Kompaktanlage für die mechanische Reinigung von Abwasser
Die Erfindung betrifft eine Kompaktanlage für die mechanische Reinigung von Flüssigkeiten, insbesondere Abwasser, mit einem Behälter, der mit einem Zulauf und einem Ablauf für die Flüssigkeit versehen ist, mit einem in dem Behälter angeordneten Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebestoffen und einer nachgeschalteten Einrichtung zum Abscheiden von Sinkstoffen aus der Flüssigkeit, sowie mit Einrichtungen zum getrennten Austragen der Schwimm- und Schwebestoffe einerseits und der Sinkstoffe andererseits . Kompaktanlagen dieser Art dienen insbesondere zur kompletten mechanischen Reinigung von kommunalem oder industriellem Abwasser. Sie werden dort eingesetzt, wo ein hoher Abscheidegrad und somit eine hohe Reinigungs- leistung gefordert wird. Die Kompaktanlage wird zur Reinigung von Schlämmen, beispielsweise von Sonderschlämmen aus der Industrie eingesetzt, wobei einerseits Schwimm- und Schwebestoffe aus dem Abwasser und andererseits Sinkstoffe aus dem Abwasser herausgeholt werden. Bei diesen Sinkstoffen handelt es sich zumeist um Sand oder ähnliche anorganische Bestandteile, während die Schwimm- und Schwebestoffe organischen Ursprungs sein können. Dabei kommt es zusätzlich darauf an, daß der Sand in gereinigter Form aus dem Abwasser herausgeholt wird. Unter einer solchen Kompaktanlage wird eine Anlage verstanden, die mehrere der beschriebenen Funktionen erfüllt. Diese Kompaktanlage kann zusätzlich auch eine integrierte Fettabscheidung aufweisen. In aller Regel wird sie. auch für eine Kompaktierung des abgeschiedenen Rechengutes sorgen.
Eine Kompaktanlage der eingangs beschriebenen Art ist aus der Firmenschrift der Anmelderin "ROTAMAT-Kompaktanlage" , Ro 5, Ausgabe 4.96 bekannt. Die Anlage kann oberirdisch oder unterirdisch aufgestellt bzw. eingebaut werden. Sie weist auf jeden Fall einen Behälter auf, der auch als Becken ausgebildet sein kann. Der Behälter ist mit einem Zulauf für das mit den Schwimm- , Schwebe- und Sinkstoffen belastete Abwasser sowie mit einem Ablauf für das von diesen Stoffen befreite Abwasser, also die Flüssigkeit, versehen. In dem Behälter ist eine Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebestoffen vorgesehen, die als Rechen- oder Siebanlage ausgebildet ist, beispielsweise in Form eines Feinstrechens, einer Siebanlage oder einer Siebschnecke. Diese Einrichtungen dienen dazu, das Abwasser zu sieben bzw. von den Schwimm- und Schwebestoffen zu befreien und die abgeschiedenen Stoffe getrennt auszutragen. Nachgeschaltet im Behälter ist eine Einrichtung zum Abscheiden von Sinkstoffen aus dem Abwasser vorgesehen, die als Sandfang ausgebildet ist, der aus zwei aneinander angeschlossenen Fördereinrichtungen besteht. Die eine Fördereinrichtung ist am Boden des Behälters in horizontaler Richtung angeordnet. Sie weist im wesentlichen eine entgegen der Durchströmrichtung angetriebene Förderschnecke auf . Die zweite Fördereinrichtung des Sandfangs stellt auch eine Schneckenfördereinrichtung dar, die mit ihrer Achse geneigt schräggestellt in den Behälter eintaucht und den von der ersten Fördereinrichtung erfaßten Sand aus dem Behälter austrägt . Der Sand wird in einen Container abgeworfen. Ein solcher Sandfang ist damit als Langsandfang ausgebildet. Er vergrößert in nachteiliger Weise die Länge des Behälters, so daß solche Kompaktanlagen eine entsprechende Baulänge besitzen. Andererseits ist diese Baulänge aber erforderlich, um das Absetzen der Sinkstoffe im Behälter in dem gewünschten Grade zu gewährleisten. Weiterhin ist es nachteilig, daß der Sandfang zwei Förderschnecken aufweist, die beide angetrieben werden müssen. So weist die bekannte Kompaktanlage entsprechend hohe Investitions- , Betriebs- und Wartungskosten auf .
