DE2644773A1 - Glasfasergegenstaende - Google Patents
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Description
MÜLLER-BOlti, · UEUIEI, · SCEÖN · HERTEL
PATEHTABTWAtTE
DR. WOLFGANG MÜLLER-BORE (PATENTANWALT VON 1927- 1975}
DR. PAUL DEUFEL, DJPL.-CHEM. DR. ALFRED SCHÖN, DJPL.-CHEM.
WERNER HERTEL. DIPL.-PHYS.
S/R 14-126
Rohm and Haas Company, Philadelphia, USA.
Glasfasergegenstände
Glasfasergegenstände
Die Erfindung betrifft gefärbte Glasfasergegenstände, wie Gewebe oder andere Gegenstände, die Glasfasern allein oder mit anderen
Fasern oder Materialien enthalten.
Glasfasergegenstände sind schwierig mit pigmentierten Massen in der Weise zu färben, dass die erhaltene Färbung einem Waschen
(Waschechtheit) widersteht, es sei denn, dass eine Organosilanverbindung in der Färbemasse vorliegt. Derartige Massen enthalten ferner in herkömmlicher Weise ein polymeres Bindemittel, dessen Hauptfunktion darin besteht, die Pigmentteilchen in der Masse zu halten oder miteinander zu verbinden. Die Organosilanadditive
weisen funktionelle Gruppen, wie Epoxy- und Aminogruppen auf, welche mit dem Glas des zu färbenden Gegenstandes reagieren. Das Organosilan "kuppelt" daher die Pigment/Bindemittelmasse an den
Glasfasergegenstand.
(Waschechtheit) widersteht, es sei denn, dass eine Organosilanverbindung in der Färbemasse vorliegt. Derartige Massen enthalten ferner in herkömmlicher Weise ein polymeres Bindemittel, dessen Hauptfunktion darin besteht, die Pigmentteilchen in der Masse zu halten oder miteinander zu verbinden. Die Organosilanadditive
weisen funktionelle Gruppen, wie Epoxy- und Aminogruppen auf, welche mit dem Glas des zu färbenden Gegenstandes reagieren. Das Organosilan "kuppelt" daher die Pigment/Bindemittelmasse an den
Glasfasergegenstand.
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8 JTt)-NCHJBN 8β · SIEBERISTE, i · POSTFACH 600720 · KABEL: MTTEBOPAT · TEL. (0S9) 474005 ■ TEIEX 3-24285
Organosilan-Kupplungsmittel sind teuer und müssen vor der Zugabe zu einem Färbebad verdünnt werden. Bisher ist kein wirksamer
Ersatz für die Silankupplungsmittel bekannt geworden, obwohl
es aus wirtschaftlichen Gründen sowie aus verarbeitungstechnischen Gründen zweckmässig wäre, derartige Kupplungsmittel vollständig
entfallen zu lassen und dennoch eine gute Waschechtheit der gefärbten Glasfasergegenstände zu erzielen.
Es wurde nunmehr gefunden, dass Glasfasergegenstände, die mit einer.bestimmten pigmentierten Färbemasse behandelt worden sind,
wobei das Pigmentbindemittel (ein polymeres Material) die Fähigkeit besitzt, das Pigment mit dem Glasgegenstand zu verkuppeln,
eine gute Waschechtheit aufweisen, ohne dass dabei ein Organosilan-Kupplungsmittel
der Färbemasse zugesetzt werden muss. Das polymere Bindemittel verleiht dem behandelten Gegenstand aufeinander
abgestimmte Eigenschaften und kann beispielsweise dahingehend ausgewählt werden, dass ein weicher Griff des behandelten
Gegenstandes erzielt wird.
Ferner besitzt das polymere Bindemittel den weiteren Vorteil,
dass es im wesentlichen bei tiefen Temperaturen selbsthärtend ist, so dass normalerweise keine getrennte Härtungsstufe erforderlich
ist. Dies bedingt Energieeinsparungen beim erfindungsgemässen
Färben von Glasfasergegenständen im Gegensatz zu einem Färben von Glasfasergegenständen unter Einsatz herkömmlicher
pigmentierter Massen.
