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"Verfahren und Anordnungen zum autornatischen
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Aufbau von Funkverbindungen" Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum automatischen Aufbau von Funkverbindungen zwischen ortsfesten und/oder beweglichen
Funkstellen, insbesondere IE-Funkverbindungen, sowie Anordnungen zur Durchführung
des Verfahrens.
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Die Forderung nach Meldungs- und Befehlsübermittlung über äede Entfernung
bei geringem Geräteaufwand führt insbesondere zur Funkübertragung im HF-Bereich.
Die in diesem Frequenzbereich durch Rauschen, impuls- und burstartige Störungen,
Schwund
und Laufzeitunterschiede durch Nehrwegausbreitung sowie
durch Interferenzen mit Fremdsenclungen bedingten sehr stark schwankenden UbertragungKsbedingungen
erfordern besondere Maßnahmen zur Gewährleistung zuverlässiger Verbindungen.
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Aus der D2-OS 2 124 148 ist eine Vorrichtung zur Auswahl eines freien
Kanals in einem Frequenzband mit N Kanälen bekannt, die beim Aufbau einer Funkverbindung
jeweils zunächst die N Kanäle der Reihe nach auf der Suche nach einem "reinen" freien
Kanal abtastet und die im Falle, daß keiner der N Kanäle "rein" ist, eine zweite
Abtastrunde mit einem weniger anspruchsvollen Kriterium ausführt. Es liegt auf der
Rand, daß der Verbindungsaufbau hier - insbesondere wenn die Anzahl N der Kanäle
groß ist -nachteilig lange dauert. Entsprechendes gilt auch aufgrund des dort verwendeten
asynchronen Verbindungsaufbaus für ein aus der DT-AS 1 591 458 bekanntes Verfahren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und Inordnungen
der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei möglichst geringem Aufwand einen
schnelleren Verbindungsaufbau, in Verbindung mit Sicherungsverfahren eine Verbesserung
der Betriebssicherheit insbesondere im HF-Funkdienst sowie eine bessere Außnutzung
der verfügbaren Funkkanäle ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Funkstellen
auf einen gemeinsamen Zeittakt synchronisiert werden,
daß jeder
Funkstelle ein festes Suchprogramm zugeteilt wird in der Weise, daß in einer der
Steuerung des Verbindungsaufbaus dienenden Steuereinrichtung jeder Funkstelle, z.
B. einem Mikroprozessor, eine Funkprognose gespeichert wird, nach deren Maßgabe
der für eine Funkverbindung jeweils günstigste Kanal ausgewählt wird, daß beim schnellen
Suchempfang die Antennenabstimmung entweder entfällt (z. B. aktive Antennen) oder
mit einem eigenen Abstimmgerät erfolgt, welches sich schneller abstimmen läßt als
das zum Senden verwendete, daß in den Funkstellen, die nicht gerade an einer Funkverbindung
beteiligt sind, die Kanäle des ausgewählten Kanalbündels mittels eines oder mehrerer
von der Steuereinrichtung gesteuerter Suchempfänger zyklisch bzw. parallel darauf
überprüft werden, ob sie frei oder belegt sind, und das Ergebnis der Uberprüfung
als aktuelles Bild des BelegungJzustandes der Kanäle in der Steuereinrichtung gespeichert
wird, daß bei der Herstellung einer Funkverbindung jeweils von der Steuereinrichtung
der rufenden Funkstelle über einen Sender dieser Funkstelle auf einem freien Kanal
des ausgewählten Kanalbündels ein Ruf ausgelöst wird und daß die Funkverbindung
hergestellt ist, falls der Ruf vom Suchempfänger der gerufenen Funkstelle empfangen,
durch Aussendung eines Quittungsrufes beantwortet und der Quittungsruf in der rufenden
Funkstelle empfangen und als zutreffend identifiziert wird.
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Dabei wird zweckmäßigerweise unmittelbar vor jedem Ruf nochmals eine
Belegungskontrolle auf dem für den Ruf ausgewählten Kanal durchgeführt. Bei Vollduplexbetrieb
übermittelt die rufende
Funkstelle in ihrem Ruf die Nummer eines
zweiten von ihr als frei erkannten Kanals, auf dem sie dann den Quittungsruf erwartet.
