DE26451C - Vorrichtungen an elektrischen Generatoren zur Regulirung des Stromes - Google Patents
Vorrichtungen an elektrischen Generatoren zur Regulirung des StromesInfo
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K23/00—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors
- H02K23/02—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors characterised by arrangement for exciting
- H02K23/18—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors characterised by arrangement for exciting having displaceable main or auxiliary brushes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. August 1882 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf einen automatischen Regulator, d. h. auf eine Vorrichtung
zur Regulirung des Stromes bei elektrischen Generatoren, um die Stellung der Commutatorbürsten
auf dem Commutator so justiren zu können, dafs eine gleichmäfsige Stromstärke
trotz etwaiger Aenderungen im Widerstände der vom Generator gespeisten Stromleitung
erhalten bleibt. Man kann also bei Anwendung eines solchen Generators, der eine Anzahl von
30 Lichtbogenlampen versorgt, eine, mehrere oder alle Lampen ohne weitere Mafsnahmen
und ohne Verlust an elektrischer Kraft aus der Stromleitung ausschalten.
Der automatische Regulator kann auf zweierlei verschiedene Art und AVeise angewendet werden.
Bei der einen Anwendungsmethode, die als »einseitige« Regulirung bezeichnet werden
mag, reducirt man die elektromotorische Kraft des Generators, indem man die sämmtlichen
Commutatorbürsten auf dem Commutator in der Rotationsrichtung der Armatur verschiebt.
Bei der zweiten Methode, der »doppelseitigen« Regulirung, erzielt man dasselbe Resultat, indem
man ein Paar einander diametral gegenüberliegende Bürsten nach vorn und das andere
Paar entgegengesetzt zur Rotationsrichtung der Armatur bewegt; das letztere Paar bewegt sich
dabei etwa viermal so rasch, wie das erstere.
Jede .dieser beiden Methoden hat ihre besonderen Vortheile..
An der Maschine ist der Regulirungsmagnet zur Justirung der Stellung der Commutatorbürsten
angebracht. Die beste Form desselben ist in Fig. 1 dargestellt, in der er aus einem
U-förmigeh eisernen Rahmen UU besteht, an dessen mittlerer Biegung eine Eisenstange mit
äufserer Drahtspule, durch welche der erzeugte Strom hindurchgeht, angebracht ist. Der Pol g
dieser Stange hat die Form eines Paraboloids; eine bewegliche Armatur A2 hängt an einem Zapfen/
zwischen den Füfsen des Rahmens. Die Enden der Armatur werden dicht an den Rahmen gebracht
und behalten bei ihrer Bewegung dieselbe Entfernung bei, indem die Theile entsprechend
geformt sind. Die Armatur A2 ist mit einer Oeffhung mit abgerundeten Rändern
versehen, deren Durchmesser etwas gröfser ist als der gröfste Durchmesser des Poles g des
Magnetes R. Dieser Pol g ist so geformt und justirt, d'afs er auf die Armatur in jeder Stellung
der letzteren die gleiche Anziehungskraft ausübt, wenn ein permanenter Strom durch die
Spirale R geht. Der von der Armatur A2 nach
aufsen reichende Arm / dient dazu, die Bewegung der Armatur zu vergröfsern und dieselbe
auf die Commutatorbürsten zu übertragen. Ein Bremskasten ist bei _Z?2 angebracht, um irgend
welche plötzlichen Bewegungen der Armatur A2 zu verhindern. Ein Gegengewicht W, dessen
Schwere und Stellung justirt werden kann, hängt an dem Hebel I2, um jeden etwaigen
Ueberschufs in der Anziehungskraft des Magnetes R aufzuheben.
Die Commutatorbürsten am Commutator und der Regulirmagnet zum Controliren des Stromes
können auf zweierlei Weise angebracht werden, und in jedem Falle können sämmtliche oder
einige Lampen aus der Leitung ausgeschaltet werden, ohne dafs die Bewegungsgeschwindigkeit
des Generators dadurch geändert würde oder Widerstände eingeschaltet zu werden brauchten,
da eine einfache Bewegung der Commutatorbürsten den constanten Strom gleichmäfsig erhält
oder, mit anderen Worten, die elektromotorische Kraft dem veränderten Widerstand
der Leitung anpafst.
Von diesen beiden Fällen sei der erste die »einseitige« und der zweite die »doppelseitige«
Regulirung genannt, wegen der Richtung, in der die Commutatorbürsten in jedem der beiden
Fälle bewegt werden.