Durch die Erfindung wird ein Glasfasergegenstand zur Verfügung
gestellt, mit dem ein Pigment unter Verwendung eines polymeren Bindemittels verbunden worden ist, das aus folgenden Bestandteilen
besteht:
(A) einem Homopolymeren oder Copolymeren eines quaternären Monomeren,
hergestellt durch Umsetzung eines Epihalogenhydrins der Formel:
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— * — #>
XCH0-CHCH0O
2 ι ii
mit einem Äminsalz der Formel:
H2C=C(R)C(O)O-A-N(CH3)2-HY oder
(B) dem Reaktionsprodukt des Homopolymeren oder Copolymeren
des Aminsalzes und des Epihalogenhydrins, worin R für Wasserstoff oder Methyl steht, X Jod, Brom oder Chlor ist,
A eine (C2-Cg)-Alkylengruppe mit wenigstens zwei Kohlenstoffatomen
einer Kette zwischen miteinander verbundenen 0- und N-Atomen ist oder eine Polyoxyäthvlengruppe der Formel
(CH2CH2O) CH2CH2 sein kann,worin χ wenigstens 1 bedeutet,
und Y ein Anion ist.
Die Färbemassen enthalten als wesentliche Bestandteile ein Pigment
und ein polymeres Bindemittel in einer zum Verbinden des Pigments mit dem Glasfasergegenstand wirksamen Menge. Die polymeren Bindemittel
sind Homopolymere und vorzugsweise Copolymere mit einer quaternären Ammoniumgruppe auf der Basis einer monoathylenischen
Unsättigung und einer Epihalogenhydrinumsetzung, Typische Beispiele für derartige polymere Materialien sind die Reaktionsprodukte
von a) einem Wasserstoffsäuresalz von Dimethylaminoäthylmethacrylat
und Epichlorhydrin und b); einem C1-Cg-Alkylacrylat.
Die polymeren Bindemittel, die auf die Glasfasergegenstände erfind
ungsgemäss aufgebracht werden, werden in den US-PS 3 678
und 3 694 393 beschrieben. Daher ist eine ausführlichere Beschreibung der Polymeren nicht erforderlich. Nachfolgend werden die
wesentlichen Eigenschaften der Polymeren zusammengefasst, wobei einige bevorzugte Ausführungsformen hervorgehoben werden.
Die Polymeren der Bindemittel bestehen aus folgenden zwei Gruppen:
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A) Hoinopolymeren und Copolymer en eines quaternären Monomeren,
hergestellt durch. Umsetzung eines Epihalogenhydrins der Formel:
XCH0-CHCH0O
2L 11
mit einem Aminsalz der Formel;
=C(R)C(0)O-A-N(CH3)2·HY und
B) dem Reaktionsprodukt von Homopolymeren oder Copolymeren der
vorstehenden Aminsalze und des Epihalogenhydrins.
In den vorstehenden Formeln bedeutet R Wasserstoff oder Methyl,
X Halogen, wie Jod, Brom oder Chlor, A eine (C2-Cg)-Alkylengruppe
mit wenigstens zwei Kohlenstoffatomen in einer Kette
zwischen miteinander verbundenen Sauerstoff- und- Stickstoffatomen
oder eine Polyoxyäthylengruppe der Formel (CH2CH2O) CH3CH2,
worin χ wenigstens 1 und vorzugsweise 1 bis 11 bedeutet, während
Y ein Anion ist, das die Wasserlöslichkeit des Aminsalzes begünstigt. Typische Beispiele für derartige Anionen sind die Halogenionen
von Halogensäuren, wie Chlor, oder das Anion irgendeiner anderen Säure, beispielsweise Nitrat, Phosphat, saures Phosphat,
Sulfat, Bisulfat, Methylsulfat, Carboxylat, SuIfonat, SuIfanat,
Acetat, Formiat, Oxalat, Acrylat oder οί-Methacryloxyacetat.
Vorzugsweise ist Y"das Anion einer Säure mit einer Ionisationskonstante (pK ) von 5,0 oder weniger, d.h. einer solchen Dissozia-
- -5
tion, dass die Wasserstoffionenkonzentration wenigstens 10 beträgt.
