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Härtbare überzugsmasse
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Die Erfindung betrifft eine härtbare Überzugsmasse, die als Bindemittel
bildende Komponente ein Vinylurethan enthält.
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Überzugsmittel aus Lösungen von hoch- oder niedermolekularen ungesättigten
Verbindungen in Vinylmonomeren sind bekannt. Bei Verwendung rasch copolymerisierbarer
Vinylverbindungen, wie z.B. von Acrylverbindungen, können derartige Systeme mit
energiereichen Strahlen gehärtet werden. Acrylverbindungen haben jedoch den Nachteil,
daß sie im allgemeinen toxisch sind und zu starker Hautreizung führen.
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Aus der DT-OS 20 64 70102-43 ist auch bereits ein Verfahren zur Herstellung
von überzügen durch Härtung von olefinisch ungesättigten urethangruppenhaltigen
polymeren Stoffen, die, gegebenenfalls im Gemisch mit olefinisch ungesättigten monomeren
Verbindungen, mittels ionisierender Strahlen gehärtet werden, bekannt, wobei der
olefinisch ungesättigte urethangruppenhaltige polymere Stoff mindestens zwei 0 "
CH2=CH-NH-C-O-Einheiten enthält und durch Umsetzung von hydroxylgruppenhaltigen
Oligomeren bzwo Polymeren eines Molekulargewichts zwischen 500 und 10 000 mit Vinylisocyanat
erhalten worden ist.
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Diese Produkte sind jedoch noch hinsichtlich Reaktivität und Härte
verbesserungsbedürftig.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, Überzugsmassen aufzuzeigen,
die hinsichtlich dieser Eigenschaften weiter verbessert sind und zudem den Vorteil
aufweisen, auch mittels UV-Strahlung und Peroxiden härtbar zu sein und gute Haftung
auf metallischem Untergrund zu haben.
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Überraschenderweise ließ sich diese Aufgabe mit den Uberzugsmassen
gemäß der vorliegenden Erfindung auf vorteilhafte Weise lösen. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist eine härtbare
Überzugsmasse, die als Bindemittel bildende
Komponente mindestens eine olefinisch ungesättigte urethangruppenhaltige Verbindung
(A), sowie gegebenenfalls mindestens eine weitere mit (A) copolymerisierbare, aber
von (A} verschiedene olefinisch ungesättigte Verbindung (B) enthält, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die olefinisch ungesättigte urethangruppenhaltige Verbindung
(A) eine Verbindung der allgemeinen Formel
ist, wobei x und y untereinander gleich oder voneinander verschieden sind und eine
Zahl zwischen 1 und 5 bedeuten, R für Wasserstoff oder eine Methylgruppe, Rt einen
zweiwertigen geradkettigen oder verzweigten, gegebenenfalls oxagruppenhaltigen,
Rest mit 2 bis 16 Kohlenstoffatomen oder einen zweiwertigen cycloaliphatischen Rest
mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, R" einen zweiwertigen geradkettigen oder verzweigten
aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Rest mit 6 bis 15 Kohlenstoffatomen
und R"' einen sich von einem mehrwertigen Alkohol, Polyätherol oder Polyesterol
ableitenden Rest bedeutet, dessen Wertigkeit der Summe x + y entspricht0 Die erfindungsgemäßen
härtbaren überzugsmassen lassen sich sehr vorteilhaft verarbeiten und zeichnen sich
besonders durch ihre niedrige Viskosität und hohe Reaktivität aus0 Zu den Aufbaukomponenten
der erfindungsgemäßen härtbaren Uberzugsmassen ist im einzelnen folgendes zu sagen.
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(A) Die olefinisch ungesättigte urethangruppenhaltige Verbindung (A)
ist erfindungsgemäß eine Verbindung der allgemeinen Formel
wobei x und y untereinander gleich oder voneinander verschieden
sind und eine Zahl zwischen 1 und 5, vorzugsweise 1 und 3 bedeuten, R für Wasserstoff
oder eine Methylgruppe, R' einen zweiwertigen geradkettigen oder verzweigten Rest
mit 2 bis 16, vorzugsweise 2 bis WKohlenstoffatomen oder einen zweiwertigen cycloaliphatischen
Rest mit 5 bis 12, vorzugsweise 5 bis 8 Kohlenstoffatomen, R1, einen zweiwertigen
geradkettigen oder verzweigten aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen
Rest mit 6 bis 15 und R"' einen sich von einem mehrwertigen Alkohol, Polyätherol
oder Polyesterol ableitenden Rest bedeutet, dessen Wertigkeit der Summe x + y entspricht
Derartige Verbindungen (A) werden im allgemeinen hergestellt, indem man zunächst
Hydroxyalkylacrylate oder Hydroxyalkylmethacrylate, wie die Acrylsäure- oder Methacrylsäuremonoester
geradkettiger oder verzweigter, gegebenenfalls oxagruppenhaltiger, zweiwertiger
Alkohole mit 2 bis 16 Kohlenstoffatomen, wie z.B. Äthylenglykol, 1,2- oder 1,3-Propandiol,
Butandiol-1,4 oder -1,3 oder -1,2, Pentandiol-1,5, Hexandiol, Dekandiol, Diäthylenglykol,
Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol oder cycloaliphatischer zweiwertiger Alkohole
mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie z.B.
