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lfilun(lstticli für im Strangverfahren
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herzustellende Erzeugnisse Die Erfindung bezieht sich auf ein Mundstück
für im Strangverfahren herzllstellentlee Erzeugnisse der g-L-ob- und feinkeramischen
Industrie, das aus einer an einen Presskopf ansetzbaren Vorsetzplatte und einem
an dieser befestigten Mundstiickrahmen gebildet ist und das insbesondere zur Herstellung
von Fassadensteinen, Spaltplatten sowie beuerfest-Erzeugnissen in vorteilhafter
Weise verwendbar ist.
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In der keranischen Industrie verwendete endstücke, durch die ein Tonstrang
von dem Vereinzeln in Formlinge hindurchgepresst wird, damit dieser die Form des
herzustellenden Teils, z.B.
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eines Hochlochziegels, annimmt, sind an ihren Laufflächen und den
Austrittskanten einem sehr hohen Verschleiss unterworfen.
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Die aus Stahl oder Stahlguss bestehenden und auf den Innenwänden mit
Leisten aus verschleissfestem Werkstoff ausgekleideten Mundstück müssen daher oftmals,
da sich auf den Laufflächen und an den Austrittskanten Riefen bilden, die sich ungünstig
auf die Qualität der Erzeugnisse auswirken, ausgewechselt werden; und dies verursacht,
da die Presse stillgesetzt werden muss, einen erheblichen Ausfall, der nur durch
entsprechende Vorratshaltung auszugleichen ist bzw. unliebsame Störungen im Produktionsablauf
hervorruft.
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Es wurden daher, um die Verschleissfestigkeit zu erhöhen, bereits
Mundstücke aus Hartguss hergestellt. Die Laufflächen und Austrittskanten müssen
in diesem Fall aber, da eine mechanische Bearbeitung nicht möglich ist, von Hand
geschliffen werden. Dies bedingt nicht nur einen ausserordentlich hohen Fertigungsaufwand,
so dass eine wirtschaftlich vertretbare Herstellung oftmals nicht möglich ist, sondern
es ist bei dieser Art der Bearbeitung auch unvermeidbar, dass Ungenauigkeiten auftreten.
Die Au'strittskanten und die mitunter sehr unterschiedlichen Steigungen des Mundstückrahmens
lassen sich nämlich von Hand, trotz grosser Sorgfalt, einfach nicht exakt herstellen;
des weiteren ist es überhaupt nicht möglich, Mundstückrahmen für Formlinge mit einem
komplizierten Austrittsprofil auf diese Weise zu bearbeiten. Es können vielmehr
lediglich Mundstückrahmen mit glatten Laufflächen und Austrittskanten von Hand geschliffen
werden, so dass derartige Mundstück zur Herstellung von Fassadensteinen und Spaltplatten
bisher nicht benutzt werden konnten. Auch bereitet der Einbau eines Reservemundstückrahmens
sehr oft erhebliche Schwierigkeiten, da die von Hand bearbeiteten Mundstückrahmen
untereinander nicht übereinstimmen und somit Ungenauigkeiten an den Austrittskanten
und im Anzug der Gleitflächen, die durch zeitaufwendige betriebliche Massnahmen
ausgeglichen werden müssen, in Kauf zu nehmen sind.
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Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, ein Mundstück für im Strangverfahren
herzustellende Erzeugnisse der grob- und feinkeramischen Industrie zu schaffen,
das einen ausserordentlich hohen Verschleisswiderstand und damit eine lange Haltbarkeit
auch
gegenüber dem reibenden Verschleiss eines Tonstranges bei hoher Nassgenauigkeit
aufweist und das dennoch auf einfache und wirtschaftliche Weise zu bearbeiten ist.
Vor allem soll hierbei aber erreicht werden, dass auch Mundstückrahmen mit komplizierten
Austrittsprofilen und unterbrochenen Austrittskanten herzustellen und ohne grossen
Arbeitsaufwand zu bearbeiten sind. Des weiteren soll eine Fertigung untereinander
exakt massgenauer Mundstückrahmen ohne Schwierigkeiten möglich sein, so dass ein
Austausch problemlos vorzunehmen ist, und ohne dass dadurch bedingte Betriebsstörungen
auftreten und Qualitätsverschlechterungen in Kauf genommen werden müssen.
