DE3116681A1

DE3116681A1 - Schnaepperscharnier

Info

Publication number: DE3116681A1
Application number: DE19813116681
Authority: DE
Inventors: Gerhard 6101 Brensbach Lautenschläger
Original assignee: Karl Lautenschlaeger Kg Moebelbeschlagfabrik 6107 Reinheim; Karl Lautenschlaeger GmbH and Co KG Moebelbeschlafabrik
Current assignee: Karl Lautenschlaeger GmbH and Co KG Moebelbeschlafabrik
Priority date: 1981-04-28
Filing date: 1981-04-28
Publication date: 1982-11-25
Also published as: DE3116681C2

Description

B e s c h r e i b u n g
======================= Die Erfindung betrifft ein Schnäpperscharnier für Möbeltüren mit einem Tur-Anschlagteil in Form eines Einstecktopfs, in dem jeweils ein Ende von zwei Lenkern schwenkbar gelagert ist, deren andere Enden unter Bildung eines Gelenkvierecks an einem als langgestreckter Tragarm ausgebildeten Tragwand-Anschlagteil angelenkt sind, mit einem Sdhnäppermechanismus, der ein an der zum äußeren Lenker weisenden Seite des tragwandnäheren inneren Lenkers zwischen dessen Lagerösen schwenkbar angelonktos, mit seinem freien Ende ins tragarminnere weisendes Druckstück aufweist, welches von einer Druckfeder in Richtung auf die den äußeren Lenker tragarmseitig lagernde Lageröse vorgespannt ist und eine an einer während der Scharnierbewegung eine Lageänderung relativ zum Druckstück erfahrenden Gegenfläche abgestützte Druckfläche aufweist, welche an der Gegenfläche derart unter Spannung anliegt, daß das Scharnier bei der Schließbewegung nach Überschreiten eines Totpunkts federnd in die Schließstellung gedrängt wird.
Dieses bekannte Scharnier (DE-OS 25 16 064) hat gegenüber älteren Schnäpperscharnieren mit im Tragarm integrierten Schnäppermechanismen (DE-AS 1 708 227 US-PS 3 590 420) den Vorteil, daß die Funktionsteile des Schnäppermechanismüs so am Vorderende des Tragarms in dem zwischen den Lenkern liegenden Raum konzentriert sind, daß der restliche Teil des Tragarms im Innern weitgehend für die Anordiiung von Befestigungs- und Einstellorganen freigehalten ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs erwähnte bekannte Scharnier so weiterzubilden, daß bei Aufrechterhaltung der vorteilhaften Platzverhältnisse im Tragarminnern eine noch exaktere und spontanere Auslösung der Funktion des chnäppermechanismus nach Überfahren der Totpunktstellung erhalten wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gegenfläche an einem auf dem tragarmseitigen Lagerstift des äußeren Lenkers verschwenkbar gelagerten Kippsegment vorgesehen ist und in der Seitenansicht eine konkav kreisbogenförmige Krümmung aufweist, deren Krümmungsradius dem Abstand der Gegenfläche von der tragarmseitigen Schwenkachse des inneren Lenkers entspricht, und daß die Druclcfläche des Druckstücks in zwei komplementär kreisbogenförmig konvexe Druckflächenabschnitte mit zueinander versetzten Krdmmungsmittelpunkten unterteilt ist, wobei der KrUmmungsmittelpunkt des der Öffnungsstellung des Scharniers zugeordneten Druckflächenabschnitts mit der tragarmseitigen Schwenkachse des inneren Lenkers zusammenfällt, während der Krümmungsmittelpunkt des der Scharnier-Schließstellung zugeordneten Druckf1chenabschni tts im Bereich zwischen den Schwenkachsen des inneren Scharnierlenkers liegt.
Bei der Verschwenkung des Scharniers aus der Öffnungsin die Schließstellung gleitet also zunächst der der Öffnungsstellung zugeordnete Druckflächenabschnitt des Druckstücks so lange auf der komplementären Gegenfläche des Kippsegments bis die zwischen den beiden Druckflächenabschnitten liegende Kante auf der Gegenfläche bis in eine solche Lage gelangt ist, in welcher die resultierende Spannkraft des Druckstücks gerade mittig durch die Mittelachse des das Kippsegment verschwenkbar lagernden Lagerstifts verläuft. Wird diese dem Totpunkt entsprechende Stellung dann nur um ein geringfügige 5 Maß weiter in Scharnier-Schließrichtung überschritten, schwingt das Kippsegment unverzüglich herum und seine Gegenfläche legt sich an dem der Schließstellung zugeordneten Druckflächenabschnitt des Druckstücks an, wobei das Scharnier dann in die Schließstellung gedrängt wird. Dabei ist festzuhalten, daß infolge des Zusammenfallens des Krümmungsmittelpunktes des der Öffnungsstellung zugeordneten Druckflächenabschnitts mit der tragarmseitigen Schwenkachse des inneren Lenkers so lange kein Öffnungs- oder Schließmoment auf das Scharnier ausgeübt wird, solange dieser Druckflächenbereich mit der Gegenfläche des Kippsegments zusammenwirkt, während dann nach Überschreiten des Totpunkts exakt und nachdrücklich das eine mit dem erfindungsgemäßen Scharnier angelenkte TUr in die Schließstellung ziehende Schließmoment einsetzt.