Vor der tibertragung längerer Nachrichten wird eine Prüfung des ausgewählten Kanals
mittels einer Tests endung vorgenommen und im Falle, daß eine Sicherungsschaltung
eine zu hohe Fehlerhäufigkeit feststellt, ein Verbindungsaufbau auf einem anderen
Kanal eingeleitet. Vorteilhafterweise wird die Fehlerhäufigkeit auch während bereits
bestehender Verbindungen kontrolliert und bei zu großer Fehlerhäufigkeit automatisch
ein Kanalwechsel vorgenommen. Für den Empfang des Quittungsrufes ist eine Durchhörzeit
vorgesehen, in der eventuelle Sende-/Empfangs-Umschaltzeiten und Zeittoleranzen
berücksichtigt sind. Im Falle, daß während der DuIchharzeit kein Quittungsruf empfangen
worden ist, wird der Ruf auf einem anderen freien Kanal wiederholt. Zum schnelleren
Verbindungsaufbau trägt insbesondere die Maßnahme bei, daß jeder Funkstelle ein
festes Suchprogramm zugeteilt wird, das festlegt , wapn sie auf welchem Kanal anrufbar
ist, sofern der Kanal frei ist. Dabei werden im Falle, daß die Anzahl der Funkstellen
höchstens gleich der Anzahl der benutzten Kanäle ist, die Suchzyklen der Suchempfänger
der einzelnen Funkstellen jeweils um einen oder gegebenenfalls auch mehr Kanäle
gestaffelt gegeneinander verschoben und jeder Funkstelle wird jeweils ein eigenes
Zeitfenster für den Anruf zugeordnet. Bei beliebiger Anzahl von Funkstellen wird
mehreren Fhnkstellen jeweil ein gemeinsames Zeitfenster zugeordnet,
wobei
die Auswahl der gerufenen Funkstelle unter den Funkstellen mit demselben Zeitfenster
mittels einer Adressencodierung im Ruf vorgenommen wird. Jedem Ruf folgt sofort
eine Durchhörzeit, in der der Quittungsruf erwartet wird. Bei Duplexbetrieb wird
der Ruf in jeder Durchhörzeit sicherheitshalber auf dem nächsten freien Kanal wiederholt.
Bei Simplexbetrieb werden die Durchörzeiten durch Lücken im Such zyklus berücksichtigt.
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Dabei werden insbesondere in Fällen, in denen nur ein verhältnismäßig
kleiner Teil der Kanäle frei ist, zur Abkürzung der Wartezeiten bis zur Bufaussendung
in einem dafür geeigneten Zeitfenster die für die Durchhörzeiten vorgesehenen Lücken
im Such zyklus mit einem verschobenen Suchzyklus belegt. Zur Aufrechterhaltung des
gemeinsamen Zeittaktes werden in den einzelnen Funkstellen als Zeitnormale vorzugsweise
die Frequenznormale der Sender oder Empfänger verwendet und die Synchronisierung
der Funkstellen wird vornehmlich mittels eines Synchronisierungstelegrammes vorgenommen,
das den Stand des Suchzykluses enthält und den Beginn desselben markiert. Das Synchronisiertelegramm
wird von einer übergeordnten Stelle mit asynchronem Verbindungsaufbau entweder routinemäßig
in bestimmten Zeitabständen, wenn keine Verbindung zustande kommt oder bei Fehleranzeige
abgerufen.
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Eine vorteilhafte Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gegeben, daß die Anordnung einen Sender mit Steuerteil einen
Empfänger mit Steuerteil, einen
Sende- und Empfangsarbeitsplatz
und eine Einrichtung zur Vermittlungssteuerung enthält, daß die Einrichtung zur
Vermittlungssteuerung eine Einrichtung zur Kontrolle des Belegung zustandes der
Kanäle, einen Speicher für die Funkprognose und die zugewiesenen Kanäle einschließlich
einer eventuellen Prioritätsabstufung sowie deren Belegungszustand aufweist und
dazu einen Schaltungsteil zum Aufbau von Buftelegrammen und zur Auswertung von zum
Quittungstelegrammen und daß die Einrichtung zur Vermittlungssteuerung den zeitlichen
Ablauf des Verbindungsaufbaus nach Maßgabe der in dem Speicher abgelegten Daten
bestimmt und dabei den Sender und den Empfänger steuert.
