DE2637394C3 - Verfahren zur Herstellung von porösen Fasern und deren Verwendung zur Herstellung von Ionenaustauschern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von porösen Fasern und deren Verwendung zur Herstellung von IonenaustauschernInfo
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Description
Aus der JP-OS 71 24 740 ist es bekannt, aus Fasern, welche sich aus zwei unterschiedlichen Polymerisaten
zusammensetzen, das eine Polymerisat zu entfernen, wobei Fasern mit einer porösen Struktur zurückbleiben,
die z. B. aus einem Vinylpolymerisat bestehen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiteres und besonders vorteilhaftes Verfahren zur
Herstellung von porösen Fasern zur Verfügung zu stellen, bei dem aus einem Vinyl- bzw. Acrylpolymerisat
zunächst Fasern erzeugt werden, die sich sowohl aus dem Vinyl- bzw. Acrylpolymerisat als auch aus einem
anderen, faserbildenden Polymerisat zusammensetzen, worauf man dann das andere faserbildende Material aus
den Fasern entfernt
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt in der im Patentanspruch 1 angegebenen Weise. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den weiteren Patentansprüchen beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist zahlreiche Vorteile auf.
Darüber hinaus weisen die erfindungsgemäß hergestellten
Fasern bei deren Herstellung die folgenden Vorteile auf:
1. Der Wahlbereich der verwendeten Monovinyl- bzw. acrylmonomeren ist breit.
2. Das Ausmaß der Vernetzung der vernetzten Monovinyl- bzw. -acryipolymeren kann unter guter
Reproduzierbarkeit in Abhängigkeit von der Menge des verwendeten Polyvinyl- bzw. -acrylmonomeren kontrolliert
bzw. geregelt werden.
3. Die Porosität der vernetzten Monovinyl- bzw. -acrylpolymerfasern kann gegebenenfalls durch Veränderung
des Ausmaßes der Imprägnierung der Substratfasern mit der gemischten Monomerflüssigkeit verändert
werden.
4. Die Form der vernetzten Monovinyl- bzw. -acrylpolymerfasern, wie beispielsweise Durchmesser,
Querschnittsform, Länge, kann durch die der verwendeten Substratfasern frei verändert werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Monovinyl- bzw. Monoacrylmonomeren stellen solche dar, die radikalisch
polymerisiert werden können und einen Siedepunkt von zumindest 300C, vorzugsweise mehr als 500C,
bei Atmosphärendruck aufweisen. Typische Beispiele sind: Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure,
Äthylensulfonsäure, Styrolsulfonsäure, 2-Acrylamid-2-methylpropylsulfonsäure,
Sulfopropylmethacrylat, Sulfoäthylacrylat, Vinylphosphonsäure, Vinylpyridin,
Vinyl-substituierte Alkylpyridine, Vinylbenzylamine, Vinyl-substituierte
Alkylpyridine, Vinylbenzylamine, 2-Hydroxy-3-methacryloy-loxypropylamine, 3-Acrylamidpropylamine,
Vinylbenzyltrialkylamoniumchlorid, Vinylpridiniumsalze, Styrol, Methyltoluol, Vinylbenzylchlorid,
Chlormethylvinyläther, Allylchlorid, Methylacrylat, Äthylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat,
Acrylamid, Methacrylamid, N-Acrylamidmorpholin, Acrylnitril, Acrolein, Vinylchlorid, Vinylbromid,
Vinylacetat, Vinylpyrrolidon etc.
Diese Monomeren können allein oder in Gemischen
von 2 oder mehreren verwendet werden.
Zu den verwendbaren Polyvinyl-oder Polyacrylmonomeren
gehören Divinylbenzol, Divinyltoluol, Methylen-bis-acrylamid,
Äthylen-bis-acrylamid, Methyjen-bismethacrylamjd,
Äthylen-bis-methacrylamid, Athylenbis-acrylat, Äthylen-tris-acrylat, Äthylen-bäs-methacrylat,
Äthylentris-methacrylat, Divinylsulfon, Divinyläther,
Diallylphthalat etc. Diese Monomeren mit mehreren polymerisierbaren Gruppen müssen unter Berücksichtigung
der Copolymerisierbarkeit, Verträglichkeit etc. mit den Monovinylmonomeren gewählt werden, wobei
unter diesem Gesichtpunkt insbesondere Divinylbenzol, Methylen-bis-acrylamid, Methylen-bis-methacrylamid
und Äthylen-bis-methacrylamid bevorzugt sind. Die Menge der verwendeten Monomeren mit mehreren
polymerisierbaren Gruppen bestimmt das Vernetzungsausmaß und kann gegebenenfalls in Abhängigkeit von
der gewünschten Verwendung gewählt werden, wobei sie jedoch im allgemeinen in einer Menge von 0,3 bis
40 Gew.% der Gesamtmenge der Monomeren verwendet werden.
Die in der Erfindung verwendeten Polymerisierungsinitiatoren
stellen vorzugsweise Radikalpolymerisierungsinitiatoren dar, die bei der Temperatur, bei der die
gemischte Monomerflüssigkeit in den Substratfasern imprägniert wird, vorzugsweise Raumtemperatur, inaktiv
sind und durch Erhitzen auf eine nicht über dem Kochpunkt der Vinylmonomeren liegende Temperatur
aktiviert werden können und in der gemischten Monomerflüssigkeit löslich sind. Spezifische Beispiele
derartiger Polymerisierungsinitiatoren sind Acetylcyclohexansulfonylperoxid, Dicyclohexylperoxydicarbonat,
Bis-(2-Äthylhexyl)-peroxydicaronat, Di-lsopropylperoxydicarbonat,
Bis-(2,4-Dichlorbenzyl)-peroxid, Di-Lauroylperoxid,
Di-Propionylperoxid, Di-Benzoylperoxid,
tert.-Butylhydroperoxid. tert.-Butylcumylperoxid, 2,2'-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril), Azo-bis-isobutyronitril,
Di-tert.-Butylperoxid etc. Diese Polymerisierungsinitiatoren können allein oder im Gemisch von
zwei oder mehreren verwendet werden.
Darüber hinaus können ein Quellungsregulierungsmittel
und ein Verdünnungsmittel, sofern dies erforderlich ist, der gemischten Monomerflüssigkeit hinzugefügt
werden.
