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Akustischer Strömungsmesser
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Die Erfindung betrifft einen akustischen Strömungsmesser, der insbesondere
erhöhte Genauigkeit, Empfindlichkeit und Ansprechzeit mittels Schmalband-Signalverarbeitung
aufweist.
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Es wurden bereits zahlreiche Meßvorrichtungen für die Strömungsgeschwindigkeit
eines Fluids entwickelt, bei denen der Einfluß der Fluidgeschwindigkeit auf die
Sendezeit eines in Strömungsrichtung übertragenen Schallimpulses ausgenutzt wird.
Ein Beispiel einer derartigen Vorrichtung verwendet eine doppelte Sing-Around-Technik,
bei der eine Impulsfolge in einer Richtung übertragen wird, z. B.
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stromauf, und eine andere Impulsfolge wird in entgegengesetzter
Richtung
übertragen, z. B. stromab. Wenn jeder Impuls in einer Folge empfangen wird, so bewirkt
er, daß der nächste Impuls in gleicher Richtung gesendet wird. Demgemäß wird die
Folgefrequenz der Impulse in jeder Richtung in erster Linie durch die Laufzeit durch
das Fluid bestimmt. Da die Laufzeit durch die Strömungsgeschwindigkeit beeinflußt
wird, gibt der Frequenzunterschied zwischen zwei Impuls folgen ein Maß für die Fluidgeschwindigkeit.
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Die Hauptschwierigkeit bei dieser "Sing-Around"-Vorrichtung liegt
darin, daß der Frequenzunterschied vorzugsweise - - - tim Verz:leich sehr kleinvmit
der Frequenz selbst ist, so daß jeder "Sing-Around"-Oszillator bis zu einem sehr
hohen Genauigkeitsgrad stabil sein muß. Da weiterhin die Sendesignale impulsförmig
sind, müssen Breitband-Wandler und eine Elektronik vorgesehen werden, wodurch ein
ausreichender Rauschabstand schwieriger zu erzielen ist.
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Da weiterhin jeder Oszillator in der Art einer Phase-Lock-Schleife
arbeiten muß, verursacht ein Rauschen oder eine Turbulenz im Fluid einen Phase-Lock-Verlust
und eine Zeitdauer, während der die Vorrichtung unempfindlich ist, und es kann sogar
ein Schleifen-Lock nicht wieder aufzunehmen sein.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen akustischen Strömungsmesser
anzugeben, der sehr genau arbeitet, Schmalband-Wandler und eine Signalverarbeitungselektronik
verwendet, der eine relativ kurze Ansprechzeit gegenüber Änderungen in der Fluidgeschwindigkeit
besitzt, der einen vorteilhaften Rauschabstand aufweist, der zuverlässig arbeitet
und einfach sowie ohne großen Aufwand aufgebaut ist.
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Hierzu hat der erfindungsgemäße akustische Strömungsmesser zwei Wandler
stromauf und stromab zu einer Leitung,
in der die Strömungsgeschwindigkeit
gemessen wird. Mit den Wandlern sind Signal-Generator-Modulator- und Schalteinrichtungen
verbunden, die ein moduliertes Signal vom einen Wandler zum anderen senden, abwechselnd
stromauf und stromab, wobei das in jeder Richtung übertragene Signal einen getasteten
Impuls einer sich mit einer Hauptmodulationsfrequenz wiederholenden Meßfrequenz
aufweist. Das empfangene Signal ist eine verzögerte Abwandlung des übertragenen
Signales, wobei die Verzögerungszeit sich mit der Strömungsgeschwindigkeit ändert.
