DE2646485B2 - Flüssigkristallzusammensetzung - Google Patents
FlüssigkristallzusammensetzungInfo
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Description
N N-R
ooc-
enthält, worin X eine Aminogruppe, eine Nitrogruppe,
ein Chloratom, ein Wasserstoffatom oder eine geradkettige Alkylgruppe mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen
und R eine geradkettige Alkylgruppe mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen ist, mit dem Proviso,
daß, wenn X ein Wasserstoffatom oder eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
ist, R eine geradkettige Alkylgruppe mit 14 bis 20 Kohlenstoffatomen ist.
3. Flüssigkristallzusammensetzung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge J5
des Orientierungsmittels 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der nematischen flüssigkristallinen
Substanz, beträgt.
Die Erfindung betrifft eine Flüssigkristallzusammensetzung, die geeignet ist für die Verwendung als Flüssigkristallanzeigeelement
bzw. -vorführelement einer dynamischen Streuungsmethode (im folgenden als DSM-Element
bezeichnet).
Bekanntermaßen werden bei DSM-Eiementen starke Lichtstreuungsphänomene angewendet, die auftreten,
wenn man ein elektrisches Feld mit einer Intensität, die über einen bestimmten Grenzwert hinausgeht, auf eine
nematische Flüssigkristallsubstanz einwirken läßt. Wenn man somit eine Flüssigkristallzusammensetzung
mit einer negativen dielektrischen Anisotropie, die aus der Zugabe einer ionisch leitenden Substanz zu einer
nematischen Flüssigkristallsubstanz resultiert, zwischen Elektroden einbringt und hierauf ein elektrisches Feld
mit einer Intensität, die einen bestimmten Grenzwert überschreitet, einwirken läßt, werden die Flüssigkristallmoleküle
gleichförmig in einem bestimmten Winkel zur (>o Richtung des elektrischen Feldes orientiert, und andererseits
verursacht die Ionenwanderung, die in der Richtung des elektrischen Feldes stattfindet, die Flüssigkristallmoleküle
in der Richtung des elektrischen Feldes zu rotieren. Infolgedessen wird eine nicht mehr zu erfassende
Anzahl kleiner Bereiche bzw. Flächen mit einer von der Umgebung verschiedenen Orientierung
auf der Bahn des gewanderten Ions gebildet, und es findet eine starke Lichtstreuung an den Grenzen dieser
Bereiche statt. Die DSM-Elemente arbeiten auf der Basis dieses Lichtstreuungsphänomens.
Theoretisch unterliegt die molekulare Orientierung bzw. Ausrichtung der DSM-Elemente in Abwesenheit
eines elektrischen Feldes keiner speziellen Einschränkung. Aus praktischen Gründen jedoch ist eine Gleichförmigkeit
der molekularen Ausrichtung von großer Bedeutung. Eine Nichtgleichförmigkeit in der molekularen
Ausrichtung verursacht eine Lichtstreuung sogar in Abwesenheit eines elektrischen Feldes, und die DSM-Elemente
sehen trüb mit weiß aus. Somit nimmt die Lichtstreuungsintensität in Gegenwart eines elektrischen
Feldes entsprechend einer Verminderung der Klarheit des gezeigten Bildes ab. Versuche, diesen Mangel
zu beheben, haben intensive Nachforschungen bezüglich der Verwendung der gleichförmigen Ausrichtung
der Flüssigkristallmoleküle in DSM-Elementen angeregt
Es gibt zwei Methoden für die molekulare Orientierung, wobei die eine eine direkte Methode darstellt, bei
der die Oberfläche einer Flüssigkristallträgerplatte direkt einer Orientierungsbehandlung unterworfen wird,
und die andere eine indirekte Methode darstellt, bei der ein Orientierungsmittel zu einer nematischen flüssigkristallinen Substanz zugegeben wird. Die vorliegende
Erfindung erstreckt sich auf die indirekte Methode.
