DE265170C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
- C01G37/00—Compounds of chromium
- C01G37/08—Chromium sulfates
- C01G37/10—Chrome alum
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Electrolytic Production Of Metals (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JV* 265170 KLASSE 12^. GRUPPE
HENRI CHAUMAT in PARIS.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Juni 1912 ab.
Chromalaun Cr2 (SO43) + K2SO4 + 24 H2O
findet häufig in der Färberei und bei den Chrom gerbeverfahren Verwendung.
Der Chromalaun als Handelsware, wie er in ziemlich großer Menge als Nebenprodukt
bei gewissen Reduktionen mittels organischer Substanzen gewonnen wird, ist nicht rein und
kann deshalb in der Färberei und Gerberei nicht ohne weiteres benutzt werden, wo man
es dieserhalb vorzieht, die jeweils notwendige Chromalaunmenge im eigenen Betriebe herzustellen.
Das in letzteren Fällen verwendete Verfahren besteht darin, durch Alkohol, Glycerin,
schweflige Säure oder andere geeignete Mittel eine mit Schwefelsäure versetzte Lösung
von Kaliumbichromat zu reduzieren. Dieses Verfahren ist äußerst unwirtschaftlich,
da bei der Verarbeitung der Lösung schon ein mäßiges Erhitzen hinreicht, um an Stelle
violetter bzw. tiefroter, leicht löslicher Kristalle grüne, nicht kristallisierbare Salze entstehen
zu lassen. Die Unwirtschaftlichkeit dieses Verfahrens zeigt sich am besten, wenn
man bedenkt, daß man praktisch aus einer mit genügend Schwefelsäure versetzten Lösung
von 300 g Kaliumbichromat nur 300 g violetten, kristallisierbaren Chromalaun an Stelle
eines Kilogramms, wie das theoretische Ergebnis lauten würde, erhält.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von Chromalaun auf elektrolytischem
Wege, wodurch bei wesentlich erhöhter Wirtschaftlichkeit gegenüber den gebräuchlichen
Verfahrensarten ein absolut reines Produkt erzielt wird. *
Das Elektrolysebecken enthält ein die zentral liegende, positive Elektrode umschließendes
poröses Gefäß. Die Kathode, die vorzugsweise zylindrische Form aufweist, ist in
dem Elektrolysebecken außerhalb des porösen Gefäßes angeordnet. In dem Kathodenraum
läßt man, beispielsweise durch Einlaß von oben und Absaugen von unten, einen Elektrolyten
zirkulieren, welcher aus einer mit Schwefeisäure versetzten wäßrigen Lösung von Kaliumbichromat
besteht. Die Reduktion erfolgt durch Wirkung des elektrischen Stromes, wobei durch die Möglichkeit der peinlich genauen
Regelung der Stromstärke auch die Möglichkeit einer solchen Regelung für die Temperatur
des Elektrolyten gegeben ist, daß hierdurch die Bildung grüner, nicht kristallisierbarer
Salze vermieden werden kann. Der violette Chromalaun, der sich im Elektrolyten bildet, wird durch Ausscheidung in Kristallisiergefäßen
gesammelt, über welch letztere man den Elektrolyten vor Austritt aus dem Becken leitet.
In den Anodenraum kann verdünnte Schwefeisäure eingeführt werden; letztere dringt unter
Osmosewirkung aus dem porösen Gefäß der Anode in den Kathodenraum und behindert so in keiner Weise die elektrolytische Wirkung
auf die mit Schwefelsäure versetzte Kaliumbichromatlösüng. Die Anode besteht aus
einem für das frei werdende Ion SO11 unan-
greifbare Metall und kann beispielsweise aus Platin oder aus platinierten oder vergoldeten
Metallen gebildet sein. Mit der Zeit kann sich gleichfalls durch Osmosewirkung die in
dem Anodenraum enthaltene Flüssigkeit mit Kaliumbichromat und mit entstandenem Chromalaun
bereichern. Diese Flüssigkeit kann ebenso wie die in den Kristallisierbehältern nach Ausscheidung des violetten Chromalauns
ίο angesammelte Mutterlauge dazu benutzt werden,
die Zirkulationsflüssigkeit des Kathodenraumes zu präparieren, indem man diesen Substanzen die notwendigen Mengen von Kaliumbichromat
und Schwefelsäure zugibt, wodurch jeder Verlust an Kaliumbichromat sich
vermeiden läßt.