Das Quellungsregulierungsmittel regelt das Quellungsausmaß in dem Fall, daß die Substratfasern durch
die Monovinylmonomeren, Polyvinylmonomeren und Polymerisierungsinitiatoren allein nicht ausreichend
gequollen werden können oder im Fall, wenn die Quellungswirkung groß ist und die Substratfasern
aufgelöst sind oder im nahezu aufgelösten Zustand vorliegen. Als derartige Quellungsregulierungsmittel
werden Lösungsmittel für die Substratfasern im ersteren Fall und Nicht-Lösungsmittel für Substratfasern
im zuletzt genannten Fall verwendet, wobei diese weiterhin mit der gemischten Monomerflüssigkeit
verträglich sein müssen. Das Verdünnungsmittel wird der gemischten Monomerflüssigkeit zugefügt, wenn
äußerst hochporöse vernetzte Monovinylpolymerfasern gewünscht werden, wobei durch die Verwendung der
derart verdünnten Flüssigkeit die Verteilung des in den Substratfasern gebildeten vernetzten Monovinylpolymeren
unter Erhalt poröser vernetzter Monovinylpolymerfasern gering gemacht wird. Im allgemeinen löst
das Verdünnungsmittel allein die Substratfasern nicht auf, wobei ein Lösungsmittel mit geeigneter Quellungswirkung
Verwendung findet. Wenn das Quellungsregulierungsmittel angewandt wird, wirkt dieses auch als
Verdünnungsmittel. Die Substratfasern, in die die gemischte Monomerflüssigkeit imprägniert wird, müssen
erstens organische Fasern darstellen, die mit der gemischten Monomerflüssigkeit bei zumindest der
Polymerisierungstemperatur quellen, in der Flüssigkeit
jedoch nicht aufgelöst werden und sie müssen zweitens organische Fasern darstellen, die nach der Polymerisierrung
der Monomeren in den Substratfasern relativ leicht zersetzt oder aufgelöst und entfernt werden können.
Genauer gesprochen, ist es im Hinblick auf das erste Erfordernis erforderlich, Substratfasern einzusetzen, die
mit der gemischten Monomerflüssigkeit bei zumindest der Polymerisierungstemperatur der Monomeren um 30
bis 500Vol% gequollen werden können. Wenn der
Quellungsgrad weniger als 30Vol°/o beträgt, ist die Absorption der imprägnierten gemischten Monomerflüssigkeit
nicht ausreichend und es ergibt sich eine Neigung zur Polymerisierung der Monomeren außerhalb
der Substratfasem, wobei das in den Substratfasern erzeugte Polymer darüber hinaus zu einer inhomogenen
Verteilung neigt Wenn der Quellungsgrad andererseits mehr als 500 Vol% beträgt, befinden sich die Substratfasem
im nahezu aufgelösten Zustand unter Bewirkung einer starken Adhäsion der Substratfasem selbst, wobei
deren Trennung nach der Polymerisierung unmöglich wird. Der Quellungsgrad der bevorzugten Substratfasem
liegt innerhalb des Bereiches von 50 bis 400 Vol°/o, wobei die einen derartigen Quellungsgrad aufweisenden
Substratfasem gegebenenfalls im Hinblick auf die Kombination mit der gemischten Monomerflüssigkeit
gewählt werden können. Der Quellungsgrad kann wie folgt gemessen werden: Die in kurze Längen geschnittenen
Fasern werden in die stark überschüssige gemischte Monomerflüssigkeit eingeführt, wobei die Flüssigkeit in
den Fasern absorbieren gelassen und die Monomeren bei einer vorgegebenen Temperatur polymerisiert
werden. Hiernach wird die Volumenzunahme der Fasern nach der Polymerisierung zu dem Volumen vor
der Absorption der gemischten Monomerflüssigkeit durch Beobachtung unter einem Mikroskop festgestellt.
Der Quellungsgrad wird durch die damit ermittelte Volumenzunahme ausgedrückt.
Die Substratfasem, die dem zweiten Erfordernis genügen, stellen vorzugsweise solche dar, für die
ausgezeichnete Lösungsmittel oder Zersetzungsmittel existieren.
Unter diesen Substratfasern, auf die die Methodik der Auflösung und deren Entfernung mit Lösungsmittel
(nachstehend als Auflösungsmethodik bezeichnet) angewandt werden kann, können angeführt werden:
Polyamidfasern, wie Polycapramid Polyhexamethylenadipamid, Zellulosediacetatfasern, Zellulosetriacetatfasern,
Polyurethanfasern, Polyacrylonitrilfasern, Modacrylfasern bzw. Methacrylfasern etc. Als Fasern, auf die
die Methodik der Zersetzung und Entfernung mil Zersetzungsmitteln angewandt werden kann (nachstehend
als Zersetzungsmethodik bezeichnet) können beispielsweise erwähnt werden: Polyesterfasern, Polyamidfasern,
Polyurethanfasern, Cellulosediacetatfasern, Cellulosetriacetatfasern, Nitrocellulosefasern, nachacetyliertes
Rayon. Unter diesen Fasern weisen Cellulosediacetatfasern und Cellulosetriacetatfasern bevorzugte
Quellungsfähigkeit mit den gemischten Monomerflüssigkeiten einer breiten Zusammensetzung auf und
zeigen darüber hinaus selbst dann keine Schrumpfung, wenn sie eine relativ große Menge der gemischten
Monomerflüssigkeit absorbieren. Darüber hinaus können sie leicht durch Auflösung oder Zersetzung nach der
Polymerisierung entfernt werden. Daher sind diese Fasern besonders bevorzugt.
Die Stufen von der Imprägnierung der gemischten Monomerflüssigkeit in den Substratfasern bis zur
Polymerisierung der Monomeren können hauptsächlich durch die folgenden zwei Methodiken durchgeführt
werden.