Die Cppolymeren der quaternären Monomeren der Gruppe A oder die
Copolymeren der Aminsalze, die mit einem Epihailogenhydrin unter
Bildung der Copolymeren der Gruppe B umgesetzt werden, werden durch Umsetzung von wenigstens einem anderen Ct/ß-monoäthylenisch.
ungesättigten Monomeren, insbesondere den Estern von Acrylsäure
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oder Methacrylsäure, rait (C.-C.g)-Alkoholen, Acrylnitril, Methacrylnitril,
Acrylamid, Methacrylamid, N-Methylolacrylamid, N-Monoalkyl-
und N-Dialkylacrylamiden sowie -methacrylamiden und
anderen Monomeren, wie sie in den angegebenen US-PS beschrieben werden, hergestellt.
Vorzugsweise besteht das Bindemittel aus einem Copolymeren, das die guaternären Einheiten und Einheiten von wenigstens einem
(C.-Cg)-Alkylester von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure enthält,
insbesondere handelt es sich um ein Copolymeres, das durch Umsetzung von (a) einem wasserstoffsauren Salz von Dimethylaminoäthylmethacrylat
und Epichlorhydrin und (b) einem (C1-C4)-Alkylacrylat
hergestellt worden ist. Insbesondere besteht das Alkylacrylat
aus Äthylacrylat.
Das Bxndemittelcopolymere kann 1 bis 90 Gewichts-% der quaternären
Einheiten und 99 bis 10 Gewichts-% Einheiten wenigstens eines anderen Monomeren, insbesondere wenigstens eines Alkylacrylatsr
enthalten. Insbesondere enthält das Copolymere 92 bis 97 Gewichts-% Einheiten eines oder mehrerer anderer Monomerer,
wie sie vorstehend erwähnt worden sind.
Im Hinblick auf die Pigmentbindeeigenschaften sowie die Fähigkeit,
das Pigment mit dem Glasfasergegenstand zu verkuppeln, sind die Mengen an polymerem Bindemittel in der Färbemasse sowie
die Mengen des polymeren Bindemittels, das auf den Glasfasergegenstand aufgebracht worden ist, nicht kritisch. Es kann
sich um jede Menge handeln, die diese Ergebnisse bewirkt, wobei dennoch eine Verträglichkeit mit den anderen Bestandteilen der
Masse, wie Weichmachern, Eintrübungsmitteln und Katalysatoren, besteht. Für diese Zwecke kann daher das polymere Bindemittel ungefähr
0,1 bis ungefähr 20 Gewichts-% oder mehr der Färbemasse
ausmachen. Es existiert jedoch eine praktische Grenze, wenn der Glasfasergegenstand eine Ware ist, die als Dekorationsware in
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- g - 9
Wohnhäusern oder Büros verwendet wird, beispielsweise ein Dekorationsstoff.
Diese Grenze wird durch die Entflammbarkeit gesetzt, da wie im Falle von irgendwelchen anderen organischen
Substanzen die Gefahr der Entflammbarkeit mit steigender Menge an von der Ware aufgenommenem polymeren Bindemittel zunimmt.
Ein anderer Grenzwert, der durch die Waschechtheit sowie die Notwendigkeit ausgeglichen werden muss, ein erforderliches Ausmaß
an Nichtentflammbarkeit des behandelten Gegenstandes beizubehalten, ist das Ausmaß, bis zu welchem das polymere Bindemittel
zu dem gewünschten "Griff" des behandelten Gegenstandes beiträgt oder diesen verschlechtert. Für bestimmte Zwecke ist
ein weicher Griff erwünscht, wie im Falle von Dekorationsstoffen, während für andere Zwecke, beispielsweise zur Herstellung von
Lampenschirmen und Bauplatten, der Griff von untergeordneter Bedeutung ist. Wie nachfolgend näher erläutert werden wird, ergeben
einige der polymeren Bindemittel einen weicheren. Griff als andere,
wobei natürlich die Weichheit des Griffes in einer Beziehung zu der Gesamtmenge des polymeren Bindemittels steht, das dem Glasfasergegenstand
zugesetzt worden ist.
Die Menge des zugesetzten polymeren Bindemittels kann zwischen 0,1
und 20 Gewichts-% und vorzugsweise zwischen 1 und 6 Gewichts-%, bezogen auf das Gewicht des Glasfasergegenstandes, schwanken.
Im Falle einer gewünschten Nichtentflammbarkeit kann die Menge zwischen 0,1 und 6 Gewichts-% und vorzugsweise 1 bis 5 Gewichts-%,
bezogen auf den Glasfasergegenstand, liegen.
