DE2645497A1 - Verfahren zum walzen von rohrfoermigem gut - Google Patents

Verfahren zum walzen von rohrfoermigem gut

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B17/00Tube-rolling by rollers of which the axes are arranged essentially perpendicular to the axis of the work, e.g. "axial" tube-rolling
    • B21B17/14Tube-rolling by rollers of which the axes are arranged essentially perpendicular to the axis of the work, e.g. "axial" tube-rolling without mandrel, e.g. stretch-reducing mills

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Control Of Metal Rolling (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reckreduzierwalzen von rohrförmigen Gut begrenzter Lange in einem Mehrfachgerüst-Walzwerk , bei dein zumindest eine Vielzahl von Walzgerüsten am stromaufwärts gelegenen Ende des Walzwerks drehzahlvariabel ist.
Beispielsweise beim Hersteilen von nahtlosem Rohr wird ein endlicher Abschnitt eines Rohrgebildes (pierced tubing) in einem Streck- bzw. Reckreduzierwalzwerk behandelt, um den Durchmesser des Rohrgebildes bis zu einem vorbestimmten Wert zu reduzieren. In einem Reckreduzierwalzwerk wird das Rohr unter dem Einfluß der Spannung während des Walzvorgangs auch gelängt, um die Wandungsdicke zu steuern bzw. einzustellen. In einem typischen Reckreduzierwalzwerk können beispielsweise vierundzwanzig Walzgerüste vorhanden sein, die in einer dicht gekoppelten Folge angeordnet sind. Das US-Patent 3 355 923 zeigt den Aufbau eines typischen Reckreduzierwalzwerks.
Wenn ein durchdrungenes (pierced) rohrförmiges Werkstück in die aufeinanderfolgenden Durchgänge oder Walzgerüste eines Reckreduzierwalzwerks eintritt, wird es bezüglich seines Durchmessers fortlaufend reduziert. Dies führt natürlich zu einer Längung des Rohrgebildes, so daß aufeinanderfolgende Walzgerüste in Anpassung an das sich längende Werkstück mit progressiv höheren Drehzahlen betrieben werden. Um außerdem die Wandungsdicke des Rohrgebildes zu steuern, ist es erwünscht, das Rohrgebilde unter dem Spannungseinfluß zwischen den Walzgerusten weiter zu längen bzw. zu recken. Die allgemeinen Grundlagen dieser Verfahren sind selbstverständlich industriell bekannt.
Ein gegebener Bereich eines durch ein Mehrfachgerüstwalzwerk gelangenden rohrförmigen Werkstücks wird durch alle Walzgerüste beeinflußt, die stromaufwärts und stromabwärts von dem Walzgerüst angeordnet sind, durch das sich der gegebene Bereich bewegt. Somit wird ein Rohrabschnitt im zwölften Walzgerüst eines Walzwerks mit vierundzwanzig Walzgerüsten durch den relativen Bremsvorgang
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aller stromaufwärts gelegener Walzgerüste und den relativen Ziehvorgang aller stromabwärts gelegener Walzgerüste beeinflußt. Dieser kombinierte Einfluß spiegelt sich in der Behandlung des Rohrs an dem zwölften Walzgerüst wider. Wenn jedoch das Kopfende des Rohrs zuerst in das Walzwerk eintritt, kann natürlich kein Einfluß von Walzgerüsten in den stromabwärts gelegenen Teilen des Walzwerks vorliegen,· an denen das Rohr noch nicht angelangt ist. Wenn das rückwärtige oder Schwanzende des Rohrabschnitts durch das Walzwerk gelangt, kann in ähnlicher Weise kein Einfluß von den leeren stromaufwärts befindlichen Walzgerüsten entstehen. Im Ergebnis ist der Streck- bzw. Reckeffekt, der in den Kopfenden- und rückwärtigen Endabschnitten eines längenbegrenzten Rohrs erreicht wird- beträchtlich kleiner als im mittleren Teil des Rohrs, was leicht zu einem Produkt führt, das in den Kopfenden- und rückwärtigen Endbereichen nicht unter die Spezifikation fällt. Gewöhnlich werden solche Endbereiche abgeschert und als Ausschuß behandelt. Es ist leicht verständlich, daß der durch diese Endbereiche repräsentierte prozentuale Ausschuß umso größer ist, je kürzer die Gesamtlänge des Rohrs ist. Insbesondere in Verbindung mit nahtlosem Rohr, wobei die Rohrabschnitte relativ kurz sind, um sie über einen durchdringenden bzw. Lochdorn annehmbarer Länge zu treiben, können die endseitigen Abfälle einen unerwünscht großen Prozentsatz des gesamten Rohrs ausmachen.
Das Problem der Spannungssteuerung in den Kopfenden- und rückwärtigen Endabschnitten von gerollten bzw. gewalzten Metallprodukten wurde seit einiger Zeit erkannt, und es wurden verschiedene Anstrengungen unternommen, um eine Verminderung der Endverluste solcher Produkte zu bewirken. Zu solchen früheren Vorschlägen gehört das US-Patent 3 645 121, und nach diesem Patent wird eine progressive Drehzahlveränderung in aufeinanderfolgenden Walzgerüsten vorgeschlagen. Dieses Verfahren ist jedoch nicht in einer praktischer Weise funktionsfähig und auch nicht mit einer Erkenntnis der hiermit verwickelten fundamentalen Betrachtungen verbunden. Die britische Patentveröffentlichung 1 274 698 offenbart auch die Verallgemeinerungen eines Verfahrens zum Steuern der Drehzahl von Reckreduzierwalzwerken zwecks Verminderung der am Kopfende und rückwär-
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tigen Ende auftretenden Ausschußverluste. Wie im Fall des zuvor erwähnten US-Patents sind jedoch die allgemeinen Ausführungen zu dem offenbarten Verfahren oberflächlich und nicht bestimmt, so daß sich nur ein begrenzter Nutzen ergibt. Gemäß dem US-Patent 3 874 211 wird eine Kombination einer Spannungs- und Anstellungssteuerung benutzt, um beim Rohrwalzen den endseitigen Ausschuß zu vermindern. Ähnliche Praktiken wurden zum Walzen von Metallstreifen vorgeschlagen, wie beispielsweise nach den US-Patenten 2 281 o83 und 3 11o 2o3, wonach der auf den Streifen nach hinten und vorne ausgeübte Zug gesteuert wird, um den Materialausschuß an den vorderen und hinteren Enden eines längenbegrenzten Streifens zu reduzieren. Gemäß dem US-Patent 2 972 268 ist eine Kombination einer Anstellungs- und Spannungs- bzw. Zugsteuerung vorgesehen.
Während der Stand der Technik in entsprechender Weise die allgemeinen Grundzüge der Spannungs- bzw. Zugkraftsteuerung zum Vermindern der am Kopfende und rückwärtigen Ende auftretenden Ausschußverluste offenbart, ließ sich bisher im Endergebnis keine optimale Wirkung erreichen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines verbesserten Verfahrens der genannten Art, das zum Optimieren der Walζvorgänge der Kopf- und rückwärtigen Enden, insbesondere beim Reckreduzierwalzen von Rohr, dient, um im Vergleich zu bekannten Techniken zum Erreichen einer Ausschuß- bzw. Abfallverminderung über die Länge des Rohr-Rohstücks eine größere Ausbeute an unter die Spezifikation fallendem Material zu erreichen.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe werden bei einem Verfahren der im Oberbegriff genannten Art erfindungsgemäß die im Kennzeichen des Hauptanspruchs zitierten Verfahrensschritte vorgeschlagen. Nach der Erfindung wird ein Mehrfachgerüst-Reckreduzierwalzwerk für nahtloses Rohr und dergleichen (beispielsweise elektrisch geschweißtes oder anderes Rohr, das vor dem Reckreduzieren erwärmt bzw. erhitzt wurde) entsprechend einer vorbestimmten Berechnung für Rohr mit gegebenen physikalischen und metallurgischen Eigen-
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schäften gesteuert, wodurch die spezifikationsrichtige Verarbeitung der vorderen und rückwärtigen Endabschnitte des Rohrs innerhalb eines größeren Längenbereiches durchgeführt werden kann, als es bisher bei kommerziellen Vorgängen möglich war. Zum Teil beinhaltet das vorliegende Verfahren für einen Rohrabschnitt gegebener physikalischer und metallurgischer Eigenschaften an einem gegebenen Walzgerüst die Bestimmung der maximalen Antriebskräfte, die von dem gegebenen Walzgerüst auf den Rohrabschnitt ausgeübt werden können, ohne daß zwischen den Walzen und dem Werkstück ein übermäßiges Rutschen auftritt. Außerdem beinhaltet das Verfahren für einen Rohrabschnitt gegebener Größe, Wandungsdicke, metallurgischer Eigenschaften, Temperatur usw. eine Bestimmung eines vorbestimmten maximalen Streck- bzw. Reckfaktors, bei dessen Überschreiten ein schädliches Nachgeben des Materials erwartet werden kann. Die berechneten Parameter werden beim Betrieb der Walzgerüste in einer solchen Weise angewendet, daß auf die Endabschnitte des Werkstücks maximale Antriebs- bzw. Zugkräfte für eine maximale Längung der Endabschnitte aufgebracht werden, während gleichzeitig in keinem Fall der vorbestimmte maximale Streck- bzw. Reckfaktor überschritten wird.