Die erste Methodik umfaßt ein Eintauchen der Substratfasern in die gemischte Monomerflüssigkeit zur
ausreichenden Quellung der Fasern, anschließende Entfernung der gemischten Monomerflüssigkeit, die an
dem Äußeren der Substratfasern anhaftet, und hiernach die Einbringung der Fasern in eine Atmosphäre einer
Temperatur, bei der die Monomeren polymerisiert werden können. Die zweite Methodik umfaßt eine
Anwendung der gemischten Monomerflüssigkeit in einer Menge innerhalb des Bereiches, der von den
Substratfasern absorbiert werden kann, auf die Substratfasern,
deren anschließende Einbringung in eine erhitzte Atmosphäre um eine vollständige Eindringung
der gemischten Monomerflüssigkeit in die Substratfasern zu erreichen und hiernach die Initiierung der
Polymerisierung. Insbesondere bei der zweiten Methodik besteht auch die Möglichkeit der Absorption der
gemischten Monomerflüssigkeit in den Fasern während der Induktionsperiode vor der Initiierung der Polymerisierung
durch Einbringung der Fasern in eine Atmosphäre einer Temperatur, bei der die Polymerisierung
erreicht werden kann, direkt nachdem die gemischte Monomerflüssigkeit auf die Fasern aufgebracht wi.rden
ist.
Die Menge der in den Substratfasern imprägnierten gemischten Monomerflüssigkeit kann in Abhängigkeit
von der gewünschten Porosität schwanken, wobei sie jedoch innerhalb des Bereiches von 50 bis 400 Gew.%
liegt.
Die Polymerisierung der Monomeren kann in einer erhitzten Atmosphäre durchgeführt werden, die nicht
höher als der Kochpunkt der gemischten Monomerflüssigkeit liegt, und in der die Verdampfung oder Diffusion
der Komponenten der gemischten Monomerflüssigkeit nicht erfolgt Vorzugsweise wird die gemischte Monomerflüssigkeit
direkt in einem wäßrigen Medium aus warmem Wasser erhitzt oder in warmem Wasser, das
anorganische Salze, wie Glaubersalz, enthält, für den Fall, daß die gemischte Monomerflüssigkeit lediglich
wasserunlösliche Komponenten aufweist und keine wasserlöslichen Komponenten enthält. Wonn andererseits
die gemischte Monomerflüssigkeit wasserlösliche Komponenten enthält (natürlich unter Einschluß des
Falls, in dem die gemischte Monomerflüssigkeit nur wasserunlösliche Komponenten enthält), wird diese in
einen Glasbehälter oder einen PolyoleHnfilmbeutel gepackt, um zu verhindern, daß die Flüssigkeit mit dem
erhitzten wäßrigen Medium in Kontakt kommt, wobei die Erhitzung indirekt mit warmem Wasser, Wasserdampf,
Heißluft etc., erfolgt.
Im allgemeinen erweist sich die erste Methodik als geeignet, wenn die Substratfasern mit der gemischten
Monomerflüssigkeit bei etwa Raumtemperatur gut gequollen werden. Wenn der Quellungsgrad bei etwa
Raumtemperatur jedoch gering ist, ist es erforderlich, eine gemischte Monomerflüssigkeit, die auf eine
Temperatur erhitzt ist, bei der die Polymerisierung im wesentlichen noch nicht erfolgt, wobei jedoch die
Quellung beschleunigt wird, unter Verwendung eines Polymerisierungsinitiators hoher Aktivierungstemperatur
einzusetzen. Diese Methodik ist insbesondere dann wirksam, wenn die Substratfasern in Form eines
Monofilamentes oder eines Filamentbündels eines feinen Denier-Wertes vorliegen.
Die zweite Methodik kann vorzugsweise auf Substratfasern in verschiedenartigen Filamentformen, Stapelfasern,
Werg(garn), geschnittenen Fasern, Tuch, Garnen, etc. angewandt werden, wobei nach dieser
Methodik eine Massenherstellung möglich ist Bei dieser Methodik ist es zum Erhalt einer vollständigen und
homogenen Absorption der gemischten Monomerflüssigkeit zwischen den Fasern in den Substratfasern
bevorzugt, den Einsatz der Fasern in bauschiger Form zu vermeiden oder diese, wenn die gemischte Monomerflüssigkeit
hierin absorbiert ist, zu komprimieren.
Unter diesem Gesichtspunkt ist der Einsatz der Substratfasern in Form nicht-gekräuselten Wergs oder
Filamentbündeln sehr bevorzugt, da diese Fasern und existierenden Fasern hoch bewertet werden und infolge
von Kapillarphänomenen eine vollständige und homogene Absorption in der gemischten Monomerflüssigkeit
leicht erreicht werden kann.
Darüber hinaus wird in dem Fall, daß die Substratfasern bei diesen Methodiken infolge Absorption der
gemischten Monomerflüssigkeit stark schrumpfen und Schwierigkeiten, wie Probleme der Handhabung der
Fasern nach der Polymerisierung auftreten, die Absorption und Polymerisierung der gemischten Monomerflüssigkeit
vorzugsweise so durchgeführt, daß die Substratfasern unter derartiger Spannung gehalten werden, daß
eine Schrumpfung von nicht mehr als 50% der Originalbzw. Ausgangslänge hervorgerufen wird.
Sofern die Substratfasern infolge außerhalb der Fasern gebildeten Polymers nach der Polymerisierung
der Monomeren in den Substratfasern aneinanderge-
J5 bunden sind, ist es erforderlich, die Bindung zwischen
den Substratfasern vor der Entfernung der Substratfasern aus den vernetzten Polymer enthaltenden Substratfasern
auszuschalten. Wenn die verwendeten Substratfasern in Form von Tuch, Werg, etc. eingesetzt werden,
wird die Ausschaltung der Bindung durch deren Zerknitterung oder Krumpelung, z. B. dadurch daß man
diese zwischen einem Paar von Preßwalzen durchführt, erreicht. Wenn ein Endprodukt von weniger als
mehreren Millimetern gewünscht ist, werden die
Λ5 vernetzten Polymer enthaltenden Substratfasern nach
der Polymerisierung einmal auf eine vorgegebene Länge geschnitten, wonach sie durch Vermischer,
Pulpenschläger etc. behandelt werden.
