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Kennwort: Gehäuse-Drucklager
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Für Türen u. dgl. bestimmtes Scharnierband, insbesondere Federband
Die Erfindung betrifft ein für Türen u. dgl. bestimmtes Scharnierband, insbesondere
Federband, das wenigstens zwei aus Blechzuschnitten gebogene Bandglieder mit je
einer zylindrischen Bandhülse umfaßt und einen in die Bandhülsen fassenden, gfs.
eine Drehfeder umhüllenden Bandzapfen aufweist, wobei in einen Ringraum zwischen
dem Bandzapfen und der Bandhülse der Schaftteil einer Lagerbuchse eingreift, die
einen zwischen zwei einander zugewandten Stirnflächen von Bandhülsen angeordneten,bundartigen
Bereich aufweist.
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Bei einer beaknnten Ausgestaltung eines solchen Scharnierbandes werden
den beiden hinsichtlich der Grundform übereinstimmenden, gegeneinander grenzenden
Bandhülsen neben ungleichen Innendurchmessern auch unterschiedliche Außendurchmesser
zugeordnet. Dadurch wird der für die Bandglieder aufgewandte Werkstoff bei beiden
Bandgliedern übereinstimmend gut ausgenutzt. Dennoch wird zur Unterbringung einer
Lagerbuchse Raum geschaffen. Damit wird es möglich, der Stirnfläche eines Bandgliedes
ein hinsichtlich der zu erwartenden
Reibungsbeanspruchungen besonders
widerstandsfähiges Auflagerelement vorzuschalten, das praktisch unlösbar mit dem
Bandglied verbunden ist, also nicht verlorengehen kann.
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In soweit sind diese bekannten Ausführungsformen von Scharnierbändern
vorteilhaft. Andererseits liegt bei ihnen die Umfangsfläche des Bundes der Lagerbuchse
frei und ist gegenüber Wärmeeinwirkungen, wie sie beispielsweise beim Einbrennlackieren
des Scharnierbandes oder bei dessen Verwendung an Feuerschutztüren auftreten können,
ungeschützt.
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Durch die Einwirkung höherer Temperaturen auf die Lagerbuchse kann
diese insbesondere dann, wenn sie aus Kunststoff besteht, nachteilig beeinflusst
oder sogar unbrauchbar werden. Außerdem stellt sich bei der Reibung von metallischem
Werkstoff auf dem Kunststoff des Bundes der Lagerbuchse ein relativ hoher Abrieb
ein, der zum schnellen Verschleiß der Lagerbuchse führt und daher insbesondere bei
stark frequentierten Türen einen Austausch der Lagerbuchse erforderlich macht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, unter Beibehaltung der aufgeführten
Vorteile der bisherigen Ausführungsform eines solchen Scharnierbandes die genannten
Mängel zu beseitigen und insbesondere eine solche Ausführung zu schaffen, die bei
leichter Herstellung und einfacher Montage eine verschleißarme Lagerbuchse hat und
bei der darüberhinaus eine direkte Einwirkung von Wärmestrahlung auf den Werkstoff
der Lagerbuchse vermieden wird.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der bundartige
Bereich der Lagerbuchse einen nach außen
abgekapselten Aufnahmeraum
für zwei in Achsrichtung des Scharnierbandes hintereinanderliegende, sich flächenmäßig
aneinander abstützende und
gegeneinander verdrehbare Gleitringe bildet. Gegenüber dem Bekannten ergeben sich
bei dem erfindungsgemäßen Scharnierband erhebliche Vorteile. Durch die Abkapselung
des Aufnahmeraumes nach außen werden die Gleitringe vor einem direkten Auffall von
Wärmestrahlen geschützt und können daher selbst dann nicht nachteilig beeinflusst
werden, wenn zu ihrer Herstellung verhältnismäßig wärmeempfindliche Werkstoffe,
wie Kunststoffe, Verwendung finden. Darüberhinaus erhält man eine verschleißarme
Lagerstelle, weil sich beim bestimmungsgemäßen Gebrauch die beiden Gleitringe relativ
zueinander verdrehen und ein direktes Einwirken der einen Stirnfläche der metallischen
Bandhülse auf die Gleitringe verhindert wird.
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Damit die die Lagerbuchse bildenden Bauteile, insbesondere bei deren
Lagerhaltung und Versand unverlierbar miteinander verbunden bleiben und damit eine
einfache Montage der Lagerbuchse möglich ist, bildet diese Lagerbuchse bei der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung mit den beiden in ihrem Aufnahmeraum angeordneten
Gleitringen und einer den Aufnahmeraum abschließenden Ringscheibe eine vormontierbare
Baueinheit.
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Es empfiehlt sich zum Zusammenhalt der Einzelteile dieser Baueinheit
eingezogene Randteile einer Außenringfläche der Lagerbuchse dienen zu lassen. Dabei
ist es zweckmäßig, wenn die eingezogenen Randteile der Außenringfläche der Lagerbuchse
an einem geneigt zur Lotrechten verlaufenden Umfangsbereich der Ringscheibe angreifen.