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Cyclohexandiol-1,1, -1,2, -1,3 oder -1,, Cyclohexandimethanol, Tricyclododekandimethanol
mit Diisocyanaten, deren Isocyanatgruppen an geradkettigen oder verzweigten aliphatischen,
cycloaliphatischen oder aromatischen Resten mit 6 bis 15, wie z.B. Hexamethylendiisocyanat,
2,2,5-Trimethylhexamethylendiisocyanat, Toluylendiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat,
Is ophorondiisocyanat, Dicyclohexylpropandiisocyanat im Äquivalentverhältnis (OH/NCO)
von etwa 1 : 2 umsetzt, die restlichen Isocyanatgruppen mit 10 bis 90 Äquivalentprozent
der Hydroxylgruppen eines Polyols mit einem Molekulargewicht bis etwa 2000, vorzugsweise
<500 und die restlichen Hydroxylgruppen dieses Reaktionsproduktes zu 10 bis 100
S mit Vinylisocyanat umsetzt.
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Als Polyol mit einem Molekulargewicht bis etwa 2000, vorzugsweise
<500, mit dem das Reaktionsprodukt aus Hydroxylalkgl- (meth-),
acrylat
und Diisocyanat umgesetzt wird, eignen sich mehrwertige Alkohole, Polyätherole und
Polyesterole mit mindestens zwei vorzugsweise 3 - 6 freien Hydroxylgruppen0 Beispiele
für geeignete mehrwertigen Alkohole sind Athylenglykol, Di-, Tri-Tetraäthylenglykol,
Propylenglykol, Dipropylenglykol, Butandiol-1,2, -1,3 oder 1,4, Pentandiol-1,5,
Neopentylglykol, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Dipenthaerythrit, Mannit, Sorbit
und andere Hexite, vorzugsweise Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester.
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Beispiele für geeignete Polyätherole sind: Oxäthylierungs-oder Oxpropylierungsprodukte
des Äthylenglykols, Propylenglykols, Trimethylolpropans, Pentaerythrits, Mannits,
Sorbits sowie Polytetrahydrofuran.
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Beispiele für geeignete Polyesterole sind: Kondensationsprodukte aus
Adipinsäure und Athylenglykol; Adipinsäure, Athylenglykol und Butandiol-1,4; Adipinsäure,
Phthalsäure, Trimethylolpropan und Propylenglykol; Phthalsäure und Trimethylolpropan,
Phthalsäure und Pentaerythrit Als Polyol eignen sich auch Gemische der genannten
Verbindungen.
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Die Reaktion des Hydroxyalkyl-(meth-)acrylats mit Diisocyanat erfolgt
ebenso wie die Umsetzung des daraus resultierenden Reaktionsproduktes mit dem Polyol
nach bekannten für die Umsetzung von OH-Gruppen mit Isocyanatgruppen üblichen Methoden,
wie sie beispielsweise dem Buch Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band
XIV/2, Seite 57 ff. (1963) zu entnehmen sind, zweckmäßigerweise in Gegenwart von
Lösungsmitteln und Katalysatoren bei Temperaturen von 20 bis 80°Ce Die Umsetzung
des Reaktionsproduktes aus Hydroxyalkyl-(meth-)-acrylat, Diisocyanat und Polyol
mit Vinylisocyanat erfolgt zweckmäßigerweise unter Mitverwendung eines Katalysators
und in Gegenwart eines Lösungsmittels oder eines copolymerisierbaren Monomeren bei
Temperaturen von 20 bis 100 0C.
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Besonders vorteilhafte Beispiele für olefinisch ungesättigte urethangruppenhaltige
Verbindungen (A) sind Umsetzungsprodukte aus 130 Teilen Hydroxypropylacrylat oder
Hydroxyäthylmethacrylat mit 174 Teilen Toluylendiisocyanat oder 222 Teile Isophorondiisocyanat,
die dann mit 378 bis 3400 Teilen eines gesättigten Polyesters aus Adipinsäure, Phthalsäure,
Trimethylolpropan und Propylenglykol (OH-Zahl 165 mg KOH/g) oder mit 157 bis 1433
Teilen eines verzweigten Polyäthers aus Trimethylolpronan und Propylenoxid (OH-Zahl
390 mg KOH/g) und schließlich mit 7 bis 621 Teilen Vinylisocyanat umgesetzt worden
sind.
