DE102005017085B4

DE102005017085B4 - Scharnier

Info

Publication number: DE102005017085B4
Application number: DE102005017085A
Authority: DE
Inventors: Gerold Dipl.-Ing. Meurer
Original assignee: Gronbach Forschungs und Entwicklungs GmbH and Co KG
Current assignee: Gronbach Forschungs und Entwicklungs GmbH and Co KG
Priority date: 2005-04-13
Filing date: 2005-04-13
Publication date: 2009-01-15
Anticipated expiration: 2025-04-14
Also published as: DE102005017085A1

Abstract

Scharnier mit einem Gehäuse (1), an dem ein Schwenkarm (2) schwenkbar gelagert ist, und einer mit dem Schwenkarm (2) verbundenen, durch eine Feder (6) belastete Federführung (4), dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gehäuse (1) ein Bremsteil (14) vorgesehen ist, das mit einer Bremsfläche (15, 23) an der Federführung (4) anliegt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Scharnier mit einem Gehäuse, an dem ein Schwenkarm schwenkbar gelagert ist, und mit einer Federführung, die mit dem Schwenkarm verbunden ist und die durch eine Feder belastet ist. Die Erfindung betrifft ferner eine Klappe, insbesondere eine Herdklappe, und/oder einen Herd oder ein sonstiges Gerät, die durch ein erfindungsgemäßes Scharnier gekennzeichnet sind.
Ein Scharnier der eingangs angegebenen Art ist aus der EP 1 287 222 B1 bekannt. Es ist insbesondere für eine Klappe, insbesondere eine Herdklappe oder eine Klappe eines anderen Gerätes, geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Scharnier zu schaffen, das seine Lage auch dann beibehalten kann, wenn es durch ein Gewicht belastet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Scharnier der eingangs angegebenen Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Eine Klappe, insbesondere Herdklappe, ein Herd oder ein sonstiges Gerät sind erfindungsgemäß durch ein erfindungsgemäßes Scharnier gekennzeichnet.
An dem Gehäuse des erfindungsgemäßen Scharniers ist ein Bremsteil vorgesehen, das mit einer oder mehreren Bremsflächen an der Federführung anliegt. Hierdurch wird die Bewegung des Scharniers gebremst.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Scharnier für eine Herdklappe oder eine sonstige Klappe verwendet wird. Scharniere dieser Art weisen oftmals eine Feder auf, durch die das Gewicht der Klappe ausgeglichen werden soll. Die Klappe ist üblicherweise an einer waagrechten Achse an der Vorderseite des Gerätes schwenkbar gelagert, wobei sie sich in der Schließstellung im wesentlichen vertikal über der Schwenkachse befindet und bis zu einem Winkel von beispielsweise 90° nach außen aufgeschwenkt werden kann. Dabei sollen das Scharnier und die Feder derart ausgestaltet und aufeinander abgestimmt sein, daß die Klappe ihre Lage in jeder Zwischenstellung beibehält. Dies kann durch das Bremsteil unterstützt oder erreicht werden. Auch dann, wenn die Klappe in einer bestimmten Schwenkstellung noch ein Drehmoment, das durch die Feder nicht vollständig oder übermäßig ausgeglichen wird, erzeugt, behält die Klappe bei einer entsprechenden Ausgestaltung des Bremsteils und der von dem Bremsteil erzeugten Reibung ihre Lage bei.
Die Erfindung kann bei Scharnieren angewendet werden, bei denen der Schwenkarm, wie bei der EP 1 287 222 B1 , an dem Gehäuse drehbar gelagert ist. Sie kann allerdings auch bei Scharnieren angewendet werden, bei denen der Schwenkarm nicht drehbar, sondern anderweitig schwenkbar an dem Gehäuse gelagert ist, beispielsweise durch ein Viergelenk oder einen anderen Schwenkmechanismus. Die Federführung kann eine Führung für die Feder beinhalten. Im allgemeinen ist es allerdings ausreichend, wenn es sich bei der Federführung um ein durch eine Feder belastetes Teil handelt, das mit dem Schwenkarm in Wirkverbindung steht und das bei einer Verschwenkung des Schwenkarms relativ zum Gehäuse bewegt wird. Ferner ist es möglich, das Bremsteil an der Federführung vorzusehen, und zwar derart, daß eine Bremsfläche des Bremsteils an dem Gehäuse anliegt (kinematische Umkehr).
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Der Schwenkarm kann an dem Gehäuse drehbar gelagert sein.
Vorzugsweise ist die Feder eine Druckfeder.
Vorteilhaft ist es, wenn sich die Feder an dem Bremsteil abstützt. Die Feder kann sich unmittelbar an dem Bremsteil abstützen. Sie kann sich allerdings auch über andere Bauteile an dem Bremsteil abstützen.
