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Behandlungseinrichtung für die Hals-, Nasen-, Ohren-Praxis
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In den medizinischen Praxen sind Einrichtungen bekannt, die dem Arzt
die zu untersuchenden oder zu behandelnden Gliedmaßen des Patienten in eine für
die Untersuchung oder Behandlung geeignete Lage fixiert darbeiten.
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Derartige Einrichtungen existieren bei der Chirurgie, bei der Gynäkologie,
in der Zahyiarztpraxis usw.
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Auch für die Behandlung von Patienten ohne Anwesenheit des Arztes,
beispielsweise für die Bestrahlungstherapie sind derartige Einrichtungen, die die
zu behandelnden Gliedmaßen in einer genau definierte Lage zu den Behandlungseinrichtungen,
beispielsweise dem Bestrahlungsgerät, festhalten, vorteilhaft.
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In der HNO-(Hals-,Nasen-,Ohren-)Praxis sitzen sich der Patient und
der Arzt im allgemeinen auf Stühlen gegenüber, wobei besonders störend ist, daß
der Patient keine Möglichkeit hat, den Kopf in einer bequemen und für den Arzt günstigen
Lage abzustützen. Außerdem hindern beim Gegenübersitzen die in der Sitzstellung
horizontal liegenden Oberschenkel beider Personen die Annäherung des untersuchenden
Arztes an den zu untersuchenden Patienten, obgleich das moderne medizinische Instrumentarium
dieses erfordert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Untersuchung
und Behandlung für die Organe in der Kopf- und Halsgegend eines Patienten anzugeben,
bei welcher die vorgenannten Nachteile nicht auftreten und mit welcher der Patient
in einfacher Weise in eine für die Untersuchung bzw. Behandlung geeignete Lage gebracht
werden kann, ohne den behandelnden Arzt in seiner Tätigkeit zu stören. Darüberhinaus
soll die Einrichtung so gestaltet sein, daß ein weitgehendes Ruhighalten des Patienten
gewährleistet wird.
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Dies wird mit einer Einrichtung nach der ERfindung zur Untersuchung
der Organe in der Kopf- und Halsgegend, insbesondere für die HNO-Praxis, gemäß dem
Kennzeichen -des
Patentanspruches 1 erreicht. Bei dieser Einrichtung
nach der Erfindung wird also, um eine möglichst gute Korrespondenz zwischen Arzt
und Patienten zu ermöglichen, eine Art Liege vorgesehen, die in jedem beliebigen
Neigungswinkel einschließlich der senkrechten Lage verschwenkbar ist. Diese Liege
besitzt erfindungsgemäß an ihrem oberen Rand eine Stützschale für das Kinn bzw.
bei Untersuchungen der Ohren für die Wangen des Patienten. Außerdem weist sie an
dem entgegengesetzten Ende eine höhenverstellbare Trittfläche auf, so daß der Patient
bequem im Stehen behandelt werden kann, wodurch er für die Behandlung, beispielsweise
der Nase und des Rachens das Kinn auf die vorgesehene Schale legen kann und bei
der Behandlung des Ohres den Kopf oder den Körper nach links oder rechts dreht und
zur Abstützung des Kopfes die jeweilig entgegengesetzte Wange in die entsprechende
Stützschale legen kann. Damit können alle Behandlungen mit Geräten, Spiegeln, Mikroskop
usw. an dem in eine günstige und feste Lage gebrachten Organen durchgeführt werden,
wobei die Annäherung des behandelnden Arztes unbehindert bleibt. Ein Ausweichen
oder ungewolltes Bewegen des Kopfes des Patienten entfällt, so daß beispielsweise
eine mikroskopische Untersuchung präzise und schnell durchgeführt werden kann. Der
Arzt kann sich gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens für die Untersuchung
bzw. Behandlung ungehindert durch die beiderseitigen Knie dem Patienten sitzend
so nähern, daß eine optimale Untersuchungs- bzw. Behandlungsstellung erreicht werden
kann, bei welcher auch der Arzt eine relativ bequeme sitzende Position einnimmt.
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Hierbei sind gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des
Erfindungsgedankens an der dem Patienten abgewandten Seite der Liege die wichtigsten
für die Behandlung
notwendigen Geräte untergebracht, während die
Steuerschalter für die Einstellung der Neigung der Liege, ihrem Abstand zum behandelnden
Arzt sowie gegebenenfalls der Höhe der Trittfläche, auf-welcher der Patient stehend
ruht, an einem Seitenholm der Liege so angebracht sind, daß diese von beiden Seiten,
also von der Seite des Patienten als auch von der Seite des Arztes leicht bedient
werden können.
