DE3922384C2 - Verfahren zum automatischen Übertragungskanalwechsel - Google Patents
Verfahren zum automatischen ÜbertragungskanalwechselInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen
Übertragungskanalwechsel.
Bei der Funkkommunikation, z. B. zur Datenübertragung zwi
schen einem Absender und einem Adressaten als an der Kom
munikation beteiligten Funkteilnehmern treten Störungen
des Übertragungskanals auf, deren Ursache und zeitliches
Verhalten sehr vielseitig sind. Eine länger anhaltende
Störung die während einer aktuellen Datenübertragung auf
tritt, macht einen Wechsel des Übertragungskanals notwen
dig, um die Datenübertragung erfolgreich fortzusetzen und
in vertretbarer Zeit abzuschließen.
Aufbau und Abwicklung der Funkkommunikation einschließlich des
Erkennens von Störungen und gegebenenfalls Durchführen eines
Übertragungskanalwechsels werden dabei automatisch von den
Geräten auf Absender- und Adressatenseite vorgenommen.
Aus der DE 26 25 475 A1 ist ein Verfahren zum automatischen
Übertragungskanalwechsel in einem Funkkommunikationssystem be
kannt, bei dem, falls der Pegel des Übertragungskanals einen
bestimmten Schwellwert unterschreitet und damit als gestört an
zusehen ist, auf den Funkkanal mit den besten Empfangsbedin
gungen wechselt.
Aus der DE 26 50 823 A1 ist ein ähnliches Verfahren zum auto
matischen Übertragungskanalwechsel bekannt, bei dem die Feh
lerhäufigkeit während laufender Übertragungen kontrolliert wer
den und bei zu großer Fehlerhäufigkeit automatisch ein Kanal
wechsel vorgenommen wird.
In dem Artikel von CLAUSEN, H.D.; THALLER, F.X.: "Dynamische
Vielfachzugriffsverfahren für die Datenübertragung per Satel
lit"; in: ntz Archiv, Bd. 6, 1984, HHeft 5, Seiten 93 bis 100
ist ein Zeitpultiplex-Übertragungsverfahren (TDMA-Verfahren)
beschrieben, bei dem zu willkürlich gewählten Zeitpunkten und
ohne vorherige Reservierung Datenpakete übertragen werden (so
gen. ALOHA-Verfahren). Kommt es bei der Übertragung zu Kol
lisionen und einer Überlagerung von Datenpaketen unterschied
licher Stationen auf dem Kanal, ist ein wiederholtes Senden der
zerstörten Datenpakete vorgesehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum
automatischen Übertragungskanalwechsel der genannten Art anzu
geben, das unabhängig von der Störungscharakteristik wie z. B.
Störungsgrad und Zeitverhalten auf dem aktuellen Übertragungs
kanal den Wechsel von Absender und Adressat auf einen anderen
Kanal ermöglicht.
Die Erfindung ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Die Unter
ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbil
dungen der Erfindung.
Dieses Verfahren kann sehr vorteilhaft in einem Funkkommunika
tionsnetz angewendet werden, das aus beliebig vielen Mitglie
dern besteht. Auf Grund der starken Robustheit gegen Störungen
stellt ein Kommunikationspaar bestehend aus Absender und Adres
sat, das aktuell einen Kanalwechsel durchführt, keine ein
schränkenden Voraussetzungen an das Funkverhalten der anderen
Mitglieder des Netzes. Insbesondere können mehrere Kommunika
tionspaare ihren gestörten Übertragungskanal erfolgreich wech
seln, auch dann, falls sich einige oder alle Kanalwechsel der
verschiedenen Kommunikationspaare zeitlich überlagern. Außerdem
kann das Verfahren von einem Kommunikationspaar während einer
Datenübertragung beliebig oft erfolgreich angewendet werden.
Das Verfahren minimiert Störeinflüsse, die ein Kanalwech
sel auf andere, zeitlich parallel ablaufende Kanalwechsel
oder Kommunikationen ausüben kann.
Die Erfindung ist nachfolgend an Beispielen noch eingehend
veranschaulicht. Dabei wird ausgegangen von einem Funkkom
munikationspaar, das aus einem Absender und einem Adressa
ten besteht. Der Absender übertrage z. B. Datentelegramme
an den Adressaten. Unter Absender und Adressat sind dabei
jeweils die die Funkkommunikation automatisch abwickelnden
Geräte zu verstehen.