Beim Behandeln der vorderen oder Kopfendenabschnitte von rohrförmigen Werkstücken erfolgt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine variable Steuerung der stromaufwärts gelegenen Walzgerüste, wenn das Kopfende in das Reckreduzierwalzwerk eintritt bzw. in diesem sich entlangbewegt. Anfänglich werden die Walzgerüste bei einer vorbestimmten stationären bzw. Dauerzustandsdrehzahl betrieben. Beim Eintreten des Kopfendes werden aufeinanderfolgende Walzgerüste entsprechend einem vorberechneten Programm abgebremst, so daß immer dann, wenn das Kopfende von drei oder mehr Walzgerüsten erfaßt ist, zwei der Walzgerüste eine maximale Antriebskraft ausüben, und zwar eine in der Ziehrichtung und die andere in der Brems- bzw. Hemmrichtung, während ein mittleres Walzgerüst entsprechend betrieben wird, um ein vorbestimmtes Gleichgewicht der Ziehkräfte an beiden Seiten des Walzgerüstes herzustellen. Wenn das Aufbringen der maximalen Zieh- und Bremskräfte durch programmierte Walzgerüste dergestalt ist, daß der
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maximale Streck- bzw. Reckfaktor des Rohrs in dem mittleren Rohrabschnitt überschritten zu werden neigt, steuert das Walzendrehzahlprogramm eine Vielzahl von mittleren Walzgerüsten. Das Programm ist dergestalt, daß die mittleren Walzgerüste eine kleinere als die maximale Antriebskraft auf das Rohrgebilde ausüben, und derart berechnet, daß ein weitgehendes Kräftegleichgewicht an entgegengesetzten Seiten eines jeden der mittleren Walzgerüste aufrechterhalten wird. Das Programm dient auch dazu, daß der Streckbzw. Reckfaktor in irgendeinem Bereich des mittleren Rohrabschnitts auf oder unter dem vorbestimmten maximalen Streck- bzw. Reckfaktor gehalten wird, der für die physikalischen bzw. körperlichen und metallurgischen Eigenschaften des Rohrs an dieser Verfahrensstufe zuständig ist. Die Vorgänge lassen erkennen, daß sich das Werkstück bei seiner Bewegung durch das Walzwerk verändert, und die vorberechneten Walzgerüstdrehzahlen werden in einer solchen Weise bestimmt, daß auf die vorderen und hinteren Endabschnitte des Rohrs wirksame Zugbelastungen ausgeübt werden, die in erster Linie durch die Fähigkeit der Walzgerüste, eine Antriebs- bzw. Zugkraft ohne übermäßiges Rutschen aufzubringen, oder durch den begrenzenden Streck- bzw. Reckfaktor beschränkt sind.
Während sich die bekannten Vorschläge zum Begrenzen der endseitigen Ausschußverluste mit der progressiven Beschleunigung oder Abbremsung von aufeinanderfolgenden Walzgerüsten befassen, um progressiv zunehmende Spannungen bzw. Zugkräfte aufzubringen, wird nach der vorliegenden Erfindung in Erkenntnis der zu betrachtenden wesentlichen Grundparameter ejne optimale Verminderung der endseitigen Ausschußverluste durch eine Walzendrehzahlsteuerung erreicht, die nicht notwendigerweise progressiv ist. Vielmehr ergibt sich in typischer Weise eine Wellencharakteristik bezüglich der Walzendrehzahlsteuerung der drehzahlvariablen Walzgerüste. In einer typischen Anwendung wird ein längenbegrenztes Rohr in einem Mehrfachgerüst-Reckreduzierwalzwerk bearbeitet, das beispielsweise vierundzwanzig aufeinanderfolgende Walzgerüste aufweisen kann. Während es zwar theoretisch möglich ist, alle vierundzwanzig Walzgerüste mit einer individuellen unabhängigen drehzahlvariablen
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Steuerung zu versehen, ist eb im allgemeinen aus ökonomischen Gründen nicht gerechtfertigt, so viele Walzgerüste mit einer unabhängigen variablen Steuerung auszubilden. Die erstrebten Ziele können bei einer Walzanlage angemessener Kosten in ausreichendem Maße erreicht werden, indem in den ersten acht oder zehn Walzgerüsten die notwendige unabhängige drehzahlvariable Steuerung vorgesehen wird.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Hinweis auf die Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 - in einer stark vereinfachten, schematischen Darstellung ein Vielfaohgerüst-Reckreduzierwalzwerk, wobei die ersten zehn Walzgerüste des Walzwerks dargestellt und die Walzendrehzahlen sowie zweckdienliche Walzgerüstcharakteristiken wie in einem stationären Zustand angegeben sind,
Figuren 2- 8 - in aufeinanderfolgenden Ansichten das Reckreduzierwalzwerk aus Figur 1, wobei schematisch die Art der Drehzahlsteuerung aufeinanderfolgender Walzgerüste dargestellt ist, die angewendet wird, wenn das Kopfende eines Werkstücks in das Walzwerk eintritt und sich durch die einzelnen variablen Walzgerüste bewegt,
Figuren 9-15 - in ähnlichen aufeinanderfolgenden Schemaansichten
das Reduzierwalzwerk aus Figur 1, wobei angegeben ist, wie die Walzgerüstdrehzahl gesteuert wird, wenn das rückwärtige bzw. Schwanzende eines Werkstücks nacheinander durch den drehzahlvariablen Abschnitt des Walzwerks bewegt wird.
Figuren 16-19 - graphische Darstellungen der Drehzahlveränderung
einzelner Walzgerüste als Funktion der Lage des Kopfendes eines sich in das Walzwerk bewegenden Werkstücks und
Figuren 2o-22 - ähnliche graphische Darstellungen, die die Steue-
rungsart der Walzgerüstdrehzahl als Funktion der Lage des rückwärtigen Endes eines sich in dem Walzwerk bewegenden Werkstücks wiedergeben.
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In Figur 1 der Zeichnungen sind schematisch die ersten zehn Walzgerüste an dem stromaufwärts gelegenen Ende eines Mehrfachgerüst-Reckreduzierwalzwerks dargestellt. Die Konstruktionsmerkmale des Walzwerks bilden keinen Bestandteil der vorliegenden Erfindung und können herkömmlich sein. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist es bloß erforderlich, daß eine Vielzahl der Walzgerüste am stromaufwärts gelegenen Ende des Walzwerks drehzahlvariabel betrieben werden kann und mit geeigneten Steuerungsmitteln zum Durchführen einer solchen Drehzahlveränderung versehen ist. Für die vorliegende Erfindung wird angenommen, daß das gesamte Walzwerk etwa vierundzwanzig Walzgerüste hat und daß die ersten Walzgerüste für Verfahrenszwecke individuell drehzahlvariabel steuerbar sind. Die Anzahl solcher individuell gesteuerter Walzgerüste ist kein kritisches Merkmal der Erfindung. Allgemein würden Idealbedingungen erreicht werden, wenn alle vierundzwanzig Walzgerüste individuell steuerbar wären, doch sind die Kosten-Nutzen-Relationen nur bei einer wesentlich kleineren Anzahl zufriedenstellend. Ein angemessener Ausgleich zwischen den Kosten und der Leistungsfähigkeit dürfte bei einem Walzwerk erreicht sein, wenn in acht Walzgerüsten eine drehzahlvariable Steuerung bzw. Regelung vorgesehen wird.
Gemäß bekannten Praktiken wird ein Mehrfachgerüst-Reckreduzierwalzwerk bei einem Betrieb im 'stationären bzw. Dauerzustand1 (wobei sich nur der mittlere Teil des Rohrs in dem Walzwerk befindet) so angetrieben, daß ein jedes nachfolgende Walzwerksgerüst eine höhere Walzenumfangsgeschwindigkeit hat. Hierbei wird berücksichtigt, daß das Rohstück des Rohrs bei einer Reduzierung seines Durchmessers gestreckt bzw. verlängert wird. In Figur 1 sind mit den Hinweiszahlen 1-1o bezeichnete Walzgerüste dargestellt, denen spaltenmäßig jeweils ein typischer Satz von Walzbetriebsbedingungen für den stationären Betrieb eines Reckreduzierwalzvorgangs eines dickwandigen Rohres mit einem anfänglichen Außendurchmesser von etwa 12o,6 mm (4,75 Zoll) und einer anfänglichen Wandungsdicke von 16,47 mm (o,648 Zoll) zugeordnet ist. Der angegebene Rohrleitungsabschnitt hat einen maximalen Streck- bzw. Reckfaktor von etwa o,58. Aus einer Betrachtung der
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Figur 1 und den zugeordneten Betriebsbedingungen ist ersichtlich, daß die Drehzahl der Walzgerüste in Figur 1 von links nach rechts, also in Stromabwärtsrichtung, ständig zunimmt. Der erwünschte
stationäre bzw. Dauerzustandsbetrieb, der eine normale Längung
des Rohrgliedes berücksichtigt und auch zu einer erwünschten Reckspannungsgröße führt, wird in der 'Walzendrehzahl1 Linie als '1oo %' der stationären Geschwindigkeit bezeichnet.
Im stationären Zustand des Walzwerks ist ersichtlich, daß der
'Ziehfaktor1 für die ersten drei Walzgerüste negativ ist, was bedeutet, daß diese Walzgerüste einen hemmenden Einfluß auf das
Rohrgebilde ausüben. Demgegenüber zeigt der positive Ziehfaktor
für die stromabwärts gelegenen Walzgerüste an, daß diese dazu neigen, das Rohrgebilde in der Vorwärtsrichtung bzw. von links nach rechts zu ziehen. Ein Ziehfaktor von 1,ooo zeigt an, daß die Walzen eines Walzgerüstes auf das Rohrgebilde die maximale Antriebskraft ausüben, entweder in der Zieh- (+1,ooo) oder in der Hemm-(-1,ooo) Richtung. Somit ist es ersichtlich, daß in dem stationären bzw. Dauerzustand die Ziehfaktoren in den verschiedenen stromaufwärts gelegenen Walzgerüsten unter der maximalen Antriebskraft liegen. Die unterste Zahlenlinie aus Figur 1 gibt den in der Nähe eines jeden Walzgerüstes auf das Rohrgebilde ausgeübten Streckbzw. Reckfaktor wieder, der das Verhältnis der auf das Rohrgebilde in einer axialen Richtung tatsächlich ausgeübten Belastung bzw Spannung zur Fließspannung des Materials repräsentiert. Der erwünschte maximal anzuwendende Reckfaktor ist eine Variable, die
von der Größe des Rohrgebildes, der Wandungsdicke, den metallurgischen Eigenschaften usw. abhängt und die vorher empirisch festgestellt wird. In der Darstellung aus Figur 1 beträgt der maximale erwünschte Reckfaktor etwa o,58, und der Betrieb der Walzgerüste wird so vorbestimmt, daß der angegebene Reckfaktor nicht überschritten wird.