Im Falle von wässrigen Färbemassen, die auf den Gegenstand aufgebracht
werden, sind die Mengen an Pigment und Bindemittel ebenfalls nicht kritisch. Ungefähr T bis 10 % des Pigmentes sowie
ungefähr 1 bis 20 Gewichts-% der Polymerbindemittelfeststoffe
können wirksam sein, vorausgesetzt, dass das eingebrachte polymere Bindemittel innerhalb der vorstehend vorgeschlagenen Grenzen
gehalten wird. Die Mengen an Bindemittel und Pigment in der Färbe-
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masse hängen ferner natürlich von den anderen Bestandteilen ab,
die gewöhnlich in einer derartigen Masse vorliegen, wie beispielsweise Katalysatoren, Dispergiermitteln, pH-Steuerungsmitteln,
Eintrübungsmitteln, Mattierungsmittel^ Hilfsweichmachern
sowie Fertigbearbeitungsmitteln verschiedener Typen.
Kommt es auf einen verbesserten Griff an, dann werden bestimmte polymere Bindemittel gegenüber anderen bevorzugt. Diese bevorzugten
Polymeren sind Copolymere, die ungefähr 10 bis 99 Gewichts-% wenigstens eines Alkylesters von Acrylsäure oder Methacrylsäure
enthalten. Durch Auswahl eines oder mehrerer entsprechender Monomerer dieses Typs können die polymeren Bindemittel
nicht nur verbesserte Glasfaser/Pigment-Kupplungseigenschaften ergeben, sondern auch zu entsprechenden Ausmaßen an
Filmweichheit, Steifigkeit (Modul) und Zugfestigkeit beitragen, wobei darüber hinaus auch noch verarbeitungstechnisehe Vorteile
erzielt werden, beispielsweise ein Härten bei tiefer Temperatur. Die Kupplungs-, Binde- und Erweichungseigenschaften können stärker
ausgeprägt sein, wenn ein Polymeres verwendet wird, das mehr als 10 Gewichts-% des quaternären Ammoniumsalzes enthält. Dabei wird
jedoch auch die Viskosität der polymeren Bindemittelemulsion erhöht. Eine derartige Viskositätszunahme kann das Einmischen in
die Färbemasse etwas schwieriger gestalten. Im allgemeinen reichen daher 1 bis 10 Gewichts-% des Ammoniumsalzes in dem Polymeren
aus.
Man kann Comonomere auswählen, die im allgemeinen eine Einfriertemperatur
(T3Qq) in dem erhaltenen Film von -40 bis +400C bedingen.
Eine äusserste Weichheit ist durch Acrylate, wie 2-Äthylhexylacrylat oder Butylacrylat, erzielbar,, während eine
ziemlich extreme Steifigkeit und Brüchigkeit auf Methacrylate zurückgehen, wie beispielsweise Methylmethacrylat. Das Ausmaß
der Weichheit oder Steifigkeit kann für viele Verwendungszwecke ohne Bedeutung sein. Die T-.„0 ist im vorliegenden Falle die Tem-
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peratur, bei welcher ein Modul von 300 kg/cm2 erzielt wird. Es
wurde gefunden, dass ein guter Eigenschaftsausgleich erzielt wird, wenn polymere Bindemittel verwendet werden, die in dem
Polymeren 10 bis 99 Gewichts-% wenigstens eines C1-Cg- und vorzugsweise
eines C-i-C. τ Alkylacrylats, insbesondere Äthylacrylat,
in einer Menge von 92 bis 97 Gewichts-% enthalten, während sich der Rest aus dem Anteil des Copolymeren zusammensetzt, welches
die quaternäre Ammoniumgruppe enthält.
Gewünschtenfalls kann eine Widerstandsfähigkeit der behandelten
Glasfasergegenstände gegenüber Chemischreinigungs-Lösungsmitteln
dadurch erzielt werden, dass Polymere ausgewählt werden, bei denen ein Teil des Alkylacrylat-Comonomeren durch Acrylnitril ersetzt
ist. Ungefähr 1 bis 20 Gewichts-% und vorzugsweise 5 bis 15 Gewichts -% Acrylnitril, bezogen auf das Gesamtpolymergewicht sind
für diesen Zweck wirksam.