Das stromab empfangene Signal wird einer Schmalbandfilterung unterworfen, um ein
erstes kontinuierliches Sinussignal bei der Meßfrequenz auszufiltern, während das
stromauf empfangene Signal ähnlich gefiltert wird, um ein zweites kontinuierliches
Sinussignal zu erzeugen. Ein Taktmesser mißt die Phasendifferenz zwischen dem ersten
und zweiten kontinuierlichen Sinus signal. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
erfolgt die Phasenmessung durch eine erste Überlagerung der Sinussignale auf eine
viel niedrigere Frequenz, wobei die Phaseninformation beibehalten wird. Die Phasendifferenz
bewirkt eine Messung proportional zur Strömungsgeschwindigkeit.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das empfangene Signal
auch zu einem Detektor gespeist, um das Modulationssignal auszusieben, so daß ein
erstes Hüllensignal entsteht, und das stromauf empfangene Signal wird auf ähnliche
Weise verarbeitet, um ein zweites Hüllensignal zu erzeugen. Jedes Hüllensignal wird
schmalband-gefiltert, um die Hauptmodulationsfrequenzkomponente auszusieben, so
daß die jeweiligen Hüllenfrequenz-Sinussignale erhalten werden.
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Eine Takteinrichtung mißt die Phasendifferenz zwischen dem ersten
und dem zweiten Hüllen-Sinussignal. Durch Vergleich der ersten Messungen mit dem
Quadrat der zweiten Messungen kann ein Wert proportional zur Strömungsgeschwindigkeit
erhalten werden.
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Die Erfindung sieht also einen akustischen Strömungsmesser vor, bei
dem wiederholt getastete relativ hochfrequente Schallimpulse zwischen einem stromauf
und einem stromab gelegenen Wandler in einer Leitung gesendet werden, in der die
Strömung gemessen werden soll, wobei die Übertragung abwechselnd stromauf und stromab
erfolgt. Die empfangenen Signale werden verstärkt und einer Schmalbandfilterung
unterworfen, um bei der Hochfrequenz eine wesentlich kontinuierliche Komponente
auszusieben, wobei Phaseninformation zurückbehalten wird. Durch Messen der relativen
Phasenverschiebungen der Übertragungen stromauf und stromab wird ein Maß proportional
zur Strömungsgeschwindigkeit bzw. Strömungsmenge erhalten. Bei einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel wird die Summe der Laufzeiten gemessen, indem die Phasenverschiebungen
der Hauptfolgefrequenz-Modulationskomponente der empfangenen Signale gemessen werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen akustischen Strömungsmessers,
Fig. 2 verschiedene Signale, die beim Strömungsmesser der Fig. 1 auftreten, und
Fig. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen akustischen Strömungsmessers,
bei dem eine von der Meßfrequenz verschiedene Trägerfrequenz verwendet wird.
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Einander entsprechende Teile sind in den Figuren mit dem gleichen
Bezugszeichen versehen.
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Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert.
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Beim erfindungsgemäßen Strömungsmesser werden Schallsignale zwischen
zwei Wandlern übertragen oder gesendet, die stromauf bzw. stromab zu einer Leitung
liegen, in der die Strömungsgeschwindigkeit gemessen werden soll. In der Fig. 1
sind derartige Wandler 11 und 13 und eine Leitung 15 für die zu messende Strömung
vorgesehen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die verschiedenen angegebenen
Zeitwerte und Frequenzen zur Strömungsmessung eines Fluids geeignet, wie z. B. Strahltriebwerk-Kraftstoff
in einer Leitung mit einem Durchmesser in der Größenordnung cm (halbes Zoll).
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Die Signale werden abwechselnd stromauf und stromab übertragen, wobei
gleiche Wandler in beiden Richtungen verwendet werden. In Fig. 1 sind Schalter 17
und 18 vorgesehen, um jeden Wandler abwechselnd an eine Signalquelle und einen Signalempfänger
anzuschließen. Obwohl der Schaltvorgang schematisch auf mechanische Weise dargestellt
ist, sei darauf hingewiesen, daß tatsächlich ein herkömmlicher elektronischer Schalter
verwendet wird.
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Ein hochstabiler Quarzoszillator 21 erzeugt ein Schwingungssignal
mit einer zum Messen von Fluidgeschwindigkeiten bei bestimmten Anwendungen geeigneten
Frequenz. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt diese Frequenz 5 MHz.
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Dieses Signal mit 5 MHz bildet die Zeitbasis für die gesamte Vorrichtung.
Dieses Signal mit 5 MHz wird digital untersetzt, wie dies durch eine Einrichtung
23 dargestellt ist, um ein Zeitsignal mit 2 kHz zu erhalten, das neben anderen Funktionen
zum Steuern der elektronischen Schalter 17 und 18 sowie zum periodischen Umkehren
des Betriebs der Wandler 11 und 13 dient.