Die Entfernung der Substratfasern aus den vernetzten Monovinyl- bzw. -acrylpolymer enthaltenden
Substratfasern wird in folgender Weise durchgeführt:
Die Entfernung der Substratfasern durch die Auflösungsmethodik kann durch einen Soxhlet-Extraktor
od. dgl. unter Verwendung von Lösungsmitteln für die Substratfasern, beispielsweise bevorzugt Ameisensäure
für Polyamidfasern, Aceton oder Methylacetat für Cellulosediacetatfasern, Methylenchlorid oder Äthandichlorid
für Cellulosetriacetatfasern, Dimethylformamid oder Dimethylacetamid für Polyurethanfasern,
Dimethylformamid oder Dimethylacetamid für PoIyacrylnitrilfasern,
Aceton oder Dimethylformamid für Acryl- bzw. Methacrylfasern durchgeführt werden. Im
Fall des Einsatzes von Lösungsmitteln mit einem relativ hoch liegenden Siedepunkt ist es auch möglich, die
b5 Fasern direkt in ein Bad, das einen hohen Überschuß an
Lösungsmitteln aufweist, einzutauchen, welches zur Auflösung und Entfernung der Substratfasern vorzugsweise
erwärmt ist.
Zur Entfernung der Substratfasern durch die Zersetzungsmethodik können Mineralsäuren, insbesondere
Schwefelsäure, eine wäßrige Schwefelsäurelösung, etc. vorzugsweise als Zersetzungsmittel für Polyesterfasern
Cellulosediareiytfascrn, Zeütilosetriacetatfasern, nachacetylierten Fasern, Polyamidfasern, Polyurethanfasern,
Nitrocellulosefasern etc. verwendet werden Schwefelsäure wird vorzugsweise als 20 bis 30%-ige wäßrige
Lösung, mit Vorzug auf 60 bis 1000C erhitzt, verwendet.
Für Polyurethanfasern oder Polyesterfasern können auch wäßrige Alkalilösungen, wie Natriumhydroxid,
eingesetzt werden.
Wenn die Zersetzungsmethodik Anwendung findet, ist es auch erforderlich, die chemischen Veränderungen
des vernetzten Monovinyl- oder acrylpolymeren, der in den Substratfasern gebildet ist, die durch das Zersetzungsmittel bewirkt werden, in Betracht zu ziehen,
wobei die Zersetzungsmittel gegebenenfalls in Abhängigkeit von den Arten der vernetzten Monovinyl- oder
-acrylpolymeren und der Substratfasern gewählt werden massen.
Darüber hinaus sollten im Fall der Verwendung von
Monoacrylmonomeren, wie Acrylamid, Alkylestern von Acrylsäure etc, die Gruppierungen aufweisen, die durch
die Zersetzungsmittel für die Substratfasern modifiziert werden können, die Bedingungen gewählt werden, bei
denen die Modifizierung in Betracht gezogen bzw. beachtet ist
Andererseits ist es auch möglich, modifizierte, vernetzte Vinyl- oder Acrylpolymerfasern unter gleichzeitiger Zersetzung und Entfernung der Substratfasern
durch die positive Ausnutzung der chemischen Veränderungen direkt zu erhalten, die durch das Zersetzungsmittel für die Substratfasern bewirkt werden. Beispielsweise können poröse vernetzte nitrierte Styrolpolymer-
fasern direkt durch Ausbildung eines Styrol-Copolymeren mit Divinylbenzol in Cellulosediacetatfasern und
deren Eintauchen in ein Gemisch aus Schwefelsäure und Salpetersäure in dem gleichen Gewichtsverhältnis bei
40 bis 60° C während mehreren Stunden unter Entfernung der Cellulosediacetatfasern erhalten werden.
Im Fall der Anwendung der Zersetzungsmethodik kann, sofern dies erforderlich ist, das Zersetzungsprodukt mit Lösungsmitteln extrahiert werden.
Die somit gemäß der Erfindung erhaltenen porösen Fasern weisen eine äußerst breite Selektivität im
Hinblick auf die Festlegung grundlegender Eigenschaften, wie das Vernetzungsausmaß, die Porosität, der
Durchmesser etc. auf, und lassen darüber hinaus einen so breiten Rahmen der Auswahl der Ausgangsmonovinyl-
oder -acrylmonomeren zu. Daher stellen diese porösen
Fasern ausgeprägt wirksame poröse Fasern dar, denen Funktionen direkt verliehen worden sind oder denen
funktionell Eigenschaften weiterverliehen werden sollen bzw. können.
Beispielsweise können Ionenaustauschfasern verschiedenartiger Typen dadurch erhalten werden, daß
man den erfindungsgemäß erzeugten porösen Fasern eine Ionenaustauschbarkeit verleiht Diese Ionenaustauschfasern können durch die Methodiken erzeugt
werden, die zum Erhalt üblicher Ionenaustauscherharze angewandt werden, in denen die vernetzten Monovinyl-
oder -acrylpolymeren die Hauptkomponente darstellen. Darüber hinaus kann die an sich bekannte Methodik
auch zur Erzeugung verschiedenartiger ftinktioneller Fasern durch Verleihung anderer Funktionen Verwendungfinden.
Die folgenden Beispiele, in denen alle Teile in Gewichten bezeichnet sind, veranschaulichen die
Erfindung.
Eine gemischte Monomerflüssigkeit, die 90 Teile Äthylmethacrylat, 15 Teile Divinylbenzol und 1,0 Teile
Azohis-isobiityronitril umfaßte, wurde hergestellt und bei 20 bis 22° C gehalten.
In getrennter Weise wurden Zellulosediacetat-Filamentgarne mit einer Mono-Filamentgröße von 4,1
Denier als Substratfasern in Form eines Strangs einer Umfangslänge von 180 cm und mit 200 g Windungsmenge unter Erhalt von Substratfasern verwendet
Dieser Strang wurde in der gemischten Monomerflüssigkeit eingetaucht und durch eine Schwammwalze
gequetscht, um 240 g der gemischten Monomerflüssigkeit auf dem Strang imprägnieren zu lassen, wobei
anschließend beide Enden des Strangs durch Metallstäbe fixiert wurden und der Strang in eine gesättigte
wäßrige Glaubersalzlösung, die bei 70° C gehalten wurde, eingetaucht wurde.
