DE2647539A1

DE2647539A1 - Rechenanlage zur entfernung von grobstoffen aus fluessigkeiten

Info

Publication number: DE2647539A1
Application number: DE19762647539
Authority: DE
Inventors: Bertram Dipl Ing Botsch
Original assignee: Maschinenfabrik Hellmut Geiger GmbH and Co KG
Current assignee: Brackett Geiger GmbH and Co KG
Priority date: 1976-10-21
Filing date: 1976-10-21
Publication date: 1978-04-27
Also published as: JPS61127B2; DE2647539C2; ATA691977A; SE7711200L; BR7707049A; US4184957A; CH622304A5; JPS5354366A; FR2368443A1; GB1593427A; NL7711496A; AT353197B; AU2988577A

Description

MASCHINENFABRIK HELLMUT GEIGER*, KARLSRUHE 20. Oktober I976

Rechenanlage zur Entfernung von Grobstoffen aus Flüssigkeiten

Die Erfindung betrifft eine Rechenanlage zur Entfernung von Grobstoffen aus Flüssigkeiten, bestehend aus einer ersten Vorrichtung zum Zurückhalten der Grobstoffe und einer zweiten Vorrichtung zum Herausführen der Grobstoffe aus der Flüssigkeit. Derartige Rechenanlagen werden üblicherweise in Einlauf— bauwerken von Kläranlagen, Kühlwasserentnahmeanlagen usw. vorgesehen, um die Flüssigkeit ohne störende Grobstoffe den einzelnen Prozeßstufen zuzuführen.

Mehrstufige Rechenanlagen werden dabei in der Regel so ausgebildet, daß mehrere Recheneinheiten hintereinander angeordnet sind und daß jeweils jede Einheit aufweist: eine Vorrichtung zum Zurückhalten der Grobstoffe, d.h. einen Rechen o.dgl., und eine Vorrichtung zum Herausführen der Grobstoffe, d.h. einen auf- und abfahrenden oder umlaufenden Rechenreiniger^ sowie eine Vorrichtung zum Weiterfördern der das Rechengut bildenden Grobstoffe. Mit anderen Worten ist der Aufwand einer mehrstufigen Rechenanlage annähernd proportional der Stufenzahl. Dieser Aufwand umfaßt den räumlichen, maschinentechnischen, steuerungstechnischen, wartungstechnischen und preis-

8098 17/0 T8S _ 2 -

ρ

lichen Aspekt gleichermaßen.

Die Erfindungsaufgabe besteht in der Verringerung dieses Aufwandes und wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß bei mehrstufigen Rechenanlagen die Vorrichtung zum Zurückhalten der Grobstoffe aus zwei mit geringem Abstand hintereinander angeordneten Rechen und die Vorrichtung zum Herausführen der Grobstoffe aus einem Rechenreiniger mit einer Harke besteht, welche mindestens durch einen Rechen hindurchgreift und im gleichen Arbeitsspiel die Grobstoffe von beiden Rechen abstreift. Weitere erfindungsgemäßen Ausbildungen sind in den Unteransprüchen genannt.

Durch den Erfindungsgedanken kann eine beispielsweise zweistufige Rechenanlage mit dem Aufwand einer einstufigen Rechenanlage verwirklicht werden. Alle Anlagenteile mit Ausnahme des eigentlichen Rechens sind nur einmal vorhanden, obwohl die Wirkung der Anlage derjenigen einer zweistufigen Anlage entspricht.

Von besonderem Vorteil sind die Ausgestaltungen und Zuordnungen der Rechen. Bei einem frei nach oben hinausragenden ersten Rechen wird am Ende der Rechenstäbe das abgestreifte Rechengut weiter nach oben geführt, ohne daß es in den Kanal zurückfällt. Auch wird bei Stau durch die Belegung des Rechens und

809817/0185 - 3 -

P 215

anschließender Überflutung des ersten Rechens keine Gefahr bestehen, daß Rechengut durch die Anlage hindurchströmt. Schließlich kann der erste Rechen als Überlastungsschutz der Gesamtanlage angesehen werden: Eine bestimmte Menge an Rechengut belegt eben zwei Rechen weniger als eine Rechen. Hieraus folgen verschiedene Vorteile: Bei tiefen Rechenanlagen mit langen Fahrstrecken und daher großen Reinigungsperioden gewährt die Erfindung eine größere Sicherheit gegen Überlastungj bei normalen Bedingungen können größere Mengen an Rechengut entnommen werden.