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Das Signal mit 5 MHz wird getastet oder moduliert, um die Impulssignale
zu erhalten, die stromauf und stromab gesendet werden. Zum Erzeugen des Stromauf-Signals
triggert das 2-kHz-Zeitsignal ein 50-/us-Gatter 25, das seinerseits ein Modulationsgatter
27 steuert, das einen entsprechenden Impuls des 5-MHz-Signales zum Wandler 13 leitet,
während der Schalter 18 in der gezeigten Stellung ist. Für das Stromab-Signal wird
das 2-kHz-Takt-Zeitsignal invertiert, wie dies durch einen Inverter 29 angedeutet
ist, um eine Phasenumkehr von 1800 zu erhalten, d. h. eine Zeitverschiebung um 250
/us.
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Dieses invertierte Signal triggert ein 50-/us-Gatter 31> das ein
Modulationsgatter 33 steuert, das seinerseits einen entsprechenden Impuls des 5-MHz-Signales
zum Wandler 11 leitet, d. h., während einer Periode, in der die Schalter 17 und
18 in der zur gezeichneten Stellung entgegengesetzten Lage sind.
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Jeder Wandler empfängt eine verzögerte Abwandlung des durch den anderen
Wandler gesendeten Signales, wobei die Verzögerung in erster Linie durch die Laufzeit
des Signales durch das Fluid und differentiell durch die Fluidgeschwindigkeit bestimmt
ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die Gesamtlaufzeit ungefähr
50 /us, eine Verzögerung entsprechend einem Abstand zwischen den Wandlern von ungefähr
7,5 cm (3 Zoll) Das gesendete und empfangene Stromauf- und Stromab-Hüllensignal
ist in Fig. 2 zur Erläuterung des Betriebsablaufes dargestellt.
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Die in jedem Wandler empfangenen Signale werden verarbeitet, um sowohl
die Meßfrequenzkomponente, d. h. die 5-MHz-Trägerfrequenz bei diesem Ausführungsbeispiel,
als auch die Hauptmodulationsfrequenzkomponente, d. h. bei 2 kHz, wiederzugewinnen,
wobei die Signalverarbeitungen in beiden Fällen so erfolgen, daß die in den empfangenen
Signalen enthaltene Phaseninformation zurückbehalten wird. Nach dem Durchgang durch
jeweilige. Vorverstärker 35 und 37 wird das empfangene Signal von jedem Wandler
über jeweilige Pufferverstärker 41
und 43 zu einem hochselektiven
Quarzfilter 45 und 46 gespeist, das auf eine 5-MHz-Meßfrequenz abgestimmt ist. In
diesem in jedem Fall gesendeten modulierten Signal ist ein getasteter Impuls, wobei
das empfangene Signal eine wesentliche Komponente bei der Trägerfrequenz enthält.
Demgemäß hat das Ausgangssignal jedes Filters 45 und 47 eine im wesentlichen reine
Sinuswelle bei der Trägerfrequenz. Eine andere Möglichkeit zur Analyse dieser Wirkung
liegt in der Feststellung, daß das Modulationssignal eine wesentliche Gleichstromkomponente
enthält. Demgemäß kann das gesendete Signal durch eine Fourier-Reihe mit einer bedeutenden
Komponente nullter Ordnung wiedergegeben werden. Während das Filtern im wesentlichen
die durch die Sendeverzögerung erzeugte Modulation ausschließt, behält es die Phaseninformation
in der wiedergewonnenen Meßfrequenzkomponente bei.
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Das von jedem Filter 45 und 47 erhaltene Sinus signal wird in einem
Mischer 49 bzw. 51 mit einem Bezugs frequenzsignal von 5,002 MHz gemischt. Dieses
Bezugssignal wird durch Mischen (in einem Mischer 53) des 5,000-MHz-Signales mit
einem 2-kHz-Zeitsignal und anschließendes Filtern (in einem 5,002-MHz-Filter 55)
erhalten, um ein reines 5,002-MHz-Signal aus der überlagerten Summe zu erzielen,
die bei diesem Mischen erzeugt wird.