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Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass der Mundstückrahmen
aus einem chromhaltigen EIartguss mit einem Chromanteil von ca. 30 bis 40 %, vorzugsweise
von 34 %, besteht und dass die Laufflächen und Austrittskanten des Mundstückrahmens
durch Funkenerosion mittels einer in diesen einführbaren Elektrode bearbeitet sind.
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Die zur Bearbeitung der Laufflächen und Austrittskanten des Mundstückrahmens
dienende Elektrode sollte hierbei zweckmässigerweise in ihrem Profil und in der
Tlefe der Innenform des Mundstückrahmens angepasst tlnd beim Funkenerodieren der
Laufflächen und Austrittskanten des Mundstückrahmens mit geringem Abstand zu den
zu bearbeitenden Flächen in diesem geführt sein.
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Vorteilhaft ist es des weiteren, wenn der blut stückrahmen einen in
die Vorsetzplatte ragenden Ansatz aufweiset, damit diese nicht mit dem Tonstrang
in BerUhrung kommen kann und somit deren inlauflxanten nicLIL verschliessen werden.
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Zur Befestigung des Mundstückrahmens an der Vorsetzplatte ist es ferner
angebracht, diesen mit mehreren vorzugsweise gleichmässig über den Umfang verteilt
angeordneten Vorsprüngen zu versehen, die Ausnehmungen, Gewindebohrungen od.dgl.
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zum Einsetzen von Befestigungsschrauben oder Stiften aufweisen, und
zwischen der Vorsetzplatte und dem abstehenden Vorsprung eine ein- oder mehrschichtige
Gummizwischenlage anzuordnen.
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Ein gemäss der Erfindung ausgebildetes Mundstück für im Strangverfahren
herzustellende Erzeugnisse der grob- und feinkeramischen Industrie ist nicht nur
ausserordentlich verschleissfest und dennoch auf einfache und wirtschaftliche Weise
zu bearbeiten, sondern es können auch komplizierte Austrittsprofile massgenau bearbeitet
werden. Wird nämlich der Mundstückrahmen aus einem chromhaltigen Hartguss hergestellt
und werden dessen Laufflächen und Austrittskanten durch Funkenerosion bearbeitet,
so gewährleistet bereits der Ausgangswerkstoff einen hohen Verschleisswiderstand.
Und durch die Funkenerosion werden die dem reibenden Verschleiss eines Tonstranges
unterworfenen Laufflächen des Mundstückrahmens1und zwar in der Oberfläche durch
die hohe Temperatur der Funken zusätzlich ausgehärtet, so dass eine lange Verwendbarkeit
gegeben ist und Betriebsunterbrechungen zum Auswechseln eines Mundstückes sehr selten
sind.
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Der dazu erforderliche Aufwand ist gering, da lediglich eine der Querschnittsform
des undstückrahmens angepasste Elektrode aus Kupfer oder Graphit anzufertigen ist,
uln diesen bearbeiten zu können. Dabei ist es unbeachtlich, welche Querschnitssform
der
Mundstückralmen i.m Endzustand aufweist, lediglich die Elektrode hat die entsprechende
Gegenfläche zu erhalten. Auch entfallen eventuelle Bearbeitungen des Mundstückrahmens,
insbesondere Schleifarbeiten gänzlich.
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Durch die Bearbeitung der Laufflächen und Austrittskanten mittels
Funkenerosion werden diese äusserst glatt, hart und verschleissfest. Es wird somit
mit dem gemäss der Erfindung ausgebildete Mundstücksrahmen nicht nur ein neues Anwendungsgebiet
für Mundstücke erschlossen, sondern es wird auch die Qualität der Erzeugnisse, da
das Fließverhalten eines Tonstranges durch die Gleitfläche günstig beeinflusst wird,
verbessert und über einen langen Zeitraum, da die Austrittskanten riefenfrei und
scharf bleiben, konstant gehalten. Ferner ist von Vorteil, dass Mundstückrahmen
gleicher Type untereinander massgenau mit stets gleichen Steigungen in grösserer
Anzahl hergestellt werden können und somit bei eventuellen Auswechslungen keine
Schwierigkeiten auftreten.
