpe samt Pumpenmotor sowie auch Programmsteuereinheit so weit verkleinert sind, daß sich das System insgesamt leicht implantieren läßt oder am Körper getragene Systeme nun so leichtgewichtig sind, daß sie dem Patienten in dieser Hinsicht keine Unannehmlichkeiten mehr bereiten. Sollten also aktive Pumpe, Vorratsbehälter sowie Energiequelle und Programmsteuergerät beispielsweise in einem implantierfähigen Gerät komplett anordbar sein, so muß die Einheit räumlich miniaturisiert werden. Letzteres ist jedoch bei den bisher bekannten Rollenpumpen nicht ohne weiteres durchführbar. Es gelang bisher nicht, die Fertigungstoleranzen des Pumpensystems in dem notwendigen Maße einzuhalten, so daß gleichzeitig mit der räumlichen Miniaturisierung auch der Energieverbrauch der Pumpe minimiert wurde. Gerade derartige miniaturisierte Rollenpumpen benötigten bisher unverhältnismäßig hohe Betriebsleistungen.
- Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der eingangs genannten Art mit einer Rollenpumpe als Förder- und Dosiereinheit derart weiterzubilden, daß die Rollenpumpe einerseits kleinste Infusionsvolumina dosiert zu fördern vermag und dabei einfach und funktionssicher aufgebaut ist, daß sie aber andererseits sowohl hinsichtlich ihres Raumbedarfs als auch hinsichtlich der Leistungsaufnahme des Pumpenmotors minimiert ist.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei der Rollenpumpe Pumpenrollen und Förderschlauch gegeneinander elastisch angeordnet sind im Sinne einer weitgehenden Konstanz der Andruckkraft der Pumpenrollen auf den Förderschlauch während des Abrollvorganges, wobei die Geschwindigkeit der Rollenbewegung über einen winkel- oder drehzahlgesteuerten Pumpenmotor bestimmbar ist.
- Durch eine derartige elastische Anordnung von Pumpenrollen und Förderschlauch wird die Andruckkraft der Pumpenrollen auf den Förderschlauch auf einem optimalen Wert stabilisiert. Die Andruckkraft ist dabei mittels Justierschrauben einstellbar. Bei absoluter Dichtheit der Rollenpumpe ist dadurch gleichzeitig der Energieverbrauch des Pumpenmotors minimiert. Die einzuhaltenden Fertigungstoleranzen bei den gegeneinander bewegten Teilen sind nun nicht mehr von Bedeutung. Im Rahmen der Erfindung können alternativ der Förderschlauch oder auch die Pumpenrollen mit den jeweiligen Befestigungsmitteln durch Federn mit einstellbarer Federkraft gegenüber dem feststehenden Pumpengehäuse elastisch angeordnet sein. In erfindungsgemäßer Weiterbildung des Gerätes sind Schaltmittel bei der Rollenpumpe, z.B. in Form eines Reed-Koftaktes, der durch mit den Pumpenrollen mitlaufende Magnete beim Durchlauf betätigt wird, vorgesehen, durch die gleichermaßen eine Funktionskontro lle des Punipenlauf es und auch gegebenenfalls eine Korrektur der Rollenbewegung moglich ist. Das letztere ist insbesondere im Sinne einer Zuschaltang einer In#pulssalve vom Programmsteuergerät an den verzagsweise als Schrittmotor ausgebildeten Pumpenmotor und einer dadurch bewirkten zusätzlichen Drehung des Schrittmotors um enen definierten Winkel beim Abheben der Phmpenrollen vom Fo#rderschlauch ausführbar. Ein als Schrittmotor mit Untersetzungsgetriebe ausgebildeter Pumpenmotor ist über die Impulsfrequenz eines Prograininsteuergerätes in weiten Grenzen steuerbar so daß die geforderten Flußraten in der Größenordnung von Mikro#tern pro Stunde erreicht werden.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Figurenbeschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung in Verbindung mit den weiteren Unteransprüchen.
- Es zeigen: Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines Gerätes zur Infusion von Flüssigkeiten, Fig. 2 und 3 eine Seitenansicht und einen Schnitt längs der Linie III-III der erfindungsgemäßen Förder-und Dosiereinheit in schematischer Darstellung, die Teil des Gerätes nach Fig. 1 ist und Fig. 4 die Funktion des Reed-Kontaktes zur Funktionskontrolle und/oder Korrektur anhand eines Blockschaltbildes.