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Das Mischen der 5-MHz-Komponente jedes empfangenen Signales mit dem
5,002-MHz-Bezugssignal erzeugt durch Überlagern ein 2-kHz-Signal, in dem die Phaseninformation
im ursprünglichen 5-MHz-Signal zurückbehalten wird. D. h. eine stufenweise oder
differentielle Änderung von 100 in der Phase der 5-MHz-Komponente des empfangenen
Signales erzeugt eine Phasenänderung um 10 in dem jeweiligen überlagerten 2-kHz-Produkt,
obwohl diese Phasenänderung einem wesentlich längeren Zeitintervall entspricht.
Damit wird eine Dehnung
der Zeitskala erhalten.
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Die von jedem Mischer 49 und 51 erhaltene überlagerte Komponente
mit 2 kHz wird wahlweise durch 2-kHz-Aktivfilter 57 bzw. 59 ausgesiebt. Diese Sinussignale
mit 2 kHz werden ihrerseits zu Nulldurchgangs-Detektoren 61 bzw. 63 gespeist, um
genaue Vorgangssignale zu verhalten, die zur Zeitmessung geeignet sind. Diese Zeitsignale
steuern ein Gatter 65, das wahlweise das 5-MHz-Taktsignal zu einem Zähler 67 leitet.
Die Zeitgatter arbeiten so, daß die Anzahl der durch den Zähler 67 geleiteten Taktimpulse
proportional zur Phasendifferenz zwischen den stromauf und stromab gesendeten Signalen
ist, wobei lediglich die Meßfrequenzkomponente jedes Signals berücksichtigt wird.
Da die Weglänge für das stromauf und das stromab gesendete Signal gleich ist, beruht
jede Phasenverschiebung zwischen der stromauf und stromab abgeleiteten Meßfrequenzkomponente
auf der Fluidbewegung in der Leitung, die die Signal-Sendezeit stromauf erhöht und
stromab verringert. Auf diese Weise ist die Anzahl der durch den Zähler 67 geleiteten
Zahlen im wesentlichen proportional zur Fluidgeschwindigkeit. In den Proportionalitäts-
oder Skalenfaktor gehen tatsächlich verschiedene Faktoren ein.
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Ein Element, das in den Skalenfaktor eingeht, ist die Länge des Sendeweges
und die Geschwindigkeit der Schallwelle durch das bestimmte Fluid. Diese Parameter
beeinflussen ebenfalls in ähnlicher Weise die gesamte Laufzeit für jedes Signal
vom Sender- zum Empfänger-Wandler. Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel ist eine
Einrichtung zum Messen der Summe der Laufzeiten vorgesehen, so daß Änderungen in
den Umgebungsbedingungen, z. B. der Temperatur, die die Laufzeiten und die differentiellen
Phasenverschiebungen beeinflussen, direkt durch den Strömungsmesser selbst berücksichtigt
werden können. Hierzu liegt das empfangene Signal von jedem Wandler über Pufferverstärker
71
bzw. 73 an Hüllkurven-Demodulatoren 75 und 77.
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Diese Demodulatoren nehmen die Modulations-Hüllkurve heraus, wobei
im wesentlichen die 5-MHz-Meß- oder Trägerfrequenz-Komponente ausgeschlossen wird.
Die Modulations-Hüllkurve, die wie gesendet im wesentlichen ein Rechtecksignal ist,
hat zahlreiche Frequenzkomponenten, aber die Hauptmodulationskomponente ist die
2-kHz-Folgefrequenz. Diese Komponente wird aus jedem Kanal durch ein 2-kHz-Aktivfilter
79 bzw. 81 gewonnen.