Die polymeren Bindemittel werden vor ihrer Formulierung zu,Färbemassen
in zweckmässiger Weise als Polymeremulsionen mit ungefähr 20 bis 70 % Polymerfeststoffen hergestellt. Wie bereits erwähnt
worden ist, steht der Feststoffgehalt in einer Beziehung zu der
Menge an quaternisiertem Ammoniumsalz in dem Polymeren und den
Verarbeitungsbedingungen, wie der Viskosität, so dass die Form und die Menge der aufgebrachten Färbemasse entsprechend variiert
werden können. Die Färbemassen können auf die Glasfasergegenstände nach irgendeiner herkömmlichen Methode aufgebracht werden.
Erwähnt seien ein Aufimprägnieren, Aufsprühen, Tauchen, Walzenbeschichten oder Rakelbeschichten, und zwar jeweils in Abhängigkeit
von der Form der Glasfasergegenstände, beispielsweise in
Abhängigkeit davon, ob es sich um Gewebe oder andere Formen handelt..
Die Emulsionspolymerteilchengrösse kann ferner in bekannter Weise
zur Begünstigung einer wirksamen Aμfbringung sowie zur Erzielung
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- sr -
einer Stabilität gesteuert werden- Die Polymeremulsionen können
neben den Färbemassen alle Bestandteile enthalten, die in herkömmlicher Weise in Polymeremulsionen vorliegen, beispielsweise
Dispergiermitteln (nichtionisch, anionisch oder Mischungen davon) r
Polymerisationsinitiatoren sowie -beschleuniger. Diese sowie andere Merkmale der Herstellung von Polymeremulsionen aus Acrylmonomeren
sind bekannt (vgl. beispielsweise die US-PS 2 754 280 und 2 795 564).
Der Glasfasergegenstand kann in jeder Form vorliegen, wie sie normalerweise mit pigmentierten Färbemassen behandelt wird. Bei
den Gegenständen kann es sich um Glasfasern jeden Typs handeln, und zwar allein oder in Kombination mit anderen Fasern, wobei
die Gegenstände aus gewebten oder nichtgewebten Waren bestehen können, die für textile sowie nichttextile Zwecke eingesetzt werden.
Derartige Waren sind beispielsweise Dekorations- oder Nutzmaterialien, wie Dekorationsstoffe, Vorhänge, Wandbedeckungen, Bänder,
Isolationsmaterialien, Papier sowie Bandverstärkungen, Unterlagen, Hülsen und Rohre. Die Fasern können endlose Filamente oder Stapelfasern
sein und in verarbeiteter oder halbverarbeiteter Form vorliegen, beispielsweise in Form von Lampenschirmen oder Seilerwaren
vorliegen.
Bei den Pigmenten der Färbemassen kann es sich um alle unlöslichen
organischen Pigmenttypen handeln, die zum Färben von Glasfasergegenständen
verwendet werden, beispielsweise um Phthalocyaninpigmente, und zwar allein oder in Mischung mit anderen Additiven,
wie Titandioxyd, Lithopone oder anderen Mattierungsmitteln, wie
Bleisulfid und Bariumsulfat. Die Färbemasse kann auch andere herkömmliche Additive enthalten, beispielsweise Weichmacher, Dispergiermittel,
Katalysatoren, Stabilisatoren, Endbearbextungsmittel, alkalische Materialien für eine pH-Steuerung .oder inerte Substanzen
zum Eindicken sowie für andere bekannte Zwecke.
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Die Färbemassen können auf einzelne Flächen des Glasgegenstandes aufgebracht werden, sie werden jedoch gewöhnlich gleichmassig
auf den Gegenstand aufgeschichtet, und zwar je nach der gewünschten Färbung. Nach der Aufbringung der Färbemasse ist
keine getrennte Härtungsstufe erforderlich, da die polymeren Bindemittel nach der Beseitigung von Wasser selbstbindend sind
(so dass man sie lediglich bei Umgebungstemperatur trocknen lassen kann). Die Härtung kann durch herkömmliche Trocknungsmethoden beschleunigt werden.