Aus der Zeitschrift Korrespondenz Abwasser, 1984, S. 104-110, sind "Parallelplattenabscheider" bekannt, die in der Abwassertechnik zur Reinigung von Industrieabwasser anorganischer Art, aber auch zur Ölabscheidung aus Wasser eingesetzt werden. Diese Parallelplattenabscheider besitzen parallel zueinander angeordnete Platten gleicher Länge, die entweder gerade durchgehend ausgebildet sind oder eine abgekantete oder gewellte Form aufweisen. Diese Platten sind in einem Behälter angeordnet, der mit einem Zulauf und einem Ablauf für das Abwasser versehen ist . Die Anordnung der Platten im Behälter ist derart, daß die Platten unterhalb des durch den Ablauf festgelegten Flüssigkeitsstandes im Behälter angeordnet sind, so daß die Zwischenräume zwischen den Platten mehr oder weniger gleichzeitig und in gleichmäßiger Aufteilung durchströmt werden. Je nach der Bewegungsrichtung der Flüssigkeit und der an den Platten abzuscheidenden Sinkstoffe werden bei solchen Parallelplattenabscheidern Gleichstrom-, Gegenstrom-, Diagonalstrom- und Kreuzstrom- Abscheider unterschieden. Die Sinkstoffe setzen sich an den geneigt angeordneten Platten ab und rutschen an diesen unter Schwerkrafteinfluß nach unten. Der Abzug der Sinkstoffe geschieht unten am Behälter. Die Beaufschlagung der Parallelplattenabscheider ist über den Querschnitt nicht gleichmäßig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kompaktanlage der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, die eine vorteilhaft erhöhte Abscheideleistung bei gleichzeitig reduzierter Baulänge besitzt.
Erfindungsgemäß wird dies bei der eingangs beschriebenen Kompaktanlage dadurch erreicht, daß im Behälter, insbesondere zwischen der Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebestoffen und der Einrichtung zum Abscheiden von Sinkstoffen, die Strömung der Flüssigkeit vergleichmäßigende Leiteinrichtungen vorgesehen sind, daß die Einrichtung zum Abscheiden der Sinkstoffe parallel zueinander und/oder winklig
geneigt im Behälter angeordnete Abscheideelemente aufweist, und daß der Behälter unterhalb der Abseheideelernente einen sich nach unten konisch verjüngenden Sammelraum für die Sinkstoffe aufweist .
Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, den bisher in solchen Kompaktanlagen üblichen Langsandfang mit seiner vergleichsweise großen Baulänge durch Abscheideelemente zu ersetzen, die gleichsam als Abscheidepaket zu mehreren nebeneinander und damit auf kürzerer Baulänge angeordnet sind. Solche Abscheideelemente weisen eine vorteilhaft kurze Baulänge auf, weil durch sie die Strömung der Flüssigkeit in mehrere parallele Pfade aufgeteilt wird, in denen eine geringe Strömungsgeschwindigkeit vorherrscht. Der Bereich des Behälters, in dem die Abscheideelemente angeordnet sind, besitzt zweckmäßig einen größeren Querschnitt als der vorangehende Bereich, im dem die Einrichtung zum Abscheiden der Schwimm- und Schwebestoffe angeordnet ist. Um die Abscheideleistung der Abscheideelemente voll zu nutzen, ist es erforderlich, im Behälter, insbesondere zwischen der Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebestoffen und der Einrichtung zum Abscheiden von Sinkstoffen, die Strömung der Flüssigkeit vergleichmäßigende Leiteinrichtungen anzuordnen, die der Strömung der Flüssigkeit im Bereich der Abscheideelemente über die gesamte Querschittsflache der Abscheideelemente jeweils gleiche Geschwindigkeit aufprägen. Damit werden ideale Bedingungen für das Absetzen der Sinkstoffe auf kleinem Raum geschaffen. Darüber hinaus sind die Abscheideelemente und die die Strömung der Flüssigkeit vergleichmäßigenden Leiteinrichtungen in besonderer Weise konstruktiv aneinander und an die Kompakt- anläge angepaßt. Die Abscheideelemente haben nicht nur den Vorteil der vergleichsweise kleineren Baulänge, sondern benötigen auch keinerlei Antriebsleistung. Die abgeschiedenen Sinkstoffe, in der Regel Sand, fallen unmittelbar unterhalb der Abscheideelemente an. Unterhalb der Abscheideelemente ist ein sich nach unten konisch verjüngender Sammelraum für die Sinkstoffe vorge-
sehen, so daß die Sinkstoffe an den Abscheideelemente durch Schwerkrafteinfluß herabrutschen und in dem Sammelraum konzentriert werden. Die Sinkstoffe können durch eine einzige Schneckenfördereinrichtung aus dem Abwasser herausgefördert werden. Die den Abscheideelementen vorgeschaltete Sieb- oder Rechenanlage sorgt für die Abscheidung der Schwimm- und Schwebestoffe entsprechender Feinheit und damit dafür, daß sich die Abscheideelemente durch diese Stoffe nicht zusetzen können. Die einzelnen Abscheideelemente können mit geringem gegenseitigen Abstand parallel zur Strömung und/oder winklig geneigt angeordnet werden. Es besteht die Möglichkeit, eine vergleichsweise große Abscheidefläche an den Abscheideelementen auf kleinem Raum unterzubringe .