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Die Sinus-Ausgangssignale der Filter 79 und 81 liegen an Nulldurchgangs-Detektoren
83 bzw. 85, um wieder genau definierte Ereignisse zur Zeitmessung zu haben. Um eine
Messung oder Zähleranzeige zu erhalten, die sich mit der Summe der Laufzeiten ändert
oder zu dieser proportional ist, wird jedes Zeitsignal zusammen mit einem 2-kHz-Zeitbezugssignal
verwendet, um die Leitung der 5-MHz-Taktimpulse zu einem Zähler zu steuern. Um alle
Zeitversetzungen möglichst klein zu machen, die beim Filtern der empfangenen Signale
auftreten, liegt das vom Taktglied der Anordnung erhaltene 2 kHz-Zeitsignal an einem
ähnlichen 2-kHz-Filter 86, und das Sinus-Ausgangssignal vom Filter liegt an einem
Nulldurchgangs-Detektor 87.
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Ein Zähler 89 ist so angeordnet, daß er durch Taktimpulse vorgestellt
werden kann, die durch eine von zwei Folgen von Zeitgattern 91 und 93 verlaufen,
wobei die übertragenen Impulse über ein ODER-Gatter 95 am Zähler liegen. Der Durchgang
der Taktimpulse durch das Zeitgatter 91 beginnt durch das 2-kHz-Bezugssignal und
endet durch das vom Nulldurchgangs-Detektor 85 erhaltene Hüllkurven-Zeitsignal,
so daß stromab eine der Laufzeit proportionale Anzahl von Impulsen geleitet wird.
Das Zeitbezugssignal wird durch einen Inverter 97 umgekehrt, um eine Zeitversetzung
von 250 /us zu verhalten, und das umgekehrte Signal dient zum Einleiten des Durchganges
der Taktimpulse durch die Zeitgatter 93. Diese
Folge von Taktimpulsen
wird dann durch das vom Nulldurchgangs-Detektor erhaltene Rüllkurven-Zeitsignal
abgeschlossen, das die Ankunft des empfangenen Impulses beim Wandler stromauf anzeigt.
Die Anzahl von Impulsen in dieser Folge ist so proportional zur Stromauf-Laufzeit.
Demgemäß ist die Summe der durch den Zähler 89 während jeder Betriebsperiode der
Vorrichtung empfangenen Impulse proportional zur Summe der Stromauf- und der Stromab-Laufzeit.
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Die in den Zählern 67 und 89 gesammelten Werte werden dann zu einer
beliebigen Datenerfassungs- und -Verarbeitungseinrichtung gespeist, die für eine
bestimmte Anwendung geeignet ist. Ob die Zähler 67 und 89 am Ende jeder Betriebsperiode
des Strömungsmessers gelöscht oder über eine viel längere Zeitdauer die Zähleranzeigen
sammeln, hängt von den Anforderungen an die Anordnung ab, in der der Strömungsmesser
vorgesehen ist, sowie von dem bei der Strömungsmessung angestrebten Genauigkeitsgrad.
Während die Messung der Summe der Laufzeit im Zusammenhang mit der Ermittlung des
Skalenfaktors für die Geschwindigkeitsmessung vorteilhaft ist, kann diese Messung
selbstverständlich zur Bestimmung anderer Parameter geeignet sein, z. B. der Fluid-Dichte,
die außer der Strömungsmessung nützlich sind.
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Wie oben erläutert wurde, liegt einer der Hauptvorteile des erfindungsgemäßen
Strömungsmessers darin, daß er Schmalbandsignale verwendet, die für einen verbesserten
Rauschabstand sorgen. Da weiterhin der Strömungsmesser die Verwendung einer Hauptmeßfrequenz
ermöglicht, die eine relativ hohe Frequenz ist und so relativ kurze Wellenlängen
aufweist, kann eine relativ niedrige Strömungsgeschwindigkeit eine relativ große
und deshalb leicht zu messende Phasenverschiebung hervorrufen. Während die Verwendung
einer relativ hohen Frequenz diese relativ empfindliche Änderung der Phasenverschiebung
mit der Geschwindigkeit erlaubt, bewirkt das Herabsetzen der
Frequenz
durch Überlagern des empfangenen Signales ein Zurückbehalten der Phaseninformation
in gedehnter Zeitskala, so daß eine digitale und sehr genaue Messung der Phasenverschiebung
erfolgen kann. D. h., die Phasenmessung braucht nicht bei höherer Frequenz zu erfolgen,
die zur Erzielung der Empfindlichkeit der Phasenverschiebung verwendet wurde. Dieser
Vorteil wird wiederum durch den Schmalband- und kohärenten Betrieb der Signalverarbeitungseinrichtung
ermöglicht, wobei die Anordnung insoweit kohärent ist, als das 5,002-MHz-Bezugssignal,
mit dem die empfangenen Meßfrequenzsignale gemischt werden, aus der gleichen Zeitbasis
wie das ursprünglich gesendete Signal abgeleitet ist.