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Zur Schaffung von planparallelen des Axialdruck aufnehmenden Stützflächen
besteht nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal
der Erfindung
der bundartige Bereich der Lagerbuchse aus einem mit dem Schaftteil der Lagerbuchse
einstückig verbundenen Winkelring und einer die beiden Gleitringe nach außen abdeckenden
Ringscheibe.
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Um die gewollte Drehbewegung der flächig aufeinanderliegenden Gleitringe
gegeneinander mit Sicherheit herbeizuführen, ist nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung der Reibwert zwischen den Gleitringen untereinander kleiner, als der Reibwert
zwischen einer Axialfläche der Ringscheibe und dem anderen Gleitring.
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Damit die Gleitbewegung ausschließlich zwischen den beiden Gleitringen
erfolgt, weisen nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die den Gleitringen zugekehrte
Axialfläche des Winkelringes einerseits und die Axialfläche der Ringscheibe andererseits
zur Erhöhung des Reibwertes an diesen Flächen Aufrauhungen auf. Dabei sind diese
Aufrauhungen vorzugsweise als in radialer Richtung verlaufende Einkerbungen in der
Axialfläche des Winkelringes und in der Axialfläche der Ringscheibe ausgebildet.
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Eine weitgehend wartungsfreie Lagerstelle und die gewollte Verminderung
des Reibwertes zwischen den Gleitringen läßt sich nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung dadurch erzielt, daß der Schaftteil mit dem Winkelring und die Ringscheibe
des bundartigen Bereiches der Lagerbuchse aus einem metallischen Werkstoff bestehen,
während als Werkstoff für die Gleitringe ein Kunststoff Verwendung findet.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigen:
Fig.1 einen Vertikalschnitt durch ein als Federband ausgebildetes
Scharnierband, mit zwischen den Bandgliedern angeordneten Lagerbuchsen, Fig.2 eine
Einzelheit im Bereich zwischen zwei Bandgliedern des Scharnierbandes nach Fig.1
zusammen mit einer Lagerbuchse als Teilschnitt in größerem Maßstab, Fig.3 die mit
einem Bund zwischen die Bandglieder fassende Lagerbuchse in einem Querschnitt nach
der Linie III - III von Fig.2 und Fig.4 den Bund der Lagerbuchse in einem Schnitt
nach der Linie IV - IV von Fig. 3 Das dem Ausführungsbeispiel zugrundegelegte Federband
umfaßt drei Bandglieder 10, 11 und 12. Die Bandglieder weisen je eine Bandhülse
13, 14, 15 und je einen Bandlappen 16, 17, 18 auf. Die Bandglieder 10, 11, 12 sind
je aus zwei Blechzuschnitten übereinstimmender Dicke gebogen. Durch die Bandhülsen
13, 14 und 15 greift ein einen im wesentlichen durchgehend einheitlichen Durchmesser
aufweisender, rohrförmiger Bandzapfen 19, der eine Schraubendrehfeder 20 umhüllt.
Deren Ende 21 ist unter Vermittlung einer Stellvorrichtung 22 an der Bandhülse 13
drehfest abgestützt. Dazu greift ein Nocken 23 der Stellvorrichtung in eine Aussparung
der Bandhülse 13. Das untere Ende 24 der Schraubendrehfeder 20 ist durch einen den
rohrförmigen Bandzapfen
19 querenden Bolzen 25 drehfest mit dem
Bandzapfen gekuppelt. Der Bandzapfen 19 faßt mit einem nachgiebig über seine Mantelfläche
vorragenden Federbügel 26 im Sinne einer drehfesten Kupplung in eine als Sicke spanlos
geformte Nut 27 der Bandhülse 14. Mit Hilfe eines in eine unrunde Bohrung eines
Stellvorrichtungsgliedes 28 fassenden Schlüssels läßt sich die Vorspannung der Schraubendrehfeder
19 den Anforderungen zumindest im Sinne einer Vergrößerung anpassen.
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Die Bandhülsen 13 und 15 weisen einen gegenüber der Bandhülse 14 größeren
Innen- und Außendurchmesser auf. Damit ergibt sich zwischen dem Bandzapfen 19 und
den Innenflächen der Bandhülsen 13 und 15 je ein Ringspalt 29. Dieser ist zur Aufnahme
des Schaftteiles 30 einer Lagerbuchse 31 ausgenutzt, deren bundartiger Bereich nach
außen weist. Damit liegt zwischen den einander zugewandten Stirnenden der Bandglieder
eine praktisch unverlierbare Einlage.
