DE3819879A1 - Verfahren und anordnung zum anziehen von geflochtenen abdichtungen - Google Patents
Verfahren und anordnung zum anziehen von geflochtenen abdichtungenInfo
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16J—PISTONS; CYLINDERS; SEALINGS
- F16J15/00—Sealings
- F16J15/16—Sealings between relatively-moving surfaces
- F16J15/18—Sealings between relatively-moving surfaces with stuffing-boxes for elastic or plastic packings
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anziehen
von geflochtenen Abdichtungen an ihren Platz, und zwar
zum Abdichten eines Spalts zwischen einem rotierenden
und einem nichtrotierenden Maschinenteil, bei welchem
Verfahren gegen im Spalt angebrachte Abdichtungsringe
ein hülsenförmiger Anziehteil angeordnet wird, der einer
axialen Kraft ausgesetzt wird, wobei die Druckfläche
des Anziehteils sich an die radiale Oberfläche des
äußersten Abdichtungsrings preßt und die Abdichtungs
ringe in der Achsenrichtung an ihren Platz anzieht. Die
Erfindung betrifft dazu eine Anordnung zum Anziehen von
Abdichtungen.
Das Anziehen von geflochtenen Abdichtungen ist
eine sehr gewöhnliche Maßnahme in der Industrie. Zum
Anziehen von Abdichtungen wurden früher Anziehschrauben
benutzt. Beim Anziehen mittels Schrauben wird im Anzieh
teil eine axiale Kraft mit Hilfe von Schrauben er
zeugt. Die durch Schrauben erzeugte Kraft wird mittels
des Anziehteils auf Abdichtungsringe übertragen, wobei
die Abdichtungsringe an ihren Platz angezogen werden.
Ein Nachteil der bekannten Technik ist, daß beim
Anziehen mittels Schrauben die äußersten Abdichtungs
ringe einer sehr großen Kraft ausgesetzt werden, die
nicht geregelt werden kann. Die Folge ist, daß die Ab
dichtungsringe zu viel zusammengedrückt werden, wodurch
sie beschädigt werden. Ein Nachteil beim Anziehen mit
tels Schrauben ist dazu, daß das Anziehen oft justiert
werden muß, weil der Verschleiß der Abdichtungen in
keiner Weise kompensiert wird.
Zum Eliminieren der obenerwähnten Nachteile hat
man bei einigen Lösungen versucht, die Spannkraft mit
Hilfe von Federn zu regeln. Die Struktur von Federn,
d. h. die Federkonstante, und die Anzahl von Federn
müssen jedoch bei solchen Konstruktionen je nach der
Größe der Dichtungsbüchse und dem abzudichtenden
Druck geplant werden. Der Federweg ausreichend steifer
Federn, beispielsweise Tellerfedern, ist klein, wobei
die Gesamtanzahl der Federn groß wird. Diese Faktoren
mache die Konstruktion kompliziert, wobei die Herstel
lungskosten hoch werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und
eine Anordnung zustandezubringen, mittels deren die
Nachteile der vorbekannten Technik eliminiert werden
können. Dies ist mittels des Verfahrens und der Anord
nung gemäß der Erfindung erreicht worden. Das erfin
dungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
die axiale Kraft, der der Anziehteil ausgesetzt werden
soll, mittels eines hydraulischen Drucks erzeugt wird.
Die erfindungsgemäße Anordnung wiederum ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel, wodurch der Anziehteil
der axialen Kraft ausgesetzt wird, angeordnet sind,
diese Kraft mittels eines hydraulischen Drucks zu
erzeugen.
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist
ihre Einfachheit, wobei die Durchführungskosten niedrig
bleiben. Ein weiterer Vorteil ist die durch die Erfin
dung erreichte Dichte der Anziehung, weil z. B. durch
Verschleiß veranlaßte Änderungen automatisch kompen
siert werden. Noch ein Vorteil ist, daß der durch
Anziehen entstandene Druck sich gleichmäßiger in der
Dichtungsbüchse verteilt als was bei den vorbekannten
Lösungen der Fall ist. Somit wird der äußerste Abdich
tungsring nicht einer so großen Beanspruchung aus
gesetzt wie bei den vorbekannten Lösungen.
Im folgenden wird die Erfindung mittels eines
in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbei
spiels genauer beschrieben, und zwar zeigt
Fig. 1 eine prinzipielle Seitenansicht einer
erfindungsgemäßen Anordnung und
Fig. 2 ein in der Ausführungsform der Fig. 1
benutztes Druckmittel in größerem Maßstab,
Fig. 3 eine prinzipielle Ansicht einer mittels
einer vorbekannten Lösung zu schaffenden Druckverteilung
in einer Dichtungsbüchse und
Fig. 4 eine prinzipielle Ansicht einer mittels
der erfindungsgemäßen Lösung zu schaffenden Druckver
teilung.