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In Situationen, in denen ein höchster Genauigkeitsgrad angestrebt
wird, ist es vorteilhaft, im erfindungsgemäßen Strömungsmesser einen Schalter vorzusehen,
um periodisch die Verbindungen zwischen den Wandlern und dem Analog-Empfänger umzukehren
und dann Mittelwerte aus den Ergebnissen zu bilden, die mit den beiden verschiedenen
Verbindungen erhalten werden.
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Diese periodische Umkehr und Mittelwertbildung kann die Genauigkeit
des Strömungsmessers verbessern, da jeder Zähler aufgrund verschiedener Phasenverschiebungen
ausgelöscht wird, die zwischen den hochempfindlichen Quarzfiltern 45 und 47 auftreten,
wobei die Phasenverschiebungen sonst in die Gesamtgenauigkeit des Strömungsmessers
eingehen und diese beeinflussen. Diese periodische Umkehr und Mittelwertbildung
ist eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Strömungsmessers.
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Im folgenden wird der Betrieb des erfindungsgemäßen Strömungsmessers
näher erläutert.
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Die Phasenverschiebungen #1 und #2 der Stromauf- bzw.
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Stromab-Welle betragen:
2#foD 1 #1 = 2#fo T1 = (1)
sin # c - V cos # 2#foD 1 #2 = 2#foT2 = (2) sin # c + v cos # mit fo = 5 MHz (Meßfrequenzkomponente),
e = Winkel des Sendeweges zur Leitung, D = Ubertragungs- oder Sendeweglänge, c =
Schallgeschwindigkeit, v = Fluidgeschwindigkeit, und T1 und T2 = Stromauf- bzw.
Stromab-Laufzeit.
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Die Phasendifferenz (#1 - #2) beträgt: 4#foD v cos # #1 - #2 = (3).
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sin # c² - v² cos²# Die Frequenz fo ist so gewählt, daß die Phasendifferenz
höchstens 1800 beträgt, wenn v = vmax vorliegt. Die HF-(fO)-Trägerwelle wird tatsächlich
durch einen Rechteckimpuls mit einer Breite von 50 µs und einer Folgefrequenz von
2 kHz (fm) moduliert. Die Phasenverschiebungen der Grundfrequenz (2 kHz) der Modulationswellen
sind auf ähnliche Weise gegeben durch: 2#fmD 1 #1 = 2#fmT1 = (4) sin # c - v cos
# 2#fmD 1 #2 = 2#fmT2 = (5).
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sin # c + v cos #
Die Summe dieser Phasenverschiebungen
( #1 + #2) ist gegeben durch: #1 + #2 = 4#fm c = (6).
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sin # c2 - v2 cos2 # Durch Dividieren der Gleichung (3) durch Gleichung
(6) folgt: #1 - #2 f0 = v/c cos (7).
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#1 + #2 fm Wenn Gleichung (7) durch (#1 + #2) geteilt wird, ergibt
sich: #1 - #2 f0 sin # cos # = v [1-# [1 - #v/c#² cos² #] (8).
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(#1 + #2)² fm² 4#D Selbst unter extremsten Strömungsbedingungen (v/c)
< <<< 1 kann Gleichung (8) vereinfacht werden zu: #1 - #2 = v fo sin
# cos # (9).
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(#1 + #2)² (fm²) 4#D Auf diese Weise kann ein Ausgangssignal proportional
zur Strömungsgeschwindigkeit v erzielt werden, d. h., indem der im Zähler 67 gespeicherte
Wert durch das Quadrat des im Zähler 89 gespeicherten Wertes dividiert wird, wobei
die Strömungsgeschwindigkeit im wesentlichen proportional zu -#2 ist.
