DE26449C - Träger für elektrische Glühlichtlampen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21: Elektrische Apparate.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Juli 1883 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Neuerung in der Beleuchtung mit-. telst elektricher Incandescenzlampen beliebigen Systems, und besteht dieselbe in der Anbringung solcher Lampen kleiner Dimensionen an dem oberen Theil eines röhrenförmigen Trägers, der Leuchter genannt werden mag, weil er ganz die Gestalt und das Ansehen eines mit der Kerze versehenen Leuchters darbietet. Dieser Träger ist ferner so eingerichtet, dafs er ein leichtes Aufstecken der eigentlichen Lampe gestattet, 'die Leitungsdrähte dem Auge entzieht und schnell am gewünschten Orte placirt und von demselben entfernt werden kann. Die Erfindung ist also insbesondere für Lustres, Candelaber, Wandleuchter, Fackellichter, Girandolen und ähnliches bestimmt, und bietet den Vortheil, die gewohnten Formen und Disposition solcher Requisiten gänzlich unberührt zu lassen.

Zur Erreichung dieses Zweckes wird insbesondere die auf beiliegender Zeichnung dargestellte Anordnung, die sich durch volle Stabilität der Lampen und Vermeidung jeglicher Unbequemlichkeit bei der Herstellung der elektrischen Contacte auszeichnet.

Der Hauptsache nach besteht die Art der Befestigung elektrischer Glühlichtlampen in der Anwendung eines röhrenförmigen, d. i. cylindrischen und innen hohlen Trägers a, Fig. 1, aus Porcellan, Fayence, Milchglas, Metall oder anderem passenden emaillirten oder · angestrichenen Material, welcher die Form, Färbung und Dimensionirung einer Kerze darbietet. Auf dem oberen Ende dieses Trägers α ist die Glühlichtlampe l· von sehr kleiner Dimensionirung in später beschriebener Weise angesetzt. Mit dem unteren Ende sitzt α vermittelst eines Schraubengewindes oder sonstwie in der DüUe C; z. B. < eines Candelaberarmes. Oben ist in den, Träger α ein Metallring d eingeschoben, , in welchem sich die Lampe mittelst der ihre Basis umgebenden Zwinge*?, ζ. B. durch einenBajonnetverschlufs, festhält. In ähnlicher Weise ist der Träger α auch am unteren Ende mit einer metallenen Hülse f versehen, welche sich auf eine von der Mitte der Dülle c aufsteigende und mit Schraubengewinde versehene Röhre h aufschrauben läfst.

Ferner besitzt der Täger a an einem beliebigen Punkt seiner Höhe einen inneren Vorsprung k. Gegen diesen stützt sich eine Spiralfeder z, welche das aus nichtleitendem oder isolirtem Material hergestellte Stuck/ trägt. Auf letzterem hält sich die Glühlichtlampe in leicht ersichtlicher Weise unter Wirkung der Feder / mit Contactösen fest, welche an die Endhäkchen der durch / geführten Leitungsdrähte fassen.

Löst man die Befestigung zwischen Lampe b und Träger a, so treibt die Feder i erstere aus letzterem, so dafs eine bequeme Entfernung stattfinden kann.

Der Innenraum von α oberhalb k enthält eine überschüssige Länge von Leitungsdraht g, um der Herausnahme der Lampe und nöthigenfalls auch des Stückes / kein Hindernifs zu bieten.

Für den Fall, dafs es unmöglich wird, die Leitungsdrähte gänzlich den Augen zu entziehen, sind an der Basis des Trägers α noch Oeffnungen m vorgesehen, aus welchen die. Lei-

tungsdrähte heraustreten, um längs der Arme des Candelabers etc. hingeführt zu werden.

Mit vorstehend beschriebener Einrichtung ist die Möglichkeit geboten, denselben Candelaber u. s. w. sowohl für elektrisches als auch Kerzenlicht zu benutzen. Man hat zu diesem Zwecke nur nöthig, nach Abschraubung des Trägers a, die Tragplatte η und Rohre h aus der Dülle c zu entfernen, die damit wieder tauglich zur Aufnahme einer Kerze wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die auf der Zeichnung dargestellte specielle Construction des Trägers, welche ein schnelles Aufstecken oder Abnehmen der Lampe und die Entfernung des Trägers selbst aus der Dülle des betreffenden Candelaberarmes etc. ermöglicht und sich charakterisirt durch:
   a) die Anbringung am oberen Ende eines röhrenförmigen, kerzenähnlich gestalteten, aus Porcellan, Fayence, Metall oder sonst geeigneten und emaillirten oder angestrichenen Materialien hergestellten Trägers a, eines Metallringes d, in welchem sich die Glühlichtlampe mittelst einer ihre Basis umfassenden metallenen Zwinge e durch Bajonnetverschlufs oder auf andere geeignete Weise festhält; -

   b) die Verbindung des unteren Theiles des Trägers α mit einer Hülse f behufs seiner Befestigung an einem in die Dülle eingesetzten hohlen Dorn;

   c) die Anbringung eines ringförmig oder anders gestalteten Vorsprunges k im Innern des Trägers a, welcher einer Feder i als Auflager dient, die einerseits die Lampe zu tragen und in Contact mit den' Leitungsdrähten zu halten hat und andererseits bestimmt ist, die Lampe nach Lösung ihrer Befestigung am Träger von diesem abzuheben;

   d) die Verwendung eines Theiles des Innenraumes vom Träger zur Aufnahme
   überschüssigen Länge von Leitungsdraht
   hufs bequemen und schnellen Abnehm
   bezw. Aufsteckens der Lampe;

   e) die Anbringung seitlicher Löcher m am ^ unteren Theil des Trägers zum Durchlafs ^ der Leitungsdrähte für den Fall, als es unmöglich ist, dieselben gänzlich durch den M Candelaber- etc. Schaft zu führen. ™

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.