Das Scharnier weist also die in vielen Fällen sehr erwünschte Schnäppercharakteristik auf, daß in einem bestimmten, der Schließstellung zugeordneten Scharnier-Schwenkbereich ein Schließmoment wirkt, während das Auftreten eines die Tür in Öffnungsrichtung beschleunigenden Moment vermieden ist.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung isL der innere Lenker tragarmseitig mit an ihm angeformten, in Richtung zum äußeren Lenker wngebogerlen Lappen versehen, welche von dem den inneren Lenker am Tragarm lagernden Lagerstift durchsetzt werden und zwischen denn das Druckstück mittels eines eine Bohrung im Druckstück durchsetzenden und in den Lappen gehaltenen Stifts schwenkbar angelenkt ist. Vergleichbare Lappen zur Lagerung des Druckstücks weist auch das bekannte Scharnier auf. Abweichend von dem älteren Scharnier dienen diese Lappen aber auch gleichzeitig zur tragarmseitigen Lagerung des Lenkers, d.h. das Anrollen der beim älteren Scharnier noch vorgesehenen Lagerösen ist beim vorliegenden Scharnier vermieden.
Dadurch wird es möglich, das tragarmseitige Ende des inneren Lenkers etwas über den ihn im Tragarm lagernden Lagerstift hinaus ins Tragarminnere zu verlängern und die Druckfeder unter Vorspannung zwischen diesem verlängerten Abschnitt und dem freien Ende des Druckstücks einzusetzen. Im Vergleich zum bekannten Scharnier wird also der wirksame Hebelarm, unter welchem die Druckfeder sich am inneren Lenker abstützt, v«3rgröße:ct" wodurch eine - bezogen auf ein gleich großes Schließmoment - schwächere Druckfeder verwendet werden kann.
Das Kippsegment wird zweckmäßig aus Metall und das Druckstück aus einem bezüglich seiner Gleit- und Verschleißeigenschaften geeigneten Kunststoff hergestellt, was gegenüber der an sich ebenfalls möglichen Herstellung des Kippsegments aus Kunststoff und des Druckstücks aus Metall oder Kunststoff den Vorteil hat, daß das bei geöffnetem Scharnier teilweise sichtbare Kippsegment das gleiche metallische Aussehen wie der äußere Scharnierlenker und der Tragarm hat.
Dabei ist noch darauf hinzuweisen, daß die Anlage des Druckstücks an der Gegentläche unter Vorspannung während des gesamten Schwenkvorgangs eine gewisse, von den Gleiteigenschaften des für das Druckstück verwendeten Kunststoffs abhändige Reibung zwischen der Druckfläche und dem Kippsegment zur Folge hat, wodurch in dem momentenfreien Schwenkbereich dei Scharniers eine erwünschte Dämpfung erhalten wird; die beispielsweise t-rhind-rtf daß eine mit zu starker Kraft geöffn'eti Tür ungebremst in die voll geöffnete Stellung schwingt, in welcher die der Tür erteilte Bewegungsenergie dann stoßartig in den Scharnier-Bauteil aufgenommen werden muß. Die großflächige Anlage des Druckstücks am Kippsegment hat eine relativ geringe Flächenbelastung der Jeweils unter Spannung aneinandergedrückten Flächen zur Folge, so daß eine örtliche Verformung - vor allem der Druckfläche des aus Kunststoff hergestellten Druckstücks - nicht zu befürchten ist, wie sie bei der an sich ebenfalls funktionsfähigen Verwendung einer nur in linienförmiger Berührung mit der Druckfläche stehenden Rolle aus Metall anstelle des Kippsegments im Laufe der Zeit auftreten könnte.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt Fig. 1 eine durch die Symmetrieebene gelegte Schnittansicht des in der Schließstellung befindlichen erfindungsgemäßen Scharniers, wobei das schrankinn@re Ende des Tragarms weggebrochon ist3 und Fig. 2 eine der Fige 1 entsprechende Schnittansicht durch das nunmehr jedoch in der ganz geöffneten Stellung stehende Scharnier.