Die Uhren zur Zeiteinteilung in Zyklen bei Absender und
Adressat müssen nicht absolut synchron sein, dürfen aber
auch ein vorgegebenes tolerierbares Maß an Asynchronität
nicht überschreiten. Eine quantitative Aussage über die
maximal zulässige Asynchronität der Uhren, so daß ein er
folgreicher Übertragungskanalwechsel noch möglich ist, ist
wesentlich von der absoluten Länge der Zeitzyklen abhängig
und kann für den Einzelfall leicht abgeleitet werden. An
dererseits ist es auch möglich, die Parameter des Verfah
rens an die gegebenen Geräteeigenschaften anzupassen. Die
Synchronität der Uhren kann etwa dadurch gewährleistet
werden, daß während eines Verbindungsaufbaus der aktuellen
Datenkommunikation Absender und Adressat ihre Uhren syn
chronisieren oder daß genaue Uhren verwendet werden, die
bei ihrer Initialisierung synchronisiert wurden oder eine
Kombination aus beidem. Dies kann vorteilhafterweise ver
bunden werden mit einem synchronen Verfahren zum automati
schen Verbindungsaufbau, wie es in der DE 26 50 823 A1 be
schrieben ist. Dort ist eine bei allen Teilnehmern eines
Funknetzes synchrone Zeiteinteilung in aufeinanderfolgende
Zeitabschnitte in Verbindung mit einer Kanalzuordnung,
welche festlegt, wann jeder Teilnehmer auf welchem Kanal
anrufbar ist, vorgesehen.
Die Art der Entscheidung zum Kanalwechsel bei den beiden
Teilnehmern der Funkkommunikation ist für das vorliegende
Verfahren ohne Belang. So kann die gemeinsame Entscheidung
zum Kanalwechsel beispielsweise durch Austausch von spe
ziellen Kanalwechseltelegrammen oder auch durch bei beiden
Teilnehmern nach vorgegebenen Kriterien selbständig ge
troffene Entscheidungen herbeigeführt werden. Im letztge
nannten Fall fallen in der Regel die Entscheidungszeit
punkte bei beiden Teilnehmern nicht exakt zusammen, so daß
sich eine Zeitverzögerung für die Fortsetzung der Kommuni
kation ergibt, ohne aber die prinzipielle Wirkungsweise
des Kanalwechselverfahrens zu beeinträchtigen.
Wesentlicher Bestandteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Übertragung von ersten (SH1) und zweiten (SH2) An
ruftelegrammen vom Absender zum Adressaten und als Reak
tion auf den Empfang von Anruftelegrammen beim Adressaten
die Übertragung von ersten Quittungstelegrammen (SH1-Q)
als Quittung auf ein erstes (SH1) Anruftelegramm und zwei
ten Quittungstelegrammen (SH2-Q) als Quittung auf ein
zweites (SH2) Anruftelegramm vom Adressaten zum Absender.
Diese Telegramme, die jeweils auch Adresse des das Tele
gramm sendenden Teilnehmers (Absender oder Adressat) und
Adresse des gewünschten Empfängers (Adressat oder Absen
der) enthalten, sind in folgenden kurz als SH1, SH2, SH1-Q
oder SH2-Q Telegramme bezeichnet.
Die Zeit wird synchron bei beiden Teilnehmern in gleich
lange Zeitzyklen eingeteilt, die wiederum jeweils in eine
erste und eine zweite Zyklushälfte unterteilt sind. Die
Zyklushälften bilden dann eine Reihe von gleichlangen Zei
tintervallen. Bei fortlaufender Durchnumerierung der Zei
tintervalle entsprechen die Intervalle mit ungerader Num
mer, kurz ungerade Intervalle dann den jeweils ersten Zy
klushälften und die geraden Intervalle den jeweils zweiten
Zyklushälften.
Zwischen Absender und Adressat ist eine Liste von alterna
tiven Übertragungskanälen vereinbart. Die Liste kann á
priori festgelegt sein, wird aber vorzugsweise erst bei
Neuaufbau einer Funkkommunikation zwischen den beiden
Teilnehmern vereinbart, z. B. durch Auswahl einer von meh
reren vorbereiteten Listen. Eine für beide Teilnehmer ein
heitliche Zuordnungsvorschrift ordnet jedem Zyklus einen
bestimmten Kanal aus der vereinbarten Liste zu.