Wird der erste Rechen nur etwa bis zum mittleren Flüssigkeitsstand geführt, sind Belegungsreserven für höhere Flüssigkeitsstände und eine bessere Zugänglichkeit zu den Rechen vorhanden.

Reichen die Stäbe mindestens des zweiten Rechens bis über den höchsten Flüssigkeitsstand, so ist ein sicherer Kanalabschluß durch den Rechen gewährleistet} reichen die Stäbe bis über die Abwurfhöhe hinaus, können sie dort durch ein Querhaupt miteinander verbunden werden.

Zur Abscheidung größerer Rechengutmengen ist es vorteilhaft, die Spaltweite des zweiten Rechens kleiner als die des ersten zu wählen.

80981 7/0185 - 4 -

P

Außerdem ist es vorteilhaft, bei Eingriff der Harke auf der angeströmten Rechenseite die Zahnteilung der Harke entsprechend ihrem Eingriff in die Rechen auszubilden: im vorderen Bereich nach der Teilung des zweiten Rechens, im hinteren Bereich nach der Teilung des ersten Rechens.

Außerdem ist es besonders vorteilhaft, den ersten Rechen wegen der gröberen Art der dort niedergeschlagenen Grobstoffe stärker als den zweiten Rechen zu neigen.

Die Erfindung ist in der Abbildung beispielsweise dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1: einen schematischen Längsschnitt durch eine Rechenanlage mit Eingriff der Harke auf der angeströmten Rechenseite, Fig. 2: einen schematischen Längsschnitt durch eine Rechenanlage mit Eingriff der Harke entgegen der Anströmrichtung.

In Fig. 1 und 2 strömt die Flüssigkeit 7 im Kanal 5 durch die beiden in geringem Abstand hintereinander angeordneten Rechen 1 und 2. Dabei werden in der Flüssigkeit 7 enthaltene Grobstoffe an den Rechen 1 und 2 festgehalten und bilden das Rechengut 16 und 17. Die Rechen 1 und 2 sind mit einer Verankerung in der Kanalsohle 4 verankert und ragen entweder frei nach oben (1) oder sind oben konstruktiv zusammengefaßt, wie Rechen

809817/0185 ^{p 215}

in Fig. 1 in einer Schürze 22 des Bauwerks oder in Fig. 2 in einem Querhaupt 23 oberhalb der Abwurfstelle.

In an sich bekannter Weise werden auch die Rechen 1 und 2 durch einen Rechenreiniger gereinigt. Dieser besteht aus einem Reinigerwagen 13 und der daran angelenkten Harke 3« Das Bewegungsspiel der Harke 3 wird durch die Führung des Reinigerwagens 13 in geraden I4 und ovalen I5 Führungsbahnen erzeugt, wobei im dargestellten Beispiel der Antrieb des Reinigerwagens 13 über ein Antriebsritzel I9 und einen Triebstock 20 erfolgt.

In Fig. 1 greift die Harke 3 in der Nähe der Kanalsohle 4 in Strömungsrichtung der Flüssigkeit 7 durch den ersten Rechen hindurch in den zweiten Rechen 2 ein. Bei ihrer Weiterbewegung in Reinigungsrichtung 18 streift die Harke 3 sowohl das Rechengut 16 am Rechen 1 als auch das Rechengut 17 am Rechen 2 ab und führt es über die Flüssigkeitsoberfläche 8 und entlang der Schürze 22 nach oben. Oberhalb des Bedienungsflurs 6 ist ein Abstreifer 11 vorgesehen, der das Rechengut von der Harke abstreift und in den Rechengutbehälter 12 abwirft.