Das in den Zeichnungsfiguren gezigte, in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete erfindungsgemäße Schnäpperscharnier ist ein Viergelenkscharnier> bei welchem an dem als Tragarm 12 ausgebildeten Tragwand-Anschlagteil zwei Lenker 14, 16 schwenkbar angelenkt sind, deren jeweils anderes Ende in einem den Tür-Anschlagteil bildenden Einstecktopf 18 schwenkbar gehaltert sind.
Das erfindungsgemäß vorgesehene Schnäppermechanismus weist ein Druckstück 10 auf, welches an der dem äußeren Lenker 16 zugewandten Oberseite des tragwandnäheren inneren Lenkers 14 zwischen dessen Enden schwenkbar gelagert ist und mit seinem freien Ende 22 ins Tragarminnere weist. Die Lagerung des Druckstücks erfolgt dabei mittels eines eine Bohrung im Druckstück 2Q durchsetzenden Stifts 24, der außen in am Lenker 16 angeformten und in Richtung zum äußeren Lenker umgekanteten Lappen 26 gehalten ist. Auch die tragarmseitige schwenkbare Lagerung des Lenkers 14 erfolgt mit einem Bohrungen kn diesen Lappen 26 durchsetzenden und in den seitlichen Wangen dee Tragarmes 12 vernieteten Lagerstift 28, während am türseitigen Ende des Lenkers eine einen Lagerstift 30 im Einstecktopf 12 umgreifende Lageröse 32 angerollt it. Die die Lappen 26 verbindende Stegfläche des Lenkers 14 ist tragarmseitig noch etwas über den Lagerstift 28 hinaus ins Tragarminnere verlängert und zwischen diesem verlängerten Abschnitt und dem freien Ende 22 des Druckstücks 20 ist mit Vorspannung eine als Schraubenfeder ausgebildete Druckfeder 34 angeordnet, die in einer Aussparung 36 im Druckstück gehalten ist. Von dieser Druckfeder 34 wird das Druckstück 20 im Sinne einer Verschwenkung im Gegenuhrzeigersinn vorgespannt und an ein Kippsegment 38 gedrückt, welches verschwenkbar auf dem den äußeren Lenker 16 am Tragarm anlenkenden Lagerstift 40 sitzt.
Die von der Druckfläche des Druckstücks 20 beaufschlagte Gegenfläche 42 des Kippsegments 38 hat in der Seitenansicht die in den Zeichnungsfiguren erkennbare konkav kreisbogenförmige Krümmung, deren Krümmungsradius eine dem Abstand der Gegenfläche von der Länesmittelachse des Lagerstifts 28 entsprechende Länge hat, wobei diese Aussage natürlich nur dann gilt, wenn das Kippsegment in der in Fig. 2 gezeigten Kippstellung steht, in welche die Gegenfläche 42 konzentrisch zum Lagerstift 28 liegt. Die von der Druckfeder 34 an die Gegenfläche 42 angedrückte Druckfläche des Druckstücks 20 ist in zwei Druckflächenabschnitte 44 46 unterteilt, die eine der Krümmung der Gegenflächen entsprechend komplementäre, d.h.
konvex gewölbte Form haben, wobei der Krümmungsmittelpunkt des der Scharnier-Öffnungrsstellungr (Fig. 2) zugeordneten Druckflächenabschnitts 44 mit der Längsmittelachse des Xrerstifts 28 zusanimenfällt, während der Krümmungsmittelpunkt des der Scharnier-Schließstellung (Fig. 1) zugeordneten DruckIlächellabschllitts 46 im Bereich zwischen den Schwenkachsen des inneren Lenkers 14 liegt. Die Druckflächenabschnitte 44, 46 treffen sich also entlang einer Kante 48.
3ei der Scharnierbewegung von der - in Fig. 2 gezeigten -Öffnungsstellung in die Schließstellung gemäß Fig. 1 gleitet zunächst der Druckflächenabschnitt 44 an der Gegenfläche 42 des Kippsegments 38 entlang, bis die Kante 48 auf der Gegenfläche 42 eine Stellung erreicht, in welcher die resultierende Druckkraft ein plötzliches Herumschwingen des Kippsegments über die Kante 48 zur Folge hat, wobei die Gegenfläche 42 dann auf dem Druckflächenabschnitt 46 aufliegt. Durch die dann zwischen dem Druckflächenabschnitt 46 und der Gegenfläche 42 wirkende Kraft wird ein den inneren Lenker 14 in Schließrichtung drängenden Moment erzeugt, weil diese Kraft bezüglich der tragarmseitigen Schwenkachse des inneren Lenkers nunmehr einen Hebelarm aufweist, was während des Zusammenwirkens des Druckflächenabschnitts 44 mit der Gegenfläche 42 nicht der Pall ist, da voraussetzungsgemäß ja der Krummungsradienmittelpunkt dieses Druckflächenabschnitts mit der Längsmittelachse des Lagerstifts 28, d.h.
der tragarmseitigen Schwenkachse des inneren Lenkers 14 zusammenfällt.
Leerseite