Nach dem Eintauchen während 1 bis 2 Minuten wurde die gemischte Monomerflüssigkeit zwischen den Fasern
in den Fasern absorbiert und die Polymerisierung begann unter Erzeugung von Stickstoffgas, das durch
die Zersetzung von Azo-bis-isobutyronitril erzeugt wurde, wobei die Polymerisierung nach 3 Stunden
beendet war.
Nach Beendigung der Polymerisierung waren die Polymer enthaltenden Zellulosediacetatfasern in einem
solchen Ausmaß leicht miteinander gebunden, daß sie durch eine Verknüllung mit der Hand leicht getrennt
werden konnten. Sie wurden in einer Länge von 1,5 mm mittels eines Guillotine-Schneiders geschnitten und
wurden sodann mit einem Industriemischer zusammen mit Wasser in einer Menge des 50-fachen Fasergewichts
behandelt, um die Bindung zwischen den Polymer enthaltenden Zellulosediacetatfasern auszuschalten.
Hiernach wurde das Wasser durch ein 0,125 mm-Netz unter Erhalt der Polymer enthaltenden Zellulosediacetatfasern entfernt
Die Gesamtheit der somit erhaltenen Polymer enthaltenden Zellulosediacetatfasern wurde in 101
5gew.%iger wäßriger Schwefelsäurelösung bei 70° C während 4 Stunden unter Zersetzung der Zellulosediacetatfasern eingetaucht und wurde auf einem
0,125 mm-Netz wiedergewonnen und mit fließendem Wasser zur Entfernung des Zersetzungsproduktes von
Zellulosediacetatfasern und Schwefelsäure gewaschen. Darüber hinaus wurde der Rückstand dehydratisiert und
sodann unter verringertem Druck bei 50° C unter Erhalt von 224 g Fasern, die Polyäthylmethacrylat vernetzt mit
Divinylbenzol darstellten, getrocknet
Die somit erhaltenen vernetzten Polymerfasern besaßen einen Durchmesser von 45 μίτι und eine Länge
von 100 bis 1500 μΐη. Ein Vergleich dieser vernetzten
Polymerfasern mit den Polymer enthaltenden Substratfasern vor der Entfernung der Substratfasern durch
Mikrofotografien 100-facher Vergrößerung zeigt keinen erheblichen Unterschied in der Seite und dem
Schnitt der Fasern. Die Meßung des Oberflächenbereiches nach der BET-Methodik ergab jedoch 29,7 m2/g,
wodurch gezeigt, ist daß sie im Vergleich zu den Polymer enthaltenden Substratfasern, die einen Oberflächenbereich von 031 m2/g aufwiesen, klar porös
waren.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß Zellulosetriacetatfilamentgarne einer
Monofilamentgröße von 10.2 Denier als Strang einer Umfangslänge von 180 cm und einer Windungsmenge
von 200 g als Substratfasern verwendet wurden und die Menge der gemischten Monomerflüssigkeit, die die
Fasern imprägnierte, 245 g betrug. Als Ergebnis wurden 220 g Fasern eines Durchmessers von 49 μπι und einer
Länge von 100 bis 1500 μπι erhallen, die Polyäthylmethacrylat vernetzt mit Divinylbenzol darstellten.
In gleicher Weise, wie dies in Beispiel 1 beschrieben
ist, wurden 252 g einer gemischten Monomerflüssigkeit, die aus 90 Teilen Melhylmethacryiat, 10 Teiien
Divinylbenzol und 1,0 Teilen 2,2'-Azo-bis(2,4-dimethylvaleronitril) bestand, bei 20° C einen Strang aus
Zellulosetriacetat-Filamentgarnen einer Mono-Filamentgröße von 3,1 Denier (Gewicht des Stranges 200 g
und Umfangslänge 180 cm) als Substratfasern imprägnieren gelassen. Dieser Strang wurde in eine gesättigte
wäßrige Glaubersalzlösung, die bei 58°C gehalten wurde, während 2 Stunden unter Polymerisierung der
Monomeren eingetaucht, die in den Fasern absorbiert waren. 452 g der somit erhaltenen, Polymer enthaltenden, Zellulosetriacetatfasern wurden wiederholt zwischen Walzen, die eine harte Gummioberfläche
aufwiesen, zur Eliminierung der Bindung zwischen den Fasern hindurchgeführt. Hiernach wurden die Zellulosetriacetatfasern mit Dichlormethan als Lösungsmittel
durch einen Soxhlet-Extraktor unter Erhalt von 240 g poröser Fasern herausgelöst, die Polymethylmethacrylat vernetzt mit Divinylbenzol darstellten und einen
Durchmesser von 42 μπι und eine Länge von 1500 μπι
aufwiesen.
Ein Werggarn aus Zellulosediacetatfasern einer Monofilamentgröße von 3,3 Denier und einer Gesamtgröße von 45 000 Denier als Substratfasern wurde in
eine gemischte Monomerflüssigkeit bei 28° C eingetaucht, die aus 98,8 Teilen Styrol, 2,5 Teilen Divinylbenzol und 1,2 Teilen Benzoylperoxid bestand. Sodann
wurde der Werg durch eine Schwammwalze zur Entfernung überschüssiger gemischter Monomerflüssigkeit ausgequetscht Hiernach wurde der Strang
kontinuierlich in ein Gefäß, das heißes, auf 900C
eingeregeltes Wasser enthielt, eingeführt, hierin während 2 Stunden belassen und sodann aus dem anderen
Ende des Gefäßes herausgenommen. Die Menge der verbrauchten gemischten Monomerflüssigkeit betrug
das 1,02-fache des Gewichts der Substratfasern und das Trockengewicht der Fasern betrug nach der Polymerisierung das 2,01 -fache der Substratfasern. Das herausgenommene wergartige Zwischenprodukt besaß eine
leichte Bindung zwischen den Substratfasern und wurde kontinuierlich auf eine Durchschnittslänge von 3 mm
durch eine Guillotineschneidevorrichtung geschnitten. Die Bindung zwischen den Substratfasern wurde durch
einen Raffinator des Scheibentypus physikalisch ausgestaltet (Schlägervorrichtung für Pulpe und sodann
wurden die Fasern in einer 50gew.%igen wäßrigen Schwefelsäurelösung bei 700C während 4 Stunden zur
Zersetzung der Zellulosediacetatfasern behandelt, mit
Wasser gewaschen und unter Erhalt von Fasern getrocknet, die Polystyrol vernetzt mit Divinylbenzol
darstellten und einen Durchmesser von 41 μπι und eine
Länge von 100 bis 1500 μπι aufwiesen. Der Oberflächenbereich der Fasern betrug 1,32 m2/g, gemessen durch
das Stickstoffadsorptions-Verfahren nach der BET-Methodik.