- Die erfindungsgemäß ausgebildete Förder- und Dosiereinheit ist Teil des Gerätes zur Infusion von Flüssigkeiten nach der deutschen Patentanmeldung P ... ... (76 P 5123). Das gesamte Gerät ist so aufgebaut, daß es komplett alternativ als Implantat im Körper oder extern am Körper getragen werden kann, aber dabei den Patienten nicht in seiner Bewegungsfreiheit beeinträchtigt. Das Gerät umfaßt dabei nach Fig. 1 ein gasdichtes Gehäuse 1 aus implantierfähigem, körperverträglichem Material, z.B. eine Titankapsel. In dem Gehäuse 1 sind eine Förder- und Dosiereinheit 2, ein Vorratsbehälter 3, eine Programmsteuereinheit 4 für die Förder- und Dosiereinheit 2 sowie eine Batterie 5 zur Energieversorgung angeordnet. Das Gehäuse 1 ist mit einer Nachfülleinrichtung in Form eines selbsttätig schließenden Ventils 6 versehen, durch das bei implantiertem Gerät bei Bedarf perkutan über eine Nachfülleitung 7 der Vorratsbehälter 3 nachgefüllt werden kann. Der Ausfluß des Vorratsbehälters 3 ist mit der Förder- und Dosiereinheit 2 durch das distale Ende 8 eines Förderschlauches verbunden, dessen proximales Ende 9 zum Ausflußkatheter 10 führt. Förder- und Dosiereinheit 2 sowie Programmsteuereinheit 4 werden elektrisch durch die Batterie 5 versorgt.
- Der in der Fig. 1 schematisch gezeichnete Vorratsbehälter 3 für die Infusionsflüssigkeit ist vorzugsweise als starrer Behälter ausgebildet, in dem sich die Infusionsflüssigkeit zusammen mit einem Druckgeber befindet, durch den der Druck am distalen Ende 8 des Förderschlauches auf einem Referenzdruckwert gehalten wird, der vorzugsweise niedriger als der Druck am proximalen Ende 9 des Förderschlauches bzw. am Ausflußkatheter 10 ist. Wird als Druckgeber der Dampfdruck einer Flüssigkeit mit geeigneter Dampfdruckkurve verwendet, so ist zwischen Infusionsflüssigkeit und Verdampferflüssigkeit eine biegeschlaffe Membran als Druckübertragungsmedium angeordnet. Unter der Voraussetzung, daß Infusionsflüssigkeit und Verdampferflüssigkeit nicht mischbar sind, können beide auch ohne Trennmembran im Vorratsbehälter 2 angeordnet sein. Der Dampfdruck wirkt dann direkt als Unterdruckgeber auf die Infusionsflüssigkeit. Es ist weiterhin denkbar, das gasdichte Gehäuse 1 des gesamten Gerätes selbst als Puffervolumen für eine Gasfüllung zu verwenden, wobei das Gas mit dem Referenzdruckwert von außen als Druckgeber auf einen elastisch ausgebildeten Vorratsbehälter mit der Infusionsflüssigkeit wirkt.
- In den Fig. 2 und 3 ist mit 11 das Gehause der Förder- und Dosiereinheit 2 nach Fig. 1 bezeichnet. In dem Gehäuse 11 sind ein Schrittmotor 12 und damit verbundenes Untersetzungsgetriebe 13 angeordnet, was in der Fig. 2 nur schematisch angedeutet ist.