Für die Ausbildung der Leiteinrichtung oder auch mehrerer einander zugeordneter Leiteinrichtungen, die die Strömung der Flüssigkeit so vergleichmäßigen, daß die einzelnen Flüssigkeits- elemente innerhalb des Bereiches der Abscheideelemente gleiche Geschwindigkeit aufweisen, gibt es verschiedene Realisierungs- möglichkeiten. So kann die die Strömung der Flüssigkeit vergleichmäßigende Leiteinrichtung eine erste, vor den Abscheideelementen angeordnete Tauchwand und/oder eine zweite, nach den Abscheideelementen angeordnete Tauchwand aufweisen. Insbesondere der zweiten Tauchwand kann eine weitere Wand zugeordnet sein, die sich vom Boden des Behälters nach oben erstreckt und unterhalb des Flüssigkeitsspiegels endet. Es ist aber auch möglich, daß die die Strömung der Flüssigkeit vergleichmäßigende Leiteinrichtung einen Strömungskasten aufweist, der im Vergleich zum Querschnitt des Behälters eine Vielzahl kleiner, verteilt angeordneter Durchtrittsöffnungen aufweist. Die Durchtrittsöffnungen können durch sich kreuzende Stege oder aber auch durch Durchbrechungen einer Wandung oder Platte an dem Strömungskasten gebildet werden. Die Verteilung der Durchtrittsöffnungen kann gleichmäßig oder ungleichmäßig erfolgen, um auf die Verteilung der Geschwindigkeiten über den Querschnitt Einfluß zu nehmen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß die die Strömung der Flüssigkeit vergleichmäßigende Leiteinrichtung eine Drossel- blende mit reduziertem Einlaufquerschnitt aufweist. Es ist auch möglich, daß die die Strömung der Flüssigkeit vergleichmäßigende Leiteinrichtung eine Mehrzahl von Leitblechen aufweist, die vor den Abscheideelementen angeordnet sind und sich nach außen vergrößernde Durchtrittsquerschnitte bilden. Die einzelnen aufgezeigten Realisierungsmöglichkeiten für die Leiteinrichtung können auch kombiniert miteinander angewendet und eingesetzt werden.
Die Einrichtung zum getrennten Austragen der Schwimm- und Schwebestoffe ist als Rechen- oder Siebanlage ausgebildet. Auch hier gibt es die verschiedensten Realisierungsmöglichkeiten, insbesondere hinsichtlich der Gestaltung der Abscheidefläche für die Schwimm- und Schwebestoffe. Es können rotierend angetriebene Rechen- oder Siebanlagen, Stufenrechen oder sonstige die Schwimm- und Schwebestoffe entfernende Einrichtungen eingesetzt werden. Es versteht sich, daß die Gestaltung der Abscheidefläche auch von der Art und Größe dieser Stoffe abhängig ist, die sich in der Flüssigkeit befinden und abgeschieden werden sollen.