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Komponente (A) kann für sich allein oder in Kombination mit einer
mit (A) copolymerisierbaren, aber von (A) verschiedenen olefinisch ungesättigten
Verbindung (B) als Bindemittel bildende Komponente in den erfindungsgemäßen Überzugsmassen
eingesetzt werden.
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(B) Als mit Komponente (A) copolymerisierbare olefinisch ungesättigte
Verbindungen B eignen sich insbesondere solche, die einen Siedepunkt oberhalb von
50°C, vorzugsweise oberhalb von 1000C aufweisen. Niedriger siedende Verbindungen
sind im allgemeinen weniger gut geeignet, da sie nach Auftragen der Überzugsmasse
und vor ihrer Aushärtung zu leicht verdunsten. Dadurch kann sich einerseits die
Zusammensetzung der Überzugsmasse ändern, andererseits kann dies zu einer Verunreinigung
der Umwelt mit geruchsbelästigenden und teilweise toxischen Monomeren führen.
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Für umweltfreundliche Lacke und Druckfarben sind daher Verbindungen
mit einem Dampfdruck von weniger als etwa 10 Torr bei 100°C besonders bevorzugt.
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Das Molekulargewicht der Komponente B kann in weiten Grenzen zwischen
70 und 20 000 schwanken, d.h. es können sowohl nieder- als auch hochmolekulare Verbindungen
eingesetzt werden. In Frage kommen z.B.: 1. Ester von ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäuren,
z.B. Ester der Acryl-, Methacryl-, d-Cyanacryl-, Croton-, Zimt-, Sorbin-, Malein-,
Fumar- oder Itaconsäure
mit aliphatischen, cycloaliphatischen oder
aromatisch-aliphatischen ein- bis vierwertigen Alkoholen mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen,
z.B.
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Methyl(meth)acrylat, n-, i- und t-Butyl(meth)acrylat, 2-Athylhexylacrylat,
Laurylacrylat, Dihydrodicyclopentadienyl (meth) acrylat Methylglykolacrylat, Hydroxyäthyl(meth)acrylat,
Xydroxypropylmeth)acrylat, Athylenglykoldiacrylat, Diäthylenglykoldiacrylat, Triäthylenglykoldiacrylat,
Neopentylglykoldi(meth)-acrylat, 1,4-Dimethylolcyclohexandiaerylat, Pentaerythrittri-
und -tetra(meth)-acrylat, Athyl- -cyanacrylat, Athylerotonat, Athylsorbînat, Diäthylmaleinat,
Diäthylfumarat sowie das Di(meth)acrylat des oxalkylierten Bisphenol A.
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2. Amide der Acrylsäure oder Methacrylsäure, die gegebenenfalls am
Stickstoffatom mit Alkyl-, Alkoxyalkyl- oder Hydroxyalkylresten substituiert sein
können, z.B.
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N,N'-Dimethylacrylamid, N-Isobutylacrylamid, Diacetonacrylamid, N-Methylolacrylamid,
N-Methoxymethylacrylamid, N-Butoxymethylacrylamid, N-Butoxymethylmethacrylamid,
Athylenglykolbis-(N-methylolacrylamid)-äther.
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3. Vinylester von Mono- oder Dicarbonsäuren mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen,
z.B. Vinylacetat, Vinypropionat, 2-Athylhexansäurevinylester, Versaticsäurevinylester,
Divinylakipat usw.
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4. Vinyläther von ein- oder zweiwertigen Alkoholen mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen,
z.B. Isobutylvinyläther, He xy lvi ny läther, Octadecylvinyläther, Athylengly koldivinyläther,
Diäthylenglykoldivinyläther, Butandioldivinyläther, Hexandioldivinyläther.
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5. Mono-N-vinylverbindungen, z 0B. N-Vinypyrrolidon, N-Vinylformamid,
N-Vinylcarbazol und Divinylharnstoffe.
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6. Styrol und seine Derivate, z.B.-Methylstyrol, 4-Chlorstyrol oder
1,4-Divinylbenzol.
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7. Allyläther und -ester, z.B. Trimethylolpropandiallyläther, Trimethylolpropantriallyläther,
Pentaerythrittriallyläther, Diallylmaleinat, Diallylfumarat oder Diallylphthalat.