Beispiel 4 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß zu der gemischten Monomerflüssigkeit
die gleiche Gewichtsmenge Toluol zur 2-fachen Verdünnung hinzugegeben wurden. Die verbrauchte
Menge (einschließlich Toluol) der gemischten Monomerflüssigkeit betrug das 1,05-fache Fasergewicht
und das Trockengewicht (Trocknung unter verringer
tem Druck bei 800C nach Waschung mit Methanol) nach
der Polymerisierung betrug das 1,46-fache Gewicht der Substratfasern. In gleicher Weise wie dies in Beispiel 4
beschrieben ist, wurden die Zellulosediacetatfasern zersetzt und entfernt und der Rückstand wurde mit
getrocknet, die Polystyrol mit Divinylbenzol vernetzt
darstellten und einen Durchmesser von 43 μπι und eine
betrug 107,7 mVg, gemessen durch das Stickstoffadsorptionsverfahren nach der BET-Methodik.
Vinylbenzylchlorid (Ortho- und Para-Gemisch), 15 Teilen Divinylbenzol, 5 Teilen Styrol, 1,0 Teilen
Azo-bis-isobutyronitril und 0,5 Teilen Benzoylperoxid bestand, wurde bei 200C hergestellt 210 g dieser
gemischten Monomerflüssigkeit wurden auf einen
Strang aus Zellulosetriacetat-Filamentgarn in gleicher
Weise, wie dies in Beispiel 1 beschrieben ist, imprägnieren gelassen, der eine Mono-Filamentgröße
von 10,2 Denier besaß und eine Umfangslänge von 180 cm und eine Windungsmenge von 200 g aufwies.
Sodann wurde der Strang in Wasser bei 700C während 2
Stunden und sodann in Wasser bei 90° C während 4 Stunden zur Polymerisierung der in den Fasern
absorbierten Monomeren eingetaucht Hiernach wurden in gleicher Weise wie dies in Beispiel 1 beschrieben
ist, 195 g poröser Fasern erhalten, die Polyvinylbenzy'chlorid vernetzt mit Divinylbenzol darstellten, und
einen Durchmesser von 41 μπι und eine Länge von 100 bis 1500 μπι.
Ein Strang (Umfangslänge 180 cm und Windungsmenge 190 g) aus Polyäthylenterephthalatfasern einer
Mono-Filamentgröße von 3 Denier wurde in eine gemischte Monomerflüssigkeit, die aus 70 Teilen Styrol,
30 Teilen Divinylbenzol, 03 Teilen Di-tert-Butylperoxid
und 50 Teilen 1,1^2-Tetrachloräthan bestand, bei 15°C
eingetaucht Sodann wurde der Strang mit einer Schwammwalze gequetscht, wobei 232 g der gemischten Monomerflüssigkeit in den Strang imprägnieren
gelassen wurden. Hiernach wurde der Strang in einen druckfesten rostfreien Behälter eines Aufnahmevolumens von 1200 cm3 zusammen mit 800 cm3 gesättigter
Kochsalzlösung bei 1000C eingebracht und hierin während 4 Stunden bei 1200C gehalten. Hiernach wurde
der Gehalt herausgenommer, wobei festgestellt wurde, daß die Monomeren in den Substratfasern absorbiert
und polymerisiert waren. Diese wurden sodann mittels einer Guillotineschneidevorrichtung auf eine Länge von
3 mm geschnitten. Die Bindung zwischen den Substratfasern wurde durch einen Raffinator des Scheibentypus
ausgeschaltet. Hiernach wurde in 80gew.%ige wäßrige Schwefelsäurelösung bei 600C während 48 Stunden zur
Zersetzung der Polyäthylenterephthalatfasern als Substratfasern eingetaucht Der Rückstand wurde mit
Tetrachlorkohlenstoff, Methanol, 1 n-Natriumhydroxid und Wasser in dieser Reihenfolge unter Erhalt poröser
Fasern gewaschen, die Polystyrol vernetzt mit Divinylbenzol darstellten, und ein Trockengewicht von 155 g,
einen Durchmesser von 38 μηι und eine Länge von etwa
3 mm aufwiesen.
75 g einer gemischten Monomerflüssigkeit, die aus 60
Teilen Acrylamid, 40 Teilen Mcthylen-bis-acrylamid, 2,0
Teilen 2,2'-Äzo-bis-(2,4-dimethylvaleronitril) und 30
Teilen Methylacetat bestand, wurden bei 25° C in 100 g
eines kurzen Faseraggregates aus Zellulosediacetatfasern einer Mono-Filamentgröße von 1,5 Denier und
einer Länge von 2 mm homogen imprägniert Sodann wurden diese in einen Polyäthylenfilmbeutel eingepackt
und dieser geschlossene Beutel wurde in ein Wasserbad bei 50° C während 24 Stunden unter Erhalt einer
faserigen Masse eingetaucht, in der die Monomeren in den Substratfasern absorbiert und hierin polymerisiert
waren. Diese Masse wurde während 30 Minuten durch einen Hochgeschwindigkeitsmischer, zusammen mit
Wasser heftig gerührt, um die Bindung zwischen den Substratfasern zu entfernen. Hiernach wurde getrocknet und sodann wurden die Zellulosediacetatfasern
aufgelöst und mit Aceton durch einen Soxhlet-Extraktor
unter Erhalt von 71 g (Trockengewicht) poröser Fasern extrahiert, die Polyacrylamid, vernetzt mit Methylenbis-acrylamid, darstellten und einen Durchmesser von
36 μΐπ und eine Länge von 2,4 mm aufwiesen.