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Erfindungsgemäß weist der bundartige Bereich 32 der Lagerbuchse 31
einen mit deren Schaftteil 30 einstückig gehaltenen Winkelring 33 auf. Es ist so
ein nach außen abgekapselter Aufnahmeraum geschaffen, der im Ausführungsbeißpiel
nach oben hin durch eine Ringscheibe 34 begrenzt ist. In diesem Aufnahmeraum befinden
sich zwei flächig aneinanderliegende Gleitringe 36 und 37, wobei sich der eine Gleitring
36 an einer inneren Axialfläche 39 der Ringscheibe 34 und der andere Gleitring 37
sich an der inneren Axialfläche 38 des Winkelringes 33 abstützt. Die Ringscheibe
34 weist einen geneigten, äußeren Umfangsbereich 40 auf, so daß eine breite und
eine schmale Kreisringfläche gebildet ist. Diese Ringscheibe 34 ist derart im Aufnahmeraum
des Winkelringes
33 angeordnet, daß sie mit ihrer breiten, die
Axialfläche 39 darstellenden Kreisringfläche auf den ebenfalls im Aufnahmeraum des
Winkelringes 33 angeordneten Gleitring 36 aufliegt. Der Winkelring 33 umfaßt mit
seiner zylindrischen Außenringfläche 41 die beiden Gleitringe 36, 37 vollstandig,
die Ringscheibe 34 jedoch lediglich bereichsweise. Dabei ist das obere Randteil
35 der Außenringfläche 41 des Winkelringes einwärts gebogen und übergreift teilweise
den geneigten Umfangsbereich 40 der Ringscheibe 34.
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Auf die vorbeschriebene Weise ist eine vormontierbare Baueinheit geschaffen.
Im gewählten Ausführungsbeispiel sind der Winkelring 33 und die Ringscheibe 34 aus
einem metallischen Werkstoff, z.B. aus Stahl, gefertigt, während die beiden im Aufnahmeraum
des bundartigen Bereiches 32 liegenden, gegeneinander drehbaren Gleitringe 36, 37,
aus einem Selbstschmiereigenschaften aufweisenden, weitgehend warmfesten und verschleißarmen
Kunststoff bestehen.
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Als verwendbare Kunststoffe seien solche genannt, die unter den eingetragenen
Warenzeichen Hostaform CVP und Teflon bekannt sind.
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Die Axialflächen 38 und 39 des Winkelringes 33 und der Ringscheibe
34 sind zur Erhöhung der Reibung zwischen den Axialflächen 38, 39 und den damit
zusammenwirkenden Flächen der Gleitringe 36, 37 mit Aufrauhungen versehen. Es soll
so gewährleistet werden, daß beim Verdrehen der Bandglieder gegeneinander die beiden
Gleitringe 36, 37 mit Sicherheit aufeinander gleiten, so daß eine gleitende Reibung
ausschließlich zwischen den Gleitringen 36, 37 selbst vorliegt.
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Die Aufrauhungen der Axialflächen 38, 39 können durch Perforierung,
Rändelung oder, wie bei dem dargestellten
Ausführungsbeispeil,
durch in radialter Richtung und abstandsweise zueinander angeordnete Einkerbungen
42 gebildet sein.
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Statt eine Aufrauhung der Axialflächen 38 und 39 zu verwenden, ist
es auch möglich, die Gleitringe 36 und 37 mit diesen Axialflächen zu verkleben oder
in anderer an sich bekannter Weise zu verbinden.
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Wie schon erwähnt wurde, ist die dargestellte Ausführung nur eine
beispielsweise Verwirklichung der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt. Vielmehr
sind noch mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen möglich. Die Lagerbuchse
31 kann sinngemäß auch bei zweigliedrigen Bändern oder auch bei abweichend von der
Zeichnung gestalteten dreigliedrigen Bändern verwirklicht werden. Ferner versteht
es sich, daß die Verbindung zwischen der Ringscheibe 34 und dem Winkelring 33 zur
Bildung des die Gleitringe 36, 37 aufnehmenden Raumes auch anders gestaltet werden
kann.
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So kann ein mit dem Winkelring 33 verbindbarer, in eine Ringnut der
Ringscheibe 34 eingreifender Haltering benutzt werden. Es ist auch denkbar, jeden
der beiden Gleitringe 36, 37 durch Befestigungsmittel, wie beispielsweise Stifte,
Bolzen, Niete, Schrauben od.dgl., mit dem Winkelring 33 bzw. der Ringscheibe 34
zu verbinden. Der Einsatz der Erfindung ist auch bei lediglich zum Führen und Tragen
bestimmten Bändern vorteilhaft, die beispielsweise neben Federbändern bei Türanordnungen
verwandt werden. Bei dreigliedrigen Bändern kann die erfindungsgemäße Lagerbuchse
31 jeweils zwischen dem Bandglied 10 bzw. 12 und dem mittleren Bandglied 11 angeordnet
werden.
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Bezugszeichenliste: 10 Bandglied 11 Bandglied 12 Bandglied 13 Bandhülse
14 Bandhülse 15 Bandhülse 16 Bandlappen 17 Bandlappen 18 Bandlappen 19 Bandzapfen
20 Schraubendrehfeder 21 Federende, oberes 22 Stellvorrichtung 23 Nocken 24 Unterende
(von 20) 25 Bolzen 26 Federbügel 27 Nut 28 Stellvorrichtungsglied 29 Ringspalt 30
Schaftteil 31 Lagerbuchse 32 Bundartiger Bereich 33 Winkelring 34 Ringscheibe 35
Randteil, eingezogen 36 Gleitring 37 Gleitring 38 Axialfläche 39 Axialfläche 40
Umfangsbereich an 34 41 Außenringfläche von 33 42 Einkerbung