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Weitere Einzelheiten sind dem'in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
eines Mundstücks für im Strangvereahren herzustellende Erzeugnisse der grob- und
feinkeramischen Industries das nachfolgend im einzelnen erläutert ist, zu entnehmen.
Hierbei zeigt: Fig. 1 ein aus einem Mundstückrahmen und einer Vorsetzplatte zusammengebautes
Mundstück im Teilschnitt und
Fig. 2 einen Mundstückrahmen nach Fig.
1 in Draufsicht vom Presskopf aus gesehen.
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Das in Fig. 1 dargestellte und mit 1 bezeichnete Mundstück für im
Strangverfahren herzustellende Erzeugnisse der grob-und feinkeramischen Industrie
besteht aus einer Vorsetzplatte 3, die vor dem nicht gezeigten Presskopf einer Presse
angeordnet wird, und einem Mundstückrahmen 2, der an der Vorsetzplatte 3 befestigt
ist. Dazu ist der Mundstücksrahmen 2 mit mehreren abstehenden Vorsprüngen 5 ausgestattet,
die jeweils mit einer Ausnehmung 6 zur Aufnahme einer in eine eingeordnete Gewindebohrung
4 der .Vorsetzplatte 3 einzuschraubenden Befestigungsschraube 7 versehen sind. Um
Beschädigungen des aus verschleissfestem Werkstoff bestehenden, durch Verspannen
mittels der Schrauben 7 zu vermeiden, ist zwischen den Vorsprüngen 5 und der Vorsetzplatte
3 eine elastische Zwischenlage 11, z.B. aus Gummi, eingesetzt. Zur Halterung der
in den Munstückrahmen 2 ragenden Kerne 10 dienen Kernhalter 9, die gemeinsam an
einem Bügel 8, der an der Vorsetzplatte 3 angeschraubt ist, befestigt sind.
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Der Mundstückrahmen 2 ist aus einem chromhaltigen Hartguss mit etwa
30 bis 40 % Chrom9 vorzugsweise 34 % Chrom, hergestellt, so dass eine mechanische'
Bearbeitung nicht mehr möglich ist. Um aber dennoch den Laufflächen 13 und 13' sowie
die Austrittskanten 14 des Hund51tiickrahmerls 2, der mit einem Ansatz 15 in die
Vorsetzplatte 3 ragt, so dass diese mit dem Tcnstrang nicht in Berührung kommt,
nach dem Abguss eine massgenaue Form zu geben, werden diese durch Funkenerosion
bear beitet. Dazu dient eine strichpunktiert eingezeichnete von
hinten
in den Mundstückrahmen 2 einführbare Elektrode 16 aus Kupfer oder Graphit, die in
ihrer Länge und in ihrer Querschnittsform jeweils der Innenform des zu bearbeitenden
Mundstückrahmens angepasst ist. Somit ist es möglich, auf den Laufflächen eine oder
mehrere Rippen 17 vorzusehen. In gleicher Weise können in die Laufflächen 13, 13'
auch Ausnehmungen eingearbeitet werden. Lediglich die Elektrode 16 ist entsprechend
zu gestalten.
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Beim Erodieren werden durch die über springenden Funken die Laufflächen
13, 13' sowie die Austrittskanten 14 des Mundstückrahmens 2 sehr massgenau bearbeitet
und ausserdem ausgehärtet, so dass sich, obwohl der Ausgangswerkstoff schon sehr
hart ist, eine äusserst verschleissfeste Schicht bildet, die sehr glatt ist und
sich somit günstig auf das Fließverhalten des Tonstranges und die Lebensdauer des
Mundstückes 1 auswirkt.
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