DE2645579C3 - Vorrichtung zur Freigabe und Sperrung oder Bremsung der Relativbewegung zweier Teile, insbesondere zur Halterung von Rohrsystemen in Kernkraftwerken - Google Patents
Vorrichtung zur Freigabe und Sperrung oder Bremsung der Relativbewegung zweier Teile, insbesondere zur Halterung von Rohrsystemen in KernkraftwerkenInfo
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- DE2645579C3 DE2645579C3 DE2645579A DE2645579A DE2645579C3 DE 2645579 C3 DE2645579 C3 DE 2645579C3 DE 2645579 A DE2645579 A DE 2645579A DE 2645579 A DE2645579 A DE 2645579A DE 2645579 C3 DE2645579 C3 DE 2645579C3
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs angegebenen und
durch die US-PS 28 56 179 bekannt gewordenen ArL
Diese bekannte Vorrichtung ermöglicht die Bremsung und Dämpfung von sehr großen Kräften, die
lediglich durch die mechanische Festigkeit der Vorrichtung selbst begrenzt sind. Die Sperrwirkung der
Bremskraft ist hierbei um so größer, je größer die Störkraft wird, eine absolute Sperrung dieser bekannten
Vorrichtung ist jedoch nicht möglich. Weiterhin ist bis zum Einsetzen der Bremswirkung eine gewisse Bewegung
der beiden Teile gegeneinander erforderlich, so daß Schwingungsbewegungen mit kleiner Amplitude
jedoch mit großen Kräften nicht oder nur wenig gedämpft werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin. Vorrichtungen
der im Oberbegriff des Patentanspruchs angegebenen Art in so weit zu verbessern, daß bei Beibehaltung
der bei diesem Stand der Technik erreichten Vorteile, die darin zu sehen sind, daß die Vorrichtungen bei sehr
großen Kräften wirksam sein können, die lediglich durch die mechanische Festigkeit der Vorrichtungen
selbst begrenzt sind, und außerdem die ausgeübte Sperrung der Bremskraft um so größer ist je größer die
Störkraft wird, darüber hinaus noch ein Wirksamwerden der Vorrichtungen in Abhängigkeit von einem
Sperrbeschleunigungsweg erzielt wird, der in einem großen Bereich liegen kann, wobei die gewünschte
Sperr- oder Bremskraft füi einen Stoß mit vorgegebenem Wert unmittelbar oder fast unmittelbar nach einem
sehr kurzen Weg erreicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei der Erfindung die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebenen
Gestaltungsmerkmale vorgesehen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine unmittelbare Dämpfung von Stör- oder Stoßkräften
nach einem sehr kleinen oder den Wert 0 aufweisenden Weg des gegenüber dem Gehäuse verschiebbaren
Elementes, und weiterhin kann im Gegensatz zum bekannten Stand der Technik eine absolute Sperrung
der Relativbewegung der beiden Teile erzielt werden und nicht nur eine Bremsung. Die Verwendung von
Bremseinrichtungen, die bei nur geringer oder ohne Relativbewegung der beiden Teile gegeneinander
wirksam werden ist durch den Stand der Technik nicht nahegelegt
Es sind zwar aus der Britischen Patentschrift 10 00 123 rein hydraulisch wirkende Stoß- und Schwingungsdämpfer
bekannt, die von Meßfühlern gesteuert sind, die auf den Druck des Strömungsmediums in einem
von der Vorrichtung aufgehängten Rohr oder auf die Temperatur dieses Strömungsmediums oder auf die
2(i Position des Rohres ansprechen. Dieser Stand der
Technik vermag jedoch keinen Hinweis auf die Anwendung derartiger Meßfühler bei völlig anders
gearteten Vorrichtungen gemäß der im Oberbegriff des Anspruchs genannten Art zu geben. Derartige hydrauli-
2"> sehe Vorrichtungen weisen langfristig eine schlechte
Betriebssicherheit auf Grund von Abdichtungsproblemen auf und weiterhin tritt bei diesen Vorrichtungen
eine Temperaturabhängigkeit auf Grund der Eigenschaften der die Abdichtungen bildenden Materialien
in sowie d-:r Hydraulikflüssigkeit auf.