Diese Zuordnung ist z. B. dadurch definiert, daß die alter
nativen Kanäle für aufeinanderfolgende Zyklen zyklisch
sukzessiv durchlaufen werden.
Die Liste der alternativen Übertragungskanäle als auch die
Zuordnung zu den Zyklen wird in vorteilhafter Weise abhän
gig sein
- - vom jeweiligen Kommunikationsnetz,
- - dem aktuellen Kommunikationspaar,
- - von der Zeit des Verbindungsaufbaues der aktuellen Datenübertragung,
- - von der Anzahl der Kanalwechsel, die für die aktu elle Datenübertragung durchgeführt wurden,
- - von einer Kanalstatistik einschließlich Funkpro gnose.
Dadurch können gegenseitige Störungen verschiedener Kommu
nikationspaare auch aus verschiedenen Kommunikationsnetzen
während eines Kanalwechsels minimiert werden. Prinzipiell
ist es zulässig, daß die Liste der alternativen Übertra
gungskanäle auch den aktuellen Übertragungskanal enthält.
Der Verfahrensablauf nach der Entscheidung für einen Ka
nalwechsel ist im folgenden für Absender und Adressat se
parat beschrieben, wobei der Einfachheit halber immer nur
eine Fallentscheidung zwischen korrektem Empfang und nicht
korrektem Empfang eines Telegramms getroffen ist. Unter
korrektem Empfang ist dabei auch der Empfang eines fehler
haften Telegramms das durch vorhandene Fehlerkorrekturein
richtungen erfolgreich korrigierbar ist, verstanden. Nicht
korrekter Empfang soll auch den Fall des völligen Ausblei
bens eines erwarteten Telegramms umfassen.
Nachdem der Absender zu dem Entschluß gekommen ist, den
Übertragungskanal zu wechseln, zeigt er folgendes Verhal
ten:
Im ungeraden Zeitintervall zu Beginn eines Zyklus lauscht
der Absender eine gewisse Zeit lang in den dazugehörenden
alternativen Übertragungskanal und entscheidet an
schließend, ob dieser Kanal für eine Fortsetzung der Da
tenübertragung geeignet ist.
Ist dieser Kanal ungeeignet, so wird abgewartet, um mit
dem Lauschen im nächsten Zyklus rechtzeitig zu beginnen.
Ist dieser Kanal für eine Fortsetzung der Datenübertragung
geeignet, so sendet der Absender ein SH1 Telegramm. Um
eine möglichst große Asynchronität der Uhren von Absender
und Adressat zu erlauben, wird das SH1 Telegramm zeitlich
in der Mitte des ungeraden Zeitintervalles gesendet. Im
folgenden wird diese Art, in einem Zeitintervall ein Tele
gramm zu senden, zentriert genannt.
Nach dem Senden des SH1 Telegrammes erwartet der Absender
vom Adressaten ein SH1-Q Telegramm. Der Absender wartet
jedoch höchstens so lange, daß er bei nicht korrektem Emp
fang des SH1-Q Telegrammes im nächsten Zyklus rechtzeitig
mit dem Lauschen beginnen kann.
Empfängt der Absender ein SH1-Q Telegramm des Adressaten
korrekt, so ändert er sein zyklisches Verhalten.
Der Kanal, auf dem die Datenübertragung fortgesetzt wird,
ist bestimmt durch den alternativen Übertragungskanal der
zum Empfang einer SH1-Q des Adressaten geführt hat. Der
Absender führt nun alle weiteren Sende- und Empfangsakti
vitäten für den aktuellen Kanalwechsel auf diesem Kanal
aus.
Hat der Absender also ein SH1-Q Telegramm korrekt empfan
gen, so sendet er in den geraden Zeitintervallen der Zy
klen jeweils zentriert SH2 Telegramme und erwartet an
schließend ein SH2-Q Telegramm. Er wartet jedoch höchstens
so lange, daß er im nächsten Zyklus wieder rechtzeitig ein
SH2 Telegramm senden kann.
Dieses neue zyklische Verhalten wird dann verlassen, wenn
nach dem Senden eines SH2 Telegrammes ein SH2-Q Telegramm
des Adressaten korrekt empfangen wurde.
Nach dem korrekten Empfang des SH2-Q Telegrammes ist der
Kanalwechsel erfolgreich abgeschlossen und die Datenüber
tragung wird fortgesetzt.