95 g Zellulosetracetatfasern einer Mono-Filamentgröße von 10,2 Denier und einer Länge von 2 mm
wurden in eine Glassäule eines inneren Durchmessers von 10 cm und einer Länge von 50 cm (der Boden wurde
mit einem rostfreien Stahlnetz mit 0,177 mm Maschengröße versehen) eingegeben. Es wurden 500 cm3 einer
gemischten Monomerflüssigkeit, die 70 Teile Acrylsäure, 20 Teile Itaconsäure, 10 Teile Methylen-bis-acrylamid, 2,0 Teile Azo-bis-isobutyronitril und 5,0 Teile
30%iges Ammoniakwasser mit 20°C enthielt, in die Glassäule von oben eingegossen und frisch getrocknetes Stickstoffgas wurde unter einem Druck von 1 kg/cm2
zur Ausführung der gemischten Monomerflüssigkeit zwischen die Fasern aus der Säule eingeführt, wobei die
Zellulosetriacetatfasern die gemischte Monomerflüssigkeit derart absorbierten, daß sie eine Gewichtszunahme
von 370 g erfuhren. Diese wurden in einen Polypropylenfilmbeutel eingefühlt, und dieser geschlossene Beutel
wurde in warmes Wasser einer Temperatur von 75° C unter Polymerisierung der Monomeren während 90
Minuten gehalten. Hiernach wurde der Inhalt in überschüssigem Ammoniakwasser zur Oberführung
aller Carboxylgruppen in Ammoniaksalz eingetaucht um die Fasern weich und leicht trennbar zu machen.
Diese wurden mit einem Hochgeschwindigkeitsmischer mit überschüssigem Wasser während 30 Minuten
zusammenbewegt, wodurch die Bindung zwischen den Substratfasern vollständig eleminiert werden konnte.
Darüber hinaus wurden sie mit 2 n-Chlorwasserstoffsäure neutralisiert, mit Wasser gewaschen und getrock
net und sodann wurden die Zellulosetriacetatfasern mit Dichlormethan aufgelöst und entfernt, wodurch poröse
Fasern erhalten wurden, die Acrylsäure-Itaconsäure-Copolymere, vernetzt mit Methylen-bis-acrylamid darstellten, und einen Durchmesser von 55 μπι und eine
Länge von 2,1 mm aufwiesen. Die erhaltenen Fasern besaßen eine Ionenaustauschkapazität von 10,5 MiIIiäquivalenten/g.
Beispiel 10
In gleicher Weise, wie dies in Beispiel 9 beschrieben
worden ist, wurde eine gemischte Monomerflüssigkeit, die aus 80 Teilen Methacrylsäure, 20 Teilen Divinylbenzol und 1,3 Teilen Azo-bis-isobutyronitril bestand, bei
20° C auf 95 g Polycaproamidfasern aufgebracht, die eine Mono-Filamentgröße von 1,5 Denier und eine
Länge von 1,5 mm aufwiesen (Gewicht der Polycapriamidfasern, die die gemischte Monomerflüssigkeit
absorbierten, betrug 320 g) und es wurden die
Polymerisierung der Monomeren und die Eliminierung
der Bindung zwischen den Fasern durchgeführt. Hiernach wurden die Fasern in 80gew.%ige wäßrige
Schwefelsäurelösung bei 40° C während 3 Tagen zur Entfernung der Polycapriamidfasern eingetaucht wo
durch 220 g poröser Fasern erhalten wurden, die
Polymethacrylsäure, vernetzt mit Divinylbenzol, darstellten. Diese Fasern besaßen eine Kationenausiauschkapazität von 9,4 Milüäquivalenten/g.
In den folgenden Beispielen 11 bis 14 wird die
Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten porösen Fasern zur Herstellung von Ionenaustauschern
beschrieben.
Beispiel 11
50 g der porösen Fasern, die in Beispiel 1 erhalten
worden waren, 200 g Xylol und 500 g Pentaäthylenhexamin wurden in einen 1-Liter-Kolben eingebracht und
während 6 Stunden unter Rücknuß behandelt. Das Reaktionsprodukt wurde abfiltriert und mit Methanol,
2 η Chlorwasserstoffsäure und Wasser in dieser
Reihenfolge gewaschen. Sodann wurde dieses mit
2 η-Natriumhydroxid in den OH-Typ übergeführt und mit entionisiertem Wasser bis zur Entfernung der
Natriumionen gewaschen. Die hierdurch erhaltenen Fasern besaßen eine Chlorwasserstoffsäureneutralisie-
•15 rungskapazität von 6,7 Milliäquivalenten/g Trockengewicht.
Es wurden 50 g der in Beispiel 1 erhaltenen Fasern und 500 g Äthylendiamin in einen 1-Liter-Kolben
eingebracht und bei 100°C während 5 Stunden
so umgesetzt Das Reaktionsprodukt wurde der gleichen Konditionierung, wie sie vorstehend beschrieben
worden ist unterworfen. Die resultierenden Fasern besaßen eine Chlorwasserstoffsäureneutralisierungskapazität von 6,2 Milliäquivalenten/g. Darüber hinaus
besaßen die Fasern eine Kapazität der Aufnahme von 2,05 mmol/g Kupferionen aus einer 0,001 mol/l wäßrigen Kupfersulfatlösung.
Beispiel 12
50 g der in Beispiel 4 erhaltenen Fasern wurden zusammen mit einer alkoholischen Lösung, die 200 g
Kaliumhydroxid enthielt, während 15 Stunden in einem rostfreien Stahlgefäß einer Rückflußbehandlung unterworfen. Das Reaktionsprodukt wurde mit Wasser,
sodann mit 2 n-Chlorwasserstoffsäure 7-fach und hiernach mit entionisiertem Wasser so lange gewaschen, bis die Chlorionen entfernt waren. Hierdurch
wurden Kationenaustauschfasern mit einer Natriumhy-
13 ί4
droxid-Neutralisierungskapazität von 9,8 Milliäquiva- . .
lenten/g erhalten. ' Beispiel 14
_...._ 50 g Benzol wurden in 195 g der in Beispiel 7
e's P'e erhaltenen Fasern zur Quellung der Fasern imprägniert.