Wie es leicht verständlich ist, wird jeglicher Rohrabschnitt in
dem Walzwerk unter stationären bzw. Dauerzustandsbedingungen von jeweils allen stromaufwärts und allen stromabwärts gelegenen Walzgerüsten beeinflußt. Beim Bearbeiten begrenzter Längen werden je-
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doch die Kopf- und Fußendabschnitte des Rohrgebildes unterschiedlich beeinflußt, da sich hierbei keine wirksamen Walzgerüste stromabwärts vom Kopfende oder stromaufwärts vom Fußende befinden. Dementsprechend werden beim Betreiben eines Reckreduzierwalzwerks zum Vermindern der Kopf- und Fußendenverluste gewisse Walzgerüste zeitweilig auf der Basis eines nicht stationären Zustandes betrieben, um die von einem Abschnitt des Rohrgebildes im Dauerzustand 'gesehenen1 Bedingungen gewissermaßen zu approximieren .
Nach der vorliegenden Erfindung wird das Walzen des Kopfendenabschnitts eines rohrförmigen Werkstücks durchgeführt, indem auf den Kopfendenabschnitt allgemein die maximalen Antriebskräfte ausgeübt werden, die nicht zu einer Überschreitung des angegebenen Materialreckfaktors führen. Wenn das Kopfende in das Walzwerk eintritt und durch aufeinanderfolgende Walzgerüste läuft, werden somit die Betriebsgeschwindigkeiten der aktiven Walzgerüste verändert, und zwar durch Vergrößern oder Vermindern der Walzendrehzahlen gegenüber dem Dauerzustand, wobei in vielen Fällen in bezug auf die stationären Bedingungen eine Veränderung in Richtung größerer und kleinerer Drehzahlen erfolgt.
In den Figuren 2-8 und 16-19 ist ein Beispiel für eine Betriebsfolge einer Walzgerüstdrehzahlsteuerung dargestellt, wobei das Kopfende eines Rohrs in ein Reckreduzierwalzwerk eintritt und in diesem vorbewegt wird. Die Darstellungsfolge ist typisch für das Rohrgebilde, für das Figur 1 einen stationären Walzzustand wieder gibt. Wenn das Kopfende des Rohrgebildes in das Walzgerüst Nr. 2 eintritt, wird die Geschwindigkeit bzw. Drehzahl des Walzgerüstes Nr. 1 gemäß Figur 2 schnell abgebremst bzw. vermindert, um an die ser Station die maximale oder etwa maximale Hemmkraft auf das Rohrgebilde auszuüben. In der speziellen Darstellung wird die Walzendrehzahl auf etwa 84,5 % der stationären Drehzahl abgebremst, was zu einem Ziehfaktor von -o,976 führt. Der Ziehfaktor am Walzgerüst Nr. 2 beträgt +1,ooo. Der Reckfaktor an dieser Stufe liegt für die angegebene Rohrart unter dem Maximalwert von o,65o, da die zwei Walzgerüste ohne einen bedeutenden Schlupf
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keine ausreichende Kraft ausüben können. Wenn sich das Rohrgebilde gemäß Figur 3 zum Walzgerüst Nr. 3 bewegt, muß die Drehzahl des Walzgerüsts Nr. 1 vergrößert werden (auf ungefähr 9o % der stationären Drehzahl), um ein ausgeprägtes Rutschen zu vermeiden, da ein Ziehfaktor von -1,ooo selbst bei der höheren Drehzahl bzw.
eschwindigkeit erreicht wird. Die Drehzahl des dritten Walzgerüsts bleibt bei 1oo % des Dauerzustands, während die Drehzahl des zweiten Walzgerüsts geringfügig auf 1o2,l % der stationären Drehzahl gesteigert wird, um einen gewünschten Ausgleich der Zieh- und Hemmkräfte zu erreichen.
Wenn das Rohrgebilde in das vierte Walzgerüst gelangt, werden die Drehzahlen der Walzgerüste Nr. 1, 2 und 3 variabel bzw. verschieden gesteuert, um einen Ziehfaktor von +1,ooo an den Walzgerüsten 3 und 4 sowie einen Ziehfaktor von -1,ooo am Walzgerüst Nr. 1 zu erreichen, während die Drehzahl des Walzgerüsts Nr. 2 entsprechend gesteuert wird, um einen Ausgleich der auf das Rohrgebilde einwirkenden Zieh- und Hemm- bzw. Bremskräfte zu erreichen. Obwohl mehr als drei Walzgerüste gleichzeitig auf das Rohrgebilde einwirken, wird gemäß den Figuren 3 und 4 nur ein mittleres Walzgerüst zum Erreichen dieses Kraftausgleiches gesteuert, wobei an keinem Walzgerüst der vorbestimmte maximale Streck- bzw. Reckfaktor erreicht wird. In ähnlicher Weise wird beim Eintreten des Rohrgebildes gemäß Figur 5 in das Walzgerüst Nr. 5 nur ein einziges Walzgerüst (Nr. 3) zum Erreichen eines Ausgleichs der Zieh- und Hemmkräfte gesteuert, während die Walzgerüste Nr. 1 und 2 zum Erreichen eines Reckfaktors von -1,ooo und die Walzgerüste Nr. 4 sowie 5 zum Erreichen eines Recktfaktors von +1,ooo betrieben werden. Es ist nur ein einziges 'Kraftausgleichs'-Walzgerüst erforderlich, da der maximale Reckfaktor von o,65o nicht in dem mittleren Abschnitt des Rohrgebildes erreicht wird.
Nach Eintreten des Rohrgebildes in das sechste Walzgerüst würefe da Verwenden eines einzigen mittleren Walzgerüsts zum Erreichen des Kräfteausgleichs zu einer Überschreitung des maximalen Reck- bzw. Streckfaktors führen. Dementsprechend werden bei der dargestellten Betriebsfolge, bei der sich sechs Walzgerüste in aktivem Betrieb
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befinden, die ersten zwei Walzgerüste zum Erreichen eines Ziehfaktors von -1rooo und die fünften sowie sechsten Walzgerüste zum Erreichen eines Ziehfaktors von +1,ooo angetrieben, und ein Ausgleich der Zieh- und Hemmkräfte ergibt sich durch die Steuerung der zwei mittleren Walzgerüste Nr. 3 und 4. Gemäß der Darstellung aus Figur 6 werden die Walzgerüste Nr. 3 und 4 bei 1o4,5 % und 1o3,4 % der stationären Drehzahl betrieben, wobei ein Ziehfaktor von +o,291 im Walzgerüst Nr. 3 und von +o,597 im Walzgerüst Nr. 4 erreicht wird, während die Reckfaktoren von o,636 und o,626 in den entsprechenden Walzgerüsten etwas unter dem erwünschten Maximum liegen. Wenn das Rohrgebilde weiter in das Walzwerk gelangt und in die Walzgerüste Nr. 7 sowie 8 eintritt, wie es in den Figuren 7 und 8 dargestellt ist, müssen weitere mittlere Walzgerüste drehzahlgesteuert werden, um eine geringere als eine Maximalkraftwirkung zu erreichen und einen Ausgleich der Zieh- und Hemmkräfte ohne überschreiten des maximalen Streck- bzw. Reckfaktors zu bilden. Somit sorgen gemäß den Figuren 7 und 8 die ersten zwei und letzten zwei Walzgerüste für maximale oder nahezu maximale Hemm- und Ziehkräfte, während alle mittleren Walzgerüste (3, 4 und 5 im Fall von Figur 7 und 3-6 im Fall von Figur 8) entsprechend angetrieben werden, um einen Ausgleich der Kräfte über die Länge des Rohrgebildes zu erreichen, während gleichzeitig der erwünschte Streckfaktor nicht überschritten wird. Damit werden die grundsätzlichen Parameter des Kopfenden-Walzvorgangs klar. Zuerst wird, wenn zumindest drei Walzgerüste auf das Rohrgebilde einwirken, eines der Walzgerüste in einer Weise zum Ausgleichen der Zieh- und Hemmkräfte gesteuert, während die anderen Walzgerüste angetrieben werden, um maximale Zieh- und Hemm- bzw. Bremskräfte zu bilden, solange der maximale Reckfaktor nicht überschritten wird. Immer wenn der kombinierte Einfluß der Zieh- und Bremskräfte ausreicht, um den erwünschten maximalen Reck- bzw. Streckfaktor zu überschreiten, werden zusätzliche mittlere Walzgerüste gesteuert, um die Ausgleichskräfte über eine ausreichende Anzahl von Walzgerüsten zu verteilen, so daß der maximale Streckfaktor an keinem der Walzgerüste überschritten wird. Für die gemäß den Figuren 1-8 behandelte bestimmte Rohrart können allgemein die ersten zwei und letzten zwei Walzgerüste zum Erreichen maximaler
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Hemm- und Ziehkräfte angetrieben werden, während alle mittleren Walzgerüste bei Drehzahlen betrieben werden müssen, die zu einer beträchtlich kleineren als der maximalen Ziehwirksamkeit führen, um ein überschreiten des erwünschten Reckfaktors zu vermeiden.