Die Entwicklung der Erfindung ausgehend von dem zu verbessernden Stand der Technik gemäß der US-PS
28 56 179 über die noch zu lösende und auf diesen Stand
der Technik spezifizierte Aufgabe mit den im kenn-
» zeichnenden Teil des Patentanspruches angegebenen Lösungsmitteln und damit die Entwicklung des Geslaltungsprinzips
bei der Erfindung war nicht ohne weiteres und ohne erfinderische Überlegungen möglich, weil
hierzu beim Stand der Technik keine ausreichenden
■to technischen Hinweise zu erkennen sind. Insoweit es sich
bei der Aufgabenlösung um eine Überschneidung mit dem Stand der Technik gemäß der GB-PS 10 00 123
handelt hat der zuletzt genannte Stand der Technik insofern keine technischen Hinweise auf die Aufgaben-
·»"> lösung geben können, als bei ihm — wie soeben
dargelegt — in jeder Beziehung andere technische Verhältnisse herrschen als bei der Erfindung.
Unter dem sehr kleinen oder den Wert 0 aufweisenden Weg soll ein Weg von beispielsweise in der
to Größenordnung von 0,1 bis 0,5 mm verstanden werden.
Es ist daher verständlich, daß, sobald die Störung eine Größe, beispielsweise bezüglich der Geschwindigkeit
oder der Beschleunigung derart aufweist daß die Wirkung der Vorrichtung hervorgerufen werden soll,
v; diese Vorrichtung praktisch momentan reagiert ohne
daß eine merkliche Bewegung der beiden Teile gegeneinander möglich ist Die Bremseinrichtungen
können beispielsweise die Form von elektromagnetischen Bremsen oder Kupplungen aufweisen, und die
6<) Schwingungsmeßfühler können an einem der relativ zu einander beweglichen Teile oder an einer anderen
geeigneten Stelle angeordnet sein, beispielsweise in dem Fall, in dem der Meßfühler ein Seismograph ist.
Die Merkmale der Erfindung und deren technischen
br> Vorteile ergeben sich auch aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielcn in Verbindung
mit dem Anspruch und der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine vereinfachte schematische Ansicht einer Anwendung einer Ausführungsform der Vorrichtung,
F i g. 2 eine erste Ausführungsform der Vorrichtung, F i g. 3 eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung.
Im folgenden werden zunächst die Fig. 1 und 2 beschrieben.
In den F i g. 1 und 2 ist eine Ausführungsform der Vorrichtung gezeigt, die ein Gehäuse 1 aufweist, das
beispielsweise eine zylindrische Form aufweist und mit einer Verlängerung 2 versehen ist, die innere Nuten 3
aufweist Diese Verlängerung 2 ist über eine starre Stange 4 mit einer Schelle 5 verbunden, die eine
Rohrleitung 6 umgibt, und zwar vorzugsweise über ein Gelenk. Die Schelle 5 und das Gehäuse 1 sind auf diese
Weise miteinander verbunden.
Durch das Gehäuse 1 läuft eine Gewindestange 7 hindurch, deren eines Ende beispielsweise über ein
Gelenk 8 mit einer Halterung 9 verbunden isL Das andere Ende der Stange 7 trägt einen Kopf 10, der in
Axialrichtung beweglich in der Verlängerung 2 geführt und gegen eine Drehung durch seitliche Rippen
gesichert ist, die in die Nuten 3 eintreten. Die Gewindestange 7 kann sich daher in Axialrichtung in
dem Gehäuse verschieben, sie kann sich jedoch nicht gegenüber dem Gehäuse drehen. Die Rohrleitung 6
kann beispielsweise eine Rohrleitung eines Kernreaktors sein, und die Halterung 9 ist ein Teil des Gehäuses
beispielsweise des Reaktordruckgefäßes.
Wie aus F i g. 2 zu erkennen ist, weist das Gehäuse 1 einen Raum mit allgemein zylindrischer Form um die
Achse der Gewindestange 7 auf.