Nachdem der Adressat zu dem Entschluß gekommen ist, den
Übertragungskanal zu wechseln, zeigt er folgendes Verhal
ten:
Im ungeraden Zeitintervall des jeweiligen Zyklus wird ein
SH1 Telegramm des Absenders auf dem Kanal erwartet, der
diesem ungeraden Zeitintervall zugeordnet ist. Wird ein
SH1 Telegramm korrekt empfangen, so wird dieses unverzüg
lich durch das Senden eines SH1-Q Telegrammes auf demsel
ben Kanal quittiert.
Wurde nach dem Beginn des aktuellen Kanalwechsels noch
kein SH1 Telegramm korrekt empfangen, so wird anschließend
der Beginn des nächsten Zyklus abgewartet, um dann erneut
ein SH1 Telegramm zu erwarten und zu quittieren. Andern
falls wird in dem nun folgenden geraden Zeitintervall auf
dem Kanal, auf dem zuletzt ein SH1 Telegramm korrekt emp
fangen wurde, ein SH2 Telegramm erwartet.
Wird kein SH2 Telegramm korrekt empfangen, so wird der Be
ginn des nächsten Zyklus abgewartet, um dann erneut ein
SH1 Telegramm auf dem vereinbarten Kanal zu erwarten und
zu quittieren. Wird ein SH2 Telegramm korrekt empfangen,
so wird dieses unverzüglich durch das Senden eines SH2-Q
Telegrammes quittiert.
Nach dem zum ersten Mal ein SH2 Telegramm korrekt empfan
gen wurde, führt der Adressat alle weiteren Sende- und
Empfangsaktivitäten für den aktuellen Kanalwechsel auf
diesem Kanal aus. Dies ist offenbar auch der Kanal, auf
dem zuletzt ein SH1 Telegramm korrekt empfangen wurde.
Nach dem ersten Quittieren eines SH2 Telegrammes ändert
der Adressat sein Verhalten. Er erwartet entweder die
Fortsetzung der Datenübertragung oder ein SH2 Telegramm,
das wiederum unverzüglich durch das Senden eines SH2-Q
Telegrammes quittiert wird. Nach erstem Empfang von
Datentelegrammen auf dem neuen Kanal ist der Kanalwechsel
erfolgreich abgeschlossen und die Funkkommunikation wird
auf dem neuen Kanal fortgesetzt.
Jeder Versuch eines Kanalwechsels findet bei Absender und
bei Adressat unter Zeitüberwachung statt, d. h., wenn in
nerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer der Kanalwechsel
nicht erfolgreich abgeschlossen werden kann, wird der Ver
such abgebrochen und eine Verbindung ganz neu aufgebaut.
Bei der vorgegebenen Zeitdauer ist zu berücksichtigen, daß
die Entscheidung für einen Kanalwechsel bei Absender und
Adressat zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden kann.
Um zu erreichen, daß sich Absender und Adressat möglichst
gleichzeitig für einen Kanalwechsel entscheiden, können
die vorstehend erläuterten Telegramme ergänzt werden durch
spezielle Kanalwechseltelegramme. Entscheidet sich einer
der beiden Kommunikationspartner für einen Kanalwechsel,
so sendet er dem anderen Kommunikationspartner ein Kanal
wechseltelegramm, um diesem seine Entscheidung für einen
Kanalwechsel mitzuteilen. Dies sollte natürlich zu einer
Zeit erfolgen, zu der der andere Kommunikationspartner
prinzipiell ein Telegramm empfangen kann. Diese Vorgehens
weise ist besonders vorteilhaft, falls die Übertragungs
störung vom Absender zum Adressat verglichen mit der vom
Adressat zum Absender sehr unterschiedlich ist. Im Extrem
fall ist z. B. die Übertragung zum Absender ungestört und
die Übertragung zum Adressat sehr stark gestört.
Der aktuelle Übertragungskanal, auf welchem eine einen Ka
nalwechsel auslösende Störung auftritt, ist normalerweise
nicht in der Liste der alternativen Übertragungskanäle ent
halten, kann aber grundsätzlich auch in diese Liste mit
aufgenommen werden. Wenn sich der Absender dann früher als
der Adressat für einen Kanalwechsel entscheidet und SH1
Telegramme sendet, so kann der noch auf dem letzten Kanal
verbleibende Adressat u. U. ein solches SH1 Telegramm auf
diesem Kanal empfangen und ohne Abprüfen seiner üblichen
Kriterien in den Kanalwechselmodus übergehen. Andererseits
kann der zum Kanalwechsel entschlossene Adressat aus dem
Empfang von Daten vom Absender schließen, daß dieser sich
noch nicht für einen Kanalwechsel entschieden hat, und
kann dann zur Mitteilung seiner Absicht ein Kanalwechsel
telegramm an den Absender schicken.