Als Einrichtung zum getrennten Austragen der Sinkstoffe kann zweckmäßig eine Schneckenfδrdereinrichtung mit einem rohrför- migen Gehäuse, nur einer angetriebenen Förderschnecke, einem Einwurftrichter und einer Abwurfstelle vorgesehen sein, wobei der Einwurftrichter der Schneckenfördereinrichtung direkt unterhalb der Abscheideelemente angeordnet ist. Es besteht auch die Möglichkeit, mehrere solcher Förderabschnitte hintereinander zu schalten und die einzelnen Abschnitte der Förderschnecke über Kardangelenke miteinander zu verbinden, so daß nur ein einziger Antrieb erforderlich ist. Es ist auch möglich, die Einrichtung zum getrennten Austragen der Sinkstoffe mit einer Einrichtung zum Waschen der Sinkstoffe zu kombinieren, bevor diese ausgetragen werden.
Auch für die Realisierung der Abscheideelemente selbst gibt es mehrere Möglichkeiten. So können die Abscheideelemente platten-, röhr- oder wabenförmig ausgebildet sein. Im allgemeinen genügt eine plattenförmige Ausbildung, wobei es zweckmäßig ist, die Platten mit ihrer Hauptfläche in Stromungsrichtung im Behälter anzuordnen. Dabei können die einzelnen Platten geneigt angeordnet sein und mehrere Plattenpakete einander z. B. V-förmig zugeordnet positioniert werden, damit ein Selbstreinigungseffekt beim Herabrutschen der Sinkstoffe an den betreffenden Flächen der Abscheideelemente eintritt .
Es kann weiterhin im Behälter eine Einrichtung zum Sammeln und Abführen von Fett vorgesehen sein. Diese Einrichtung kann ortsfest oder aber auch schwimmend gelagert sein, um sie in ihrer Wirkung auch unterschiedlichen Flüssigkeitsständen besser anzupassen.
Schließlich kann im Behälter eine Belüftungseinrichtung angeordnet sein, die der die Strömung der Flüssigkeit vergleichmäßigenden Leiteinrichtung und/oder den Abscheideelementen zugeordnet ist. Eine solche Belüftungseinrichtung sorgt dafür, daß organische Stoffe in der Schwebe behalten werden und der Sand als Sinkstoff besser gereinigt abgeschieden wird. Die Belüftungseinrichtung kann besonders feinblasig ausgebildet werden, wenn die Kompaktanlage mit einem Fettabscheider ausgestattet wird. Schließlich ist es noch möglich, daß der Zulauf in den Behälter Coanda-förmig ausgebildet ist, um eine bessere Verteilung der Strömung im Behälter und in Richtung auf die Abscheideelemente zu erreichen.
Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben. Es zeigen:
Fig. l eine schematisierte Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Kompaktanlage,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Fig. l,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie E-E in Fig. l,
Fig. 4 eine schematisierte Seitenansicht einer zweiten Aus- führungsform der Kompaktanlage,
Fig. 5 einen Schnitt gemäß der Linie B-B in Fig. 4,
Fig. 6 eine schematisierte Seitenansicht einer dritten Ausführungsform der Kompaktanlage,
Fig. 7 einen Schnitt gemäß der Linie C-C in Fig. 6,
Fig. 8 einen Schnitt gemäß der Linie C-C in Fig. 6 einer anderen Ausführungsform,
Fig. 9 eine schematisierte Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der Kompaktanlage,
Fig. 10 eine schematisierte Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der Kompaktanläge,
Fig. 11 einen Schnitt gemäß der Linie D-D in Fig. 10,
Fig. 12 eine schematisierte Seitenansicht einer weiteren Aus- führungsform der Kompaktanlage,
Fig. 13 einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Fig. 12,
Fig. 14 eine schematisierte Seitenansicht einer weiteren Aus- führungsform der Kompaktanlage mit Belüftungseinrichtung und Fettabscheidung,
Fig. 15 eine schematisierte Seitenansicht einer weiteren Aus- führungsform der Kompaktanlage,
Fig. 16 eine besondere Ausführungsform der Anordnung der Abscheideelemente,
Fig. 17 eine erste Ausführungsform der Abscheideelemente,
Fig. 18 eine zweite Ausführungsform der Abscheideelemente,
Fig. 19 eine dritte Ausführungsform der Abscheideelemente,
Fig. 20 eine schematisierte Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der Kompak anläge, und
Fig. 21 einen Schnitt gemäß der Linie XXI-XXI in Fig. 20.