Vorzugsweise ist das Bremsteil an dem Gehäuse schwenkbar, insbesondere drehbar gelagert. Zur Realisierung dieser drehbaren Lagerung weist das Bremsteil vorzugsweise eine Teilzylinderfläche auf. Mit dieser Teilzylinderfläche kann es auf einer entsprechenden Fläche des Gehäuses aufliegen.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse des Bremsteils mit der Wirkungslinie der Federkraft einen Hebelarm bildet. Hierdurch kann auf das Bremsteil ein Drehmoment ausgeübt werden, das bewirkt, daß eine Anpreßkraft für die Bremsfläche erzeugt wird, die die Bremsfläche auf die Federführung drückt. Durch eine entsprechende Dimensionierung des Hebelarms kann die Anpreßkraft eingestellt werden.
Die Bremsfläche kann an der Innenseite der Federführung anliegen. Die Federführung kann einen annähernd geschlossenen Querschnitt aufweisen, insbesondere einen U-förmigen Querschnitt.
Stattdessen oder zusätzlich kann die Bremsfläche an der Außenseite der Federführung anliegen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
1 ein Scharnier für einen Herd in einer perspektivischen Ansicht,
2 das Scharnier gemäß 1 in einer seitlichen Schnittansicht in der geschlossenen, einer teilweise geöffneten und der vollständig geöffneten Stellung,
3 das Scharnier gemäß den 1 und 2 in der geschlossenen Stellung in einer vergrößerten Darstellung und
4 eine vergrößerte Darstellung der Umgebung des Bremsteils in einer seitlichen Schnittansicht.
Das in den Zeichnungen gezeigte Scharnier umfaßt ein Gehäuse 1, an dem ein Schwenkarm 2 schwenkbar, nämlich um eine Achse 3 drehbar gelagert ist. Das Gehäuse 1 weist einen U-förmigen Querschnitt auf. Es ist an den Seitenflächen geschlossen, ferner an der Vorderseite, an der ein Schlitz für den Schwenkarm 2 vorgesehen ist. An seiner Rückseite ist das Gehäuse 1 offen.
Das Scharnier ist als Herdscharnier ausgebildet. Sein Gehäuse 1 kann in die Herdklappe eingebaut werden. Der Schwenkarm 2 ist als Steckteil ausgebildet, das in dem Herd eingerastet oder anderweitig befestigt wird. Die Schwenkachse 3 befindet sich im hinteren unteren Teil des Gehäuses 1 auf derjenigen Seite des Gehäuses 1, die dem Schwenkarm 2 abgewandt ist. Der Schwenkarm 2 ragt durch den erwähnten Schlitz aus dem Gehäuse 1 heraus.
In dem Gehäuse 1 ist eine Federführung 4 geführt. Die Federführung 4 umfaßt eine nach oben aus dem Gehäuse 1 herausragende Führungsstange 5, an deren oberen Ende ein Anschlag (in der Zeichnung nicht dargestellt) befestigt ist, an dessen unterem Ende das obere Ende einer Druckfeder 6 anliegt, die die Führungsstange 5 umgibt. Die Lage des Anschlags auf der Führungsstange 5 kann veränderbar sein, beispielsweise durch ein im oberen Bereich der Führungsstange 5 vorhandenes Gewinde, so daß die Vorspannung der Druckfeder 6 veränderbar ist.
Die Federführung 4 weist im Bereich ihres unteren Endes eine nach außen weisende Lasche 7 auf, die zum Schwenkarm 2 hin gerichtet ist und an der ein Stift 9 befestigt ist, um den eine Rolle 10 drehbar gelagert ist.
In dem Schwenkarm 2 ist eine Kurve 11 vorgesehen, in die die Rolle 10 eingreift und durch die die Rolle 10 geführt ist. Die Kurve 11 ist wie in der EP 1 287 222 B1 beschrieben ausgestaltet; hierauf wird verwiesen.
Die Federführung 4 umfaßt ferner einen Führungsstift 12, der in weiteren Kurven 13 in den Seitenflächen des Gehäuses 1 geführt ist. Über den Verlauf der weiteren Kurven 13 erfolgt eine Veränderung des Hebelarms zwischen der Achse 3 und der Rolle 10. Die weiteren Kurven 13 haben die Form eines Längsschlitzes, der von oben nach unten in der aus 1 ersichtlichen Weise nach hinten, also von der Rolle 10 weg, verläuft, so daß sich der Hebelarm zwischen der Achse 3 und der Rolle 10 zur vollkommen geöffneten Stellung hin verkleinert, wie ebenfalls in der EP 1 287 222 B1 beschrieben.
An dem Gehäuse 1 ist ein Bremsteil 14 vorgesehen, das mit einer Bremsfläche 15 an der Federführung 4 anliegt. Das Bremsteil 14 ist an dem Gehäuse 1 drehbar gelagert. Zu diesem Zweck ist das obere Ende des Gehäuses 1 als Teil einer Gleithülse 17 ausgestaltet, deren Oberseite eine Teilzylinderfläche 18 bildet, auf der das Bremsteil 14 mit einer entsprechenden Teilzylinderfläche 19 aufliegt. Auf diese Weise ist das Bremsteil 14 um den Mittelpunkt M der Teilzylinderflächen 18, 19 drehbar gelagert.