Falls die Ergänzung mit Kanalwechseltelegrammen vorgesehen
ist, so hat der Absender zu berücksichtigen, daß er statt
eines SH1-Q Telegrammes auch ein Kanalwechseltelegramm des
Adressaten empfangen kann; der Adressat hat zu berücksich
tigen, daß er statt eines SH1 Telegrammes auch ein Kanal
wechseltelegramm empfangen kann. Der Empfang eines Kanal
wechseltelegrammes während eines Kanalwechsels geschieht
jedoch höchstens einmal und auch nur auf dem Kanal, der
zuletzt für die Datenübertragung genutzt wurde.
Es kann weiter von Vorteil sein, daß ein Kommunikations
partner sein für den Kanalwechsel beschriebenes zyklisches
Verhalten zu definierten Zeiten variiert, so lange er im
Unklaren darüber ist, ob der andere Kommunikationspartner
sich für einen Kanalwechsel entschieden hat. Dazu wird er
einige Zeitbereiche auswählen, in denen der andere Kommu
nikationspartner prinzipiell Telegramme empfangen kann und
wird in diesen Zeitbereichen jeweils ein Kanalwechseltele
gramm senden und zwar auf dem zuletzt genutzten Übertra
gungskanal der Datenübertragung.
Der Absender kann aus dem ersten Empfangen eines Kanal
wechsel- oder SH1-Q Telegrammes schließen, daß der Adres
sat sich für einen Kanalwechsel entschieden hat. In analo
ger Weise kann der Adressat aus dem ersten Empfangen eines
Kanalwechsel- oder SH1 Telegrammes schließen, daß der Ab
sender sich für einen Kanalwechsel entschieden hat.
Als besonders vorteilhafte Eigenschaften des beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahrens können noch angegeben werden:
Das Verfahren ist nicht auf die störungsfreie Übertragung
von Telegrammen auf dem gestörten Übertragungskanal ange
wiesen; in besonderen Fällen kann dies jedoch zu einer
zeitlichen Optimierung beitragen (vgl. Ergänzungen).
Das zyklische Verhalten von Absender und Adressat berück
sichtigt auch Störungen der alternativen Übertra
gungskanäle und ermöglicht selbst bei starken Störungen
dieser Kanäle einen erfolgreichen Abschluß. Erfolgreich
abgeschlossene Kanalwechsel sind i.A. dadurch charakteri
siert, daß jeweils ein Telegramm der Kennung SH1, SH2 min
destens einmal vom Adressaten ungestört empfangen wurde
und daß jeweils ein Telegramm der Kennung SH1-Q, SH2-Q ge
nau einmal vom Absender ungestört empfangen wurde. Im Rah
men der Zeitüberwachung dürfen dabei zwischen erfolgrei
chen Übertragungen von Telegrammen beliebig viele gestörte
Übertragungen liegen. Im Falle, daß als erstes gleich ein
ungestörter alternativer Übertragungskanal vorgefunden
wird, läuft der Kanalwechsel innerhalb eines Zyklus ab.
Das Verfahren kann sehr vorteilhaft in einem Funkkommuni
kationsnetz angewendet werden, das aus beliebig vielen
Mitgliedern besteht. Auf Grund der starken Robustheit ge
gen Störungen stellt ein Kommunikationspaar, das aktuell
einen Kanalwechsel durchführt, keine einschränkenden Vor
aussetzungen an das Funkverhalten der anderen Mitglieder
des Netzes. Insbesondere können mehrere Kommunikations
paare ihre gestörten Übertragungskanal erfolgreich wech
seln, auch dann, falls sich einige oder alle Kanalwechsel
der verschiedenen Kommunikationspaare zeitlich überlagern.
Gegenseitige Störungen zeitlich parallel ablaufender Ka
nalwechsel werden minimiert durch den oben beschriebenen
Auswahlalgorithmus für die alternativen Übertagungskanäle
und durch die Lauschphase vor jedem Senden eines SH1 Tele
grammes. Dadurch soll auch vermieden werden, daß während
eines Kanalwechsels ein alternativer Übertragungskanal für
die Fortsetzung der Datenübertragung gewählt wird, auf dem
aktuell eine andere Kommunikation stattfindet.