Dieses Verfahren ist hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit den oben erwähnten Verfahrensarten weitaus überlegen. Aus einer ange-
säuerten Lösung, der im geeigneten Verhältnis Schwefelsäure zugesetzt ist und die 225 g
Kaliumbichromat enthält, können hier 380 g violetten kristallisierten Chromalauns bei
4,87 Volt an den Klemmen und 105 Amperestunden erzeugt werden.
Die Kathode besteht vorzugsweise aus einem leitenden Pulver, beispielsweise aus Graphit,
welches um einen leitenden Kern, der beispielsweise aus Kohle besteht, aufgeschüttet
ist, so eine übertrieben stark vergrößerte Fläche darbietet und ein poröses Ganzes bildet.
So wirken die Ionen beim Freiwerden unmittelbar auf die zu reduzierende Flüssigkeit
ein, und zwar dann, wenn sie im Besitz ihres stärksten Verbindungsvermögens sind.
Dadurch, daß man auf irgendeine geeignete
Art und Weise einen Unterschied zwischen dem Niveau im Kathodenraum und dem
Niveau im Anodenraum schafft, ist es möglieh, jede Einführung von Kaliumbichromat
oder von Chromalaun in den Anodenraum durch Osmosewirkung zu verhindern. Das Ion SO4, welches auf der Anode frei wird,
kann alsdann, anstatt verloren zu gehen, zur Erzeugung eines anderen Produktes, beispielsweise
vnn Kupfersulfat, benutzt werden. Die Anode ist in diesem Falle aus einem Kupferleiter gebildet, der in einem Pack von
Kupferspänen eingebettet ist. Zur Gewinnung des Kupfersulfats läßt ■ man in der
Anodenzelle die verdünnte Schwefelsäurelösung zirkulieren und kann hiefnach das gebildete
und in der aus der Anodenzelle heraustretenden Flüssigkeit enthaltene Kupfersulfat isolieren
Selbstverständlich ist für die Fabrikation eines solchen Unterproduktes das Kupfersulfat
nur beispielsweise erwähnt. An dessen Stelle kann auch irgendeine andere Substanz gewonnen
werden, welche sich durch Einwirkung des an der Anode frei gewordenen Ions SO4
auf einen geeigneten Körper bilden läßt.
Die Stellungen der Kathode und Anode sind gleichfalls nur beispielsweise angegeben und
können nach Belieben abgeändert werden. Auch können mehrere parallel geschaltete
Anoden und Kathoden Verwendung finden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung violetten kristallisierbaren Chromalauns auf elektrolytischem
Wege, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyse eine mit Schwefelsäure versetzte Kaliumbichromatlösung
unterworfen wird, welche in dem von der Anode durch ein poröses Gefäß gel rennten
Kathodenraum zirkuliert, wobei die Kathode vorzugsweise aus einem leitenden Pulver, beispielsweise Graphit, gebildet
wird, das um einen Leiterkern, der beispielsweise aus Kohle besteht, aufgeschüttet
ist, während der Anodenraum eine verdünnte Lösung von Schwefelsäure aufnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das an der Anode
frei gewordene Ion SO4 zur Bildung eines
zweiten Produktes derart benutzt wird, daß man dieses Ion auf irgendeinen geeigneten
Körper zur Bildung von Kupfersulfat, beispielsweise auf einen in einem Pack von Kupferspänen eingebetteten
Kupferleiter einwirken und in der Anodenzelle die verdünnte Schwefelsäurelösung zirkulieren läßt.
Publications (1)
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