In Fig. 3 ist die Stellung der Commutatorbürsten bei der einseitigen Regulirung gezeigt,
indem der Hebel oder Arm LL die Bürsten C1C*
nach der einen und die Bürsten c3 und cl nach
der anderen Seite hin bewegt. Die Entfernung zwischen cl und r2 und zwischen c3 und cl beträgt
ungefähr 350. Diese Entfernung wechselt
mit den entsprechenden Verhältnissen der Maschine und ist gröfser, wenn die magnetische
Kraft der letzteren entsprechend gering, und kleiner, wenn jene Kraft sehr grofs ist. Dies
läfst sich durch Versuche in jedem einzelnen Fall leicht feststellen. Angenommen, es wären
die Commutatorbürsten so eingestellt, dafs die höchste elektromotorische Kraft erzielt wird,
und es sollte diese Kraft so reducirt werden, dafs der Generator sich einem geringeren,
äufseren Widerstand anpafst, so braucht man die Commutatorbürsten nur »einseitig« nach der
durch die Pfeile angedeuteten Rotationsrichtung hin zu verstellen. Dies kann von Hand geschehen,
doch ist es besser, wenn es selbstthätig durch den Regulirmagnet besorgt wird, dessen Arm / mit den Bürstenhaltern verkuppelt
ist. In diesem Falle beruht die Justirung auf einer in den Armaturspulen stattfindenden Differentialwirkimg,
welche durch das Hervorrufen von elektromotorischen Gegenkräften in einem Theil ι des Systems entsteht. Die von dem
Generator verbrauchte Kraft verringert sich ungefähr im Verhältnifs zu den aus der Leitung
entfernten Widerständen.
Die Theorie dieser Wirkung ist mit Sorgfalt durchstudirt worden; das Armaturspulensystem
bietet die scheinbare Anomalie eines beweglichen neutralen Punktes, dessen Lage durch
die Stellung, welche die Commutatorbürsten erhalten, controlirt wird. Eine eingehende Besprechung
dieser Theorie würde hier nicht am Platze sein.
Die »doppelseitige« Regulirung ist durch Fig. 4 erläutert. Die positiven Bürsten c1 c2 oder
negativen cz c4 sitzen an verschiedenen Haltern
und sind bei der Stellung, welche der höchsten elektromotorischen Kraft entspricht, um 6o°
von einander entfernt; um diese Kraft dem Wechsel der Widerstände in der Leitung entsprechend
zu reduciren, wird jener Winkel durch Rückwärtsschieben der Bürsten c* und cs
und durch gleichzeitiges Voranschieben der Bürsten c1 und cl allmälig vergröfsert, wobei
sich letztgenannte Bürsten nur '/3 bis '/4 so
rasch wie c2 und c3 bewegen. Die Hebelverbindungen
q η q können zur Erreichung dieses Zweckes verschieden sein; eine zweckmäfsige
Verbindung ist in Fig. 4 veranschaulicht. Der Regulirarm / ist so angebracht, dafs er die beschriebenen
Bewegungen ertheilt; es ist natürlich wesentlich, dafs die Bürsten im Anfang den
Stellungen entsprechend justirt werden, in denen nur ein kleiner oder gar kein Funke entsteht.
Diese Stellungen sind nach den bekannten elektrischen Gesetzen leicht zu bestimmen; gewöhnlich
wird der Contact der Segmente mit der vorderen Bürste eines jeden Paares, z. B. des positiven, aufgehoben, wenn die Armaturspule
beinahe ihren neutralen Punkt, d. h. den Punkt, bei dem der Strom aufhört, erreicht hat.
Soll der Regulator in seiner Justirung äufserst empfindlich sein, so wendet man anstatt die
aus den wechselnden Widerständen in der Stromleitung entspringenden Schwankungen des allgemeinen
Stromes durch Aenderung der Kraft der Regulatorspirale R, Fig. 1, direct wirken
zu lassen, einen aus einem empfindlichen elektromagnetischen Contactunterbrecher und Hersteller
bestehenden Controlirapparat an, um den Zuflufs des Stromes zur Spule R des Regulators
controliren zu können. Dieser Apparat ist in Fig. 5 gezeigt und besteht aüs^ einer
Drahtspule R2, die in die Stromleitung der Maschine und der Lampen eingeschaltet ist und
einen beweglichen, von einer justirbaren Feder J'2 theilweise gehaltenen Eisenkern A2 mrfgiebt.