Nachfolgend werden in den Beispielen einige besonders bevorzugte Ausführungsformen beschrieben. Alle Teil- und Prozentangaben
beziehen sich, sofern nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht .
a) Herstellung eines guaternären Monomeren
Ein zum Rühren, für eine automatische Temperatursteuerung, für
eine Zugabe sowie für eine Vakuumdestillation ausgestalteter Kolben wird mit 470 g entionisiertem Wasser und 89,4 g konzentrierter
(70 %iger) Salpetersäure gefüllt. 168,8 g Dimethylaminoäthylmethacrylat werden allmählich zugesetzt, wobei die Temperatur
auf weniger als 35°C gehalten wird. 92,5 g Epichlorhydrin werden
auf einmal zugesetzt. Die Temperatur wird bei 500C während einer
Zeitspanne von 3 Stunden gehalten. Abschliessend'werden bei 50 bis 100 mm Hg und 500C 43 g Wasser, das nichtumgesetztes Epichlorhydrin
enthält, abdestilliert, während der pH-Wert der Charge unter Verwendung von Salpetersäure auf 5,0 eingestellt
wird.
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-VI-
ty
b) Herstellung einer Polymeremulsion
Ein zum Rühren, zum Kühlen, für eine Zugabe und zum Kondensieren
ausgestatteter Kolben wird mit einer Emulsion gefüllt, die aus 1042,4 g entionisiertem Wasser, 51,4 g einer 70%igen
Lösung von tert.-Octylphenoxypolyäthoxyäthanol als grenzflächenaktives
Mittel, 72,0 g einer 0,1 %igen Lösung von FeSO4'7H2O,
19,8 g einer 1 %igen Lösung von "Versene" als Cheliermittel,
360 g Äthylacrylat als "Impfmittel11 und 2,6 g einer 55 %igen Lösung von Diisopropylbenzol-Hydroperoxyd besteht. Nach einem
Spülen mit Stickstoff werden 0,72 g Natriumsulfoxylat-Forraaldehyd
('!Formopon") und 51,4 g einer 70 %igen Lösung des gleichen grenzflächenaktiven Mittels zugesetzt. Eine Emulsion aus 1386 g
Äthylacrylat, 181,2 g der gemäss Teil a) hergestellten Lösung des quaternären Monomeren, 10,5 g einer 50 %igen Lösung von
Diisopropylbenzol-Hydroperoxyd, 51,4 g einer 70 %igen Lösung von tert.-Octylphenoxypolyäthoxyäthanol und 450 g entionisiertem
Wasser wird während einer Zeitspanne von 3 Stunden zugesetzt. Gleichzeitig wird eine Lösung von 2,88 g "Formopon" in
219,4 g entionisiertem Wasser zugesetzt, während die Temperatur auf 6O0C gehalten wird.
Die Emulsion gemäss Beispiel 1b] wird zu zwei Pigmentfärbebädern (A, B) für eine Glasfaserware, die im Handel von der
Owens-Corning Fiberglas Corporation erhältlich ist, formuliert. Das Bad A enthält ein Organosilan-Kupplungsmittel, während das
Bad B frei von einem derartigen Mittel ist. Geeignete Vergleichsbäder (C, D) werden unter Einsatz einer herkömmlichen Acrylpolymeremulsion
hergestellt« Das Ammoniak dient einer Pigmentdispergierung.
Diese Formulierungen sind in der Tabelle I angegeben :
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Pigmentfärbebäder (g)
Produkt
Wasser Λ
n, , _ n 1 )rVormischung
Rhotex A-9 ) ^
Z-6040-Kuppler2)
NaHCO3 als Katalysator Wasser
NaHCO3 als Katalysator Wasser
3)
4)
Rhoplex HA-4
Copolymeremulsion
Copolymeremulsion
NH_ (28 %ige wässrige Lösung)
Aqua Hue Blue BGG 5^"),, . ,
^- (Vormischung
Wasser )
B | Vergleich | Vergleich | |
A | 14 | C | D |
14 | 14 | 14 | 14 |
14 | - | 14 | 14 |
2 | 1 | 2 | - |
1 | 278 | - | - |
278 | - | 278 | 278 |
- | 40 | 40 | '40 |
40 | 1 | - | - |
1 | 8 | 1 | 1 |
8 | 42 | 8 | 8 |
42 | 398 | - 42 | 42 |
400 | 399 | 397 | |
Paraplex G-62-Emulsion der Rohm und Haas Company (50 % Fest
stoffe) als Hilfsweichmacher.