Bekannte Orientierungsmittel umfassen beispielsweise
Tetraalkylammoniumsalze, hergeleitet von einfachen anorganischen Säuren wie Hexadecyltrimethylammoniumbromid,
genannt in der US-PS 36 56 834, Polyamidharze wie ein Reaktionsprodukt zwischen einem Äthylendiamin und einer dimeren Säure, offenbart
in der US-PS 38 03 503, und Tetraalkylammoniumsalze von Benzoesäurederivaten wie ein Tetraalkylammoniumsalz
der p-Butoxybenzoesäure, offenbart in der DT-OS 22 09 127. Diese herkömmlichen Orientierungsmittel
jedoch sind im Hinblick auf die Gleichförmigkeit der molekularen Orientierung nicht vollständig
zufriedenstellend.
Ein Ziel der Erfindung beruht daher darin, eine Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verfügung zu stellen, die aufgrund des Auffindens eines Orientierungsmittels,
das von einem derartigen Mangel frei ist, für die Verwendung in DSM-Elementen geeignet ist.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß eine Flüssigkristallzusammensetzung,
erhalten durch Zugabe eines
1,8- Diaza-bicyclo-iSAOJ-undecen-Z-alkylammoniumsalzes
einer Benzoesäure, die gegebenenfalls einen Substituenten in para-Stellung enthält, zu einer nematischen
flüssigkristallinen Substanz spontan in Abwesenheit eines elektrischen Feldes eine gleichförmige Orientierung
senkrecht zu der Wandoberfläche bilden kann, d. h. eine Orientierung, bei der die Längsachsen der
Moleküle senkrecht zu der Trägerplatte ausgerichtet sind, und einen elektrischen spezifischen Widerstand
besitzt, der für die dynamische Streuungsmethode ohne die Notwendigkeit der Zugabe einer ionisch leitenden
Substanz geeignet ist.
Die Erfindung betrifft daher eine Flüssigkristallzusammensetzung, bestehend aus einer nematischen flüssigkristallinen
Substanz mit negativer dielektrischer Anisotropie und einem Alkylammoniumbenzoat als
Orientierungsmittel, die dadurch gekennzeichnet ist, daß als Alkylammoniumbenzoat ein 1,8-Diaza-bicyclo-(5,4,0)-undecen-7-alky]ammoniumsalz
von Benzoesäure, die gegebenenfalls einen Substituenten in der paraStellung aufweist, ist.
Das erfindungsgemäß verwendete Orientierungsmittel kann unabhängig von der Art des para-Substituenten
der Benzoesäure einer nematischen flüssigkristallinen Substanz eine für die dynamische Lichtstreuungsmethode
geeignete elektrische Leitfähigkeit sowie eine ausgezeichnete Orientierung senkrecht zur Wandoberfläche
verleihen.
Besonders geeignet als Orientierungsmittel sind Verbindungen dargestellt durch die folgende allgemeine
Formel
N N—R
OOC
worin X eine Aminogruppe, eine Nitrjgruppe, ein Chloratom, ein Wasserstoffatom oder eine geradkettige
Alkylgruppe mit 1 —6 Kohlenstoffatomen darstellt und R eine geradkettige Alkylgfuppe mit 10—20 Kohlenstoffatomen
ist, mit dem Proviso, daß, wenn X ein Wasserstoffatom oder eine geradkettige Alkylgruppe
mit 1—6 Kohlenstoffatomen darstellt, R eine geradkettige Alkylgruppe mit 14—20 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Im allgemeinen ist die übliche Zugabemenge von bekannten Orientierungsmittpin zu der nematischen
flüssigkristallinen Substanz für das erfindungsgemäß verwendete Orientierungsmittel ausreichend,
jedoch beträgt sie vorzugsweise 0,05 bis 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 0,3 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht der nematischen flüssigkristallinen Substanz.