Das untere Ende der Druckfeder 6 stützt sich an der Oberseite des Bremsteils 14 ab. Wie aus 4 ersichtlich befindet sich der Mittelpunkt M im Abstand R₁ von der Wirkungslinie F₁ der Druckfeder 6, die in der Mitte der Druckfeder 6 verläuft. Hierdurch übt die Kraft der Druckfeder 6 auf das Bremsteil 14 ein Drehmoment B in Richtung des Uhrzeigersinns aus. Die Bremsfläche 15 liegt auf der dem Mittelpunkt M gegenüberliegenden Seite der Wirkungslinie F₁ Auf diese Weise wird die Bremsfläche 15 durch das erwähnte Drehmoment an die Federführung 4 gedrückt. Unter der Bremsfläche 15 ist das Bremsteil 14 mit einer Freimachung 20 versehen, durch die gewährleistet ist, daß auch bei einem gewissen Verschleiß der Bremsfläche 15 nur diese Bremsfläche 15 und nicht der Bereich der Freimachung 20 an der Federführung 4 anliegt. Hierdurch ist die Anordnung unempfindlich gegen einen Verschleiß im Bereich der Bremsfläche 15.
Die Federführung 4 weist einen U-förmigen Querschnitt auf. Die Bremsfläche 15 liegt an der Innenseite der Federführung 4 an.
Das Bremsteil 14 umfaßt ferner einen hinteren Teil 21, der durch nach hinten weisende Verbindungsteile mit dem Hauptkörper 22 des Bremsteils 14 verbunden ist. Der hintere Teil 21 ist als nach unten weisende Lasche ausgebildet. Er umfaßt in seinem unteren Bereich eine weitere Bremsfläche 23, die an der Außenseite der Federführung 4 anliegt. Oberhalb der weiteren Bremsfläche 23 ist eine weitere Freimachung 24 vorgesehen.
2a zeigt das Scharnier in der vollständig geschlossenen Stellung. In 2b ist das Scharnier in der teilweise geöffneten Stellung dargestellt. 2c zeigt das Scharnier in der vollständig geöffneten Stellung.
Beim Öffnen des Scharniers bewegt sich die Federführung 4 nach unten, während sie sich beim Schließen nach oben bewegt. Das Bremsteil 14 liegt rotationsbeweglich mit dem Drehpunkt M auf dem Scharniergehäuse 1 auf. Die Federkraft F₁ wirkt im Abstand R₁ vom Auflagepunkt und erzeugt ein Drehmoment, welches die Bremsflächen 15, 23 gegen die Federführung 4 drückt, wodurch Reibung erzeugt wird, die entgegen der Bewegungsrichtung der Federführung 4 wirkt. Ein eventueller Verschleiß der Bremsflächen 15, 23 wird durch die Rotationsbewegung B des Bremsteils 14, die im Uhrzeigersinn verläuft, ausgeglichen.
Durch die Erfindung wird ein Scharnier mit einer Scharnierbremse geschaffen, wobei die Scharnierbremse die Bewegung des Scharniers in der Öffnungsbewegung und der Schließbewegung bremst. Hierdurch erhöht sich das Drehmoment in der Öffnungsbewegung. Das Schließmoment wird verringert. Durch die Scharnierbremse wird die für eine gute Funktion des Scharniers erforderliche Drehmomenttoleranz vergrößert. Hierdurch kann erreicht werden, daß auch schwerere oder leichtere Türen in jedem Öffnungswinkel stehenbleiben. Mit der Scharnierbremse ausgestattete Scharniere können dadurch für unterschiedliche Türengewichte verwendet werden. Die Anzahl der Scharniervarianten für unterschiedliche Türengewichte kann verringert werden.

Claims

Scharnier mit einem Gehäuse (1), an dem ein Schwenkarm (2) schwenkbar gelagert ist, und einer mit dem Schwenkarm (2) verbundenen, durch eine Feder (6) belastete Federführung (4), dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gehäuse (1) ein Bremsteil (14) vorgesehen ist, das mit einer Bremsfläche (15, 23) an der Federführung (4) anliegt.
Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (2) an dem Gehäuse (1) drehbar (3) gelagert ist.
Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (6) eine Druckfeder ist.
Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Feder (6) an dem Bremsteil (14) abstützt.
Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsteil (14) an dem Gehäuse (1) schwenkbar, insbesondere drehbar (M) gelagert ist.
Scharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsteil (14) eine Teilzylinderfläche (19) aufweist.
Scharnier nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (M) des Bremsteils (14) mit der Wirkungslinie (F₁) der Federkraft einen Hebelarm (R₁) bildet.
Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsfläche (15) an der Innenseite der Federführung (4) anliegt.
Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsfläche (23) an der Außenseite der Federführung (4) anliegt.
Klappe, insbesondere Herdklappe, und/oder Herd oder sonstiges Gerät, gekennzeichnet durch ein Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 9.