- Der Schrittmotor 12 treibt über das Untersetzungsgetriebe 13 die Motorwelle 14 zu definierten Winkelschritten an. Auf der dem Schrittmotor 12 abgewandten Seite des Gehäuses 11 ist eine demontierbare Abdeckplatte 15 angeordnet, durch die zentrisch die Motorwelle 14 geführt ist. Die Abdeckplatte 15 ist einseitig über das Gehäuse 11 herausgeführt und in der Querschnittsform parallel zur Motorwelle 14 zu einem etwa U-förmigen Ansatzstück abgewinkelt. Die Abdeckplatte 15 des Pumpengehäuses 11 dient als Halterung für die Förder- und Kontrollmittel, die nachfolgend im einzelnen beschrieben werden: Auf das abgewinkelte Teil der Abdeckplatte ist mit zwei Justierschrauben 16 und 17 eine Blattfeder 18 befestigt, deren freie Enden die Halterung 19 für den Förderschlauch 20 tragen. Die Schlauchhalterung 19 ist als Block mit einer etwa halbkreisförmigen Ausnehmung ausgebildet, in die der Förderschlauch 20 eingepaßt und befestigt ist. Auf dem freien Ende der Motorwelle 14 sind im Abstand zwei kreisförmige Platten 21 und. 22 kraftschlüssig mit der Motorwelle 14 verbunden. Auf den Platten 21 und 22 sind auf dem Umfang vier Lager 23 bis 26 für die Aufnahme von Pumpenrollen 27 bis 30 in Kreuzform angeordnet. Die Lager 23 bis 26 sind als Kugellager oder Gleitlager ausgebildet, so daß die Rollen 27 bis 30 frei drehbar sind. Zwischen den Rollen 27 bis 30 sind auf der Platte 22 kreuzförmig vier Magnete 32 bis 35 angeordnet. Diese Magnete 32 bis 35 laufen bei der Drehung der Motorwelle 14 mit den Pumpenrollen 27 bis 30 mit. und dienen dazu, beim Durchlauf einen Reed-Kontakt 36, der an dem U-förmigen Auslegerteil der Abdeckplatte 15 angeordnet ist, zu betätigen.
- Die Anordnung der Lager 23 bis 26 für die Aufnahme der Pumpenrollen 27 bis 30 auf dem Umfang der Platten 20 und 21 ist geometrisch mit der Größe der Pumpenrollen sowie der Geometrie der Schlauchhalterung 19 derart abgestimmt, daß die Pumpenrollen beim Abrollen auf dem Förderschlauch 20 ablaufen. Das distale Ende des Förderschlauches ist mit einem Profilteil 31 an geeigneter Stelle der Abdeckplatte 15 oder des Pumpengehäuses 11 befestigt. Zusätzlich kann der Förderschlauch 20 mit seiner Rückseite durch Verkleben oder Verklemmen in der Schlauchhalterung 19 fixiert werden, so daß sich'keine Verschiebungen oder Auf stauchungen des Förderschlauches 20 beim Abrollen der Pumpenrollen 27 bis 30 ergeben. Die Schlauchhalterung 19 weist deshalb für die Aufnahme des Förderschlauches 20 eine entsprechende Vertiefung auf. Das distale Ende des Förderschlauches 20 ist gemäß Fig. 1 mit dem Vorratsbehälter für die Flüssigkeit verbunden, der unter Referenzdruck steht. Beim Abrollen der Pumpenrollen 27 bis 30 auf dem Förderschlauch 20 wird das Flüssigkeitsvolumen gefördert. Die elastische Anordnung der Halterung 19 für den Förderschlauch 20 bewirkt dabei, daß der Schlauchträger 19 mit Förderschlauch 20 in der Ebene der Pumpenrollen 27 bis 30 verschiebbar ist und daß dadurch eine konstante Andruckkraft der einzelnen Pumpenrollen auf den Förderschlauch 20 wirkt.
- Die genaue Andruckkraft läßt sich dabei durch die Justierschrauben 16 und 17 verändern, die so einjustiert werden, daß die Andruckkraft bei sicherem Abdrücken des Pumpenschlauches 20 möglichst gering ist. Dadurch wird einerseits die Dichtheit der Pumpe gewährleistet und andererseits gleichzeitig der Energieverbrauch für das Abrollen der Pumpenrollen 27 bis 30 auf dem Förderschlauch 20 minimiert.
- Die Förderrate der so beschriebenen Rollenpumpe läßt sich durch die Abrollgeschwindigkeit der Pumpenrollen 27 bis 30 auf dem Förderschlauch 20, d.h. die Drehzahl des Pumpenmotors, steuern.
- Durch die Verwendung des Schrittmotors 12 mit zusätzlichem Untersetzungsgetriebe 13 als Pumpenmotor erreicht man die eingangs genannten, geringen Förder- und Flußraten. Durch die Anordnung des Reed-Kontaktes 36 am Ende der Förderstrecke, der jeweils beim Durchlauf der mit den Pumpenrollen 27 bis 30 mitlaufenden Magnete 32 bis 35 betätigt wird, wird eine Rückmeldung an die Programmsteuereinheit 4 gegeben. Dies dient einerseits zur Funktionskontrolle des Pumpenmotors während des Betriebes der Fördereinrichtung; andererseits kann durch die Betätigung des Reed-Kontaktes 36 die Programmsteuereinheit 4 getriggert werden und eine Impulssalve an den Schrittmotor 12 derart abgegeben werden, daß beim Abheben der Pumpenrollen eine Drehung des Schrittmotors 12 um einen zusätzlichen definierten Winkel bewirkt wird. Ein Rücksaugen der geförderten Flüssigkeit ist dadurch ausgeschlossen. Durch eine derartige Triggerung können auch feinste Unregelmäßigkeiten in der Förderrate beim Abrollvorgang der Pumpenrollen 27 bis 30 auf dem Förderschlauch 20 ausgeglichen werden.