Die vorstehenden Orientierungsmittel besitzen bei allen nematischen flüssigkristallinen Substanzen mit
negativer dielektrischer Anisotropie eine Wirkung. Derartige nematische flüssigkristalline Substanzen sind
beispielsweise nematische flüssigkristalline Substanzen vom Benzylidenanilin-Typ der allgemeinen Formel
CH = N
worin R, und R2 jeweils CnHjn+1—, CnH2n+i0— oder
CnH2n+iCOO— darstellen, worin η eine ganze Zahl von
1 bis 9 bedeutet, nematische flüssigkristall^ Substanzen vom Azoxybenzol-Typ der allgemeinen Formel
worin Ri CnH2n+I- oder CnH2n+IO- bedeutet und R2
CnH2n+I-,C„H2n+iO- oder CnH2n+iCOO- bedeutet,
worin η eine ganze Zahl von 1 bis 9 darstellt, nematische flüssigkristalline Substanzen vom Phenylbenzoat-Typ-der
allgemeinen Formel
-OCO
worin Ri CnH2n+1— oder CnH2n+,0— darstellt und R2
CnH2n+I- oder CnH2n+ iCOO— bedeutet, worin η eine
ganze Zahl von 1 bis 9 darstellt, und Mischungen dieser Substanzen.
Die !,e-Diazabicyclo-fSAOJ-undecen-Z-alkylammoniumsalze
der Benzoesäure oder para-substituierten Benzoesäure können nach der folgenden Methode hergestellt
werden.
Man setzt äquimolare Mengen von 1,8-Diazabicyclo-(5,4,0)-undecen-7
und eines Alky'bromids in Isopropyl- ·> alkohol während 5 Stunden bei 80°C um und fällt das
Reaktionsprodukt aus, trennt es durch Filtration ab, wäscht es und kristallisiert zur Erzielung von 1,8-Diazabicyclo-iSAOJ-undecen-Z-alkylbromid
mn. Anschließend wird das Produkt mit einer stöchiometrischen Menge
in Silberoxid in Methanol bei Raumtemperatur während
einer Stunde umgesetzt. Das als Nebenprodukt anfallende Silberbromid wird durch Filtration zur Erzielung
einer methanolischen Lösung von 1,8-Diazabicyclo-(5,4,0)-undecen-7-alkylhydroxid
abgetrennt. Zu der r> Methanollösung wird eine stöchiometrische Menge
Benzoesäure oder para-substituierte Benzoesäure zugegeben. Gebildetes Methanol und Wasser werden bei
100°C unter Hochvakuum abdestilliert. Das erhaltene rohe Produkt wird gewaschen und zur Erzielung des
gewünschten l,8-Diazabicyclo-(5,4,0)-undecen-7-a!kyJ-ammoniumsalzes
der Benzoesäure oder para-substituierten Benzoesäure umkristallisiert.
Ein erstes wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Flüssigkristallzusammensetzung beruht darauf,
daß eine äußerst gleichförmige bzw. gleichmäßige Orientierung senkrecht zu der Wandoberfläche erzielt
werden kann. Wird die erfindungsgemäße Flüssigkristallzusammensetzung in eine Flüssigkristallzelle eingefüllt,
so orientieren sich die Flüssigkristallmoleküle
jü spontan äußerst gleichmäßig in bezug auf ihre Längsachsen,
wobei sie in einer Richtung senkrecht zu der Trägerplatte vorliegen.
Die Fähigkeit der Flüssigkristallzusammensetzung, sich senkrecht zu der Wandoberfläche zu orientieren,
J5 ist groß, wenn der Gehalt an Orientierungsmittel zumindest
0,05 Gewichtsprozent beträgt. Ungeachtet dessen, ob die Wandoberfläche der Trägerplatte aus einer
leitenden Schicht wie Zinnoxid oder Indiumoxid oder Glas besteht, sind die Flüssigkristallmoleküle nahezu
vollständig senkrecht zur Wandoberfläche orientiert. Demgemäß verursachen DSM-Elemente, erhalten unter
Verwendung der erfindungsgemäßen Flüssigkristallzusammensetzung, keine Lichtstreuung, die aus einer
nicht gleichmäßig molekularen Orientierung resultiert, und sind daher in Abwesenheit eines elektrischen Feldes
vollständig transparent. Weiterhin kann die Flüssigkristallzusammensetzung der Erfindung ihre Fähigkeit
im Hinblick auf die gleichförmige Orientierung rechtwinkelig zu der Wandoberfläche sogar nach langzeitiger
Verwendung beibehalten. Zum Beispiel tritt, selbst wenn man einen Wechselstrom von 60 Hz kontinuierlich
bei einem DSM-Element, das die erfindungsgemäße Flüssigkristallzusammensetzung enthält, während mehr
als 10 000 Stunden anwendet, im wesentlichen keine Störung bei der molekularen Orientierung auf, und es
kann weiterhin ein klares Bild zeigen.