Die in Fig. 1 dargestellte Kompaktanlage weist einen Behälter 1 auf, der insbesondere als geschlossener Kasten aus Blech mit einem Zulauf 2 und einem Ablauf 3 für zu reinigende Flüssigkeit 4 ausgebildet ist. Der Spiegel 5 der Flüssigkeit 4 ist im Einlauf 2 höher als der Spiegel 6 im Ablauf 3.
Im Anschluß an den Zulauf 2 in einem ersten Bereich des Behälters 1 ist eine Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebestoffen 7 vorgesehen, die als Siebschnecke 8 ausgebildet ist. Eine solche Siebschnecke 8 weist eine flüssigkeitsdurchlässige Abscheidefläche 9 und in ihrem Innern eine Einrichtung 10 zum Austragen der abgeschiedenen Schwimm- und Schwebestoffe auf . Die Einrichtung 9 weist ein rohrförmiges Gehäuse und eine Schneckenfördereinrichtung in ihrem Innern auf . Die Einrichtung zum Abscheiden der Schwimm- und Schwebestoffe 7 ist seitlich dichtend an die Längswandungen des Behälters 1 angeschlossen, so daß die Flüssigkeit 4 gezwungen wird, diese Einrichtung 7 zu durchströmen. Die Flüssigkeit 4 gelangt dann in einen weiteren Abschnitt des Behälters 1, in welchem Abscheideelemente 11 angeordnet sind. Die Abscheideelemente 11 können, wie Fig. 2 verdeutlicht, aus einer Vielzahl einzelner Platten 12 bestehen,
die in Strömungsrichtung entsprechend einer vertikalen Längs- mittelebene 13 des Behälters 1 parallel zueinander und in zwei Paketen winklig zueinander gestellt angeordnet sind. Die Abscheideelemente 11 bzw. Platten 12 bilden geneigte Abscheideflächen für die in der Flüssigkeit 4 enthaltenen Sinkstoffe. Wie Fig. 2 erkennen läßt, weist der Behälter 1 einen unteren, sich konisch verjüngenden Bereich 14 auf, in welchem ein Sammelraum 15 für die Sinkstoffe gebildet ist, die entlang der Platten 12 abgeschieden und durch Schwerkrafteinfluß in den Sammelraum 15 gelangen. Die Abscheideelemente 11 bzw. Platten 12 bilden in Verbindung mit dem Bereich 14 des Behälters 1 und dem Sammelraum 15 eine Einrichtung 16 zum Abscheiden der Sinkstoffe. Im unteren Bereich 14 ist eine Einrichtung zum Austragen der Sinkstoffe 17 vorgesehen, die den Sammelraum 15 durchsetzt. Die Einrichtung 17 kann, wie dargestellt, ein bereichsweise offenes rohrförmiges Gehäuse 18 und eine angetriebene Förderschnecke 19 aufweisen. Die Einrichtung 17 zum Austragen der Sinkstoffe ist damit getrennt zu der Einrichtung 10 zum Austragen der Schwimm- und Schwebestoffe vorgesehen. Beide Einrichtungen 10, 17 führen zu je einer getrennten Abwurfstelle, so daß die jeweiligen Stoffe getrennt voneinander weiterbehandelt werden können.
Wichtig ist es, daß die Strömung der Flüssigkeit 4 im Behälter 1 so vergleichmäßigt wird, daß die Strömung gleichmäßig auf die Abscheideelemente 11 verteilt wird. Hierzu dienen Leiteinrichtungen 20, die in vielfacher Weise ausgebildet und angeordnet sein können. Die Leiteinrichtungen 20 sind in der Regel vor den Abscheideelementen 11 angeordnet. Fig. 1 zeigt eine Tauchwand 21, die sich von einer Gehäusewand 22 ausgehend nach unten erstreckt, so daß die Strömung der Flüssigkeit 4 entsprechend den Pfeilen 23 über die Querschnittsfläche des Behälters verteilt den Abscheideelementen 11 gleichmäßig zugeführt wird. Die Flüssigkeit 4 durchströmt die Zwischenräume zwischen den Platten 12 der Abscheideelemente 11 mit gleichmäßiger Geschwindigkeit und tritt im Endbereich des Behälters 1 entsprechend den Pfeilen