- Als Förderschlauch der so beschriebenen Rollenpumpe wird vorzugsweise ein Silikonschlauch mit einem Lumen von 0,3 mm und einer Wandstärke von 0,5 mm verwendet, der sich bei Versuchen zum Erreichen kleinster Fördermengen bewährt hat. Da derartige Schläuche wasserdampfdurchlässig sind, ist es notwendig, das Gehäuse 1 nach Figur 1 hermetisch zu kapseln, so daß die Förderung der Infusionsflüssigkeit in wasserdampfgesättigter Atmosphäre erfolgen kann. Zur Korrosionsverhinderung der beweglichen Teile im Pumpenmotor kann auch das Pumpengehäuse 11 zusammen mit der Abdeckplatte 15 hermetisch kapselbar ausgebildet sein und mit Schutzgas oder Öl gefüllt werden, wobei für die Motorwelle 14 eine dichte Durchführung vorgesehen ist. Den gleichen Zweck erfüllt eine zusätzliche Kapsel 2a nach Fig. 1, die die gesamte Rollenpumpe 2 als Förder- und Dosiereinheit umschließt und mit Öl gefüllt ist. Eine derartig realisierte Rollenpumpe umfaßt mit Pumpenmotor etwa ein Volumen von 10 cm3 und hat einen Energieverbrauch von weniger als 50/uW. Es sind damit Förder- und Flußraten in der Größenordnung von Mikrolitern pro Stunde und darunter möglich.
- In der Fig. 4 ist mit 4 wiederum das Programmsteuergerät nach Fig. 1 bezeichnet, das den Pumpenmotor der erfindungsgemäß ausgebildeten Förder- und Dosiereinheit 2 antreibt. In der Figur ist der durch die Magnete 32 bis 35 schließbare Reed-Kontakt 36 schematisch angedeutet Da der Pumpenmotor in vorteilhafter Weise als Schrittmotor 12 ausgebildet ist, kann er vom Programmsteuergerät 4 durch einzelne, in der Folgefrequenz f veränderbare Rechteckimpulse angesteuert und dabei jeweils um einen definierten Schrittwinkel bewegt werden Gleichzeitig mit der Ansteuerung des Schrittmotors 12 über die Leitung 37 wird über die Abzweigleitung 38 die Impulsfolge auf den Eingang I eines Impulszählers 39 gegeben, so daß jeder Impuls registriert wird. Der Impulszähler 39 ist über den Rücksetzeingang R, der über die Leitung 40 vom Reed-Kontakt 36 angesteuert wird, auf Null zurdckstellbar. Jeweils bei Betätigung des Reed-Kontaktes 36, d.h. beim Abheben einer der Pumpenrollen 27 bis 50 vom Förderschlauch, wird also der Impulszähler 39 auf Null zurückgesetzt und ein erneuter Zählvorgang begonnen. Bleibt dagegen der Rücksetzvorgang aus, wird von einer Erkennungseinheit 41 bei Überschreiten eines einstellbaren Grenzwertes der Wert des Impulszählers 39 erfaßt und ein Alarm an einen optischen bzw. akustischen Alarmgeber 42 weitergeleitet.
- Über eine Rückleitung 43 wird die Betätigung des Reed-Kontaktes 36 gleichzeitig auf die Steuereinheit 4 rückgekoppelt. Dadurch kann im Programmsteuergerät 4 jeweils die Impulssalve ausgelöst werden, die die Drehung des Schrittmotors 12 um den zusätzlichen definierten Winkel bewirkt.
- Es wurde bei der Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels ausgeführt, daß das Gerät implantierfähig ist. Das so beschriebene Gerät kann natürlich auch extern am Körper getragen werden, was für eine nur vorübergehende Behandlung des Patienten von Vorteil ist. Durch die Miniaturisierung der Rollenpumpe ist das komplette Gerät so klein und leichtgewichtig, daß es dem Patienten keine Unannehmlichkeiten bereitet. Bei weiteren Ausbildungen des erfindungsgemäßen Gerätes ist es auch möglich, die Steuerung der Rollenpumpe telemetrisch über ein externes Programmsteuergerät durchzuführen.