Ein zweites wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Flüssigkristallzusammensetzung beruht darin,
daß es ohne die spezielle Notwendigkeit der Zugabe einer anderen ionisch leitenden Substanz einen spezifischen
elektrischen Widerstand besitzt, der für die dynamische Streuungsmethode geeignet ist. Beträgt der Gehalt
an Orientierungsmittel in der erfindungsgemäßen Flüssigkristallzusammensetzung 0,05—0,5 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der nemarischen flüssigkristallinen Substanz, so kann sie eine gleichförmige Orientierung
senkrecht zu der Wandoberfläche bewirken, und gleichzeitig kann ihr spezifischer elektrischer Wi-
derstand auf 1 ■ ΙΟ7 bis 1 · ΙΟ10Ohm-cm eingestellt
werden. Zusätzlich besitzt die erfindungsgemäße Flüssigkristallzusammensetzung, deren spezifischer elektrischer
Widerstand auf den vorstehenden Bereich beschränkt ist, eine besonders erhöhte Lichtstreuungs- ■;
intensität bei einer aufgedrückten Spannung von nicht mehr als 30 V. Infolgedessen und aufgrund der vorgenannten
Fähigkeit, sich im rechten Winkel zu der Wandoberfläche gleichförmig zu orientieren, kann die
erfindungsgemäße Flüssigkristallzusammensetzung ein in lebendes Anzeige- bzw. Vorführbild bilden, wenn sie bei
DSM-Elementen angewendet wird, und sie ist daher besonders
bei praktischen Anwendungsformen geeignet.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung im einzelnen. In diesen Beispielen wird die Messung der r>
Fähigkeit im Hinblick auf die gleichförmige Orientierung senkrecht zu der Wandoberfläche (auf die im folgenden
der Einfachheit halber als »Orientierbarkeit« Bezug genommen wird), der Lichttransmissions- bzw.
-durchlässigkeitseigenschaften und des ^ spezifischen elektrischen Widerstandes bei einer Temperatur von
25°C durchgeführt.
Die Zeichnungen sollen das Verständnis der Beispiele erleichtern. Die
F i g. 1 zeigt eine optische Vorrichtung für die Foto- ΐϊ
grafie des Zustandes von senkrecht zu der Wandoberfläche in einer Flüssigkristallzelle orientierten Flüssigkristallmolekülen;
die
F i g. 2 bis 6 sind Fotografien (5mal) von orientierten Zuständen von Flüssigkristallzellen, hergestellt in Bei- jo
spiel 1, wobei Fig.2 ein erfindungsgemäßes Beispiel zeigt und die F i g. 3 bis 6 Vergleiche zeigen; die
F i g. 7 zeigt eine Vorrichtung zur Messung der Lichttransmissionseigenschaften
und des spezifischen elektrischen Widerstandes einer Flüssigkristallzelle; und die i">
F i g. 8 stellt eine graphische Darstellung dar, die die Lichttransmissionseigenschaften von Flüssigkristallzellen,
hergestellt in Beispiel 1, zeigt.
B e i s ρ i e 1 1 ·»"
Man stellte eine nematische flüssigkristalline Substanz der folgenden Formulierung her.
Nematische flüssigkristalline Substanz (A)
■41
p-Mcthoxybenzyliden-p'-butylanilin 36 Mol-%
p-Äthoxybenzyliden-p'-butylanilin 40 Mol-%
prButoxybenzyliden-p'-butylaniiin 24 Mol-%
(nematischer Flüssigkristalltemperaturbereich: — 12 bis 630C)
p-Äthoxybenzyliden-p'-butylanilin 40 Mol-%
prButoxybenzyliden-p'-butylaniiin 24 Mol-%
(nematischer Flüssigkristalltemperaturbereich: — 12 bis 630C)
Man ordnete 2 Glasfolien, die jeweils auf ihrer Oberfläche eine transparente Elektiode, bestehend aus
einem dünnen Zinnoxidfilm enthielten, parallel zueinander an, wobei die transparenten Elektroden nach innen rr>
gerichtet waren, um hiermit eine Zelle mit einem Zwischenelektrodenabstand
von 20 Mikron zu bilden.