24 aus den Zwischenräumen zwischen den Abscheideelementen 11 aus und gelangt so in den Ablauf 3. Fig. 3 verdeutlicht die Ausbildung der Tauchwand 21, die in Form eines sich nach unten verjüngenden Einlauf rallblechs ausgebildet sein kann. Die Pfeile 23 verdeutlichen die gleichmäßige Aufweitung der Kernströmung der Flüssigkeit 4 und damit die gleichmäßige Beaufschlagung der Abscheideelemente 11.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine zweite Ausführungsform der Kompaktanlage, die in weiten Bereichen mit der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 bis 3 übereinstimmt. Die Einrichtung zum Abscheiden der Schwimm- und Schwebestoffe 7 ist hier jedoch als Rechen 25 ausgebildet. Es spielt an sich keine Rolle, in welcher Art die Einrichtung zum Abscheiden der Schwimm- und Schwebestoffe 7 ausgebildet ist, ob als Rechen 25, als Siebschnecke 8 oder als Siebanlage o. dgl.. Wichtig ist nur, daß hier die Schwimm- und Schwebestoffe abgeschieden und durch eine Einrichtung 10 getrennt ausgetragen werden. Auch die Ausbildung und Anordnung der Abscheideelemente 11 stimmt mit dem A sführungsbeispiel der Fig. 1 überein. Als Leiteinrichtungen 20 ist hier jedoch ein Bündel von Leitblechen 26 vorgesehen, die die aus den Fig. 4 und 5 erkennbare Gestaltung und Anordnung aufweisen. Die Leitbleche 26 (Fig. 4) sind zunächst in Strömungsrichtung abgewinkelt ausgebildet, so daß die Strömung gemäß den Pfeilen 23 aufgeteilt wird. Fig. 5 läßt erkennen, daß die Leitbleche 26 sich in ihrem mittleren Bereich mit etwa gleichem Abstand a horizontal erstrecken, jedenfalls den Abscheideelementen 11 zugekehrt. In den Randbereichen fächern sich die Leitbleche 26 auf, so daß hier ein vergleichsweise größerer Abstand b vorliegt. Durch diese besondere Ausbildung und Anordnung der Leiteinrichtung 20 wird die Kernströmung im mittleren Bereich des Behälters vergleichmäßigt, während die Strömung in den Randbereichen begünstigt wird, um insgesamt gleiche Geschwindigkeiten über den Querschnitt und durch die Abscheideelemente 11 hindurch einzunehmen. Zu der Leiteinrichtung 20 gehört auch noch eine zweite
Tauchwand 27, die nach den Abscheideelementen 11 angeordnet ist. Es versteht sich, daß die Tauchwand 27 auch der Tauchwand 21 (Fig. l) zugeordnet sein könnte.
Die in Fig. 6 verdeutlichte Ausführungsform der Kompaktanlage weist zunächst wiederum einen Rechen 25 als Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebestoffen 7 auf, der die Einrichtung 10 zum Austragen der Schwimm- und Schwebestoffe nachgeordnet ist. Die Abscheideelemente 11 in Form der Platten 12 sind hier ebenso ausgebildet wie bei den vorangehend beschriebenen Ausführungsformen. Die Leiteinrichtung 20 weist jedoch als wesentliches Element einen Strömungskasten 28 auf, dem im übrigen die Tauchwand 21 zugeordnet sein kann. Auch die zweite Tauchwand 27 am Ende der Abscheideelemente 11 kann vorgesehen sein. Der Strömungskästen 28 erstreckt sich, wie die Fig. 7 und 8 verdeutlichen, über die gesamte Querschnittsfläche des Behälters 1 einschließlich des unteren Bereiches 14. Gemäß Fig. 7 weist der Strömungskasten eine Vielzahl sich kreuzender Stege 29 auf, die den Strömungsquerschnitt in einzelne Strömungspfade unterteilen, durch die die Strömung gemäß den Pfeilen 23 den Abscheideelementen 11 vergleichmäßigt zugeführt wird. Fig. 8 verdeutlicht eine zweite Ausführungsform des Strömungs- kastens 28, der eine Vielzahl von Durchtrittsöffnungen 30 besitzt, die ebenfalls der Vergleichmäßigung der Strömung der Flüssigkeit 4 durch die Abscheideelemente 11 hindurch dient.
Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform der Kompaktanlage. Die Einrichtungen 7 und 10 sind hier nur symbolisch durch eine strichpunktierte Linie wiedergegeben. Die Leiteinrichtungen 20 bestehen hier aus einer Vielzahl von Elementen, die den Abscheideelementen 11 teilweise vor-, teilweise nachgeordnet sind. An der Gehäusewand 22 ist einlaufseitig wiederum eine tiefgezogene Tauchwand 21 vorgesehen. Nach den Platten 12 der Abscheideelemente 11 ist eine Wehrwand 31 in Zuordnung zu einer zweiten Tauchwand 27 vorgesehen, so daß sich abströmseitig die Flüssigkeit gemäß den Pfeilen 24 verhält.
Bei der Ausfuhrungsform gemäß Fig. 10 sind die Platten 12 der Abscheideelemente 11 eingangsseitig durch eine Drosselblende 32 miteinander verbunden, die die aus Fig. 11 ersichtliche Querschnittsgestaltung aufweist. Auch damit ist es möglich, die Strömung durch die Leiteinrichtungen 20 zu vergleichmäßigen.
Die in den Fig. 12 und 13 dargestellte Ausführungsform der Kompaktanlage baut auf den vorangehend beschriebenen Ausführungsformen auf. Als Leiteinrichtung 20 ist hier eine Tauchwand 21 sowie eine nachgeordnete Tauchwand 27 vorgesehen. Im Bereich der Abscheideelemente 11 der Einrichtung zum Abscheiden der Sinkstoffe 16 ist weiterhin eine Einrichtung zum Sammeln und Abführen von Fett 33 vorgesehen, die im oberen Bereich der Abscheideelemente 11 angeordnet ist. Die Einrichtung 33 erstreckt sich über die Länge der Abscheideelemente 11 sowie noch etwas darüber hinaus bis zu der nachgeordneten Tauchwand 27. Die Einrichtung 33 weist eine Rinne 34 auf, in die das Fett gemäß den Pfeilen 35 übertritt und getrennt abgeführt wird. Es ist auch eine Belüftungseinrichtung 36 im unteren Bereich des Behälters 1 vorgesehen, mit der feinblasige Luft im unteren Bereich 14 des Behälters 1 zum Ausströmen gebracht wird. Diese Luft dient dazu, die Fettpartikel nach oben mitzunehmen und der Einrichtung 33 zuzuführen. Die im unteren Bereich 14 des Behälters 1 bzw. in dem Sammelraum 15 angeordnete Einrichtung zum Austragen der Sinkstoffe 17 ist hier mit einer Sandwascheinrichtung 37 versehen, mit der Wasser und Luft durch die Sinkstoffe hindurchgefördert wird, so daß ein Reinigungseffekt dergestalt eintritt, daß die Sinkstoffe gesäubert werden, während organische Verschmutzungen dem Strom der Flüssigkeit 4 zugeleitet werden.
Fig. 14 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Belüftungseinrichtung 36 im wesentlichen dem Einlaufbereich der Abscheide- elemente 11 zugeordnet ist, und zwar einem Bündel von Leit- blechen 26. Demgemäß ist auch die Einrichtung zum Sammeln und
Abführen von Fett 33 oberhalb dieses Einlaufbereiches vorgesehen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 15 der Kompaktanlage ist der Behälter l in seinem unteren Bereich 14, der sich konisch verjüngt, nicht horizontal verlaufend, sondern in Förderrichtung ansteigend vorgesehen, so daß die Einrichtung 17 mit ihrer Achse parallel zu der Einrichtung 7 ansteigend und durchgehend ausgebildet ist. Die Einrichtung 17 ist auch hier als Förderschnecke 19 mit Gehäuse 18 ausgebildet. Sie ist in einem Sumpf angeordnet. Die Einrichtung zum Sammeln und Abführen von Fett 33 ist oberhalb der Abscheideelemente 11 angeordnet und ausgebildet. Im unteren Bereich der Abscheideelemente 11 ist eine Belüftungs- einrichtung 36 untergebracht, über die im Bereich der Platten 12 der Einrichtung 16 feinblasige Luft zum Ausströmen gebracht wird.
Bei der Ausfuhrungsform gemäß Fig. 16 sind die Platten 12 der Abscheidepakete der Abscheideelemente 11 im Mit- und Gegenstrom angeordnet, so daß zunächst die einen Platten 12 und dann die anderen Platten 12 durchströmt werden. Oberhalb des Sammelraums 15 ist die Belüftungseinrichtung 36 untergebracht, während die Einrichtung zum Sammeln und Abführen von Fett 33 oberhalb der beiden Pakete der Abscheideelemente 11 vorgesehen ist.
