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Teleskoptribüne
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Die Erfindung betrifft eine Teleskoptribüne mit ein-und ausfahrbaren
Tribünenstufen, die jeweils mittels vertikaler Stützen auf dem Boden und mittels
im oberen Bereich der Stützen winkelsteif befestigter horizontaler Kragträger an
der nächsttieferen Tribünenstufe verschiebbar abgestützt sind. Teleskoptribünen
dieser Art werden vor allem in Sport- und Turnhallen udglo vorgesehen. Die treppenartig
ansteigenden Tribünenstufen umfassen jeweils einen Laufgang und eine Sitzbank, die
an den vorderen Enden der horizorialen Kragträger angeordnet sind0 Die Stützen der
Tribünenstufen sind zumeist mit Laufrollen versehen, mit welchen sie sich gegen
den druckempfindlichen, im allgemeinen als Schwingboden ausgelegten Hallenboden
abstützen. Die Laufrollen sind dabei federnd derart gelagert, daß sie die unbelastete
Tribüne rollend abstützen, während sie sich unter der Verkehrslast der Tribüne gegen
die Federkraft zurückstellen, so daß sich die Tribünenstufen mit gegenüber den Laufrollen
großflächigen, aus Gummiplatten odOdgl.
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bestehenden Auflagern gegen den Hallenboden abstützen.
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Damit ist ein sicherer Stand der Tribüne im Lastzustand gewährleistet,
wobei die Last über die Auflage großflächig auf den Hallenboden abgesetzt wird.
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Bei den bekannten Teleskoptribünen weisen die einzelnen Tribünenstufen
von oben nach unten einen abnehmenden Stützenabstand auf. Dabei werden die horizontalen
Kragträger an Seitenkonsolen od.dgl. der Stützen starr befestigt, derart, daß ihre
Längsachsen seitlich versetzt zu den Achsen der sie tragenden Vertikalstützen verlaufen
und die Kragträger somit ihr Auflager auf den Kopfflächen der Vertikalstützen der
nächsttieferen Tribünenstufe finden, Dieses bisher übliche Konstruktionsprinzip
der Teleskoptribünen ist aber in statischer Hinsicht nachteilig. Insbesondere unter
den im Betrieb auftretenden dynamischen Belastungen der Tribüne stellen sich an
den Seitenkonsolen und ihren Verdndungen mit den Vertikalstützen und den Kragträgern
außerordentlich hohe Beanspruchungen, insbesondere Biege- und Torsionsbeanspruchungen,
ein, die es erforderlich machen, die hochbeanspruchten Teile und ihre Anschlüsse
außerordentlich stark zu bemessen bzw0 kräftig auszuführen, Aufgabe der Erfindung
ist es vor allem, diese Nachteile durch statisch günstigere Ausgestaltung des tragenden
Tribünengerüstes zu beheben und eine Teleskoptribüne zu schaffen, die im Lastzustand
ohne Erhöhung des Bauaufwandes eine höhere Stabilität aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die horizontalen
Kragträger so an ihren vertikalen Stützen befestigt sind, daß ihre Längsachsen die
Längsachsen der sie tragenden vertikalen Stützen schneiden und daß die Kragträger
an Auflagern od.dgl. der nächsttieferen Tribíinenstufe, seitlich versetzt zu deren
Stützenachsen, verschiebbar abgestützt sind. Vorzugsweise sind dabei die Auflager
für die Kragträger jeweils am Kopf der
Stützen der nächsttieferen
Tribünenstufe starr befestigt.
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Da erfindungsgemäß die horizontalen Kragträger mit ihren Vertikalstützen
in einer gemeinsamen, zur Ein- und Ausschubrichtung der Teleskoptribüne parallelen
Vertikalebene liegen, werden außermittige Anschlüsse der Kragträger an ihren Stützen
und die sich hierdurch ergebenden statisch ungünstigen Beanspruchungen der Kragträgeranschlüsse
und der Verbindungen der Konsolenauflager mit den Stützen in einfacher Weise vermieden,
Das Tribünegerüst erhält insgesamt eine höhere Stabilität, ohne daß die Anschlüsse
der Kragträger und ihrer Auflagerkonsolen an den Stützen unnötig stark ausgeführt
zu werden brauchen. Zugleich ergibt sich erfindungsgemäß die Möglichkeit, an den
freien Enden der Kragträger Riegelorgane odOdgl. anzuordnen, welche im ausgefahrenen
Zustand der Teleskoptribüne die Auflager der nächsttieferen Tribünenstufe etwa hakenartig
umgreifen. Hierdurch wird das Tribünengerüst im ausgefahrenen Zustand ausgesteift
und stabilisiert, wobei zugleich die einzelnen Tribünenstufen durch die klammerartige
Verriegelung gegeneinander fixiert werden.
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In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
schematisch dargestellt. Es zeigt: Fig0 1 in perspektivischer, schematisch stark
vereinfachter Darstellung eine erfindungsgemäße Teleskoptribüne, wobei lediglich
drei Tribünenstufen gezeigt sind; Fig. 2 in perspektivischer Darstellung das Gerüst
der Teleskoptribüne gemäß Fig. 1, wobei die an den Tribünenstufen angebauten Sitzbänke
und Abdeckungen fortgelassen sind; Fig. 3 in Seitenansicht eine Einzelheit zu Fig.
2.
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Die dargestellte Teleskoptribüne weist, wie üblich, mehrere, vom Hallenboden
nach oben stufenweise ansteigende Tribünenstufen 10,11 und 12 auf, die mittels vertikaler
Stützen 10a, 11a bzw0 12a gegen den Hallenboden abgestützt sind. In der Zeichnung
sind lediglich drei aufeinanderfolgende Tribünenstufen 10 - 12 dargestellt0 Jede
Tribünenstufe umfaßt zwei vertikale Stützen 10a bzw. 11a bzw0 12a, die jeweils über
Verstrebungen 13 verbunden sind. Die Stützen der einzelnen Tribünenstufen sind mit
Fußbalken 14 versehen, an denen, wie bekannt, federbelastete Laufrollen od.dgl.
angeordnet sein können, mit denen die Tribünenstufen rollend auf dem Hallenboden
verfahren werden können.
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Die Tribünenstufen 10, 11 und 12 weisen von oben nach unten einen
abnehmenden Stützenabstand auf, so daß die Tribünenstufen beim Einschub der Teleskoptribüne
in-und untereinander gefahren werden können.
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Wie vor allem Fig. 2 zeigt, sind an den Stützen der Tribünenstufen
horizontale Kragträger 15 starr und winkelsteif befestigt, die von ihren vertikalen
Stützen nach vorne in Ausfahrrichtung S der Teleskoptribüne frei vorkragen. Die
Kragträger 15 liegen mit ihren vertikalen Stützen und den Fußbalken ihrer Stützen
jeweils in einer gemeinsamen, parallel zur Pfeilrichtung S verlaufenden Vertikalebene.
Dies bedeutet, daß die horizontalen Längsachsen der Kragträger 15 die vertikalen
Längsachsen ihrer Stützen schneiden.
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An den Köpfen der Stützen sind Auflager 16 z.B. durch Schweißen starr
befestigt, welche aus Konsolenplatten bestehen. Die Kragträger 15 der jeweils oberen
Tribünenstufe stützen sich auf den Auflagern 16 der nächsttieferen Tribünenstufe
verschiebbar ab, wobei eine gleitende oder rollende Abstützung möglich ist. Es ist
erkennbar, daß sich die Kragstützen 15 in dem dargestellten ausge-
fahrenen
Zustand der Teleskoptribüne mit ihren freien Enden 15' seitlich neben den Stützen
10a bzw. 11a auf den Konsolenauflagern 16 dieser Stützen abstützen0 An den freien
Enden 15t der Kragträger 15 sind zweckmäßig aus Klammern od. dgl. bestehende Riegelorgane
17 befestigt, welche bei ausgefahrener Teleskoptribüne die Auflager 16 der nächsttieferen
Tribünenstufe haken-bzw. klammerartig umfassen und damit die aufeinanderfolgenden
Tribünenstufen sowohl in Ausfahrrichtung 5 als auch in Vertikalrichtung formschlüssig
gegeneinander verriegeln, wodurch eine Aussteifung des Tribünengerüstes und zugleich
eine gegenseitige Fixierung der Tribünenstufen im Ausfahrzustand der Teleskoptribüne
erreicht wird. Fig. 3 zeigt eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III der Fig. 2;
es ist erkennbar, daß die Riegelorgane 17 hier aus U-förmigen Klammern bestehen,
welche mit ihrem oberen Flansch am freien Ende 15' der Kragträger 15 befestigt sind
und im Ausfahrzustand mit ihrem unteren Flansch 17' das Konsolenauflager 16 der
nächsttieferen Tribünenstufe hakenartig umgreifen.
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Es versteht sich, daß jede Tribünenstufe auch mehr als nur zwei vertikale
Stützen mit hieran angeordneten Kragträgern aufweisen kann. Die Vermeidung außermittiger
Anschlüsse der Kragträger 15 an ihren Stützen führt zur Verminderung der Beanspruchungen
der Eckverbindungen zwischen Kragträgern und Stützen, so daß insgesamt statisch
günstigere Verhältnisse erhalten werden.
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Die Kragstützen 15 der einzelnen Tribünenstufen 10, 11 und 12 tragen
in ihrem vorderen Bereich, wie üblich, eine Sitzbank 18. Hinter der Sitzbank ist
eine auf den Kragträgern 15 liegende Abdeckung 19 vorgesehen, welche den Laufgang
der betreffenden Tribünenreihe bildet.
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L e e r s e i t e