Man füllte eine Flüssigkristallzusammensetzung, hergestellt durch Zugabe von 0,1 Gew.-%, bezogen auf die
nematische flüssigkristalline Substanz (A), 1,8-Diaza- w>
bicyclo-(5,4.0)-undecen-7-hexadecylammoniump-aminobcnzout
/ti der nematischen flüssigkristallincn Substanz (A) in die erhaltene Zelle, um eine Flüssigkristallzcllc
(A-i) gemäß der Erfindung zu bilden. Im Vergleich hierzu füllte man die nematische flüssigkri- tv.
stullinc Substanz (A), die kein Additiv enthielt, in die
Zelle, um eine IlüssigkrisKill/.clle (A-O) zu bilden. Zu
weiteren Vcrulcichs/weekcn füllte man Flüssigkristallzusammensetzungen,
hergestellt durch Zugabe voi 0,1 Gew.-%, bezogen auf die flüssigkristalline Substan;
(A), eines Polyamidharzes (Reaktionsprodukt vot Äthylendiamin und einer dimeren Säure; Aminower
85-95; Viskosität 7-12 Poise [1500C]), Hexadecyl
trimethylammoniumbromid bzw.Tetrabutylammonium p-n-heptylbenzoat zu der nematischen flüssigkristalliner
Substanz (A) in die Zellen, um Flüssigkristallzellen (A-2)
(A-3) und (A-A) zu bilden.
Die Orientierbarkeit, die Lichtdurchlässigkeitseigen
schäften und der spezifische elektrische Widerstanc der erhaltenen Flüssigkristallzellen wurden nach der
folgenden Methoden gemessen.
Orientierbarkeit
Wie in F i g. 1 gezeigt, sind eine Lichtquelle, eine Linse 1, ein Polarisator 2, eine Flüssigkristallzelle 3, eir
Fotodetektor 4 und eine Kamera 5 nacheinander an geordnet. Die polarisierende Oberfläche des Polarisators
ist im rechten Winkel zu der polarisierten Oberfläche des Fotodetektors angeordnet, und es wird dei
Zustand der Flüssigkristallmoleküle, die in der Flüssigkristallzelle senkrecht zu der Wandoberfläche orientier!
sind, fotografiert.
In der in Fig. I gezeigten optischen Vorrichtung
werden von der Lichtquelle ausgesandte Lichtstrahler durch die Linse zu parallelen Lichtstrahlen umgewandelt,
durch den Polarisator polarisiert und durch die Flüssigkristallzelle, die unter keinem elektrischen FeIc
steht, transmittiert Wenn zu diesem Zeitpunkt die Flüssigkristallmoleküle in der Flüssigkristallzelle gleichförmig
im rechten Winkel zu der Wandoberfläche orientiert sind, erleiden die Lichtstrahlen keine Drehung
der polarisierten Oberfläche und werden daher voll ständig von dem Fotodetektor abgeschirmt. Als Ergeb
nis hiervon wird eine Fotografie mit einem gleichförmig dunklen Bild erhalten. Wenn jedoch nicht gleichförmige
Bereiche in der Orientierung der Flüssigkristallmolekül« senkrecht zur Wandoberfläche vorliegen, erleiden die
Lichtstrahlen, die durch die nicht gleichförmigen Bereiche gelangen, eine Drehung der polarisierten Ober
fläche und erreichen daher die Kamera, ohne daß sie ab gefangen worden sind. Da die Lichtstrahlen, die durcr
den gleichförmig orientierten Bereich hindurch gelan
gen, vom Fotodetektor abgeschirmt worden sind, wire eine Fotografie mit hellen, nicht gleichförmig orientier
ten Bereichen und dunklen gleichförmig orientierter Bereichen erhalten.