2)
' Gamma-Glycidoxypropyltrxmethoxysilan der Dow Corning Corporation
Nichtquaternäre Copolymeremulsion (4 6 % Feststoffe) der Rohm
und Haas Company.
Beispiel 1b (46 % Feststoffe).
' Phthalocyaninpigmentdispersion der Synalloy Corporation (ungefähr
30 bis 35 % Feststoffe),
Stücke aus einem Glasfaservorhangstoff werden mit den Formulierungen
der Tabelle I in der Weise imprägniert, dass ungefähr 4 % Gesamtcopölymerfeststoffe (bezogen auf das Gewicht des Stoffes)
gleichmässig auf dem Stoff verteilt werden. Die Stoffproben werden
dann während einer Zeitspanne von 1 Minute bei 165°C getrocknet.
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Die überzogenen Stoffe werden anschliessend in einer automatischen
Haushaltswaschmaschine bei 400C gewaschen. Beim Trocknen nach
dem Waschen stellt man fest, dass die Stoffe, die mit den Formulierungen (Bäder A und B), welche das Copolymere gemäss Beispiel
1b enthalten, behandelt worden ist, im wesentlichen ihre ganze Farbe beibehalten haben, wobei kein merklicher Unterschied
in der Waschechtheit der Stoffe erkennbar ist. Die Stoffe, die mit dem herkömmlichen Acrylatbindemittel und dem
Silankupplungsmittel (Bad C) behandelt worden sind, behalten im wesentlichen alle Farbe bei. Der Stoff, der nicht mit dem
Silan (Bad D behandelt worden ist, verliert praktisch seine ganze Farbe.
Das Beispiel 2 wird im wesentlichen wiederholt, mit der Ausnahme, dass eine andere herkömmliche Acrylpolymeremulsion (Rhoplex K-3)
anstelle von Rhoplex HA-4 zu Vergleichs zwecken verx\rendet wird.
Ein Lithoponepigment wird der Ware zur Glanzherabsetzung zugesetzt. Diese Formulierungen gehen aus der Tabelle II hervor.
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Tabelle II
Pigmentfärbebäder (g)
Pigmentfärbebäder (g)
Produkt
Wasser Ί „ ,
1. ^Vormxschung
Kemprint White GD 1J
7 Vormischung
Wasser Rhotex A-9
Wasser ? __
> Vormxschung
Z- 6 0 4 O-Kuppler J NH_ (28 %ige wässrige Lösung!
Wasser L __ ,_
7 Vormxschung
2)
Aqua Hue Blue BGG Copolymermeulsxon Rhoplex K-3
NaHCO3 als Katalysator Wasser
3)
B | Vergleich | Vergleich | |
A | 7 | C | D |
7,5 | 22 | ,5 7,5 | 7,5 |
22,5 | 14 | ,5 22,5 | 22,5 |
T4 | 14 | 14 | 14 |
14 | - | 14 | 14 |
38 | - | 38 | - |
2 | 1 | 2 | - |
1 | 42 | 1 | 1 |
42 | 8 | 42 | 42 |
8 | 40 | 8 | 8 |
40 | - | - | — |
- | f | 40 | 40 |
1 | 250 | - | - |
210 | 400 | 210 | 250 |
400 | 399 | 399 | |
Lithoponepigmentdispersion (60 % Feststoffe) von der Sherwin
Williams Company.
Beispiel 1b (46 % Feststoffe). ,
Nichtguaternäre Copolymeremulsion (46 % Feststoffe) von der
Rohm und Haas Company.
Die Stoffe dieses Beispiels werden fünfmal bei 400C in automatischen
Waschmaschinen gewaschen. Wiederum bedingt das Copolymere gemäss Beispiel 1b, dass im wesentlichen die ganze Farbe auf dem
Stoff beibehalten wird, und zwar unabhängig davon, ob er mit (Bad A) oder ohne (Bad B). Silankuppler verwendet wird. Der Stoff,
der mit dem Silan (Bad C) behandelt worden ist, behält praktisch seine ganze Farbe bei, während der Stoff, der ohne Kupplungs-
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mittel (Bad D) behandelt worden ist, die Hauptmenge der Farbe verliert.