In Fig. 2 greift die Harke 3 in der Nähe der Sohle 4 entgegen der Anströmrichtung 7 sowohl durch den zweiten 2 als auch durch den ersten 1 Rechen hindurch und streift bei der Auf-

809817/0t85 - 6-

p 215

26A7539

wärtsbewegung in Reinigungsrichtung 18 das Rechengut 16 und 17 von den Rechen 1 und 2 ab. Auch hier wird das Rechengut über die Flüssigkeitsoberfläche 8 nach oben zum Abwurf geführt. Wenn die Harke 3 für die Abwärtsfahrt zurückgezogen wird, schiebt dabei der Abstreifer 11 das Rechengut von der Harke 3, so daß es über die eingeschwenkte Schurre 10 in den Rechengutbehälter 12 fällt. Entsprechend der gewünschten Abwurfhöhe 9 können andere als die dargestellten Proportionen gewählt werden.

Insbesondere beschränkt sich die Erfindung nicht auf den dargestellten Rechenreiniger. Es können auch die üblichen Antriebssysteme mit Seilen und Ketten,auf- und ablaufend oder umlaufend vorteilhaft entsprechend eingesetzt werden.

809817/0Ϊ85

ρ 215

Kennziffern

1	erster Rechen
2	zweiter Rechen
3	Harke
4	Sohle
S	Kanal
6	Bedienungsflur
7	Flüssigkeit
8	Flüssigkextsoberflache
9	Abwurfhöhe
10	Schurre
11	Abstreifer
12	Rechengutbehälter
13	Reinigerwagen
Π	gerade Führungsbahn
15	ovale Führungsbahn
16, 17	Rechengut
18	Rexnxgungsrxchtung
19	Antriebsritzel
20	Triebstock
21	Verankerung
22	Schürze
23	Querhaupt

809817/0185

Claims

MASCHINENFABRIK HELLMUT GEIGER, KARLSRUHE 20. Oktober 1976

26A7539

Ansprüche

( 1.j Rechenanlage zur Entfernung von Grobstoffen aus Flüssigkeiten, bestehend aus einer ersten Vorrichtung zum Zurückhalten der Grobstoffe und einer zweiten Vorrichtung zum Herausführen der Grobstoffe aus der Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Vorrichtung aus zwei mit geringem Abstand hintereinander angeordneten Rechen (1, 2) und die zweite Vorrichtung aus einem Rechenreiniger mit einer Harke (3) besteht, welche mindestens durch einen Rechen (l) hindurchgreift und im gleichen Arbeitsspiel die Grobstoffe von beiden Rechen (1, 2) abstreift.
2. Rechenanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rechenstäbe des ersten Rechens (1) in der Sohle (4) verankert sind und frei nach oben hinausragen.
3. Rechenanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rechenstäbe des ersten Rechens (1) bis etwa zur Höhe des mittleren Plüssigkeitsstandes hinausragen.

809817/0185

... 2 —
4. Rechenanlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Stäbe des zweiten Rechens (2) über den höchsten Wasserstand hinausreichen.
5. Rechenanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe des zweiten Rechens (2) über die Abwurfhöhe (9) hinausreichen.
6. Rechenanlage nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltweite des zweiten Rechens (2) kleiner ist als die des ersten (1).
7. Rechenanlage mit Eingriff der Harke auf der angeströmten Seite der Rechen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnteilung der Harke (3) im vorderen Bereich der Harke der Teilung des zweiten Rechens (2), im hinteren Bereich der Teilung des ersten Rechens (1) entspricht.
8. Rechenanlage nach Anspruch 1 bis 7> dadurch gekennzeichnet, daß der erste Rechen (1) in Strömungsrichtung stärker geneigt ist.als der zweite Rechen (2).

809817/0t85 - 3 -

P

2G47533
9. Rechenanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Rechen (1) etwa 10° - 30°, daß der zweite Rechen (2) etwa 0 — 10° geneigt ist.

809817/0185