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Die Bezeichnungen "stromauf" und stromab sind willkürlich, und der
erfindungsgemäße Strömungsmesser kann für eine Strömung in jeder Richtung eingesetzt
werden. Dies
gilt selbstverständlich auch für umgekehrte Strömungsbedingungen.
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Wie oben erläutert wurde, ist die Meßfrequenz vorzugsweise so gewählt,
daß eine merkliche Phasenverschiebung über dem für eine bestimmte Anwendung erwarteten
Bereich der Strömungsgeschwindigkeiten erzielt wird. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist diese Frequenz für die Trägerfrequenz geeignet, d. h. für die Frequenz, die
sich durch das flüssige Medium fortpflanzt, das in der Leitung angenommen wird.
Bei anderen Anwendungen können die Abmessungen der Leitung und'die Art des Fluids
so sein, daß die gewünschte Meßfrequenz nicht direkt zur Fortpflanzung geeignet
ist. Z. B. kann die bevorzugte Meßfrequenz einem zu großen Nachhall in der erwarteten
Umgebung ausgesetzt sein. In diesem Fall kann die Meßfrequenz selbst auf eine Trägerfrequenz
moduliert werden, die für deren gewünschten Fortpflanzungseigenschaften gewählt
ist. Z. B. kann die Strömung eines natürlichen Gases in einer Rohrleitung von 50
cm Durchmesser (18 Zoll) eine Meßfrequenz von 5 kHz nahelegen. Als Trägerfrequenz
können jedoch 5 kHz einen zu großen Nachhall erzeugen. Um geeignet gerichtete Fortpflanzungseigenschaften
zu erzielen, ist es vorteilhaft, die Meßfrequenz auf eine 100-kHz-Trägerfrequènz
zu modulieren. Eine auf diese Weise arbeitende Vorrichtung ist in Fig. 3 gezeigt.
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In Fig. 3 ist ein 100-kHz-Oszillator 101 vorgesehen.
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Die 1OO-kHz-Zeitbasis wird durch ein Glied 103 geteilt, um eine 5-kHz-Meßfrequenz
zu erzielen. Die 5-kHz-Meßfrequenz wird dann auf die 100-kHz-Trägerfrequenz in einem
Modulator 105 moduliert, und dieses gemischte Signal wird dann zu Modulationsgattern
127 und 133 gespeist, die die an den Wandlern liegenden getasteten Impulse zeitlich
verarbeiten. Die Modulationsgatter 127 und 133 entsprechen im wesentlichen den Modulationsgattern
27 und 33 des Ausführungsbeispiels der Fig. 1.
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Die 5-kHz-Meßfrequenz wird dann in einem Glied 123 weiter abwärts
geteilt, um ein 20-Hz-Signal zu erhalten, das die Folge-oder Primärhüllmodulationsfrequenzkomponente
festlegt, d. h.
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eine Impulstastung entsprechend der Modulation beim vorhergehenden
Ausführungsbeispiel. Dieses 20-Hz-Signal steuert Zeitgatter 125 und 131, die im
wesentlichen gleich arbeiten wie die Zeitgatter 25 und 31 beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 1, obwohl die Zeitperioden entsprechend der Meßskala und den Trägerfrequenzen
für die verschiedene Umgebung gestreckt sind.
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Vor dem zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ähnlichen Empfänger werden
die empfangenen Signale zu Detektoren oder Demodulatoren 132 und 134 gespeist, die
die 5-kHz-Meßfrequenzkomponente, wiedergewinnen, so daß die Phaseninformation und
Grundhüllkurvenmodulationswelle zurückbehalten werden. Nach einer Filterung in Filtern
136 und 138 werden diese Meßfrequenzkomponenten zu einem Empfänger gespeist, der
im wesentlichen dem Empfänger der Fig. 1 entspricht, obwohl die verschiedenen verwendeten
Frequenzen umgesetzt wurden, wie dies oben erläutert wurde.
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Der erfindungsgemäße Strömungsmesser ermöglicht eine genaue Messung
mittels einer Meßfrequenz, die im wesentlichen allein zur Erleichterung der Messung
gewählt ist, während die Trägerfrequenz und die Folgefrequenzen im wesentlichen
unabhängig davon gewählt werden können.