Im Inneren dieses Raumes befindet sich eine masssve
Mutter 74, die auf das Gewinde der Gewindestange 7 mit Hilfe eines komplementären Innengewindes aufgeschraubt
ist. Die Mutter kann sich im Inneren des Gehäuses drehen, in dem sie mit Hilfe von Kugellagern
gelagert ist. Die Mutler 74 weist einen in der Mitte angeordneten Radialflansch 75 auf, der sich zwischen
der beiden Klemmbacken einer elektromagnetischen Bremse 76 bewegen kann. Wenn die Gewindestange 7
mit einer langsamen Translationsbewegung mit geringer Beschleunigung angetrieben wird, kann sich die
Mutter 74 leicht drehen und die Bremse 76 wird nicht betätigt. Wenn andererseits eine Störung oder eine
Störkraft beispielsweise im Bereich eines beliebigen Teils 77 der Rohrleitung 6 festgestellt wird, beispielsweise
mit Hilfe eines Schwingungsmeßfühlers 78, der mit der Rohrleitung verbunden ist, wird die Betätigung der
Klemmbacken der elektromagnetischen Bremse 76 hervorgerufen, die die Mutter über den Flansch 75
bremst und die Drehung der Mutter wird dadurch verlangsamt oder, falls gewünscht, blockiert. Der
Schwingungsmeßfühler 78 steuert zu diesem Zweck
in eine elektronische Steuereinrichtung 79, die die Bremse
76 aus einer beliebigen Stromquelle 80 speisen kann.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung gezeigt, bei der die Mutter 81, die in ihrer
Wirkungsweise der Mutter 74 entspricht, mit einer
ir) elektromagnetischen Bremse verbunden ist die schematisch
bei 32 dargestellt ist und die ebenfalls von außen her gesteuert wird, beispielsweise durch einen Schwingungsmeßfühler
gemäß Fig.2. Die Mutter 81 weist weiterhin kreisringförmige Reiboberflächen auf, die mit
2i) Reibbelägen 83, 84 versehen sind, die bei einer
Axialverschiebung der Mutter mit entsprechenden ebenen Oberflächen 85, 86 des Gehäuses Y in
Reibeingriff kommen. Wenn die Gewindestange durch eine Bewegung mit geringer Beschleunigung angetrie-
r> ben wird dreht sich die Mutter 81 ohne Schwierigkeiten.
Wenn andererseits eine größere Beschleunigung vorliegt, wird der Schwingungsmeßfühler betätigt und
steuert die elektromagnetische Bremse an. Die Drehung der Mutter 81 wird dadurch erschwert und der Vorgang
3d läuft so ab, als ob die Mutter plötzlich eine wesentlich
größere Trägheit aufweisen würde, so daß sie sich nicht mehr dreht sondern durch die Gewindestange angetrieben
wird, bis eine der Oberflächen 83, 84 mit der entsprechenden Oberfläche 85 oder 86 in Berührung
i> kommt, wodurch die Vorrichtung vollständig blockiert
wird.
Selbstverständlich ist eine Vielzahl von anderen Ausführungsformen möglich, bei denen die Erhöhung
der Trägheit der Mutler durch Schwingungsmeßfühler
•ifl hervorgerufen wird, beispielsweise nach Feststellung
durch einen Seismographen, der eine Bremsung oder gegebenenfalls eine vollständige Blockierung der
Mutter hervorruft.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zur Freigabe und Sperrung oder Bremsung der Relativbewegung zweier Teile in Abhängigkeit von der Größe der diese Relativbewegung hervorrufenen Störkraft insbesondere zur Halterung von Rohrsystemen in Kernkraftwerken, mit einem Rahmen oder einem Gehäuse, das mit einem der Teile verbunden ist, mit einem mit dem anderen Teil verbundenen Element, das durch das Gehäuse hindurch ohne Drehung gegenüber diesem Gehäuse verschiebbar ist, und mit einem rotierenden Element, das durch eine Bewegung des ersten Elementes in Drehung versetzbar ist, um diese Bewegung zu ermöglichen und um diese Bewegung zu sperren oder zu bremsen, wenn die Drehung verhindert oder gebremst wird, weil die Störkraft eine ausreichende Größe aufweist, wobd das rotierende Element mit Bremieinrichtungen zur Sperrung oder zur Bremsung des rotierenden Elementes zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sperrung oder Bremsung des rotierenden Elementes (74, 81) nach einem sehr kleinen oder den Wert 0 aufweisenden Weg, also vor allem bei Schwingungsbewegungen des gegenüber dem Gehäuse verschiebbaren Elementes (7) die Bremseinrichtungen (76, 82) durch eine Steuervorrichtung (78) betätigbar sind, die zumindestens einen in der Empfindlichkeit einstellbaren Schwingungsmeßfühler zur Feststellung der Stör- oder Stoßkräfte aufweist
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