Das Beispiel 1b wird wiederholt, mit der Ausnahme, dass die
Hälfte des Äthylacrylats durch Butylacrylat ersetzt wird. Die
erhaltene Emulsion (ungefähr 46 % Feststoffe) wird zur Durchführung des Waschechtheitstests gemäss Beispiel 3 verwendet,
wobei im wesentlichen die gleichen Ergebnisse erhalten werden, die Stoffe, die mit dem Pigmentbad gemäss diesem Beispiel 4
behandelt werden, das Butylacrylat enthält, besitzen jedoch einen weicheren Griff.
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Claims (12)
- PatentansprücheΛ) Glasfasergegenstand mit einem mittels eines polymeren Binde mittels anhaftenden Pigment, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel aus folgenden Bestandteilen besteht:A) einem Homopolymeren oder Copolymeren eines quaternären Monomeren, hergestellt durch Umsetzung eines Epihalogenhydrins der Formel:XCH9-CHCH0O
I 2Jmit einem Aminsalz der Formel;H2C=C(R)C(O)O-A-N(CH3)2-HY oderB) dem Reaktionsprodukt des Homopolymeren oder Copolymeren des Aminsalzes und des Epihalogenhydrine, worin R für Wasserstoff oder Methyl steht, X Jod, Brom oder Chlor ist, A eine (C0-C,)-Alkylengruppe mit wenigstens zwei Kohlenstoffatomen einer Kette zwischen miteinander verbundenen 0- und N-Atomen ist oder eine Polyoxyäthylengruppe der Formel (CH2CH0O) CH0CH0 sein kann, worin χ wenigstens 1 bedeutet, und Y ein Anion ist, - 2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel aus einem Copolymeren aus dem quaternären "Monomeren und wenigstens einem anderen q£, ß-monoäthylenisch ungesättigten Monomeren besteht.
- 3. Gegenstand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das andere Monomere aus wenigstens einem C-~Co-Alkylester von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure besteht..
- 4. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn-709817/0694ORIGINAL INSPECTED-Vf-zeichnet, dass das Bindemittel aus einem Copolymeren eines quaternär en Monomeren, hergestellt durch Umsetzung von a) einem Wasserstoffsäuresalz von Dimethylaminoäthylmethacrylat und Epichlorhydrin und b) einem (C.-Cj-Alkylacrylat, besteht.
- 5. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel aus einem Copolymeren besteht, das 1 bis 90 Gewichts-% Einheiten des quaternären Monomeren und 99 bis 10 Gewichts-% Einheiten wenigstens eines Älkylacrylats enthält.
- 6. Gegenstand nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Alkylacrylat aus Äthylacrylat besteht.
- 7. Gegenstand nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymere 92 bis 97 Gewichts-% Athylacrylatexnheiten enthält.
- 8. Gegenstand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er 0,1 bis 20 % des polymeren Bindemittels, bezogen auf das Gewicht des Gegenstandes, enthält.
- 9. Gegenstand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass er 1 bis 6 % des polymeren Bindemittels, bezogen auf das Gewicht des Gegenstandes, enthält.
- 10. Gegenstand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem Gewebe besteht.
- 11. Verfahren zum Färben eines Glasfasergegenstandes, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand mit einer Färbemasse behandelt wird, die ein Pigment und ein polymeres Bindemittel enthält, um das Pigment mit dem Gegenstand zu verbinden, wobei das verwendete Bindemittel aus folgenden Bestandteilen besteht:709817/0694- ιέ -I(A) einem Homopolymeren oder Copolymeren eines guaternären Monomeren, hergestellt durch Umsetzung eines Epihalogenhydrins der Formel:XZH0-CHCH0O
Zi Zimit einem Aminsalz der Formel:=C(R)C(Q)0-A-N(CH3) ·HY oder(B) dem Reaktionsprodukt des Homopolymeren oder Copolymeren des Aminsalzes und des Epihalogenhydrins, worin R für Wasserstoff oder Methyl steht, X Jod, Brom oder Chlor ist, A eine (C0-C,)-Alkylengruppe mit wenigstens zwei Kohlenstoffatomen einer Kette zwischen miteinander verbundenen 0- und N-Atomen ist oder eine Polyoxyäthylengruppe der Formel (CH2CH2O) CH3CH2 sein kann, worin χ wenigstens 1 bedeutet, und Y ein Anion ist. - 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass es auf die Herstellung eines Glasfasergegenstandes gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10 angewendet wird.709817/0894
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