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Deckensystem
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Die Erfindung betrifft ein selbsttragendes Deckensystem für Messe-
und Ausstellungsstände oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Die Decke eines Messestandes hat üblicherweise nur dekorativen Charakter;
sie dient als Sichtschutz nach oben und bildet einen optischen Raumabschluß. Im
einfachsten Fall wurden zur Bildung der Decke eines Messestandes bisher einfache,
von den Seitenwänden getragene Querträger verwendet, an denen Sichtblenden aufgehängt
werden konnten.
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Diese Lösung verleiht dem Messestand kaum zusätzliche Stabilität.
Die dekorativen und ästhetischen Ausgestaltungsmöglichkeiten sind begrenzt.
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Aus der FR-PS 1 134 770 ist ein selbsttragendes Deckensystem bekannt,
bei welchem die Träger an dem Mittelstück unter gleichen gegenseitigen Winkeln fest
angebracht sind und alle eine bestimmte, unveränderliche Länge haben. Hierdurch
wird die Bildung sogenannter Rasterdecken ermöglicht, deren Umrißform sich durch
Vervielfachung eines bestimmten Grundrißelementes
in Gestalt eines
regelmäßigen Vieleckes ergibt, das durch Länge und gegenseitigen Winkel der Träger
bestimmt ist. Wegen der Vervielfachung eines einheitlichen, z.B. quadratischen oder
dreieckigen Grundrißelementes sind die möglichen Umrißformen beschränkt. Insbesondere
können mit dem bekannten Deckensystem keine asymetrischen Grundrisse und keine Grundrisse
mit in Abweichung von einem Raster frei gewählten Seitenlängen überdeckt werden.
Außerdem ist der Aufbau, da mehrere Mittelstücke und viele Träger mit einander verbunden
werden müssen, relativ zeitraubend und erfordert mindestens bei größeren Grundrissen
vorbereitende Planung.
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Der Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung eines Deckensystems
für Messe- und Ausstellungsstände oder dergleichen zugrunde, mit dem bei einfachem
und schnellem Aufbau Grundrisse beliebiger Gestalt, insbesondere asymetrische Grundrisse
überdeckt werden können.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1 gekennzeichneten
Deckensystem gelöst.
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Das erfindungsgemäße Deckensystem wird zur Überdeckung eines Messestandes
bevorzugt in der Weise angewandt, daß mehrere Träger von einem einzigen Mittelstück
in einer spinnennetzartigen Anordnung wegstehen und mit ihren Enden an die Seitenwände
des Messestandes angeschlossen sind. Alternativ ist aber auch an einen Aufbau gedacht,
bei welchem mehrere, über Träger untereinander verbundene Mittelstücke verwendet
werden.
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In beiden Anwendungsfällen wird durch die in ihrer Länge einstellbaren
Träger, bei welchen es sich gemäß Anspruch 2 bevorzugt
um Teleskoprohre
von z.B. rundem oder rechteckigem Querschnitt handelt, der Vorteil erreicht, daß
jedes genaue Planen und Ausmessen beim Aufbau des Deckensystems entfällt.
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Die Träger werden einfach an Ort und Stelle auf die gewünschte Länge
ausgezogen und mit den freien Enden an den Seitenwänden des Messestandes befestigt.
Da nicht nur die Längen, sondern auch die gegenseitigen Winkel der Träger frei wählbar
sind, können mit dem neuen Deckensystem Grundrisse jeder beliebigen Umrißform überdeckt
werden und gleichzeitig noch durch die frei wählbare Ausrichtung der Träger gestalterische
Gesichtspunkte beim Aufbau des Messestandes berücksichtigt werden. Außerdem ist
deswegen ohne jeden einschneidenden Umbau eine Wiederverwendung des gleichen Deckensystems
für ganz anders geartete Messestände in einfachster Weise möglich. Die Träger können
hierzu in zusammengeschobenem Zustand besonders leicht transportiert werden. Selbstverständlich
können mit dem erfindungsgemäßen Deckensystem gewünschtenfalls auch konventionelle
Rasterdecken bei verkürzter Aufbauzeit gebaut werden.
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Eine bevorzugte Ausbildungsform des neuen Deckensystems ist in den
Ansprüchen 3 und 4 gekennzeichnet. Bei dieser ist trotz Verwendung einfacher Konstruktionselemente
eine besonders große Steifigkeit des Deckensystems erreicht. Außerdem können zwischen
den beiden Platten des Mittelstückes sehr einfach je nach Anwendungsfall Träger
in unterschiedliefer Anzahl eingespannt werden.
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Ein Ausfüllrungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 - eine stark vereinfachte
Draufsicht auf ein Deckensystem im aufgebauten Zustand, Figur 2 - eine schematisierte
Darstellung des Mittelstückes und eines Trägers des Deckensystems, Figur 3 - eine
Draufsicht auf ein Mittelstück mit angelenkten Trägern bei abgenommener oberer Platte
des Mittelstückes, Figur 4 - einen Teilschnitt durch das Mittelstück nach Figur
3.
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Gemäß Figur 1 umfaßt ein Deckensystem ein Mittelstück 1 und mehrere,
von diesem ungefähr radial nach außen wegstehende Träger 2. Die Träger 2 reichen
mit unterschiedlicher Länge und unter unterschiedlichen gegenseitigen Winkeln bis
zu den Seitenwänden 3 eines Messestandes von ungleichmäßigem und unsymetrischem
Grundriß. Das Mittelstück 1 und die Träger 2 bilden eine selbsttragende Konstruktion,
welche den Messestand frei überspannt und nur an den Enden der Träger über die Seitenwände
3 abgestützt ist.
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Jeder Träger ist als Teleskoprohr ausgebildet und umfaßt ein vom-Mittelstück
1 ausgehendes, im Querschnitt rundes Außenrohr 21 und ein mit möglichst geringem
Spiel darin verschiebliches Innenrohr 22, vgl. Figur 2. Entsprechend ist die Länge
des Trägers durch unterschiedlich weites Herausziehen des Innenrohres 22 aus dem
Außenrohr 21 einstellbar. Am freien Ende des Außenrohres 21 kann eine nicht gezeigte
Klemmvorrichtung, z.B. eine Klemmschraube, zur Fixierung der eingestellten Länge
vorgesehen sein. Die Mittel, mit welchen am freien Ende der Außenrohre 22 der Anschluß
an die Seitenwände 3 oder deren Säulen erfolgt, bilden keinen Gegenstand der Erfindung
und sind deshalb nicht
gezeigt.
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Das Mittelstück ist aus zwei gleichen, zu einander parallelen, kreisrunden
Platten 11 und 12 gebildet, zwischen denen die Träger 2 eingespannt sind, vgl. Figur
4. Beide Platten weisen in gleicher Weise eine größere Anzahl Löcher 13 auf, die
mit gleichem gegenseitigen Umfangsabstand auf einem konzentrischen Kreis liegen,
vgl. Figur 3. Jeder Träger 2 ist zwischen den Platten 11 und 12 mittels eines Schraubbolzens
14 gehalten, der durch zwei gegenüber liegende Löcher 13 in den beiden Platten und
dazwischen durch ein Loch 23 im Träger bzw. dessen Innenrohr 21 hindurchreicht.
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Es sind mehr Paare von Löchern 13 vorhanden, als im allgemeinen Träger
2 vorgesehen sind. Dies ermöglicht es, die Träger wahlweise an verschiedenen Stellen
des Mittelstückes und in unterschiedlicher Dichte zwischen den Platten 11 und 12
einzuspannen, wie es durch die gestrichelte Darstellung zweier Träger in Figur 3
angedeutet ist. Nach dem Zusammenbau der beiden Platten und der Träger dazwischen
kann jeder Träger um seinen Schraubbolzen 14 in die gewünschte Richtung geschwenkt
werden, wie es ebenfalls durch die gestrichelte Darstellung eines Trägers in zwei
verschiedenen Winkelstellungen in Figur 3 angedeutet ist. Nach Ausrichtung aller
Träger werden die Schraubbolzen 14 angezogen und dadurch die Träger zwischen den
Platten fest eingespannt.
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