Claims (15)
- Patentanspriiche 1. Gerät zur Infusion von Flüssigkeiten in den menschlichen oder tierischen Körper, mit einem Vorratsbehälter für die Flüssigkeit und einer Rollenpumpe als Förder- und Dosiereinheit zum Fördern der Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter zur Ausflußöffnung eines Ausflußkatheters, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß bei der Rollenpumpe (2) Pumpenrollen (27 bis 30) und Förderschlauch (20) gegeneinander elastisch angeordnet sind im Sinne einer weitgehenden Konstanz der Andruckkraft der Pumpenrollen (27 bis 30)auf den Förderschlauch (20) während des Abrollvorganges, wobei die Geschwindigkeit der Rollenbewegung über einen winkel- oder drehzahlgesteuerten Pumpenmotor (12) bestimmbar ist.
- 2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (19) für den Förderschlauch (20) durch eine Blattfeder (18) mit einstellbarer Federkraft elastisch mit dem Motorgehäuse (11, 15) verbunden ist.
- 3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpenrollen (27 bis 30) durch Federn mit einstellbarer Federkraft elastisch an der Drehachse (14) des Pumpenmotors (12) befestigt sind.
- 4. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderschlauch (20) mit seinem dem Vorratsbehälter (3) zugewandten Ende am Motorgehäuse (11, 15) befestigt ist.
- 5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderschlauch (20) mit der Schlauchhalterung (19) einseitig fest verbunden ist, z.B. durch Verkleben od.dgl.
- 6. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß den Pumpenrollen (27 bis 30) Schaltmittel (32 bis 36) zur Funktionskontrolle und/oder Korrektur der Rollenbewegung zugeordnet sind.
- 7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltmittel ein Reed-Kontakt (36) ist, der bei dem Durchlauf der einzelnen Pumpenrollen (27 bis 30) durch mitlauf ende Magnete (32 bis 35) betätigt wird.
- 8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei Betätigung des Reed-Kontaktes (36) eine Rückmeldung an eine Programmsteuereinheit (4) der Förder- und Dosiereinheit (2) zur Funktionskontrolle des Pumpenmotors (12) gegeben wird.
- 9. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpenmotor ein Schrittmotor (12) mit zusätzlichem Untersetzungsgetriebe (13) ist.
- 10. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Programmsteuereinheit (4) auf den Schrittmotor (12) gegebenen Impulse von einem Impulszähler (39) gezählt werden, der bei Betätigung des Reed-Kontaktes (36) jeweils zurückgesetzt wird, und daß bei Überschreiten eines vorgebbaren Grenzwertes der vom Impulszähler (39) gezählten Impulszahl eine Alarmeinrichtung (42) aktiviert wird.
- 11. Gerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch Betätigung des Reed-Kontaktes (36) die Programmsteuereinheit (4) im Sinne einer zusätzlichen Drehung des Schrittmotors (12) um einen definierten Winkel getriggert wird.
- 12. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (11) des Rollenantriebsmotors (12) mit der Abdeckplatte (15) gasdicht gekapselt ist und eine gasdichte Durchführung für die Motorwelle (14) aufweist, wobei das so gekapselte Motorgehäuse (11, 15) mit Schutzgas, z.B.Stickstoff oder Edelgas, oder mit Öl gefüllt ist.
- 13. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Förder- und Dosiereinheit (2) innerhalb einer mit Öl gefüllten Kapsel (2a) angeordnet ist.
- 14. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Förder- und Dosiereinheit (2) zusammen mit dem Vorratsbehälter für die infusionsflüssigkeit (3), der zugehörigen Programmsteuereinheit (4) und einer Batterie (5) als Energiequelle in einem gasdichten Gehäuse <1) angeordnet ift.
- 15. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Vorratsbehälter (3) für die Infusion flüssigkeit ein Druckgeber, vorzugsweise Unterdruckgeber, zugeordnet ist, der den Druck an der mit dem Vorratsbehälter verbundenen Anschlußstelle (8) des Förderschlauches (20) auf einem Referenzdruckwert hält, der vorzugsweise niedriger als der Druck an der Ausflußöffnung des Ausflußkatheters (10) ist.
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