Im Beispiel der Figuren wird mittels des Bezugs
zeichens 1 ein rotierender Maschinenteil, beispielsweise
eine Achse, und mittels des Bezugszeichens 2 entspre
chend ein nichtrotierender Maschinenteil, beispiels
weise ein Rahmenteil der Anordnung, bezeichnet. Mittels
des Bezugszeichens 3 werden geflochtene Abdichtungsringe
bezeichnet, die den Spalt zwischen der Achse 1 und dem
Rahmenteil 2 abdichten.
Zum Anziehen der Abdichtungsringe in der Achsen
richtung an ihren Platz wird ein hülsenförmiger Anzieh
teil 4 verwendet, der auf einen Befestigungsteil 5 ge
stützt ist. Beim Anziehen der Abdichtungsringe 3 wird
der Anziehteil 4 einer axialen Kraft ausgesetzt, wobei
der Anziehteil 4 sich mit einer Druckfläche 6 an die
radiale Oberfläche des äußersten Abdichtungsrings
preßt und somit die Abdichtungen in einer vorbestimmten
Weise zusammendrückt. Gemäß dem wesentlichen Gedanken
der Erfindung wird die auf den Anziehteil 4 zu richtende
axiale Kraft mittels eines hydraulischen Drucks
erzeugt.
In der Ausführungsform der Figuren wird der auf
den Anziehteil 4 sich richtende, hydraulische Druck in
der folgenden Weise erzeugt. Der Anziehteil 4 wird
mittels des Befestigungsteils 5 in einer Lage befestigt,
wo die Druckfläche 6 sich auf den äußersten Ring der
im Spalt angeordneten Abdichtungsringe stützt. Im Befe
stigungsteil 5 ist ein Kanal 7 vorgesehen, der mit einem
von dem Befestigungsteil 5 und dem Anziehteil 4 gebil
deten Umfangsraum 8 in Verbindung steht. Die Dichte der
Konstruktion ist durch O-Ringe 9, 10 oder dergleichen
gesichert. Der Anziehteil 4 ist auf den Befestigungs
teil 5 so gestützt, daß er sich hinsichtlich des Be
festigungsteils in der Achsenrichtung bewegen kann.
Der Befestigungsteil 5 ist in einer beliebigen, geeig
neten Weise am Rahmen 1 befestigt. Gemäß dem Gedanken
der Erfindung wird der Anziehteil 4 einem hydraulischen
Druck ausgesetzt, wodurch die beim Anziehen erforder
liche, axiale Kraftwirkung erzeugt wird. Zum Schaffen
dieser Kraftwirkung wird der Kanal 7 mit einer hydrau
lischen Druckquelle 11 verbunden. Diese hydraulische
Druckquelle 11 kann jede beliebige Druckquelle sein,
beispielsweise ein hydraulischer Akkumulator, ein aus
wendiges, hydraulisches Netzsystem, ein Druckumformer
oder dergleichen. Im Beispiel der Figuren wird der
hydraulische Druck mittels eines Druckladers erzeugt.
Der Drucklader besteht aus einem Raum 12 für hydrau
lische Flüssigkeit und einem im Flüssigkeitsraum an
geordneten, durch ein Federorgan 13 belasteten Kolben
14. Der Drucklader wird in größerem Maßstab in Fig.
2 gezeigt. Das Federorgan 13 preßt den Kolben 14
abwärts (siehe Figuren), wobei der hydraulische Druck
den Anziehteil 4 von links nach rechts verschiebt. Die
Bewegung des Anziehteils 4 hat zur Folge, daß die
Abdichtungsringe einer achsialen Spannkraft ausgesetzt
werden.
Im Beispiel der Figuren ist die Druckfläche 6
des Anziehteils 4 zu einer radialen auswärts abgeschrägten
Oberfläche ausgeformt. Unter dem Terminus radial aus
wärts abgeschrägt versteht man, daß die Außenkante
der Druckfläche in der Bewegungsrichtung des Anziehteils
gesehen weiter hinten ist als die Innenkante. Die Ab
sicht mit dieser abgeschrägten Oberfläche ist, die
axiale Spannkraft in einer radiale und eine axiale
Komponente zu teilen. Die radiale Komponente drückt
die Abdichtung an die Wand der Dichtungsbüchse und
reduziert dadurch das Lecken über die Außenkante der
Abdichtung. Weil die Spannkraft in zwei Komponenten
geteilt wird, werden die äußersten Abdichtungsringe
nicht einer so großen Beanspruchung ausgesetzt wie bei
Verwendung einer geraden, radialen Druckfläche der
Fall ist. Diese Tatsache kann mittels der Fig. 3
und 4 gesehen werden. In Fig. 3 wird die Druckver
teilung in der Dichtungsbüchse prinzipiell gezeigt,
und zwar bei Verwendung eines vorbekannten, hinsichtlich
der Bewegungsrichtung des Anziehteils winkelrechten
Druckfläche. In Fig. 3 wird der Anziehteil mittels des
Bezugszeichens 4′ bezeichnet, die Abdichtungsringe
mittels des Zeichens 3′ und die Druckfläche mittels des
Zeichens 6′. In Fig. 4 wird die entsprechende Druckver
teilung gezeigt, wenn zum Beispiel eine Anordnung gemäß
Fig. 1 benutzt wird. Die Bezugszeichen der Fig. 4
entsprechen den Bezugszeichen der Fig. 1. In den beiden
Figuren ist die Bewegungsrichtung des Anziehteils beim
Anziehen mittels eines Pfeils bezeichnet. Wie aus den
Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, ist die Druckverteilung
der Fig. 4 bedeutend gleichmäßiger als die Druckver
teilung der Fig. 3.