Die Darstellungen der Figuren 16-19 beinhalten eine Folge von Betriebsdrehzahlen der ersten drei Walzgerüste als Funktion der Lage des Kopfendes, wenn dieses eintritt und in Stromabwärtsrichtung durch die Walzstraße gelangt. Im Fall von Figur 16 beträgt so die Drehzahl des ersten Walzgerüsts beim Eintreten der Vorderseite des Rohrs in das Walzgerüst gemäß der Darstellung 57,2 U/mir wobei es sich entsprechend Figur 1 um die stationäre Drehzahl handelt. Wenn das Kopfende das Walzgerüst Nr. 2 erreicht, wird die Drehzahl des Walzgerüsts Nr. 1 schnell auf etwa 48,3 U/min abgesenkt. Wenn dann das Kopfende zum Walzgerüst Nr. 9 durchläuft, wird die Drehzahl des Walzgerüsts Nr. 1 zunächst allmählich bis auf etwa 54 U/min gesteigert, wobei sich das Kopfende im Walzgerüst Nr. 5 befindet, und dann auf etwa 52,7 U/min etwas abgesenkt, wenn das Kopfende das Walzgerüst Nr. 8 erreicht. In der dargestellten Verfahrensweise sind nur die ersten acht Walzgerüste für ein Kopfendenwalzen drehzahlvariabel gesteuert, so daß die Drehzahl des Walzgerüsts Nr. 1 auf die Dauerzustandsdrehzahl gesteigert wird, wenn das Kopfende das Walzgerüst Nr. 9 erreicht.
In Figur 17 gibt die Kurve die Drehzahl des Walzgerüsts Nr. 2 in ü/min als Funktion der Lage des Kopfendes des die Walzstraße durchlaufenden Rohres wieder. Anfänglich arbeitet das Walzgerüst natürlich mit der stationären bzw. Dauerzustandsdrehzahl von 62,2 U/min. Wenn das Rohr in das Walzgerüst Nr. 3 eintritt, wird das Walzgerüst Nr. 2 auf eine Drehzahl von etwa 64,2 U/min und damit etwas über die stationäre Drehzahl beschleunigt. Wenn das Rohr in das Walzgerüst Nr. 4 eintritt, wird dann das Walzgerüst Nr. 2 auf eine Drehzahl von etwa 6o,o U/min und damit etwas unter die stationäre bzw. Dauerzustandsdrehzahl abgebremst. Das Walzgerüst Nr. 2 wird weiter auf eine Drehzahl von etwa 57 U/min abgebremst, bis sich das Kopfende dem Walzgerüst Nr. 9 nähert, und zu dieser Zeit wird das Walzgerüst Nr. 2 wieder auf die stationäre Drehzahl beschleunigt. - 18 -
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Die Drehzahlveränderung des Walzgerüsts Nr. 3 ist in Figur 18 als Funktion der Lage des vorderen bzw. Kopfendes des vom Walzgerüst Nr. 3 zum Walzgerüst Nr. 9 gelangenden Rohrs dargestellt. Danach wird die Drehzahl des Walzgerüsts Nr. 3 stark beschleunigt, wenn sich das Rohr den Walzgerüsten 4 sowie 5 annähert, und danach wieder allmählich auf die stationäre Drehzahl abgebremst. Die in Figur 19 dargestellte Drehzahlveränderung des Walzgerüsts Nr. 4 zeigt eine ziemlich schnelle Beschleunigung der Walzgeschwindigkeit bzw. Walzendrehzahl, wonach ein allmähliches Abbremsen erfolgt, wenn das Kopfende die Walzstraße durchläuft.
Es ist offensichtlich, daß die Drehzahlveränderung der Walzgerüste zum Erreichen der erfindungsgemäßen Ziele sowohl ziemlich komplex sowie nichtlinear ist und wie im Fall des Walzgerüsts Nr. 2 mit einer Beschleunigung über und einer Abbremsung unter die stationäre Drehzahl verbunden sein kann. Obwohl die grundlegenden Prinzipien im wesentlichen dieselben sind, sind in bezug auf das Walzen des hinteren bzw. Schwanzendenabschnitts eines Rohrs die erforderlichen praktischen Verfahren etwas abweichend vom Walzen des Kopfendenabschnitts. Zum Teil beruht das darauf, daß beim Eintreten des hinteren bzw. rückwärtigen Endes in das Walzwerk alle Walzgerüste (im vorgegebenen Beispiel vierundzwanzig) aktiv am Walzvorgang beteiligt sind. Wenn ferner der Kopfendenabschnitt allmählich in den drehzahlvariablen Abschnitt des Walzwerks eintritt, verläßt der hintere Endabschnitt progressiv diesen Abschnitt.
Die Figuren 9-15 zeigen ein typisches Verfahren nach der vorliegenden Erfindung zum Steuern der Drehzahlen der stromaufwärts gelegenen Reihen von Walzgerüsten während des Walzens des hinteren Endabschnitts, wobei die ersten zehn Walzgerüste am drehzahlvariablen Betrieb zu verschiedenen Momenten teilnehmen. Die Figuren 2o-22 sind graphische Darstellungen der Drehzahlveränderung der Walzgerüste Nr. 5,~6 und 7 als Funktion der Lage des hinteren Endes des durch das Walzwerk stromabwärts gelangenden Rohrs. In Figur 9 hat das äußerste rückwärtige Ende gerade das Walzgerüst Nr. 1 verlassen, was dazu führt, daß der hintere bzw. Schwanzenden-
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walzvorgang eingeleitet wird. In typischer Weise kann dieses durch Messen der Belastungsänderung am Walzgerüst Nr. 1 erfolgen. Wenn es erwünscht ist, kann ein Erfassungs- bzw. Fühlermittel etwas stromaufwärts vom Walzgerüst Nr. 1 vorgesehen werden, um die Annäherung des hinteren Endes zu erfassen und die hintere Endenwalzfolge einzuleiten, während das Rohr im Walzgerüst Nr. 1 verbleibt.
In der dargestellten hinteren Endenwalζfolge kann eine relativ kleine Anzahl von Walzgerüsten in jedem Moment des Programms der Drehzahlveränderung vom stationären Zustand teilnehmen. Bei dem spezifischen Rohrbeispiel, für das die Vorgänge gemäß den Figuren 1-22 repräsentativ sind, ist es angemessen bzw. zweckmäßig, zu jedem Moment in den hinteren bzw. Schwanzendenwalzserien drei aufeinanderfolgende Walzgerüste in dem Drehzahlveränderungsprogramm zu benutzen. Wie es aus Figuren 9-15 ersichtlich ist, werden somit ständig fortschreitende Serien von drei Walzgerüsten entsprechend den Grundprinzipien der vorliegenden Erfindung gegenüber der stationären bzw. Dauerzustandsdrehzahl entweder beschleunigt oder abgebremst. In allen Fällen wird das jeweils am weitesten stromaufwärts gelegene teilnehmende Walzgerüst so betrieben, daß auf das Rohr ein im wesentlichen maximaler Bremskrafteinfluß (beispielsweise -1,ooo) ausgeübt wird. Die zwei nächsten stromabwärts gelegenen Walzgerüste werden entsprechend gesteuert, um einen Ausgleich der auf das Rohr einwirkenden Ziehkräfte zu erreichen, ohne daß der erwünschte maximale Reck- bzw. Streckfaktor überschritten wird oder ohne Reduzierung der Wandungsdicke unter erwünschte Pegel bzw. Werte. Wenn das äußerste hintere bzw. rückwärtige Ende in die Walzgerüste Nr. 2 bis 5 eintritt, wird gemäß Figuren 9-12 das auf das Rohr einwirkende zweite Walzgerüst zum · Bilden eines negativen Ziehfaktors angetrieben, während das entsprechende Walzgerüst in den Figuren 13-15 zum Bilden eines positiven Ziehfaktors betrieben wird, um den erwünschten Ausgleich der Zieh- und Bremskräfte zu erreichen. +' an
Beim Durchführen der in den Figuren 9-15 für den hinteren Endenabschnitt dargestellten Walzfolge wird die Walzendrehzahl allge-
- 2o -
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mein zuerst beim Annähern des hinteren Endes, das jedoch noch über mehrere Walzgerüste entfernt ist, über die stationäre Drehzahl gesteigert, wonach ein Abbremsen auf eine Drehzahl unterhalb der stationären Drehzahl erfolgt, wenn das hintere Ende an dem jeweiligen Walzgerüst ankommt. Nach Durchlaufen des Walzgerüstes wird dieses wieder auf die stationäre Drehzahl beschleunigt. Dementsprechend ist die die Walzendrehzahl in Abhängigkeit von der Lage des hinteren Endes für die Walzgerüste 5, 6 und 7 wiedergebende Kurve in den Figuren 2o-22 gewissermaßen wellenförmig. Beispielsweise gemäß Figur 2o arbeitet das Walzgerüst Nr. 5 bei der stationären Drehzahl von 82,6 U/min, wenn sich das hintere Ende im Walzgerüst Nr. 2 befindet. Beim Weiterlaufen des Endes in das Walzgerüst Nr. 3 wird das Walzgerüst Nr. 5 etwas auf ungefähr 84,6 ü/min beschleunigt. Wenn sich dann das hintere Ende dem Walzgerüst Nr. 5 zu nähern beginnt, wird dessen Drehzahl stark reduziert, und zwar zunächst auf etwa 78,3 U/min, wenn das hintere Ende in das Walzgerüst Nr. 4 gelangt, und dann auf 71,1 ü/min, wenn das hintere Ende am Walzgerüst Nr. 5 ankommt. Danach wird das Walzgerüst Nr. 5 erneut auf die stationäre Drehzahl beschleunigt. Die Figuren 21 und 22 zeigen ähnliche wellenförmige Drehzahlkurven.
Die folgenden Beispiele zeigen für erfindungsgemäß durchgeführte Walzvorgänge einige typische Rohrwalzparameter. Es ist darauf hinzuweisen, daß die physikalischen und metallurgischen Eigenschaften des Rohrs einen Bezug auf die spezifische Steuerung der Walzgerüste haben. Diese spezifischen Steuerungsparameter können empirisch entwickelt oder in vielen Fällen unter Berücksichtigung der der Erfindung zugrunde liegenden Prinzipien im voraus berechnet werden.