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Sollte dabei der Patient während seiner Behandlung in eine missliche
Lage geraten (kollabieren), so kann der Arzt durch einen Handgriff die Liege in
die Horizontale umschwenken, so daß der Patient bäuchlings zu liegen kommt, um dadurch
den Schwächeanfall zu überwinden.
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Einzelheiten der Behandlungseinrichtung nach der Erfindung sowie Weiterbildungen
und deren Vorteile werden anhand der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den
anliegenden Zeichnungen beispielhaft erläutert. In diesen Zeichnung zeigen: Fig.
1 das Grundprinzip der Einrichtung nach der Erfindung mit einer nahezu senkrecht
gestellten Liege, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Liege mit deren wesentlichen Konstruktionsteilen
und Fig. 3 schematisch eine Ansicht bei in die Waagrechte geklappten Liege.
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Die Behandlungseinrichtung für die HNO-Praxis gemäß der Erfindung
besteht aus dem Wagen 1, der in der horizontalen
Ebene bewegt werden
kann, wie später noch erläutert wird.
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Auf dem Wagen 1 ist die Liege 2 um ihre Mittelachse drehbar angeordnet.
Diese Liege trägt an ihrem unteren Teil die Trittfläche 3, auf welcher sich der
Patient bei aufgerichteter Stellung der Liege 2 stellt. Die Trittfläche 3 kann zusammen
mit dem Patienten auf und ab gefahren werden. An dem oberen Ende der Liege 2 ist
die Stützschale 4 angeordnet, um die für die Behandlung jeweils notwendige Kopflage
zu stabilisieren. Der Patient steht auf der Trittfläche 3 und wird in eine solche
Höhenlage gefahren, daß eine bequeme Abstützung des Kopfes in der Stützschale 4
möglich ist. Die Haltegriffe 5 geben dem Patienten die Sicherheit beim Auf- und
Absteigen. Ebenso sorgen ausgedehnte Polsterungen 6 für eine Sicherheit vermittelnde
Lage des Patienten. Zusätzliche Haltegriffe 7 befinden sich im Bereich des oberen
Endes an der Stützschale 4.
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Auf der Arztseite der Behandlungseinrichtung befindet sich im Fuße
des Wagens 1 die gesamte Hydraulik 8 für die Anlage und zwar voll verkleidet. Über
diese Hydraulik können' die drei Bewegungen gemäß der Pfeile 9, 10 und 11 veranlaßt
werden. Ausgelöst und gesteuert werden diese Bewegungen durch Betätigung der Tastschalter
12 am linken Holm der Liege 2. Dort ist auch ein Hauptschalter 13 für die Gesamtanlage
untergebracht sowie eine Nottaste 14 für das Schwenken der Liege 2 in eine Horizontallage
im Notzustand des Patienten.
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Weiterhin befindet sich auf der Arztseite ein Schreibpult 15, auf
welches die Behandlungskarte und sonstige Informations- und Schreibunterlagen abgelegt
werden können. Außerdem ist eine Halterung 16 für eine Besteckgarnitur
vorgesehen,
die so angebracht ist, daß in der Notsituation die Bestecke in der Halterung verbleiben.
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Im oberen Teil der Liege 2 ist eine Trichtereinrichtung 17 für die
Aufnahme von Spülwasser usw. angebracht.
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Zu der Behandlungseinrichtung, aber vorzugsweise mit ihr nicht fest
verbunden, gehören in an sich bekannter Ausführung die Anlagen für fein regulierbare
Saugluft und Druckluft, temperaturgeregeltes Spülwasser und temperierbare Bestecke,
Wasserenthärter, Partikelabfanggefäß sowie insbesondere die Mikroskopiereinrichtung
am schwenkbaren Tragarm.
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Auf der Arztseite ist die Einrichtung von einem Podest 18 umgeben,
so daß die Tätigkeit des Arztes in sitzender Position gewährleistet ist, was insbesondere
bei speziellen Untersuchungen bzw. Behandlungen von ausschlaggebendem Vorteil ist.
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Die Einrichtung nach der Erfindung wurde anhand eines schematisierten
vereinfachten Ausführungsbeispiels für eine durchschnittliche HNO-Praxis beschrieben.
Die Einrichtung kann mit entsprechender Abwandlung des Gerätesatzes in gleicher
Weise für die Augenpraxis und insbesondere für Behandlungseinrichtungen mit Bestrahlungsgeräten
usw. unmittelbar angewendet werden, wobei immer davon auszugehen ist, daß die Abstützung
für den Kopf in einer definierten festen Anordnung zur Liege vorgesehen ist, während
der Tritt einstellbar gemacht wird, so daß für die Untersuchungen und Behandlungen
der Organe am Kopf und am Hals immer eine gleiche definierte Lage unabhängig von
der Körpergröße des Patienten gegeben ist.
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- Patentansprüche -
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