Durch Anziehen in der oben beschriebenen Weise
wird eine sehr gute Dichte im Vergleich zu den früher
benutzten Lösungen zustandegebracht. Es soll bemerkt
werden, daß die Dichte zum Beispiel bei der Lösung
der Fig. 1 unabhängig von der Abnutzung der Abdich
tungen erhalten bleibt, denn beim Verschleiß der Ab
dichtungen wird der Abziehteil unter der Einwirkung
des hydraulischen Drucks entsprechend mehr nach rechts
(Fig. 1) verschoben, wobei die Dichte erhalten bleibt.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung braucht also gar nicht
nachträglich angezogen werden, denn die Anziehung bleibt
trotz des Verschleisses automatisch unverändert.
Das oben angeführte Ausführungsbeispiel ist
nicht beabsichtigt, die Erfindung irgendwie zu be
schränken, sondern die Erfindung kann in vielen ver
schiedenen Weisen im Rahmen der Patentansprüche variiert
werden. Somit ist es klar, daß die erfindungsgemäße
Anordnung oder ihre Teile nicht genau so sein brauchen,
wie in den Figuren gezeigt wird, sondern auch anders
artige Lösungen sind möglich. Wie oben festgestellt
wurde, braucht der hydraulische Druck nicht so erzeugt
werden, wie es in den Figuren geschieht. Der hydrau
lische Druck kann auch beispielsweise mittels eines
Druckumformers geschaffen werden. Zum Beispiel kann
der Druck des Druckluftnetzsystems in einen größeren
hydraulischen Druck geändert werden oder der Druck der
Pumpe kann erhöht werden. Das Beispiel der Figuren
kann auch durch Druckanzeige ergänzt werden, und zwar
dadurch, daß an den Kolben 14 eine Spindel 15 an
geschlossen wird, die als Druckanzeiger fungiert. Ein
Vorsprung S der Spindel 15 zeigt dabei den Druck an,
sowie auch, ob angezogen werden soll und wieviel.
Diese Anzeigerlösung ist natürlich nicht die einzige
Möglichkeit, sondern auch andersartige Lösungen sind
denkbar.
Claims (5)
1. Verfahren zum Anziehen von geflochtenen
Abdichtungen an ihren Platz, und zwar zum Abdichten
eines Spalts zwischen einem rotierenden (1) und einem
nichtrotierenden Maschinenteil (2), bei welchem Verfah
ren gegen im Spalt angebrachte Abdichtungsringe (3) ein
hülsenförmiger Anziehteil (4) angeordnet wird, der einer
axialen Kraft ausgesetzt wird, wobei die Druckfläche
des Anziehteils (4) sich an die radiale Oberfläche des
äußersten Abdichtungsrings (3) preßt und die Abdich
tungsringe in der Achsenrichtung an ihren Platz anzieht,
dadurch gekennzeichnet, daß die axiale
Kraft, der der Anziehteil (4) ausgesetzt werden soll,
mittels eines hydraulischen Drucks erzeugt wird.
2. Anordnung zum Anziehen von geflochtenen Ab
dichtungen an ihren Platz, und zwar zum Abdichten
eines Spalts zwischen einem rotierenden (1) und einem
nichtrotierenden Maschinenteil (2), welche Anordnung
einen an dem äußersten Abdichtungsring (3) anzuordnen
den, hülsenförmigen Anziehteil (4) und Mittel, wodurch
der Anziehteil (4) einer axialen Kraft ausgesetzt
werden soll, aufweist, und zwar zum axialen Anziehen
der Abdichtungsringe (3), dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mittel (11), wodurch der
Anziehteil (4) der axialen Kraft ausgesetzt wird,
angeordnet sind, diese Kraft mittels eines hydraulischen
Drucks zu erzeugen.
3. Anordnung nach Patentanspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckfläche (6)
des Anziehteils (4), die an der radialen Oberfläche
des äußersten Abdichtungsrings (3) anliegt, eine
radial auswärts abgeschrägte Oberfläche ist.
4. Anordnung nach Patentanspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel (11),
wodurch der Anziehteil einer axialen Kraft ausge
setzt wird, einen Raum (12) für hydraulische Flüssig
keit und einen im Flüssigkeitsraum angeordneten,
belasteten Kolben (14) aufweisen.
5. Anordnung nach Patentanspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolben (14)
mittels eines Federorgans (13) belastet ist.
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |