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Abschleppvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Personen-
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kraftwagen Die Erfindung bezieht sich auf eine Abschleppvorrichtung
für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, bestehend aus einer Zugbandlänge
mit beidendig daran angeschlossenen Einhängemitteln und mindestens einem in die
Zugbandlänge eingeschalteten Absorber zur Umwandlung von Zugkraftspitzen in Reibungsarbeit,
welcher eine in einem Gehäuse angeordnete Lamellenbremse und eine Aufwickelfeder
sowie eine Aufwickelspule umfaßt.
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Auf dem Markt befindliche selbsttätig aufrollende Abschleppvorrichtungen
bestehen üblicherweise aus einer beidendig mit Einhängevorrichtungenversehenen Seil-oder
Bandlänge, in die mittig eine Aufwickelvorrichtung eingeschaltet ist, welche durch
eine in einem Gehäuse angeordnete, mittels Federkraft angetriebene Aufwickelspule
gebildet ist und wobei das Gehäuse ausreichend groß bemessen ist, um die gesamte
Band- bzw. Seillänge aufzunehmen. Eine DEmpfung der Zugkraftspitzen, wie sie beim
Anfahren des ziehenden Fahrzeuges oder bei plötzlichen Verzögerungen des gezogenen
Fahrzeuges, beispielsweise in Folge von Bodenwellen, in der Band- bzw. Seillänge
auftreten, ist mit einer solchen Einrichtung nicht möglich. Darüber hinaus ist die
Aufvickelspule meist auch nicht in der Lage, die bei rachen Abstandsänderungen zwischen
ziehendem und gezogenem Fahrzeug auftretenden Band- bzw. Seilsohlaffenausreichend
schnell auszugleichen, so daß die Aufwickelvorrichtung am Boden aufschlägt.
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Bei einer anderen bekannten Bauart von Abschleppvorrichtungen (D-OS
1 SIo 668 ) ist am einen Ende einer Lunge eines nicht dehnbaren Zugseiles ein Federgehäuse
mit wenigstens einer Druckfeder angeordnet und sollen durch diese Druckfeder im
Zugseil auftretende Zugkraft spitzen abgebaut werden. Das Zugseil ist dabei mit
dem Federgehäuse unlösbar verbunden und weist einenends eine Einhängevorrichtung
zur Befestigung am einen Fahrzeug auf, während die Einhängevorrichtung zur Befestigung
am anderen Pahrzeug unmittelbar an das Federgehäuse angeschlossen ist, so daß selbst
beim Erschlaffen des Zugseiles ein Aufschlagen des Federgehäusesauf dem Boden vermieden
wird. In den Schleppzug eingeschaltete Federn vermögen jedoch im Zugseil auftretende
Zugkraftspitzen nicht abzubauen, sondern lediglich einen Teil der die Zugkraftspitzen
bewirkenden Energie zu speichern, die sie beim Abklingen der Zugkraft-3piftzen wieder
an das gezogene Fahrzeug abgeben, so daß dieses wiederum und ungewollt in Folge
der von der Feder abgegebenen Kraft beschleunigt wird, was erneut zu einem Erschlaffen
des Zugseiles und damit wiederum zum Aufbau einer Zugkraftspitze führt.
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1)darüberhinaus ist eine Abschleppvorrichtung der eingangs bezeichneten
Bauart bekanntgeworden (DIC-OS 1 755 474) bei der in ein geteiltes, nicht dehnungsfähiges
Zugseil bzw. Zugband ein zur Umwandlung von Zugkraftspitzen in Reibungsarbeit geeigneter
Absorber eingeschaltet ist, der im wesentlichen aus einer in einem Gehäuse angeordneten
Aufwickeltrommel, einer an dieser angreifenden Aufwickelfeder und einer mit der
Aufwickeltrommel verbundenen, durch Vermittlung eines
Freilaufes gegen das Gehäuse abgestützten Lamellenbremse besteht. Dabei ist eine
größere Zugbandlänge einenends an der Aufwickeltrommel befestigt und anderenends
mit einer Einhängevorrichtung zur Befestigung an einem der Fahrzeuge, dem ziehenden
oder gezogenen Fahrzeug, versehen. andererseits ist an daß Absorbergehäuse eine
kürzere Zugseillänge angeschlossen, die an ihrem freien Ende gleichfalls mit einer
Einhängevorrichtung zur Befestigung an einem der beiden Fahrzeuge versehen ist.
Diese bekannte Abschleppvorrichtung gewährleistet zwar einen Abbau der im Zugseil
auftretenden Zugkraftspitzen durch Umwandlung in
Reibungsarbeit
und beseitigt daher die bei der Verwendung von Federn oder dergl. als 1)ämpfungselement
auftretenden Schwierigkeiten ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß zwei Zugbandlängen
verwendet werden müssen, wobei die Befestigung der Zugbandlängen am Absorber bzw.
seinem Gehäuse stets eine Bruchgefahr mit sich bringt. Dardber hinaus ist der Absorber
über die kürzere Zugseillänge in einem mehr oder minder großen Abstand vom einen
Fahrzeug in den Seilzug eingeschaltet, so daß auch hier beim Erschlaffen des Zugseiles,
falls die Aufwickeleinrichtung die Seillose nicht schnell genug aufepulen kann,
das Absorbergehäuse auf dem Boden aufschlägt. Weiterhin ist bei der bekannten Abschleppvorrichtung
die Lamellenbremse innerhalb der Aufwickeltrommel angeordnet, wodurch nicht nur
ein verhältnismäßig hoher Herstellungsaufwand verursacht wird, sondern auch die
Gefahr besteht, daß die Lamellenbremse llbermäßig verschmutzt, da sie bei dieser
Anordnung innerhalb des Absorbergehäuses nicht ausreichend abgedichtet werden kann
und durch die abwechselnd auf der Aufwickeltrommel aufgewickelte, bzw. von dieser
abgegebene Zugseillänge stets Schmutz in das Absorbergehäuse eingeführt wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Abschleppvorrichtung
der eingangs bezeichneten Bauart zu schaffen, die einfach zu handhaben ist und bei
selbsttätiger Rückstellung einen mehrstufigen, ruckfreien Abbau auch großer Zugkraftspitzen
im Zugband gewährleistet und die bei einem geringstmöglichen Herstellungsaufwand
eine ununterbrochene Zugbandlänge sowie eine ausreichende Abdichtung der Lamellenbremse
gegen Verschmutzung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verwendung eines dehnungsfähigen
Zugbandes in Verbindung mit mindestens einem nahe dem einen Ende der Zugbandlänge
angeordneten Absorber, auf dessen Aufwickelspule eine Teillänge der Zugbandlänge
unter bifilarer Wicklung unterbrechungsfrei aufgewickelt ist und dessen Lamellenbremse
auf ein Bremsmoment eingestellt ist, welches unterhalb der Dehnungskraft des Zugbandes
liegt, so daß sie wirksam wird bevor eine Zugbandlängung eintritt und die Zugbandlängung
am Ende der durch die aufgewickelte Bandlänge begrenzten
Wirksamkeit
der Lamellenbremse einsetzt. Die Verwendung eines dehnungsfähigen Zugbandes bzw.
Zugseiles in Verbindung mit mindestens einem Absorber gewährleistet einen gegebenenfalls
mehrstufigen ruckfreien Abbau selbst sehr hoher Zugkraft spitzen im Zugband oder
Seil, wobei darüber hinaus in Folge der bifilaren Wicklung des Zugbandes auf der
Aufwickeltrommel des Absorbers eine durchgehende Zugbandlänge zwischen beiden Fahrzeugen
besteht, so daß unabhängig von der Festigkeit des Absorbers bzw. seines Gehäuses
stets eine unmittelbare und direkte Verbindung zwischen ziehendem und gezogenem
Fahrzeug besteht. Das Bremsmoment des in das Zugband eingeschalteten Absorbers wird
zweckmäßig so eingestellt, daß der Absorber Zugkrafterhöhungen im Zugband abbaut,
bevor diese eine eine
Dehnung des Zugbandes ermöglichende Größe aufweisen. Ausserdem ist der Absorber
in unmittelbarer Nähe der einen Einhangevorrichtung des Zugbandes angeordnet, so
daß er bei einem plötzlichen Erschlaffen des Zugbandes, in Folge höherer Geschwindigkeit
des gezogenen Fahrzeuges nicht auf dem Boden aufschlagen kann.
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Selbstverständlich können in die Zugbandlänge auch zwei Absorber eingeschaltet
sein, wobei jeder der beiden Absorber im Bereich eines der beiden Enden des Zugbandes
angeordnet ist und wobei die Bremsmomente beider Absorber derart unterschiedlich
eingestellt sind, daß zunächst der eine und nach Erschöpfung dessen Bremsweges der
zweite Absorber sowie nach Erschöpfung dessen Bremsweges schließlich die Dehnung
des Zugbandes stoßmindernd wirksam wird.
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In bevorzugter Einzelausgestaltung der Erfindung umfassen der oder
die Absorber jeweils ein aus zwei bakenförmigen, untereinander mittels zweier Rundmaterialstege
verbundenen Hälften bestehendes Gehäuse und eine in beiden Gehäusehälften drehbar
und staubdicht gelagerte, mit einem längsgerichteten Mittelschlitz versehene Aufwickelspule,
wobei die eine Gehäusehälfte eine Lamellenbremse und eine Freilaufeinrichtung, die
andere Gehäusehälfte eine als Spiralfeder ausgebildete Wickelfeder aufnimmt.
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Das Zugband ist dabei unterbrechungsfrei durch den Längsschlitz der
Aufwickelspule hindurchgeführt und auf dieser freiliegend und bifilar zwischen den
Absorber- Gehäusehälften aufgewickelt.
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Die die Gehäusehälften des Absorbers verbindenden Rundmaterialstege
sind in der durch die Achse der Aufwickelspule verlaufenden
Längsmittelebene
des Absorbers angeordnet.
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Die an der Aufwickelspule angreifende Aufwickelfeder ist vorteilhaft
innerhalb der einen Absorbergehäusehälfte am einen der die Gehäusehälften verbindenden
Rundmaterialstege abgestützt.
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Innerhalb der anderen Absorbergehäusehälfte ist erfindungsgemäß die
Lamellenbremse fest auf dem einen Ende der Aufwickelspule angeordnet und ist ferner
die Freilaufeinrichtung aus zwei Sägezahnringen gebildet, deren einer starr an der
Innenschale der Absorbergehäusehälfte und deren anderer gegen Federlast axial verschieblich
am Umfang des mit der Aufwickelspule drehfest verbundenen Gehäuses der Lamellenbremse
angeordnet ist.
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Diese erfindungsgemäße Ausbildung des Absorbers und die zwischen den
Absorbergehäusehälften freiliegende Aufwicklung des Zugbandes gewährleistet eine
einfache und staubdichte Abdichtung der mechanischen Einrichtungen des Absorbers,
inabesondere der Lamellenbremse und der Freilaufeinrichtung.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung sind auf der Aufwickelspule
jedes Absorbers zwischen 10 und 15 % der gesamten Zugbandlänge, insbesondere 60
- 80 cm, bifilar aufgewickelt, derart, daß sich der Absorber bei aufgewickeltem
Zugband unmittelbar neben der Einhängevorrichtung befindet. Bei dieser Anordnung
reicht die durch die aufgewickelte Zugbandlänge begrenzte Bremsstrecke gerade aus,
um die normalerweise im Abschleppbetrieb beim Abschleppen von Personenkraftwagen
in der Abschleppvorrichtung auftretenden Zugkraftspitzen ohne oder zumindest ohne
nennenswerte Dehnung des Zugbandes selbst abzubauen.
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In weiterer Ergänzung der Erfindung ist schließlich vorgesehen, daß
die Einhängevorrichtungen als Karabinerhaken ausgebildet sind, deren Verschlußglied
im mittleren Bereich ihres einen Längssteges angeordnet ist und deren einer Quersteg
über die Zugbandbreite hin wenigstens annähernd geradlinig verläuft, während ihr
gegenüberliegender Quersteg rundbogenförmig gestaltet ist.
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Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung an Hand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im einzelnen beschrieben.
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In der Zeichnung zeigt die Figur 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Abschleppvorrichtung in Ruhelage; Figur 2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Abschleppvorrichtung bei geringfügiger Zugbelastung; Figur 3 einen Schnitt durch
die Abschleppvorrichtung gemäß Figur 2 Figur 4 einen Schnitt durch den Absorber
der Abschleppvorrichtung entlang der Linie IV-IV in Figur 1; Figur 5 einen Teilschnitt
durch das Absorbergehäuse entlang der Linie V-V in Figur 4.
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Die in der Zeichnung dargestellte erfindungsgemäße Abschleppeinrichtung
besteht im wesentlichen aus einer Länge eines dehnungsfähigen Zugbandes 1 mit beidendig
daran angeschlossenen Einhängevorrichtungen2 über die es an geeigneten Teilen 4
bzw. 5 des ziehenden bzw. gezogenen Fahrzeuges befestigt werden kann und mindestens
einem in die Zugbandlänge 1 eingeschalteten Absorber 6 an beiden Enden des Zugbandes
1 sind durch Umschlagen und Vernähen seiner freien Enden 7 Schlaufen 8 gebildet,
die den einen Quersteg 9 als Karabinerhaken ausgebildeter Einhängevorrichtungen
2 umschliessen. Der ihrem Quersteg 9 gegenüberliegende Quersteg 10 der als Karabinerhaken
ausgebildeten Einhängevorrichtungen 2 ist rundbogenförmig gestaltet. Im mittleren
Bereich ihres einen Quersteges 11 sind die Einhängevorrichtungen 2 mit einer Ausnehmung
versehen, welche in bekanter Weise durch ein Verschlußglied 12 verschließbar ist.
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Der in das Zugband 1 eingeschaltete Absorber 6 umfaßt ein aus zwei
bakenförmigen Hälften 13 und 14 sowie 2 die bakenförmigen Hälften 13 und 14 verbindenden
Rundmaterialstegen 15 und 16 gebildetes Gehäuse und eine in den beiden Gehäusehälften
13 und 14 drehbar gelagerte Aufwickelspule 17 sowie eine in der einen Gehäusehälfte
13 untergebrachte und mit der Aufwickelspule 17 drehfest verbundene Lamellenbremse
18 samt zugeordneter Freilaufeinrich
in der anderen Gehäusehälfte 14
untergebrachte, als Spiralfeder
ausgebildete Aufwickelfeder 21.
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Die beiden Gehäusehälften 13 und 14 bestehen jeweils aus einer topfförmigen
Aussenschale 22 und einer glattflächigen Innenschale 23, wobei die Innenschale 23
Ausnehmungen für den Durchtritt der Rundmaterialstege 15 und 16 aufweist, während
die Aussenschale versenkte Ausnehmungen 24 für den Durchtritt der Befestigungsschrauben
25 aufweist. An dem die eine Hälfte der Lamellen abstützenden Gehäuse 26 der Lamellenbremse
18 ist aussenseitig ein stirnseitig mit einer Sägeverzahnung versehener Ring 20
gegen die Last einer Druckfeder 27 axial verschieblich, jedoch drehsicher gelagert.
Dem Ring 20 ist ein konzentrischer, gleichfalls mit einer Sägevereahnung versehener
Ring 19 an der Innenseite der Innenschale 23 der Absorbergehäusehälfte 13 zugeordnet.
Die Ringe 19 und 20 bilden in Verbindung mit der Druckfeder 27 eine Freilaufeinrichtung,
die ein ungebremstes freigängiges Rückspulen des Zugbandes 1 auf die Aufwickelspule
17 ermöglicht. Im aufspulenden Sinne ist die Aufwickelspule 17 durch die Spiralfeder
21 angetrieben, welche gegen den einen Rundmaterialsteg 15 des Absorbergehäuses
abgestützt ist. Die Rundmaterialstege 15 und 16 sind, wie insbesondere aus den Schnittdarstellungen
der Figuren 3 und 5 ersichtlich in der die Achse 28 der Aufwickelspule 17 schneidenden
Längsmittelebene des Absorbergehäuses angeordnet. Die Aufwickelspule 17 weist einen
mittigen Längsschlitz 29 auf, der, wie insbesondere aus der Darstellung der Figur
3 ersichtlich, ein unterbrechungsfreies, bifilares Aufwickeln des Zugbandes 1 ermöglicht.
Das Zugband 1 ist zwischen den Gehäusehälften 13 und 14 des Absorbergehäuses freiliegend
auf der Aufwiokelspule 17, die ihrerseits beidseitig über Dichtungen 30 staubdicht
in den Absorbergehäusehälften 13 und 14 gelagert ist, so daß das Eindringen von
Schmutz in die mechanischen Teile des Absorbers ausgeschlossen ist. Bei in der Ruhelage
befindlicher Abschle vorrichtung ist der Absorber 6 unmittelbar an die Einhängevorrichtung
2 anschliessend angeordnet, wie dies aus der Darstellung der Figur 1 ersichtlich
ist. Beim Auftreten von Zugkrafterhöhungen im Zugband 1 wird ein Teil des auf der
Aufwickelspule 17 aufgenommenen Zugbandes gegen die Bremskraft der Lamellenbremse
18 vom Absorber abgezogen, wodurch die auftretende Zugkrafterhöhung in Reibungsarbeit
umgesetzt wird.
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Erfindungsgemäß können zwei Absorber der vorbeschriebenen
Bauart
und Anordnung in ein Zugband eingeschaltet sein, wobei jeder der Absorber einer
Einhängevorrichtung 2 benachbart angeordnet ist und die Bremsmomente der Lamellenbremse
jedes Absorbers derart unterschiedlich eingestellt sind, daß die beiden Absorber
mit zunehmender Zugkraft erhöhung nacheinander wirksam werden.