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Eine günstige Ausgestaltungsform dieser Anordnung besteht darin, daß
neben einem ersten Empfänger mit Steuerteil ein zweiter Empenger mit Steuerteil
vorgesehen ist und daß einer der Empfänger ausschließlich für den Verbindungsaufbau
reserviert ist, so daß die Funkstelle auch während einer bestehenden Verbindung,
die jeweils über dem anderen Empfänger abgewickelt wird, ohne störende Unterbrechungen
für Priotitätsrufe erreichbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß in einer
größeren, vorzugsweise als Leitstelle geeigneten Funkstelle mehrere mit einem zentralen
Prozeßrechner steuerbare Sende-und Empfangsgerätesätze sowohl für den Aufbau als
auch für die Abwicklung einer Funkverbindung einsetzbar ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 Synchronbetrieb mit 10 Kanälen (Sende- und Empfangsantennen
entkoppelt) Fig. 2 Synchronbetrieb mit 10 Kanälen (Sende- und Empfangsantennen nicht
entkoppelt) Fig. 3a Beispiele für Anordnungen zur Durchführung des erbis d findungsgemäßen
Verfahrens.
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Grundlage des erfindungsgemäßen Betriebsablaufs ist die freie Kanalwahl
innerhalb einer größeren Zahl gemeinsam benutzter Kanäle.
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In jeder der beteiligten Funkstellen werden durch einen oder mehrere
Suchempfänger zyklisch bzw. parallel alle Kanäle des Bündels abgefragt, solange
noch keine Verbindung besteht.
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Parallel bedeutet hierbei, daß entweder alle Kanäle oder jeweils ein
Teil gleichzeitig abgefragt werden. Die abgespeicherten Ergebnisse liefern ein aktuelles
Bild des Belegungszustandes. Soll eine Verbindung aufgenommen werden, so wird auf
einem freien Kanal ein Ruf ausgelöst. Als frei gilt ein Kanal, wenn dort über eine
gewisse Zeit hin kein Signal festgestellt wird. Bei der gerufenen Station werden
ebenfalls alle Kanäle laufend abgesucht.
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Mit den weiter unten beschriebenen Verfahren kann der Ruf empfangen
und identifiziert werden, falls mindestens einer der
Kanäle des
Bündels auch hier ungestört ist. Mit der Quittung des gerufenen Teilnehmers ist
die Verbindung hergestellt.
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Bleibt die Quittung aus, so muß der Rufvorgang auf anderen Kanälen
wiederholt werden.
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Wird Vollduplex gewünscht, so gibt der Rufende im Ruftelegramm die
bereits bei ihm als frei erkannte zweite Kanalnummer bekannt, auf der er auch die
Quittungsmeldung erwartet.
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Vor längeren Nachrichten wird eine Prüfung des Übertragungsweges durch
eine Testsendung vorgenommen. Registriert die Sicherungsschaltung eine zu große
Fehlerhäufigkeit, wo wird der Verbindungsaufbau auf einem anderen Kanal erneut eingeleitet.
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Die Fehlerhäufigkeit wird auch während laufender Sendungen kontrolliert,
um bei Störungen automatisch einen Frequenzwech sel auslösen zu können.
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Um die Zeit für den Aufbau einer Verbindung gering zu halten, ist
es notwendig, unnötige Rufversuche zu vermeiden und nur solche Kanäle zu verwenden,
auf denen eine Verbindung mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit möglich ist. Dazu
wird nach Funkprognoselz. B. für bestimmte Tageszeiten und Entfernungsbereiche jeweils
eine Anzahl von Kanälen ausgewählt und in den Steuerprozessor eingegeben.
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Insbesondere beim schnellen Suchempfang kann die notwendige Umschaltzeit
von Antennenanpaßgeräten stören, da es wichtig ist,
einen aktuellen
überblick über den Belegungszustand zu haben.
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Zum Senden kann dann die Mittenfrequenz für das Anpaßgerät 8o gewählt
werden1 daß mehrere freie Kanäle innerhalb seiner Bandbreite liegen und mehrere
Rufversuche ohne Umschaltung der Anpassung möglich sind. Es wird daher vorgeschlagen,
bei Empfang entweder auf die Antennenanpassung zu verzichten (z. B. aktive Antennen)
oder ein getrenntes Abstimmgerät zu verwenden, das wegen der geringen Anforderung
an Belastbarkeit und Einstellgenauigkeit sehr viel schneller eingestellt werden
könnte.
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Bei freier Kanalwahl innerhalb eines Bündels von Frequenzen lassen
sich gegenüber einer festen Zuordnung durch bessere Ausnutzung Übertragungskanäle
einsparen. Zahlenwerte dafür liefert die Verkehrstheorie der Fernmeldetechnik. In
der nachstehenden Tabelle sind einige Beispiele für den jeweiligen Kanalbedarf bei
gleicher Teilnehmerzahl aufgeführt. Dabei wird eine mittlere zeitliche Belegung
der Funklinien von 10 % angenommen, ein Wert, der durch praktische Untersuchungen
gerechtfertigt ist.
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Außerdem ist vorausgesetzt, daß bei einem Anrufversuch in weniger
als 0,1 , bzw. 1 °% aller Fälle sämtliche Kanäle belegt sind.
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Zahl der Kanäle bei fester Frequenz- 10 20 50 zuteilung, Belegung
10 , Erforderliche Zahl der Kanäle bei au- 6 8 14 tomatischem Verbindungsaufbau,
sämtliche Kanäle in 0,1 % aller Fälle belegt
Erforderliche Zahl
der Kanäle bei au- 5 7 11 tomatischem Verbindungsaufbau, sämtliche Kanäle in <
1% aller Fälle belegt.
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Die Einsparung an Frequenzen ist also um so größer, je mehr Teilnehmer
zu einem gemeinsamen Bündel zusammengefaßt werden.
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Eine ähnlich drastische Einsparung an Frequenzen ergibt sich auch
bei stärker belegten Kanälen und zwar auch dann, wenn die Belegung durch fremde
Bunkdienste oder Störungen hervorgerufen wird.
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Das wesentlichste technische Problem beim Aufbau einer Funkverbindung
besteht darin, daß der Rufende oder Quittierende möglichst schnell die Gegenstation
erreicht. Dafür gibt es mehrere Verfahren, die sich im Aufwand und in den erreichbaren
Vermittlungszeiten unterscheiden.
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Asynchronbetrieb: Wenn die einzelnen Stationen völlig unabhängig voneinander
arbeiten, müssen jeweils mehrere Telegramme abgesetzt werden, damit die Gegenstation
mit Sicherheit mindestens eines davon eindeutig empfangen kann.
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Die beim Asynchronbetrieb benötigte Zeit zum Aufbau einer Verbindung
beträgt im ungünstigsten Fall, d. h. wenn von den bei der rufenden Station freien
Kanälen nur einer bei dem gerufenen Teilnehmer ungestört ist: tv = (2 tT nk + tH
+ 2 t5) (nk - 1) (1) tv Zeit vom Beginn des Rufs bis zum Ende der Empfangsquittung
tT : Telegrammdauer (Ruf oder Quittung) tH : Durchhörzeit, etwa gleich der Suchzeit
pro Kanal, d. h. tu 2 tT ts : Sende-Empfangs-Umschaltung , entfällt bei Anlagen,
die mehrere unabhängige Verbindungen aufnehmen können und deren Sende- und Empfangs
antennen daher entkoppelt sind.
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nk : Zahl der Kanäle des Bündels Nimmt man an, daß ein Telegramm mit
Adresse, Datensicherung und Trennzeichen maximal 20 Bit enthält und daß 10 Kanäle
zur Verfügung stehen, so erhält man also im ungünstigsten Fall bei einer Ubertragungsgeschwindigkeit
von 200 Bd (Telegr9mmdauer 100 ms) eine Vermittlungszeit von etwa 20 s. Dabei ist
allerdings
vorausgesetzt, daß eine eventuelle Sende-Empfangs-Umschaltung elektronisch durchgeführt
wird und nur wenige Milliskunden benötigt.
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Im günstigsten Fall, d h wenn die Verbindung bereits nach dem ersten
Ruf zustande kommt, beträgt die Vermittlungs zeit nur tv = 2 tr1i nK + tH + 2 t5
(2) Das bedeutet unter den genannten Bedingungen etwa 2,2 s für 200 Bd.
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Synchronbetrieb: Wenn alle Benutzer des Kanalbündels einen gemeinsamen
Zeittakt benutzen, kann jedem ein festes Suchprogramm zugeteilt werden.
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Dieses legt fest, wann er auf welchem Kanal angerufen werden kann,
falls dieser Kanal nicht bereits durch eine bestehende Verbindung belegt ist. Wenn
die Anzahl der Teilnehmer höchstens gleich der Anzahl der zur Verfügung stehenden
Kanäle ist, läßt sich durch gegenseitiges Verschieben der einzelnen Suchzyklen erreichen,
daß zu jedem Zeitpunkt alle Suchempfänger auf verschiedene Kanäle abgestimmt sind
(vgl. Fig. 1 und 2). Damit ist eine eindeutige Zuordnung von Zeitpunkt, Kanal und
Teilnehmer erreicht, wodurch auch ohne Adresse eine bestimmte Station angewählt
werden kann. Bei voll parallelem Empfang (gleichzeitige Abfrage aller Kanäle) entfällt
die Notwendigkeit einer Synchronisie rung, da nur ein einziges Ruftelegramm ausgesandt
wird.
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Nach jedem Ruftelegramm folgt sofort eine Durchhörphase. Damit ist
die Verbindung besonders schnell hergestellt, wenn nur ein einziger Ruf erforderlich
ist. Etwas ungünstiger sind die Verhältnisse, wenn mehrfach auf zeitlich aneinander
anschließenden Kanälen gerufen werden muß. Dann würde wegen der Durchhörphase zunächst
jeweils ein Kanal ausgelassen werden, was im ungünstigsten Fall einen zweiten Zyklus
erforderlich machte. Bei Anlagen, die auf verschiedenen und genügend weit auseinanderliegenden
Kanälen gleichzeitig senden und empfangen können, läßt sich dies vermeiden, wenn
in jeder Durchhörphase bereits sicherheitshalber auf dem nächsten freien Kanal gerufen
wird (vgl.
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Fig. 1).
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Bei Anlagen, die zwischen Senden um Empfang umschalten, müssen die
Durchhörphasen durch Lücken im Suchzyklus berücksichtigt werden. Für die Fälle,
bei denen nur ein relativ kleiner Teil der Kanäle für einen Ruf frei ist , läßt
sich die zeitliche Ausnutzung des Suchzyklus dadurch verbessern, daß man die Lücken
mit einer verschobenen Suchfolge (eingeklammerte Kanalnummern in Fig. 2) belegt,
so daß zu diesen Zeiten auch gerufen werden kann, wenn nicht gerade durchgehört
wird.
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Die maximale Vermittlungszeit ist für den ersten Fall (Fig. 1) v -
2 tT nK + tH (3)
und im zweiten Fall (Fig. 2) tTmax = 4 tT nk,
(4) also doppelt so groß.
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Für das Beispiel mit 10 zugeteilten Kanälen und 20 Bit pro Telegramm
erhält man nach Beziehung (3) bei 200 Bd (Telegrammdauer tT = 100 ms) eine Vermittlungszeit
von 2,2 s. Nach Beziehung (4) sind die entsprechenden Zeiten 4s Wenn die Verbindung
bereits nach dem ersten Ruftelegramm zustande kommt, werden in beiden Fällen mit
tvmin = 2 tT + tH (5) nur 400 ms benötigt.
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Die Aufrechterhaltung des gemeinsamen Zeitmaßstabs erfordert eine
Nachsynchronisierung in gewissen Intervallen. Die Abstände hängen von der Konstanz
der verwendeten Frequenznormale und den zugelassenen Zeittoleranzen ab, d. h. wie
weit sich die Suchphase und das zu empfangende Telegramm gegeneinander verschieben
dürfen. In dem Beispiel mit 200 ms Suchzeit pro Kanal und 100 ms Telegrammdauer
wären das t 50 ms. Für die einzelne Funkstelle beträgt damit der zulässige Zeitfehler
+ 25 ms Mit einer Konstanz des Zeitnormals von 10.8 läßt er sich über 25 ms.
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108 = 2,5 106 s$29 Tage einhalten.
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Diese Konstanz wird von den Frequenznormalen der Sender oder Empfänger
erreicht.
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Die Synchronisierung erfolgt mit einem Telegramm, das den Stand des
Suchzyklus enthält. Es markiert den Beginn der betreffenden Suchphase. Der Fehler,
der durch Laufzeiten bei der tibertragung entsteht, hauptsächlich durch Empfängerfilter
und Dekodierung, läßt sich bis auf wenige Millisekunden berücksichtigen.
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Synchronisiert wird - routinemäßig in bestimmten Abständen, - wenn
keine Verbindung zustande kommt, - bei Fehleranzeige (Betriebsspannung, Pegel des
Frequenznormals, eventuell Frequenzdifferenz zweier Normale, doppelte Ausführung
des Zählers für den Suchzyklus mit Vergleich der Zählerstände).