Wurden die orientierten Zustände der Flüssigkristall
moleküle in jeder der Flüssigkristallzellen mit einer Ver größerung von 5mal fotografiert, so wurde die in F i g. Ά
gezeigte Fotografie mit der Flüssigkristallzelle (A-i gemäß der Erfindung und die in den F i g. 3, 4, 5 und (
gezeigten Fotografien mit den Flüssigkristallzellen (A 0), (A-2), (A-3) bzw. (A-4) erhalten. Aus diesen Foto
grafien ist ersichtlich, daß die Flüssigkristallzelle (A-i mit der erfindungsgemäßen Flüssigkristallzusammen
Setzung rechtwinkelig zu der Wandoberfläche gleich förmiger als jede andere der Vergleichsflüssigkristall
zellen orientiert ist
Lichtdurchlässigkeitseigcnschaflen
und spezifischer elektrischer Widerstand
und spezifischer elektrischer Widerstand
Die Lichtdurchlässigkeit und der spezifische elektri sehe Widerstand werden mit Hilfe der in Fig. 7 ge
zeigten Vorrichtung gemessen.
Die Lichtstrahlen, die bei der Inbetriebnahme einer Wolframfadenlampe mit Hilfe einer gleichstromstabilisierten
Quelie emittiert werden, werden durch eine Linse 1 parallel ausgerichtet und gelangen dann durch
die Flüssigkristallzelle 3. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Wechselstromspannung von 60 Hz an die Flüssigkristallzelle
angelegt, um die Spannung kontinuierlich von 0 V auf 50 V zu ändern. Wechsel in der Intensität
der Lichtstreuung, hierdurch hervorgerufen, werden mit Hilfe eines fotoelektrischen Verstärkers 9 als Wechsel
in der Lichtdurchlässigkeit angezeigt. Diese werden in elektrische Signale übergeführt und auf einem X-Y-Recorder
10 aufgezeichnet. Es wird auf diese Weise eine Lichtdurchlässigkeitskurve, gezeigt in F i g. 8, erhalten.
ι»
Der spezifische elektrische Widerstand der Flüssigkristallzelle wird aus den elektrischen Stromwerten, die
getrennt in dem X-Y-Recorder aufgezeichnet werden, bestimmt. Die für den spezifischen elektrischen Widerstand
erhaltenen Werte sind in Tabelle 1 gezeigt. In F i g. 7 stellt die Bezugszahl 6 einen Anschluß für die
Lichttransmission, die Bezugszahl 7 einen Anschluß für die Strommessung und die Bezugszahl 8 einen Anschluß
für die Messung der angewandten Spannung dar.
Aus F i g. 8 geht hervor, daß die Flüssigkristallzelle (A-\) der Erfindung eine größere Lichtstreuungsintensität
besitzt als die Vergleichsflüssigkristallzellen (A-Q), (04-2), £4-3) bzw. (A-4% wobei die aufgedrückte
Spannung nicht höher als 30 V ist.
l'lüssiukrisiall/cllc
Additiv
Spezifischer
elektrischer
Widerstand
elektrischer
Widerstand
(Ohm-cm)
N N — n-C„, H1J
Polyamidharz
11-C111H11N(CH,)., · Br
(I1-C4HJ4N-OOC-
11-C111H11N(CH,)., · Br
(I1-C4HJ4N-OOC-
-n-C7H.
4-10»
5- K)10
9-Kf
9-Kf
1 · K)10
4- K)8
4- K)8
Man verwendete l.e-Diaza-bicyclo-iSAOJ-undecen-7-hexadecylammoniumsalze
der Benzoesäurederivate der folgenden allgemeinen Formel
N N-n-C16H„
ooe
spiel 1. Die spezifischen elektrischen Widerstände dieser Flüssigkristallzellen waren wie in Spalte II der
Tabelle 2 gezeigt.