Die Fig. 17 bis 19 verdeutlichen verschiedene Ausführungsmöglichkeiten der Abscheideelemente 11. Fig. 17 symbolisiert die bereits beschriebene Anordnung und Ausbildung mehrerer Platten 12 zueinander. Fig. 18 zeigt achteckig verformte Rohre 38, die in der dargestellten Relativlage miteinander verbunden sind. Fig. 19 verdeutlicht einzelne Waben 39 in Rohrform, die so angeordnet sind, um die Abscheideelemente 11 zu bilden.
Die in Fig. 20 dargestellte weitere Ausfuhrungsform der Kompakt- anläge stimmt in wesentlichen Punkten mit den Kompakta lagen
gemäß den Fig. 1 und 4 überein, weshalb auf die dortige Beschreibung verwiesen werden kann. Im Unterschied dazu besteht die Einrichtung zum Abscheiden von Schwimm- und Schwebestoffen 7 hier aus einem Stufenrechen 40, der ein feststehendes Lamellenpaket und ein in einer Bewegungsbahn angetriebenes Lamellenpaket aufweist und so zur Abscheidung und Herausförderung der Schwimm- und Schwebestoffe geeignet und vorgesehen ist. Dieser Stufenrechen 40 erstreckt sich über die Breite des Behälters 1 und läßt so die Flüssigkeit 4 mit den darin befindlichen Sinkstoffen durch. In dem hinteren Teil des Behälters 1 sind die Abscheideelemente 11 bzw. Platten 12 parallel und geneigt zueinander angeordnet, wie dies Fig. 21 zeigt. Es versteht sich, daß die Anordnung der Abscheideelemente ll aber auch bei dieser Ausfuhrungsform so ausgebildet sein kann, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Der Behälter 1 besitzt einen unteren, sich konisch verjüngenden Bereich 14, in welchem ein Sammelraum 15 für die Sinkstoffe gebildet ist, die entlang der Platten 12 abgeschieden und durch Schwerkrafteinfluß in den Sammelraum 15 gelangen. Die Abscheideelemente 11 bzw. Platten 12 bilden auch hier in Verbindung mit dem Bereich 14 des Behälters 1 und dem Sammelraum 15 eine Einrichtung 16 zum Abscheiden der Sinkstoffe. In diesem unteren Bereich 14 ist eine Einrichtung zum Austragen der Sinkstoffe 17 vorgesehen, die den Sammelraum 15 durchsetzt.
Wichtig ist es, daß die Strömung der Flüssigkeit 4 im Behälter 1 so vergleichmäßigt wird, daß sie gleichmäßig auf die Abscheideelemente 11 im Behälter 1 aufgeteilt wird. Hierzu dienen die Leiteinrichtungen 20 vor den Abscheideelementen 11. Hier ist die Tauchwand 21 mit Leitblechen 26 kombiniert, um die Strömungsaufteilung auf die Platten 12 wirksam zu vergleichmäßigen. Die Strömung wird gemäß den Pfeilen 23 aufgeteilt und geleitet. Sie tritt mit gleichmäßiger Geschwindigkeit im Endbereich des Behälters 1 entsprechend den Pfeilen 24 zwischen den Platten 12 aus .
B E Z U G S Z E I C H E N L I S T E
1 - Behälter 11 - Abscheideelemente
2 - Zulauf 12 - Platte
3 - Ablauf 13 - Längsmittelebene
4 - Flüssigkeit 14 - Bereich
5 - Spiegel 15 - Sammelraum
6 - Spiegel 16 - Einrichtung
7 - Einrichtung 17 - Einrichtung
8 - SiebSchnecke 18 - Gehäuse
9 - Abscheidefläche 19 - Förderschnecke
10 - Einrichtung 20 - Leiteinrichtung
21 - Tauchwand 31 - Wehrwand
22 - Gehäusewand 32 - Drosselblende
23 - Pfeil 33 - Einrichtung
24 - Pfeil 34 - Rinne
25 - Rechen 35 - Pfeil
26 - Leitblech 36 - Belüftungseinrichtung
27 - Tauchwand 37 - Sandwascheinrichtung
28 - Strömungskasten 38 - Rohr
29 - Steg 39 - Wabe
30 - Durchtrittsöffnung 40 - Stufenrechen