Beispiel I-A
Das nachfolgende Beispiel I-A beinhaltet ein Schema für das Kopfendenwalzen bzw. -rollen eines dünnwandigen Rohrs (light wall tubing) mit einem maximalen Streck- bzw. Reckfaktor von o,82.
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O CD CO K>
Zustand Mittlerer Wandungs- Beispiel I-A Gesamt Zieh Streck Austritts-
Kopfende am Walz Rohraußen dicke U/min U/min leistung faktor bzw. geschwin
am Walz gerüst durchmes (Zoll bzw. Differenz in HP bzw. Reck digkeit in
gerüst Nr. ser (Zoll 25,4 mm) gegenüber 1,o14 PS faktor ft/min bzw.
Nr. bzw. dem sta o,3o5 m/min
25,4 mm) tionären
1 4.631 o.156 Zustand 15. Ο.228 0.0000 268.
1 1 4.631 o.156 I05.73 0.00 -66. -O.977 Ο.1255 28o.
2 2 4.372 o. 16o 92.29 -13.45 124. 1 .000 Ο.1251 291.
2 1 4.631 o.156 117.o7 0.00 -73. -1.000 Ο.1277 3o3.
3 2 4.372 o.158 99.33 6.4o 33. 0.I6I Ο.2614 317.
3 3 4.114 o.163 121.85 4.78 149. 1 .000 Ο.1336 33o.
3 1 4.631 o.156 129.o5 0.000 -79. -1.000 Ο.1277 324. 1
4 2 4.372 o. 157 1o6.o9 Ο.35 -60. -O.711 Ο.373Ο 34o. μ
4 3 4.114 o.16o 116.o9 -O.98 125. 1 .000 Ο.3876 359. -*
4 4 3.856 0.I68 14Ο.36 11 .31 181 . 1 .000 0.144o 375. 1
4 1 4.631 Ο.156 142.88 0.00 -81 . -1.000 Ο.1277 331 .
5 2 4.372 Ο.157 I08.47 2.74 -9o. -1.000 o.4o51 348.
5 3 4.114 Ο.157 113.21 -3.86 54. o.5o3 Ο.5345 37o.
5 4 3.856 0.I6I 142.93 13.87 14o. 1 .000 o.4o97 393.
5 5 3.6o6 Ο.172 149.74 6.87 2o6. 1 .000 Ο.1526 411 .
5 1 4.631 Ο.156 152.96 0.00 -81. -1.000 Ο.1277 33o.
6 2 4.372 Ο.157 I08.06 2.33 -9o. -1.000 o.4o51 347.
6 3 4.114 Ο.156 112.78 -4.28 -21 . -o.27o 0.6I66 371 .
6 4 3.856 Ο.157 132.98 3.93 95. 1 .000 o.6o42 399. ^
6 5 3.6o6 Ο.163 152.o1 9.14 15o. 1 .000 0.43o4 424. cn
6 6 3.372 Ο.176 157.71 4.75 227. 1 .000 Ο.1613 445. ^s.
6 161 .55 0.00 cn
I CO
I
to
to
I
Kopfende I Zustand Mittlerer Wandungs U/min U/min Gesamt Zieh Streck Austritts- CD
am Walz to
U)
I
am Walz Rohraußen dicke Differenz leistung faktor bzw. geschwin cn
gerüst gerüst durchmes (Zoll bzw. gegenüber in HP bzw. Reck digkeit in CO
Nr. Nr. ser (Zoll 25,4 mm) dem sta 1,o14 PS faktor ft/min bzw.
bzw. tionären o.3o5 m/min
25,4 mm) Zustand
7 1 4.631 o.156 I06.57 O.84 -79. -1.000 O.1277 325.
7 2 4.372 o.157 111.23 -5.84 -89. -1.000 o.4o51 342.
7 3 4.114 o.156 122.35 -6.7o -60. -0.778 O.6593 367.
7 4 3.856 o.154 152.o7 9.2o 59. 1 .000 O.7281 399.
7 5 3.6o6 o.156 I60.0I 7.o5 97. 1 .000 O.6273 43o.
7 6 3.372 o.164 166.61 5.06 159. 1 .000 O.4511 458.
7 7 3.153 O.18O 171.18 0.00 25o. 1 .000 o.17o1 481 .
8 1 4.631 o.156 1o4.28 -1 .45 -78. -1.000 O.1277 318. '
b 2 4.372 o.157 1o8.84 -8.23 — 86. -1.000 o.4o51 335. μ
8 3 4.114 o.156 115.72 -13.33 -7 3. -1.000 O.6758 36o. "°
8 4 3.856 o.152 149.64 6.77 25. o.77o O.793O 393. >
8 5 . 3.6o6 o.151 159.72 6.76 58. 1 .000 O.7476 429.
8 6 3.372 o.155 158.75 7.2o 98. 1 .000 0. 65oo 464.
8 7 3.153 o.165 176.38 5.19 167. 1 .000 O.4715 496.
8 b 2.949 o.185 181 .72 0.00 274. 1 .000 O.1789 521 .
In diesem Beispiel beinhaltet die erste Spalte die zu irgendeiner Zeit vorliegende Lage bzw. Stellung des Kopfendes des durch das Walzwerk gelangenden Rohrs. Die zweite Spalte gibt ein bestimmtes Walzgerüst wieder, und der zu einer gegebenen Zeit an diesem Walzgerüst vorliegende Zustand kann durch Ablesen der Spaltendaten bestimmt werden. Die dritten und vierten Spalten beinhalten den mittleren Außendurchmesser und die Wandungsdicke des Rohrs zu einer gegebenen Zeit an einem gegebenen Walzgerüst. Die fünften und sechsten Spalten beinhalten entsprechend die Drehzahl des Walzgerüsts in ü/min und die Differenz (sofern eine vorliegt) der momentanen Walzendrehzahl im Vergleich zur stationären Drehzahl in U/min. Die siebten und achten Spalten beinhalten die Leistungszufuhr an einem gegebenen Walzgerüst und den Ziehfaktor, der ein Bruchteil der maximalen Zieh- (oder Brems-) Kraft ist, die ohne bedeutendes Rutschen aufgebracht werden kann. Ein negativer Ziehfaktor zeigt an, daß eine Hemm- bzw. Bremskraft aufgebracht worden ist, und dieses ergibt sich auch durch eine im Wert negativ angegebene Leistungszufuhr. Die neunte Spalte beinhaltet den Streck- bzw. Reckfaktor an einem gegebenen Walzgerüst und zu einem gegebenen Moment in dem Walzzyklus. Die Spalte zehn zeigt die Geschwindigkeit des ein gegebenes Walzgerüst verlassenden Rohrs an und beinhaltet somit eine Anzeige der konstant zunehmenden Rohrgeschwindigkeit,wenn dieses durch das Walzwerk gelangt.
Eine Überprüfung der Daten des Beispiels I-A zeigt, daß dann, wenn das äußerste Kopfende die Walzstraße durchläuft und zum Walzgerüst Nr. 8 gelangt, die stromaufwärts gelegenen Walzgerüste eine maximale Bremskraft und die stromabwärts gelegenen Walzgerüste eine maximale Ziehkraft ausüben. Wenn sich mehr als drei Walzgerüste mit dem Rohrabschnitt in Eingriff befinden, wird in t jedem Fall zumindest eines der Walzgerüste so betrieben, daß sich eine kleinere als die maximale Zieh- oder Bremskraft ergibt, um einen Ausgleich der auf das Rohr einwirkenden Zieh- und Bremskräfte zu erreichen. In der Darstellung aus Beispiel I-A wird der relativ hohe Streck- bzw. Reckfaktor von o,82 nicht annähernd erreicht, bis sich das Kopfende im Walzgerüst Nr. 8 befindet, wobei es sich um das letzte Walzgerüst in der drehzahlvariablen Folge
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handelt. Dementsprechend ist es in dem Beispiel nicht erforderlich, daß mehr als ein Walzgerüst zur Kraftausgleichsfunktion herangezogen wird.
Beispiel I-B
Das Beispiel I-B ist ein typisches Walz- bzw. Rollschema für den hinteren bzw. Schwanzendenabschaitt desselben Rohrs wie im Schema aus Beispiel I-A. In diesem Fall sind insgesamt zehn Walzgerüste in das drehzahlvariable Schema einbezogen,jedoch gleichzeitig nur drei. Es erfolgt wiederum ein Walzen bzw. Rollen eines dünnwandigen Rohrs mit einem maximalen Streck- bzw. Reckfaktor von ο,82.
Gemäß den Daten im Beispiel I-B übt zumindest ein auf das stromaufwärts gelegene Ende (hinteres oder Schwanzende) des Rohrs einwirkendes Walzgerüst auf das Rohr eine maximale Hemm- bzw. Bremskraft unter Vermeidung eines bedeutenden Rutschens aus (d.h.einen Ziehfaktor von -1,ooo). Ferner wird zumindest eines von drei aktiven (das bezieht sich auf die Drehzahlveränderung gegenüber dem stationären bzw. Dauerzustand) Walzgerüsten so angetrieben, daß eine kleinere als eine maximale Zieh- oder Bremswirksamkeit vorliegt, um einen erwünschten Ausgleich der Zieh- und Brems- bzw. Hemmkräfte zu erreichen.
In dem Beispiel I-B ist ersichtlich, daß dann, wenn sich das rückwärtige bzw. Schwanzende des Rohrs an den Walzgerüsten 5, 6, 7 oder 8 befindet, zwei Walzgerüste vorhanden sind, die eine kleinere als maximale Zieh- oder Bremswirksamkeit haben, obwohl der angegebene Streckfaktor beträchtlich kleiner als der maximal zulässige Wert ist. In diesen Fällen ist die Dicke der Rohrwandung, die auf das erwünschte Maß (für diese Stufe des Vorgangs) von etwa 3,86 mm (o,152 Zoll) reduziert wurde, die begrenzende bzw. beschränkende Bedingung. Somit können gemäß den wesentlichen Prinzipien des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgewählte Walzgerüste so betrieben werden, daß statt einer maximalen Ziehwirksamkeit auch bei Fehlen von maximalen Streckfaktorbedingungen ein Kraftausgleich erreicht wird, wenn die erwünschte Wandungsdicke vorliegt. - - 25 -
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Zustand
am Walz
gerüst
Nr.