Durch Heben des Kerns wird der Contact bei t unterbrochen; wenn letzterer hergestellt ist, so
bildet er einen »sMni« oder eine Nebenleitung
von geringem Widerstand um die Regulatorspule R. Um bei den Contacten die Bildung
von Funken zu vermeiden, wird ein entsprechender kurzer Widerstand mittelst der Kohle V
oder dergleichen in der Stromleitung um die Contacte / angebracht. Auch kann eine Kupferröhre
unter der Regulatorspule R liegen, den Eisenkern derselben umgeben und so eine geschlossene
Leitung um denselben bilden. Die an den Contactstellen als Funke ausströmende Kraft wird von der Kupferröhre als unschädlicher
inducirter Strom aufgenommen. Der Widerstand der Spule R sollte nicht' mehr als
Ά bis ya Ohm betragen. Die Feder /2 ist
so justirt, dafs die geringste Zunahme des Stromes über seine normale Kraft hinaus die
Contacte t aufhebt und eine Abnahme dieselben schliefst. Jede dieser Functionen wird
von einer Bewegung der von dem Regulator R beherrschten Commulatorbürsten begleitet sein,
und zwar erfolgt diese Bewegung in einer den stattgefundenen Wechsel aufhebenden Richtung.
In der Praxis wird an den Contacten ein permanentes Vibriren stattfinden, wodurch der Regulator
in seiner gehörigen Lage gehalten und
eine Justirung für alle wesentlichen Schwankungen in der Stromstärke stattfinden wird.
Die den Commutatorbürsten durch die stattfindenden Ausgleichungen verliehenen bezüglichen
Stellungen sind in Fig. 6 und 7 dargestellt; die vollen Linien, welche die Bürsten cx
c2 cs cA, Fig. 6, bezeichnen, veranschaulichen
die in Fig. 3 angegebene entsprechende Stellung, während die punktirten Linien die aus
dem Fortfall fast aller äufseren Widerstände während der »einseitigen« Regulirung resultirende
Stellung angeben.
Die beiden Sätze Commutatorbürsten sind, wie in Fig. 3 veranschaulicht, auch in Fig. 6
als auf dem sich um die Achse des Commutators drehenden Hebel oder Arm L L montirt
zu denken, und es mufs demnach jedes Paar an der Bewegung des anderen Paares theilnehmen.
Dieselben Bedingungen für die »doppelseitige« Regulirung sind in ähnlicher Weise in Fig. 7
bezeichnet.
Wechsel in der Geschwindigkeit und dem Widerstände werden innerhalb gewisser Grenzen
durch die vom Regulatorarm / selbsttätig verliehene
Bewegung ausgeglichen, und Generatoren nach dieser Erfindung können in der Praxis
erfolgreich angewendet werden, selbst wenn die Betriebsschnelligkeit Schwankungen von 30 bis
40 pCt. aufweist.
Bei vorliegendem Regulirsystem in allen seinen Formen kann nie die Gefahr einer Beschädigung
irgend eines Theiles des Apparates eintreten, auch wenn sich eine kurze Leitung bilden
sollte, da selbst dann nicht mehr als ein normaler Strom weitergeleitet wird. Auch können .
irgend welche Lampen aus der Stromleitung ausgeschaltet werden, ohne dafs auf den Generator
Obacht gegeben zu werden braucht, während gleichzeitig eine Ersparnifs an Pferdekraft
und Kohle statthat, die ungefähr mit der Anzahl der ausgelöschten Lampen im gleichen
Verhältnifs stehen. \ :
Claims (3)
1. Das Verfahren zur Regulirung elektrischer Ströme, darin bestehend, dafs ein Paar
Commutatorbürsten rückwärts, d. h. in einer der Rotationsrichtung des Commutators entgegengesetzten
Richtung, und ein anderes Paar mit etwa 1J3 oder ]/4 der Geschwindigkeit
an dem aus drei Segmenten bestehenden Commutator vorwärts bewegt werden.
2. Der aus dem Rahmen UU bestehende Regulirmagnet,
welcher mit dem paraboloidförmigen Pol g und der beweglichen, zwischen
den Füfsen'des Rahmens aufgehängten Armatur Jp versehen ist, wobei der Pol g so zu
der mit einer seinem Durehmesser entprechend grofs construirten Oeffhung versehenen Arma-
• tür Ä1 angeordnet ist, dafs er bei Anwendung
eines constanten elektrischen Stromes stets die gleiche Anziehungskraft auf A^ bei
jeder Stellung der letzteren ausübt.
3. Die Combination des beschriebenen Regulirmagnetes R mit den beweglichen Commutatorbürsten,
um die letzteren entweder auf die beschriebene »einseitige« oder auf die »doppelseitige« Regulirungsweise zu justiren.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE26451C true DE26451C (de) |
Family
ID=302832
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE26451C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0087190A1 (de) * | 1982-02-18 | 1983-08-31 | Skil Nederland B.V. | Kommutatormotor und verbesserter Bürstenbau für den Gebrauch in tragbaren Werkzeugmaschinen |
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---|---|---|---|---|
EP0087190A1 (de) * | 1982-02-18 | 1983-08-31 | Skil Nederland B.V. | Kommutatormotor und verbesserter Bürstenbau für den Gebrauch in tragbaren Werkzeugmaschinen |
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