Das Verfahren kann von einem Kommunikationspaar während
einer Datenübertragung beliebig oft erfolgreich angewendet
werden.
Zur weiteren Veranschaulichung ist nachfolgend noch ein
konkretes Beispiel für den Ablauf eines Kanalwechsels un
ter Einbeziehung einiger Störsituationen angegeben. Die
Liste der alternativen Übertragungskanäle bestehe aus drei
Kanälen K1, K2, K3 und der zuletzt benutzte gestörte
Übertragungskanal sei in dieser Liste nicht enthalten. Die
Zuordnung der alternativen Übertragungskanäle zu den Zy
klen sei dadurch definiert, daß für aufeinanderfolgende
Zyklen die alternativen Kanäle zyklisch durchlaufen wer
den.
Der Kanalwechsel wird ab dem Zyklus betrachtet, ab dem si
chergestellt ist, daß sowohl der Absender als auch der
Adressat sich für einen Kanalwechsel entschieden haben.
Der Übersichtlichkeit halber werden die Zeitintervalle ab
diesem ersten betrachteten Zyklus mit Eins beginnend
durchnumeriert. Ein ungerades und das jeweils folgende ge
rade Zeitintervall bilden einen Zyklus. Für die wichtig
sten Aktivitäten werden folgende Abkürzungen verwendet:
L(K)J/N:
Der Absender lauscht in den Kanal K eine gewisse Zeit lang. Nach Abschluß der Lauschphase wird entschieden, ob der Kanal K für eine Fortsetzung der Datenübertragungen geeignet ist (J) oder ungeeignet ist (N).
S(TEL, K):
Der Absender oder Adressat sendet das Telegramm TEL auf dem Kanal K an den Kommunikationspartner. TEL kann für alle vorgesehenen Telegrammarten stehen.
W(TEL, K)J/N:
Der Absender oder Adressat erwartet auf dem Kanal K den Empfang des Telegramms TEL, das vom Kommunikationspartner gesendet wurde. Korrekter Empfang ist durch (J), Ausblei ben oder nicht korrekter Empfang des Telegramms durch (N) vermerkt.
WFD(K)J/N:
Der Adressat erwartet auf dem Kanal K die Fortsetzung der Datenübertragung. Korrekter oder nicht korrekter Empfang durch J/N Kennzeichnung wie bei W(TEL, K).
L(K)J/N:
Der Absender lauscht in den Kanal K eine gewisse Zeit lang. Nach Abschluß der Lauschphase wird entschieden, ob der Kanal K für eine Fortsetzung der Datenübertragungen geeignet ist (J) oder ungeeignet ist (N).
S(TEL, K):
Der Absender oder Adressat sendet das Telegramm TEL auf dem Kanal K an den Kommunikationspartner. TEL kann für alle vorgesehenen Telegrammarten stehen.
W(TEL, K)J/N:
Der Absender oder Adressat erwartet auf dem Kanal K den Empfang des Telegramms TEL, das vom Kommunikationspartner gesendet wurde. Korrekter Empfang ist durch (J), Ausblei ben oder nicht korrekter Empfang des Telegramms durch (N) vermerkt.
WFD(K)J/N:
Der Adressat erwartet auf dem Kanal K die Fortsetzung der Datenübertragung. Korrekter oder nicht korrekter Empfang durch J/N Kennzeichnung wie bei W(TEL, K).
Die Anordnung der Abkürzungen entspricht ungefähr der
zeitlichen Lage der entsprechenden Aktivitäten. Die Eig
nung eines Kanals für die Fortsetzung der Datenübertra
gung, die gestörte (d. h. nicht korrigierbare) und die un
gestörte (oder korrigierbare) Übertragung eines Telegramms
sind entsprechend kommentiert.