Mittlerer
Rohraußen
durchmes
ser (Zoll
bzw.
25,4 mm)
Wandungs
dicke
(Zoll bzw.
25.4 mm)
Beispiel I-B Gesamt
leistung
in HP bzw.
1,o14 PS
Zieh
faktor
Streck
bzw.
Reck
faktor
Austritts-
geschwin
digkeit in
ft/Min bzw.
o,3o5 m/min
Hinteres
bzw.
Schwanz-"
ende am
Walzge
rüst Nr.
5
4
3
2
3.6o6
3.856
4.114
4.372
o.156
o.156
o.158
o.159
U/min U/min
Differenz
gegenüber
dem sta
tionären
Zustand
4o.
-87.
-1o4.
o.458
-1.ooo
-1.ooo
o.646o
o.5o1o
Ο.1748
387.
36o.
339.
2
2
2
2
6
5
4
3
3.372
3.6o6
3.856
4.114
o.154
o.155
o.158
o.162
152.96
145.45
115.63
11Ο.13
2.57
-13.43
-6.94
63.
-92.
-115.
o.72o
-1.ooo
-1.ooo
o.67o4
Ο.5374
Ο.1872
419.
387.
362.
to
3
3
3
3
7
6
5
4
3.153
3.372
3,6o6
3.856
o.153
o.153
o.158
o.166
161.55
155.o9
122.95
116.31
2.13
-19.92
-12.74
85.
-95.
-127.
o.97o
-1.ooo
-1.ooo
Ο.6954
Ο.5745
Ο.1996
cn
452. '
417.
388.
4
4
4
4
8
7
6
5
2.949
3.153
3.372
3.6o6
o.152
o.151
o.157
o.169
171.18
164.38
131.13
123.34
2.83
-21.83
-19.53
91.
-76.
-14o.
o.941
-0.800
-1.000
Ο.695Ο
Ο.5896
Ο.2119
489.
45o.
418.
5
5
5
5
9
8
7
6
2.758
2.949
3.153
3.372
o.152
o.149
o.157
o.173
181.72
173.82
143.81
131.6ο
2.64
-17.74
-21.36
1o2.
-53.
-151.
Ο.911
-o,594
-1.000
0.68I8
Ο.5974
0.2206
1
I
528.
486. Γ°
451. C^
cn
6
6
6
6
ι
192.74
184.o1
157.29
14Ο.71
2.29
-13.89
-2O.84
CD
σι
I
Hinteres Zustand Mittlerer Wandungs- U/min U/Min Gesamt Zieh .97o Streck Austritts- (O
CTi
I
bzw. am Walz Rohraußen dicke Differenz leistung faktor .421 bzw. geschwin
Schwänz gerüst durchmes (Zoll bzw. gegenüber in HP bzw. .ooo Reck digkeit in
ende am Nr. ser (Zoll 25,4 mm) dem sta I,o14 PS faktor ft/min bzw.
Walzge bzw. tionären .880 o,3o5 m/min
rüst Nr. 25,4 mm) Zustand .o58
7 1o 2.595 o.152 2o2.67 .000 mh «ja
7 9 2.758 o.148 194.77 2.o3 129. O 0.6586 568.
7 8 2.949 o.156 17Ο.53 -11.18 -31. -o o.6o83 525.
7 7 3.153 o.177 15Ο.31 -2O.88 -162. -1 Ο.2294 487.
δ 11 2.492 o.152 2o8.7o
δ 1o 2.595 o.147 2o4.3o 1.63 14o. O Ο.5939 606.
O
ff!
8 9 2.758 o.155 186.63 -5.91 2o. -ο Ο.5946 566.
co 8 8 2.949 o. 18o 16Ο.85 -2O.87 -173. -1 O.2380 525.
26/02
CU
«ο
I to
CD
Beispiel II-A
Das Beispiel H-A ist ein Walz- bzw. Rollschema für das Kopfendenwalzen von dickwandigem Rohr (heavy wall tubing) mit einem maximalen Streck- bzw. Reckfaktor von o,65.
Aus einer Betrachtung der Daten des Beispiels H-A und insbesondere der den Ziehfaktor betreffenden Spalte ergibt sich, daß in allen Fällen, wenn zwei oder mehr Walzgerüste auf das Rohr einwirken, zumindest ein Walzgerüst (am stromabwärts gelegenen Ende) zum Bilden einer maximalen Ziehkraft und zumindest ein anderes Walzgerüst (an dem stromaufwärts gelegenen Ende) zum Bilden einer maximalen Bremskraft angetrieben werden. Wenn drei oder mehr drehzahlvariable Walzgerüste auf das Rohr einwirken, wird in jedem Fall zumindest ein Walzgerüst so betrieben, daß sich ein Gesamtausgleich der Zieh- und Brems- bzw. Hemmkräfte ergibt. Dies ist in den Fällen wiedergegeben, wo sich das Kopfende an den Walzgerüsten 3, 4 und 5 befindet. Wenn der Streck- bzw. Reckfaktor von o,65 angenähert ist, wie es zutrifft, wenn sich das Kopfende an den Walzgerüsten 6,7 und 8 befindet, werden mehrere als ein Walzgerüst für einen Ausgleich der Zieh- und Bremskräfte benutzt, wobei eine Kraftverteilung in einer solchen Weise erfolgt, daß der maximale Streck- bzw. Reckfaktor an keiner Position überschritten wird.
709826/0239
co to σ>
O ts> to
Zustand Mittlerer Wandungs- Beispiel H-A Gesamt Zieh Streck Austritts-
Kopfende am Walz Rohraußen dicke U/min U/min leistung faktor bzw. geschwin
am Walz gerüst durchmes (Zoll bzw. Differenz in HP bzw. Reck digkeit in
gerüst Nr. ser (Zoll 25,4 mm) gegenüber 1,o14 PS faktor ft/min bzw.
Nr. bzw. dem sta 0,3o5 m/min
25.4 mm) tionären
1 4.631 o.656 Zustand 34. Ο.229 0,0000 145.
1 1 4.631 o.653 57.18 0.00 -134. -O.976 Ο.1143 147.
2 2 4.372 o.668 48.33 -8.85 261 . 1.000 Ο.1439 155.
2 1 4.631 o.653 62.19 0.00 -148. -1.000 Ο.1469 157.
3 2 4.372 o. 66o 51.53 -5.65 69. 0.I68 o.3o21 167.
3 3 4.114 .0.680 64.24 +2.o5 315. 1.000 Ο.1552 177. ι
3 1 4.631 O.653 69.17 0.00 -155. -1.000 Ο.1469 to
164. 00
4 2 4.372 O.655 53.65 -3.52 -1o7. -of682 Ο.4212 175. 1
4 3 4.114 0. 660 59.95 -2.24 233. 1 .000 0.44I0 188.
4 4 3.856 O.693 73.5ο +4.33 379. 1.000 0.I688 2oo.
4 1 4.631 O.653 76.35 0.00 -156. -1.000 Ο.1469 165.
5 2 4.372 O.653 54.o2 -3.15 -164. -1.000 Ο.4582 176. I
5 3 4.114 O.648 57.31 -4.88 1o2. Ο.599 Ο.5992 191.
5 4 3.856 O.658 74.13 +4.97 256. 1 .000 Ο.4688 2o7.
5 5 3.6o6 o.7o4 78.96 +2.61 433. 1 .000 o.18o9 222.
5 1 4.631 O.653 82.59 0.00 -154. -1.000 Ο.1469 163. I
6 2 4.372 O.653 53.56 -3.61 -163. -1.000 Ο.4582 175. iv>
6 3 4.114 O.644 56.83 -5.36 43. 0.291 Ο.6364 19o. CD
6 4 3.856 O.638 72.25 +3.o9 1o4. Ο.597 Ο.6256 2o8. 4>>
6 5 3.6o6 O.655 78.56 +2.22 27o. 1.000 Ο.4956 226. cn
6 6 3.372 O.714 84.24 + 1.65 48o. 1.000 Ο.1935 244. 4>-
61 88.61 0.00 CO
ro
VO
I
σ> ■— σ ro to «ο
Kopfende U)
O
I
Zustand Mittlerer Wandungs- U/min U/min Gesamt Zieh Streck Austritts- ro
am Walz am Walz Rohraußen dicke Differenz leistung faktor bzw. geschwin cn
gerüst gerüst durchmes (Zoll bzw. gegenüber in HP bzw. Reck digkeit in cn
Nr. Nr. ser (Zoll 25,4 mm) dem sta 1,o14 PS faktor ft/min bzw. co
bzw. tionären o.3o5 m/min
25,4 mm) Zustand
7 1 4.631 o.653 53.11 -4.o7 -153. -1.000 Ο.1469 162.
7 2 4.372 o.653 56.34 -5.85 -161. -1.000 Ο.4582 173.
7 3 4.114 o.644 71.63 +2.47 42. Ο.291 Ο.6364 188.
7 4 3.856 o.633 77.38 + 1 .o3 68. Ο.436 0.65oo 2o6.
7 5 3.6o6 o.627 83.36 +o.77 89. Ο.495 Ο.6413 227.
7 6 3.372 o.649 9O.21 + 1 .60 279. 1 .000 Ο.5227 248.
7 7 3.153 o.722 95.5ο 0.00 532. 1.000 o.2o65 268.
8 1 4.631 o.653 52.69 -4.48 -152. -1.000 Ο.1469 161. I
8 2 4.372 o.653 55.91 -6.28 t16o. -1.000 Ο.4582 172. to
8 3 4.114 0.644 71.o8 + 1 .91 42. 0.291 Ο.6364 187. *°
8 4 3.856 o.633 76.78 +Ο.43 67. Ο.436 0.65oo 2o5. I
8 5 3.6o6 o.621 82.48 το. 11 74. Ο.431 0.65oo 225.
8 6 3.372 o.614 88.83 +Ο.22 78. Ο.413 o.65o1 248.
8 7 3.153 o.64o 96.93 + 1 .43 279. Ο.96Ο Ο.5448 272.
8 8 2.949 o.727 1o3.25 0.00 586. 1 .000 Ο.2198 296.
Beispiel II-B
Im Beispiel H-B beinhalten die angegebenen Daten das Walz- bzw. Rollschema für das rückwärtige bzw. Schwanzende desselben Rohres wie bei dem Beispiel H-A. Es handelt sich somit um ein Walzen bzw. Rollen eines dickwandigen Rohrs mit einem maximalen Streckbzw. Reckfaktor von ο,65.
Im Fall von Beispiel II-B gibt es wie im Fall von Beispiel I-B drei Walzgerüste, die in jedem Moment mit einer von der stationären Drehzahl abweichenden Drehzahl auf das rückwärtige bzw. Schwanzende des Rohrs einwirken. Hierbei handelt es sich um eine fortschreitende Folge von Walzgerüsten, zu der anfänglich die Walzgerüste 2-4 und schließlich die Walzgerüste 8-1o gehören. In allen Fällen wird das am weitesten stromaufwärts gelegene Walzgerüst so angetrieben, daß eine maximale Bremsung bzw. Hemmung auf das Rohr ausübt. Bei dem dickwandigeren Rohr wird der maximale Streck- bzw. Reckfaktor in zumindest einem Walzgerüst in jeder Phase des Walzverlaufs schnell angenähert. Dementsprechend sind in jedem Fall des Walzschemas aus Beispiel H-B zwei der Walzgerüste so angetrieben, daß der erwünschte Kräfteausgleich und eine Begrenzung des Streck- bzw. Reckfaktors erfolgen, statt daß eine maximale Zieh- oder Bremswirksamkeit gebildet wird.
Die Beispiele H-A und H-B bilden die Basis für die schematischer und graphischen Darstellungen von Figuren 1-22, wie es aus einem sorgfältigen/Vergleich der Darstellungen mit den tabellarischen Daten ersichtlich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet eine optimierte Basis zum Steuern der drehzahlvariablen Walzgerüste eines Reckreduzierwalzwerks mit dem Ziel, die Endverluste an den rückwärtigen und kopfseitigen Endabschnitten zu verringern. Insbesondere bei nahtlosem Rohr, das notwendxgerweise in begrenzter bzw. endlicher Länge hergestellt wird, kann die Reduzierung der Endabfall-Prozentsätze zu bedeutenden Einsparungen in den gesamten Produktionsvorgängen eines Rohrherstellers führen.
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Hinteres Zustand Mittlerer Wandungs Beispiel H-B U/min Gesamt Zieh » __ Streck Austritts- U) 249.
bzw. am Walz Rohraußen dicke U/min Differenz leistung faktor o.69o bzw. geschwin I 226.
Schwanz- gerüst durchmes (Zoll bzw. gegenüber in HP bzw -o.656 Reck digkeit in 2o6.
ende am Nr. ser (Zoll 25,4 mm) dem sta 1,o14 PS -1.ooo faktor ft/min bzw.'
Walzge bzw. tionären __ o,3o5 m/min
rüst Nr. 25,4 mm) Zustand o.662 273.
2 5 3.6o6 o.643 __ __ -o.436 __ __ 248.
2 4 3.856 o.648 82.59 2.11 133. -1.ooo 0.6I6I 2o7. 226.
2 3 4.114 o.655 78.46 -4.97 -1o2. Ο.5287 189.
2 2 4.372 o.664 64.2ο -5.24 -2o1 . o.2o16 175. 3oo. ^
3 6 3.372 o.634 56.95 __ o.627 __ __ 273. Jr
„J 3 5 3.6o6 o.638 88.61 1.19 146. -o.232 0.6I68 227. 248. %l
O 3 4 3.856 o.65o 83.78 -5.31 -63. -1.ooo Ο.547Ο 2o6. cn
co 3 3 4.114 o.674 71.o4 -8.2o -223. Ο.2177 19o. 4-*·
CO
OO 6Ο.96
NJ 4 7 3.153 o.624 o.6o9
CD 4 6 3.372 o.627 95.5ο 1.15 157. -o.o55 Ο.6174
**·» 4 5 3.6o6 o.642 89.76 -4.24 -2o. -1.ooo Ο.5672
CsJ 4 4 3.856 o.683 78.34 -1ο.66 -244. __ Ο.2345
CO 65.69 o.629
co 5 8 2.949 o.615 0.088
5 7 3.153 o.616 1o3.25 1.o7 175. -1.000 Ο.6156
5 6 3.372 o.633 96.57 -2.72 22. Ο.5889
5 5 3.6o6 o.691 85.89 -11.48 -266. Ο.2515
6 9 2.758 o. 6o6 71 .1o __ __ __
6 8 2.949 o.6o4 111.81 1.o2 2o9. o.6o67
6 7 3.153 o.622 1o4.27 -1.72 61. o.6o75
6 6 3.372 o.698 93.78 -11.47 -283. Ο.2648
77.15
U)
IO
I
Hinteres ι Zustand Mittlerer Wandungs- U/min 14 U/min Gesamt Zieh .692 Streck Austritts- bzw. I
bzw. co am Walz Rohraußen dicke 9o Differenz leistung faktor .226 bzw. geschwin o,3o5 m/min co
Schwanz LO
I
gerüst durchmes (Zoll bzw. 26 gegenüber in HP bzw. .OOO Reck digkeit in to
I
I
1
ende am Nr. ser (Zoll 25,4 mm) 83 dem sta 1 ,o14 PS faktor ft/min _._ ro
Walzge bzw. 72 tionären .825 331. CD
rüst Nr. 25,4 mm) 39 Zustand .362 3oo.
7 1o 2.595 o. 6oo 12o. 36 _— __ _ .OOO __ 271 . cn
7 9 2.758 o.594 112. 11 1.o9 27o. O o.5871 __ CO
7 δ 2.949 o.6o9 1o2. -o. 99 1o3. O o.6274 36o.
7 7 3.153 o.7o2 83. -11.67 -297. -1 o.2784 33o.
8 11 2.492 o.598 125. _ 298.
6 1o 2.595 o.585 121. 1.25 335. O o.5551
8 9 2.758 o.595 111. -o.45 146. O o.6486
8 δ 2.949 o.7o4 91. -12.14 -3o6. -1 o.2923
Grundsätzlich beinhaltet das erfindungsgemäße Verfahren die drehzahlvariable Steuerung einer vorbestimmten Anzahl von Walzgerüsten (gegebenenfalls von allen) in der Weise, daß dann, wenn der kopfseitige oder rückwärtige Endabschnitt des Rohrs durch den Abschnitt des Walzwerks gelangt, verschiedene Walzgerüste unter Berücksichtigung bedeutender Grenzbedingungen beschleunigt und/oder abgebremst werden, um die Wirksamkeit des Walzvorgangs auf die Endabschnitte des Rohrs zu vergrößern. Obwohl sich die spezifischen Vorgänge für das Kopfenden- und Schwanzendenwalzen unterscheiden, und zwar wegen fundamentaler Unterschiede in der Beziehung des Rohrs zum Walzwerk an den verschiedenen Enden, sind die Grenzfaktoren allgemein in beiden Fällen anwendbar. Beispielsweise gilt für den Fall der Kopfendenwalζfolge, bei dem mehr als zwei der steuerbaren Walzgerüste mit dem Rohr in Eingriff stehen, daß zumindest die am weitesten stromaufwärts und stromabwärts gelegenen Walzgerüste mit maximalem Krafteinfluß arbeiten, und zwar einerseits bremsend bzw. hemmend und andererseits ziehend. Im Fall des rückwärtigen bzw. Schwanzendenabschnitts arbeitet in typischer Weise nur das stromaufwärts gelegene Walzgerüst mit maximalem Krafteinfluß (bremsend), da die gesamte Serie der stromabwärts gelegenen Walzgerüste auf das Rohr einwirkt und da ihr kombinierter Einfluß am rückwärtigen Endabschnitt während der Schwanzendenwalzfolge empfunden wird.
Bei beiden Kopfenden- und Schwanzenden-Walzvorgängen gilt dann, wenn mehr als zwei steuerbare Walzgerüste mit dem Rohr in Eingriff stehen, daß zumindest eines der Walzgerüste mit einem kleineren als dem maximalen Krafteinfluß bei einer Drehzahl betrieben wird, die so berechnet ist, daß die auf das Rohr einwirkenden Zieh- und Bremskräfte ausgeglichen werden. Wenn ein Grenzzustand bzw. eine Grenzbedingung erreicht ist, werden mehrere als nur ein Walzgerüst so gesteuert, daß ein Ausgleich der Zieh- und Bremskräfte erreicht wird, während gleichzeitig das Verfahren innerhalb der Grenzbedingung gehalten wird. In den meisten Fällen, insbesondere im Zusammenhang mit den Kopfenden-Walζvorgangen, ist die Grenzbedingung der maximale Streck- bzw. Reckfaktor, der für die besonderen metallurgischen und physikalischen Eigenschaften des behandel-
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ten Rohrs festgelegt wurde. Bei Kopfendenwalzplänen ist es möglich, daß nur ein einziges Walzgerüst für ein Ausgleichen der Kräfte gesteuert wird, solange keine Annäherung an den maximalen Streck- bzw. Reckfaktor erfolgt; und die anderen drehzahlgesteuerten Walzgerüste können so betrieben werden, daß sie einen maximalen Krafteinfluß entweder ziehender oder bremsender bzw. hemmender Art ausüben. Bei einer Annäherung an die Streck- bzw. Reckfaktorgrenzen werden zwei oder mehrere angrenzende drehzahlvariable Walzgerüste gesteuert, um eine Verteilung der Kräfte sowie einen Ausgleich der Zieh- und Brems- bzw. Hemmkräfte zu bewirken, und zwar ohne Auftreten von übermäßigen Zieh- oder Bremsvorgängen, ausgedrückt als Streck- bzw. Reckfaktor, an irgendeiner Stelle. Bei Walzvorgängen des hinteren Endes können minimale Wandungsdicken ohne Annäherung an die Streck- bzw. Reckfaktorgrenzen erreicht werden, und in diesem Fall wird die Wandungsdicke selbst zu einer Grenzbedingung. Weitere der aktiven drehzahlvariablen Walzgerüste werden bei einer kleineren als der maximalen Kraftwirksamkeit gesteuert, so daß der Grenzzustand nicht überschritten wird.