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Das Synchronisiertelegramm wird jeweils von einer übergeordneten Stelle
abgerufen. Dies geschieht mit einem asynchronen Verbindungsaufbau. Die Ruftelegramme
sind als Aufforderung zur Synchronisierung gekennzeichnet. Diese erfolgt nach dem
Enae des Rufs statt einer Quittung. Die längeren Vermittlungszeiten des Asynchronbetriebs
(bei 10 Kanälen bis zu 20 s) stören hier nicht, da die mittleren Abstände der Synchronisierung
mindestens einige Stunden betragen.
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Wie ein Vergleich der Abschnitte über den Asynchron- und den Synchronbetrieb
zeigt, lassen sich bei Synchronbetrieb wesentlich kürzere Zeiten für den Aufbau
einer Verbindung erreichen als bei Asynchronbetrieb. So erhält man z.B. für das
Beispiel mit 10 Kanälen und 200 Bd Ubertragungsgeschwindigkeit im Asynchronverfahren
Vermittlungszeiten von 2 s bis 20 s, während das Synchronverfahren hier nur etwa
0,4 s bis 45 benötigt.
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Auch wenn die Maximalwerte kaum auftreten werden, da hierbei fast
alle Kanäle unbelegt, aber gestört sein müßten, wird man daher dem Synchronbetrieb
den Vorzug vor dem Asynchronbetrieb geben. Der Mehraufwand ist nicht gravierend,
da die Frequenznormale der Sender- bzw. Empfänger mitbenutzt werden können und die
Zyklus zähler nur für die Anzahl der Kanäle pro Bündel (etwa 10 bis 20) ausgelegt
werden müssen.
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Der Asynchronbetrieb wird nur noch zum Abruf der Synchronisierungstelegramme
benutzt. Es ist allerdings auch denkbar, ihn für einen Notbetrieb bei fehlender
Synchronisierungsmöglichkeit vorzusehen.
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In Fig. 3a bis d sind einige Ausführungsbeispiele für Anordnungen
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
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Die Sende- und Empfangs arbeitsplätze können für Telefonie- wie auch
für Telegrafiebetrieb eingerichtet sein.
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Fig. 3a zeigt eine Funkstelle mit einem Sender S und einem Empfänger
E mit Steuerteil St, die sowohl den Verbindungsaufbau wie auch den Betrieb während
bestehender Verbindungen überneh-Mikroprozessor, men Die Vermittlungssteuerung,
z. B. ein/ ist eine separate Einheit. Sie bestimmt den zeitlichen Ablauf des Verbindungsaufbaus
und steuert dabei Sender wie auch Empfänger. Sie enthält Speicher für die zugeteilten
Kanäle und deren Belegung, sowie für die Funkprognose. Außerdem erfolgt hier der
Telegrammaufbau für Ruf und Quittung sowie die Auswertung. Damit ist die Verbindungsaufnahme
unabhängig vom übrigen Telegrafiebetrieb.
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Eine Ausgestaltungsform der Anordnung nach Fig. 3a ist in Fig.
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3b dargestellt. Einer der beiden Empfänger ist für den Verbindungsaufbau
reserviert, so daß die Station auch während einer bestehenden Verbindung für vorrangige
Rufe ansprechbar ist, ohne daß Unterbrechungen notwendig wären. Das setzt allerdings
voraus, daß Senden und Empfang gleichzeitig möglich ist (auf verschiedenen Kanälen,
d. h. daß Sende- und Empfarlgsantennen weitgehend entkoppelt sind).
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Fig. 3c zeigt das Schema für eine größere Anlage mit rechnergestütztem
Betrieb. Hier übernimmt der Rechner neben der Steuerung der Betriebsparameter auch
die Abwicklung des Verbindungsaufbaus. Da der Funktionsablauf des Rechners im wesentlichen
seriell ist, wird es in vielen Fällen Schwierigkeiten bereiten, mehrere unabhängige
Vermittlungsvorgänge gleichzeitig zu steuern. Deshalb ist hier eine Anordnung dargestellt,
bei
der die Verbindungswünsche der einzelnen Arbeitsplätze gespeichert und nacheinander
über ein spezielles Sender-Empfänger-Paar ausgeführt werden. Die als Modem bezeichnete
Einheit stellt eine Kopplungsschaltung zwischen Telegrammaufbereitung sowie Auswertung
einerseits und Sender bzw. Empfänger andererseits dar.
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Die bei der zentralen Rechners teuerung möglichen Wartezeiten bei
mehreren gleichzeitigen Verbindungswünschen lassen sich vermeiden, wenn jede Verbindung
durch eine eigene Steuereinheit unabhängig aufgebaut werden kann, wie es in Fig.
3d angedeutet ist.