Nach Einführung von 100 g der in Beispiel 5 ä Sodann wurden die Fasern in eine Leitungeines inneren
erhaltenen Fasern in ein Gefäü, das 800 cm3 98%iger Durchmessers von 5 cm eingeführt, in die allmählich
Schwefelsäure bei 75°C enthielt, wurde die Temperatur Trimethylamingas zur Bewirkung einer Reaktion
des Inhaltes mioige der Reaktionswärme auf 87"C geblasen wurde. Während der Reaktion betrug die
angehoben. Sodann wurde der Gehalt während 4 Temperatur des inhaltes 40 bis 45°C, wobei die
Stunden behandelt, wobei die Temperatur bei 85 bis 10 Berührungszeit mit dem Gas 6,5 Stunden betrug.
900C gehalten wurde, in eine 50%ige wäßrige Hiernach wurde das Amin mit ln-Chlorwasserstoffsäu-Schwefelsäurelösung,
die auf 4" C abgekühlt war, re neutralisiert und sodann wurde der Gehalt mit
eingebracht und mit kaltem Wässer verdünnt. Hiernach Wasser und Methanol unter Erhalt stark basischer
wurden die Fasern durch ein rostfreies Stahlnetz von Anionenaustauschfasern gewaschen, die den trockenen
0,177 ntü! Maschengröße gesammelt. Die erhaltenen )5 OH-Typus darstellten und eine Chlorwasserstoffsäure-Fasern
wiesen eine braune Farbe auf und besaßen eine Neutralisierungskapazität von 4,4 Milliäquivalenten/g
Natriumhydroxid-Neutralisierangskapazität von und eine Natriumchioridzersetzungskapazität von 3,9
5,0-Milliäquivalenten/g und eine Natriumchloridzerset- Milliäquivalenten/g aufwiesen,
zungskapazität von 4,8 Milliäquivalenten/g.
zungskapazität von 4,8 Milliäquivalenten/g.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung poröser Fasern aus einem Vinyl- bzw. Acrylpolymerisat, wobei zunächst
Fasern erzeugt werden, die sich sowohl aus dem Vinylpolymerisat als auch aus einem anderen,
faserbildenden Polymerisat zusammensetzen, und dann das andere faserbildende Material aus den
Fasern entfernt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man mit 50 bis 400 Gew.% einer flüssigen ι ο Mischung aus
a) zumindest einem Monovinyl- bzw. Monoacrylmonomeren,
b) zumindest einem Di- oder Polyvinyl- bzw. einem Di- oder Polyacrylmonomeren in einer
Menge von 03 bis 40 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge der Monomeren,
c) einem in der gemischten Monomerflüssigkeit löslichen Polymerisationsinitiator sowie gegebenenfalls
d) einem Quellungsregulierungs- und/oder Verdünnungsmittel,
das mit der Monomerflüssigkeit verträglich ist organische Substratfasern imprägniert, die relativ leicht aufgelöst oder
zersetzt werden können und die zu einer -5 Quellung um 30 bis 500 Vol% mit der
gemischten Monomerflüssigkeit bei zumindest der Polymerisierungstemperatur der Monomeren
fähig sind, ohne jedoch darin löslich zu sein, dann die imprägnierten Fasern Polymerisationsbedingungen
aussetzt, um die absorbierten Monomeren zu polymerisieren und schließlich die Substratfasern durch Behandeln mit einem
Lösungsmittel oder einem Zersetzungsmittel für das Substratfasermaterial aus dem Fasergefüge
entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Monovinyl- bzw. Monoacrylmonomere
Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure, Äthylensulfonsäure, Slyrolsuifonsäure,
2-Acrylamid-2-methylpropylsulfonsäure, Vinylpyridin,
Vinylpyrrolidon, Acrylamid, Methacrylamid, N-Acrylamidmorpholin, Styrol, Vinylbenzylchlorid,
Methylacrylat, Äthylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat oder Vinylacetat verwendet wer- ■'"'
den.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Di- oder Polyvinyl- bzw. Di- oder
Polyacrylmonomere Divinylbenzol, Methylenbisacrylamid Methylen-bis-methacrylamid oder Äthy- r>()
len-bis-methacrylat verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Substratfasern Zellulosediacetatfasern,
Zellulrsetriacetatfasern, Polyamidfasern oder Polyesterfasern verwendet. «
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Substratfasern mit einer
gemischten Monomerflüssigkeit, die keine wasserlösliche Komponente enthält, imprägniert und
sodann die absorbierten Monomeren durch direkte w Erhitzung in einem wässrigen Medium polymerisiert.
6. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß man die Substratfasern mit einer gemischten Monomerflüssigkeit, die zumindest eine
wasserlösliche Komponente enthält, imprägniert <·>Γ>
und sodann die absorbierten Monomeren durch indirekte Erhitzung ohne direkte Kontaktierung der
Fasern mit erhitztem wäßrigen Medium polymerisiert
7. Verwendung der nach Ansprüchen 1 bis 6 hergestellten porösen Fasern zur Herstellung von
Ionenaustauschern durch Verleihung der Ionenaustauschbarkeit nach üblicher Methodik.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762637394 DE2637394C3 (de) | 1976-08-19 | 1976-08-19 | Verfahren zur Herstellung von porösen Fasern und deren Verwendung zur Herstellung von Ionenaustauschern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762637394 DE2637394C3 (de) | 1976-08-19 | 1976-08-19 | Verfahren zur Herstellung von porösen Fasern und deren Verwendung zur Herstellung von Ionenaustauschern |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2637394A1 DE2637394A1 (de) | 1978-02-23 |
DE2637394B2 DE2637394B2 (de) | 1978-09-14 |
DE2637394C3 true DE2637394C3 (de) | 1979-05-10 |
Family
ID=5985853
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762637394 Expired DE2637394C3 (de) | 1976-08-19 | 1976-08-19 | Verfahren zur Herstellung von porösen Fasern und deren Verwendung zur Herstellung von Ionenaustauschern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2637394C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4307152A (en) | 1977-12-12 | 1981-12-22 | Akzona Incorporated | Hydrophilic polyester fiber and process for making same |
-
1976
- 1976-08-19 DE DE19762637394 patent/DE2637394C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4307152A (en) | 1977-12-12 | 1981-12-22 | Akzona Incorporated | Hydrophilic polyester fiber and process for making same |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2637394B2 (de) | 1978-09-14 |
DE2637394A1 (de) | 1978-02-23 |
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