Claims

Schnäpperscharnier P a t e n t a n s p r ü c h e ============================= 1. Schnäpperscharnier für Möbeltüren mit einem Tür-Anschlagteil in Form eines Einstecktopfs, in dem jeweils ein Ende von zwei Lenkern schwenkbar gelagert ist, deren andere Enden unter Bildung eines -Gelenkvierecks an einem als langgestreckter Tragarm ausgebildeten Tragwand-Anschlagteil angelenkt sind, mit einem Sohnäppermechanismus, der ein an der zum äußeren Lenker weisenden Seite des tragwandnäheren inneren Lenkers zwischen dessen Lagerösen schwenkbar angelenktes, mit seinem freien Ende ins Traearminnere weisendes Druckstück aufweist, welches von einer Druckfeder in Richtung auf die den äußeren Lenker tragarmsattig lagernde Lageröse vorgespannt ist und eine an einer während der Scharnierbewegung eine Lageänderung relativ zum Druclsstück erfahrenden Gegenfläche abgestützte Druckfläche aufweist, welche an der Gegenfläche derart unter pannwiü anliegt, daß das Scharnier bei der Schließbewegun@ nach Überschreiten eines Totpilllktes federlld in die Schließstellung gedrängt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenfläche (42) an einem aul' dem tragarmseitigen Lagerstift (40) des äußeren Lenkers (16) verschwenkbar gelagerten Kippsegment (38) vorgeselle ist und in der Seitenansicht eine konkav kreisbogenförmige Krümmung aufweist, deren Krümmungsradius dem Abstand der Gegenfläche (42) von der tragarmseitigen Schwenkachse des inneren Lenkers (14) entspricht, und daß die Druckfläche des Druckstücks (20) in zwei komplementär kreisbogenförmig konvexe Druckflächenabschnitte (44g 46) mit zueinander versetzten Krümmungsmittelpunkten unterteilt ist, wobei der Krümmungsmittelpunkt des der Öffnungrsstellung des Scharniers (10) zugeordneten Druckflächenabschnitts (44) mit der tragarmseitigen Schwenkachse des inneren Lenkers (14) zusammenfällt, während der Krümmungsmittelpunkt des der Scharnier-Schließstellung zugeordneten Druckflächenabschnitts (46) im Bereich zwischen den Schwenkachsen des inneren Lenkers (14) liegt.
2. Schnäpperscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekenrlzeichnet, daß der innere Lenker (14) tragarlaseitis mit an ilim angeformten in Richtung zum äußeren Len!e (16) umgebogenen Lappen (26) versehen ist, welche von dem den inneren Lenker (14) am Tragarm (12) lagernden Lagerstift (28) durchsetzt werden uncl zwischen denen das DruckstücIc (20) mittels einem eine Bohrung im Druckstück (20) durchsetzenden und in den Lappen (26) gehaltenen Stifts (24) schwenkbar angelenkt ist.
3. Schnäpperscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das tragarmseitige Ende des inneren Lenkers (14) etwas über den ihn im Tragarm (12) lagernden Lagerstift (28) hinaus ins Tragarminnere verlängert ist und daß die Druckfeder (34) unter Vorspannung zwischen diesem verlängerten Abschnitt des inneren Lenkers (14) und dem freien Ende (22) des Druckstücks (20) eingesetzt ist.
4. Schnäpperscharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kippsegment (38) aus Metall und das Druckstitck (20) aus einem bezüglich seiner Gleit- und Verschleißeigenschaften geeigneten Kunststoff hergestellt ist.