Claims (5)
1. Verfahren zum automatischen Übertragungskanalwechsel
während einer gestörten Funkkommunikation zwischen einem
Absender und einem Adressaten als an der Funkkommunikation
beteiligten Teilnehmern, gekennzeichnet durch die folgen
den Merkmale:
- a) bei beiden Teilnehmern wird eine synchrone Zeiteinteilung in aufeinanderfolgende Zyklen, die wiederum jeweils in eine erste und eine zweite Zy klushälfte unterteilt sind, vorgenommen
- b) bei beiden Teilnehmern wird eine zuvor vereinbarte Zuordnung je eines Übertragungskanals aus einer Liste alternativer Übertragungskanäle zu jedem Zy klus zugrunde gelegt
- c) der Absender sendet in der ersten Hälfte eines Zy klus auf dem zugeordneten Kanal ein erstes Anruf telegramm an den Adressaten und erwartet daran an schließend den Empfang eines ersten Quittungstele gramms vom Adressaten
- c1) bei Ausbleiben oder gestörtem Empfang des erwarte ten ersten Quittungstelegramms sendet der Absender in der ersten Zyklushälfte des nächsten Zyklus auf dem diesem zugeordneten Kanal erneut ein erstes Anruftelegramm aus
- c2) bei korrektem Empfang des erwarteten ersten Quit tungstelegramms sendet der Absender in der zweiten Zyklushälfte ein zweites Anruftelegramm an den Adressaten und erwartet anschließend ein zweites Quittungstelegramm
- c21) bei Ausbleiben oder gestörtem Empfang des erwarte ten zweiten Quittungstelegramms verbleibt der Ab sender auf demselben Kanal und sendet bis zum Ab schluß des Kanalwechsels auf diesem Kanal in den jeweils zweiten Zyklushälften der folgenden Zyklen je ein weiteres zweites Anrufsignal an den Adres saten
- c22) bei erstmaligem korrektem Empfang eines zweiten Quittungstelegramms schließt der Adressat den Ka nalwechselvorgang ab und setzt die durch die Stö rung der Funkkommunikation unterbrochene Übertra gung fort
- d) der Adressat erwartet in der jeweils ersten Hälfte aufeinanderfolgender Zyklen auf dem jeweils zuge ordneten Kanal ein erstes Anruftelegramm des Ab senders und schickt nach korrektem Empfang eines erwarteten ersten Anruftelegramms unverzüglich ein erstes Quittungstelegramm auf demselben Kanal an den Absender
- e) der Adressat erwartet nach erstmaligem korrektem Empfang eines ersten Anruftelegramms und Aussenden des entsprechenden Quittungstelegramms jeweils in der zweiten Zyklushälfte des aktuellen Zyklus und der folgenden Zyklen ein zweites Anrufsignal auf dem Kanal, auf dem zuletzt ein erstes Anruftele gramm korrekt empfangen wurde
- e1) bei Ausbleiben oder gestörtem Empfang eines erwar teten zweiten Anruftelegramms erwartet der Adres sat außerdem in der ersten Hälfte des folgenden Zyklus ein erstes Anruftelegramm auf dem diesem zugeordneten Kanal
- e2) bei korrektem Empfang eines erwarteten zweiten An ruftelegramms schickt der Adressat unverzüglich auf demselben Kanal ein zweites Quittungstelegramm an den Absender und verbleibt für die folgenden Zyklen auf diesem Kanal, wobei er
- e21) bei korrektem Empfang eines weiteren zweiten An ruftelegramms auf demselben Kanal ein weiteres zweites Quittungstelegramm an den Absender schickt und/oder
- e22) bei korrektem Empfang von Daten vom Absender den Kanalwechselvorgang abschließt und den Funkkommu nikationsbetrieb auf dem neuen Kanal fortsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anruftelegramme innerhalb der jeweiligen Zyklushälften
zeitlich zentriert gesendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Absender vor dem Aussenden eines ersten An
ruftelegramms in einer Lauschphase zu Beginn der ersten
Zyklushälfte prüft, ob der zugeordnete Kanal für eine
Übertragung geeignet ist, und nur bei festgestellter Eig
nung ein Anruftelegramm aussendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die alternativen Übertragungskanäle
zyklisch sukzessiv aufeinanderfolgenden Zyklen zugeordnet
sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der zuletzt benutzte, gestörte Über
tragungskanal in der Liste der alternativen Übertra
gungskanäle für den Kanalwechsel nicht berücksichtigt
wird.
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-
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Patent Citations (2)
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Non-Patent Citations (1)
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CLAUSEN, H.D., THALLER, F.X.: Dynamische Viel- fachzugriffsverfahren für die Datenübertragung perSatellit, In: nzt Archiv, Bd. 6, 1984, H. 5, S. 93-100 * |
Also Published As
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