worin —X wie in Spalte I von Tabelle 2 definiert ist, als w
Orientierungsmittel. Verschiedene Flüssigkristallzusammensetzungen
wurden hergestellt, indem man 0,3 Gew.-% dieser Orientierungsmittel zu der nematischen
flüssigkristallinen Substanz (A) zugab und jede derselben in die in Beispiel 1 gebildete Zelle füllte. Samt- (>'
liehe der Flüssigkristallzellen zeigten fast die gleiche Orientierbarkeit und die gleichen Lichtdurchlässigkeitseigenschaften
wie die Flüssigkristallzelle (Vl-I) in Bei-
Ansatz Nr. | I | Il |
- X des Oricnlicmngs- | spezifischer | |
mittcls | elektrischer | |
Widerstand | ||
(Ohm-cm) | ||
I | -NII, | 1,7 · K)8 |
2 | - NO, | 8,3 · K)7 |
-Cl | 8,4 · K)7 | |
4 | -11 | 8,6 · K)7 |
5 | ClI., | 9,0 · K)7 |
6 | -H-CH7 | 1,0 ■ 10" |
7 | -n-C.,11,, | 1,1 ■ 1()K |
8 | -n-CJIn | 1,4 ■ H)* |
Man verwendete l.e-Diaza-bicyclo-iSAOJ-undecen-7-dodecyIammoniumsaIze
von Benzoesäurederivaten der allgemeinen Formel
Q.
N N —n-C.-,Η,
ooc
worin —X wie in Spalte I von Tabelle 3 definiert ist, als
OrientierungsmitteL Diese Orientierungsmittel wurden in einer Menge von 0,1 oder 0,3 Gew.-°/o zu der nematischen
flüssigkristallinen Substanz (A) zugegeben, um verschiedene Flüssigkristallzusammensetzungen zu
bilden, von denen jede in die in Beispiel 1 gebildete Zelle gefüllt wurde. Sämtliche der erhaltenen Flüssigkristallzelien
besaßen fast die gleiche Orientierbarkeit und die gleichen Lichtdurchlässigkeitseigenschaften wie die
FlüssigkriEtallzellen (A-X). Die spezifischen elektrischen
Widerstände dieser FJüssigkristallzeiien waren wie in
Spalte Ul von Tabelle 3 gezeigt.
10
25
Ansatz Nr. I | H | III |
- X des Orien tierungsmittels |
Menge | spezifischer elektrischer Widerstand |
(Gew.-Vo) | (Ohm-cm) |
NH2
NO2
Cl
NO2
Cl
0,1
0,3
0,3
0,1
0,3
0,3
0,1
0,3
3,5
1,4
2,2
7,8
2,4
7,9
1,4
2,2
7,8
2,4
7,9
108
108
10s
107
108
10s
107
10s
107
107
Man stellte eine nematische flüssigkristalline Substanz der folgenden Formulierung her.
Nematische flüssigkristalline Substanz (B)
p-Methoxybenzyliden-p'-n-propylanilin 25 Mol-%
p-Äthoxybenzyliden-p'-n-propylanilin 25 Mol-%
p-Methoxybenzyliden-p'-n-hexylanilin 25 Mol-%
p-Äthoxybenzyliden-p'-n-hexylanilir 25 Mol-%
(ncmalischer Flüssigkristalltemperaturbereich: -32 bis 67°C)
(spezifischer elektrischer Widerstand:
5 · I Oio Ohm-cm)
(spezifischer elektrischer Widerstand:
5 · I Oio Ohm-cm)
Orientierungsmittel und fügte sie zu der nematischen flüssigkristallinen Substanz (B) in einer Menge von 0,3
Gew.-%, um verschiedene Flüssigkristallzusammensetzungen zu bilden, von denen jede in die Zelle von
Beispiel 1 gefüllt wurde. Sämtliche der Flüssigkristallzellen zeigten fast die gleiche Orientierbarkeit und
Lichtdurchlässigkeitseigenschaften wie die Flüssigkristallzelle (A-i). Der spezifische elektrische Widerstand
dieser Flüssigkristallzellen war wie in Spalte Il von Tabelle 4 gezeigt.
Ansatz Nr.
15
20 - X des Orientierungsmittels
II
spezifischer elektrischer Widerstand
(Ohm-cm)
2 3 4 5 6 7 jo -NH3
-NO,
-Cl
-H
-CH.,
- n-C,H7
- n-CH.,
1,5 · 10s
8.0 ■ 107
8.1 · 107
8.2 · 107
8.4 · 107
9.5 · 107 9,8 ■ 107
1,2 ■ 108
Man verwendete !,e-Diaz
7-octadecylammoniumsalze der Benzoesäurederivate der allgemeinen Formel
7-octadecylammoniumsalze der Benzoesäurederivate der allgemeinen Formel
OOC-
N N — n-C18H,7
Man verwendete l,8-Diaza-bicyclo-(5,4,0)-undccen-7-tctradecylaminoniumsalze
der Benzoesäurederivate der allgemeinen Formel im
worin —X wie in Spalte I von Tabelle 5 definiert ist, als Orientierungsmittel und fügte sie zu der in Beispiel 4
verwendeten nematischen flüssigkristallinen Substanz (B) in einer Menge von 0,1 Gew.-%, um verschiedene
Flüssigkristallzusammensetzungen zu bilden, von denen jede in die in Beispiel 1 hergestellte Zelle gefüllt wurde.