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Leerseite

Claims (12)

  1. Patentansprüche
    λ.j Verfahren zum Reckreduzierwalzen von rohrförmigen^ Gut begrenzter Länge in einem Mehrfachgerüst-Walzwerk, bei dem zumindest eine Vielzahl von Walzgerüsten am stromaufwärts gelegenen Ende des Walzwerks drehzahlvariabel ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzgerüste während des Walzens von mittleren Bereichen des längenbegrenzten Rohrgebildes mit vorbestimmten Dauerzustands- bzw. stationärer- Drehzahlen und die stromaufwärts gelegene Vielzahl von Walzgerüsten während des Walzens von zumindest einem Endbereich des Rohrgebildes drehzahlvariabel, gesteuert betrieben werden, wobei ein oder mehrere stromaufwärts gelegene Walzgerüste langsamer als mit der stationären Drehzahl angetrieben werden, um auf das Rohrgebilde unter Vermeidung eines bedeutenden Rutschens eine maximale Hemmkraft auszuüben, wobei ferner ein oder mehrere stromabwärts gelegene Walzgerüste schneller als mit der stationären Drehzahl angetrieben werden, um auf das Rohrgebilde unter Vermeidung eines bedeutenden Rutschens eine Zugkraft auszuüben, und wobei erforderlichenfalls ein oder mehrere mittlere Walzgerüste mit gesteuerten Drehzahlen, die kleiner als die stationären Drehzahlen sind, betrieben werden, um den Streck- bzw. Reckfaktor des Rohrgebildes in dem unmittelbaren Bereich der mittleren Walzgerüste unter einem vorbestimmten Maximum zu halten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Walzens des Kopfendenbereiches der Rohrlänge ein oder mehrere stromabwärts gelegene Walzgerüste zum Ausüben einer maximalen Ziehkraft auf das Rohrgebilde betrieben werden und ein oder mehrere mittlere Walzgerüste mit Drehzahlen angetrieben werden, um einen weitgehenden Ausgleich der Ziehkräfte an entgegengesetzten Seiten zu erreichen.
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  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest während Verfahrensabschnitten eine ausreichende Vielzahl von mittleren Walzgerüsten mit entsprechenden Drehzahlen betrieben wird, um ein Kraftgleichgewicht bei einem Pegel zu erreichen, bei dem der Streck- bzw. Reckfaktor des Rohrs an jedem mittleren Walzgerüst unter einem vorbestimmten maximalen Pegel gehalten wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, insbesondere nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Durchlaufen des Kopfendes durch das erste drehzahlgesteuerte Walzgerüst damit begonnen wird, dieses bei einer Drehzahl unterhalb der stationären Drehzahl zu betreiben, daß nach Durchlaufen des Kopfendes durch sukzessiv nachfolgende drehzahlgesteuerte Walzgerüste diese anfänglich sukzessive mit Drehzahlen betrieben werden, die größer als die stationäre Drehzahl sind, wonach die sukzessiven Walzgerüstdrehzahlen entsprechend einer Steuerung zu den stationären Drehzahlen verändert werden, daß ferner die drehzahlvariablen Walzgerüste entsprechend gesteuert werden, so daß während zumindest eines Teils der Kopfendenwalzfolge durch zumindest ein stromaufwärts gelegenes Walzgerüst eine maximale Halte- bzw- Hemm- bzw. Bremskraft und durch zumindest ein stromabwärts gelegenes Walzgerüst eine maximale Ziehkraft ausgeübt werden, und daß zumindest ein mittleres Walzgerüst zwischen den stromaufwärts sowie stromabwärts gelegenen Walzgerüsten entsprechend der Herstellung eines weitgehenden Gleichgewichts der an entgegengesetzten Seiten wirkenden Ziehkräfte gesteuert wird, während der Streck- bzw. Reckfaktor der Rohrwandung unter einem vorbestimmten Maximum gehalten wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzgerüste normalerweise bei vorbestimmten stationären Drehzahlen betrieben werden, daß das erste drehzahlvariable Walzgerüst nach dem Durchlaufen des Kopfendes des Rohrs von der stationären Drehzahl abgebremst und danach in gesteuerter Weise auf die stationäre Drehzahl beschleunigt wird
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    und daß zumindest bestimmte der stromabwärts gelegenen drehzahlvariablen Walzgerüste bei einem Hindurchlaufen des Kopfen des anfänglich beschleunigt und nachfolgend zum Walzen des Rohrhauptteils abgebremst werden.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite drehzahlvariable Walzgerüst bei einem Hindurchlaufen des Kopfendes anfänglich von der stationären Drehzahl ausgehend beschleunigt und dann bei Hindurchlaufen des Kopfendes durch das nächste Walzgerüst unter die stationäre Drehzahl abgebremst wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Eintreten des rückwärtigen Endabschnitts in die stromaufwärts gelegenen Walzgerüste anfänglich bestimmte derselben sukzessive gegenüber den stationären Drehzahlen beschleunigt werden, während stromaufwärts gelegene Walzgerüste abgebremst werden, und daß danach die beschleunigten Walzgerüste abgebremst werden, wenn aufeinanderfolgende stromabwärts gelegene Walzgerüste beschleunigt werden, und daß das zu irgendeiner Zeit auf das rückwärtige Ende des Rohrabschnitts einwirkende Walzgerüst entsprechend gesteuert wird, um eine maximale Bremskraft auf das Rohr auszuüben, und zwar ohne bedeutende Rutscherscheinung.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, insbesondere nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zeiten, in denen der Kopfabschnitt gleichzeitig von drei oder mehr Walzge-■rüsten erfaßt wird, ein oder mehrere mittlere Walzgerüste bei Drehzahlen betrieben werden, die zum Erreichen eines weitgehenden Gleichgewichts der Ziehkräfte an entgegengesetzten Seiten eines jeden solchen mittleren Walzgerüsts wirksam sind.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein vorbestimmter maximaler Streck- bzw. Reckfaktor für einen gegebe-
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    nen Rohrabschnitt vorliegt und daß die Anzahl von mittleren
    Walzgerüsten zwischen den Walzgerüsten maximaler Ziehkraft unc maximaler Hemmung ausreicht, um zu verhindern, daß der maximale Streck- bzw. Reckfaktor in irgendeinem Bereich bedeutend
    überschritten wird.
  10. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, insbesondere nach Anspruch 8f dadurch gekennzeichnet, daß dann, wenn das Kopfende von zwei oder mehr solchen Walzgerüsten erfaßt wird, zumindest ein stromaufwärts gelegenes Walzgerüst und zumindest ein stromabwärts gelegenes Walzgerüst dazu veranlaßt werden,
    ohne bedeutendes Rutschen auf das Kopfende maximale Bremsbzw. Hemm- und maximale Zieheinflüsse auszuüben, daß dann,
    wenn das Kopfende von drei oder mehr Walzgerüsten erfaßt wird, zumindest ein mittleres Walzgerüst dazu veranlaßt wird, einen kleineren als den maximalen Krafteinfluß und in einer Richtung zum Erreichen eines weitgehenden Ausgleichs der auf das
    Kopfende einwirkenden Zieh- und Bremskräfte auszuüben, und
    daß dann, wenn das Kopfende von vier oder mehr Walzgerüsten
    erfaßt wird, mehrere als nur ein solches Walzgerüst dazu veranlaßt werden, einen kleineren als den maximalen Krafteinfluß immer dann auszuüben, wenn der Streck- bzw. Reckfaktor an
    einem mittleren Walzgerüst ein vorbestimmtes Maximum zu übersteigen neigt.
  11. 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1o, insbesondere nacl Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere drehzahlvariable Walzgerüste, die sich stromabwärts von dem zu irgendeiner Zeit auf das rückwärtige Ende des Rohrabschnitts
    einwirkenden Walzgerüst befinden, entsprechend gesteuert werden, um entweder einen maximalen Ziehkrafteinfluß oder einen kleineren Krafteinfluß zum Vermeiden einer Überschreitung
    eines vorbestimmten Streck- bzw. Reckfaktors oder einen noch kleineren Krafteinfluß auszuüben, um ein Reduzieren der Wandungsdicke unter das für die Walzgerüststelle geplante Minimum zu vermeiden.
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  12. 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von Walzgerüsten drehzahlbariabel steuerbar ist, daß eine kleinere Vielzahl von zumindest drei solchen Walzgerüsten entsprechend gesteuert wird, um auf den rückwärtigen Endabschnitt in jedem Moment mit von der stationären Drehzahl abweichenden Drehzahlen einzuwirken, daß die kleinere Vielzahl von Walzgerüsten einer progressiven Änderung unterliegt, wenn der rückwärtige Endabschnitt durch die Vielzahl von Walzgerüsten fortschreitet, wodurch sich die aktiv wirkende kleinere Vielzahl mit dem rückwärtigen Endabschnitt bewegt.
    709826/0239
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