Sämtliche der erhaltenen Zellen zeigten nahezu die gleiche Orientierbarkeit und Lichtdurchlässigkeitswerte
wie die Flüssigkristallzelle (Vt-I) in Beispiel 1. Der spezifische
elektrische Widerstand dieser Flüssigkristallzellen war wie in Spalte II von Tabelle 5 angegeben.
Ansatz Nr. 1 Il
~x tles Orienticrungsmittcls
spezifischer elektrischer Widerstand
(Ohm-cm)
worin —X wie in Spalte I der Tabelle 4 definiert ist. als
-NIl,
-NO,
-Cl
-Cl
5,2 2,9
10" 10s
2.9 · 10s
Fortsetzung
Ansatz Nr.
- X des Oricnlicrungsmittcls
Il
spezifischer elektrischer Widerstand
(O hm -cm)
-M
- CH,
- U-CjH7
- n-C4H9
2,3
3,1
3,3
3,9
5,8
3,1
3,3
3,9
5,8
10s 10s ΙΟ8
ΙΟ8 ΙΟ8
Man fügte l,8-Diaza-bicyclo-(5,4,0-undecen-7-decylammoniumsalze der Benzoesäurederivate der allgemeinen
Formel
■OOC
N N-Ii-C12H25
worin —X — NH2, — NO2 oder -Cl bedeutet, in einer
Menge von 0,3 Gew.-% zu der nematischen flüssigkristallinen Substanz, bestehend aus 50 Mol-% p-Meth-
oxybenzyliden-p'-n-butylanilin, 33 Mol-% p-Methoxybenzyliden-p'-n-butanoyloxyanilin
und 17 Mol-% p-Äthoxyphenyl-p'-n-caproylbenzoat, um verschiedene
Flüssigkristallzusammensetzungen zu bilden, von denen τ jede in die in Beispiel 1 hergestellte Zelle gefüllt wurde.
Sämtliche der erhaltenen Flüssigkristallzellen zeigten gleichförmige Orientierung senkrecht zu der Wandoberfläche.
|o Beispiel 7
Man fügte l,8-Diaza-bicyclo-(5,4,0)-undecen-7-eicosylammoniumsalze
der Benzoesäurederivate der allgemeinen Formel
N N-H-C0H4
ooc-
worin -X -NH2, -NO2, -n-C3Hv oder -n-CeHn
bedeutet, in einer Menge von 0,3 Gew.-% zu einer nematischen flüssigkristallinen Substanz, bestehend zu 50
Mol-% aus p-Methoxy-p'-äthylazoxybenzol und 50 Mol-% p-Methoxy-p'-butylazoxybenzol, um verschiedene
FlüN.sigkristallzusammensetzungen zu bilden, von denen jede in die in Beispiel 1 hergestellte Zelle gefüllt
wurde. Sämtliche dieser Flüssigkristallzellen zeigien eine gleichförmige Orientierung senkrecht zu der
Wandoberfläche.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Flüssigkristallzusammensetzung, bestehend aus einer nematischen flüssigkristallinen Substanz mit
negativer dielektrischer Anisotropie und einem Alkvlammoniumbenzoat als Orientierungsmittel,
dadurch gekennzeichnet, daß das Alkylammoniumbenzoat
ein l^-Diaza-bicyclo-(5,4,0)-undecen-7-alkylammoniumsalz
von Benzoesäure, die gegebenenfalls einen Substituenten in der para-Stellung
aufweist, ist
2. Flüssigkristallzusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine nematische
flüssigkristalline Substanz und als Orientierungsmittel zumindest eine Verbindung der allgemeinen
Formel
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