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8. ungesättigte Polyester mit einem Molekulargewicht zwischen 500
und 5000 und 0,5 bis 10 Doppelbindungen auf 1000 Molekulargewichtseinheiten, beispielsweise
hergestellt aus a) 10 bis 70 Gewichtsprozent pd,R-ungesättigter Dicarbonsäure, wie
Maleinsäure, Fumarsäure oder Itaconsäure, b) 0 bis 60 Gewichtsprozent gesättigter
aliphatischer, cycloaliphatischer oder aromatischer Dicarbonsäuren, wie Bernsteinsäure,
Adipinsäure, Tetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Cyclohexan-1,4-dicarbonsäure,
Phthalsäure, Isophthalsäure oder Terephthalsäure, c) 20 bis 80 Gewichtsprozent aliphatischer,
cycloaliphatischer oder nicht phenolisch aromatischer Diolen, wie Äthylenglykol,
Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, Butandiol-1,
2, Butandiol-1,3, Butandiol-1,4, Buten-2-diol-1,4, Neopentylglykol, Hexandiol-1,6
oder oxalkyliertes Bisphenol A, d) 0 bis 5 Gewichtsprozent Tri- oder Tetracarbonsäuren,
wie Trimellithsäure, Pyromellithsäure oder Benzo ltetracarb ons äure, e) 0 bis 10
Gewichtsprozent Monocarbonsäuren, wie Essigsäure, Propionsäure oder Benzoesäure,
f) O bis 5 Gewichtsprozent tri- oder tetrafunktionelle Alkohole, wie Glycerin, Trimethylolpropan
oder Pentaerythrit, g) 0 bis 10 Gewichtsprozent monofunktioneller Alkohole, wie
Methanol, äthanol, Propanol oder Butanol.
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9. ungesättigte Epoxyharze, die beispielsweise hergestellt wurden
aus a) monofunktionellen Epoxiden und (Meth-)Acrylsäure nach US-PS 2 484 487, b)
bifunktionellen Epoxiden und ungesättigten Fettsäuren nach US-PS 2 456 408, c) mehrfunktionellen
aromatischen Epoxiden und Crotonsäure nach US-PS 2 575 440 oder d) mehrfunktionellen
aromatischen oder aliphatischen Glycidäthern und (Meth-)Acrylsäure nach US-PS 2
824 851.
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10. ungesättigte Polyurethane aus Hydroxyalkylacrylatèn, Diisocyanaten
und wahlweise Polyolen oder Polyaminen, wie z.B. gesättigten oder ungesättigten
Polyesterpolyolen, Polyätherpolyolen oder Copolymerpolyolen, wie sie z.B. in der
DT-OS 1 644 797 oder für Druckfarben in der DT-OS 2 358 948 beschrieben sind.
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11. ungesättigte Copolymerisate, z.B. hergestellt durch Umsetzen von
a) Maleinsäureanhydridgruppen enthaltenden Copolymeren mit ungesättigten Alkoholen,
beispielsweise nach der DT-OS 2 050 893 oder b) Carbonsäuregruppen enthaltenden
Acrylestercopolymeren oder Polyestern mit ungesättigten Epoxiden z.B. Glycidylacrylat.
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12. Butadienpolymerisate, in denen die Doppelbindungen überwiegend
als seitenständige Vinylgruppen vorliegen.
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13. Diallylphthalatpräpolymere.
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14. Poly-N-vinylurethane, z.B. hergestellt nach der DT-OS 2 064 701
durch Umsetzung von Vinylisocyanat mit gesättigten oder ungesättigten Polyesterpolyolen,
P oly äth erpo lyo len oder polyfunktionellen Alkoholen.
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Selbstverständlich können auch Mischungen der verschiedenen ungesättigten
Verbindungen (B) verwendet werden.
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Besonders bevorzugt als Komponente (B) sind Acryl- und N-Vinylmonomere,
ungesättigte Polyester und Epoxidacrylate.
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Komponente (A) kann mit bis zu 80, vorzugsweise bis zu 60 Gewichtsprozent
der Komponente (B) kombiniert werden.
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Die erfindungsgemäße überzugsmasse kann je nach Anwendungszweck noch
die einschlägigen Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise: 1. 0 bis 70, vorzugsweise
10 bis 50 Gewichtsprozent anroganische oder organische Pigmente, z.B. Ruß, Titandioxid,
Kreide, Schwerspat, Zinkweiß, Lithopone, Chromgelb, Eisenoxidgelb oder Komplexpigmentfarbstoffe,
wie Phthalocyanine, Azopigmente, Anthrachinonfarbstoffe, Chinacridon-Pigmente, 2.
0 bis 10, vorzugsweise 0,001 bis 3 Gewichtsprozent Farbstoffe, beispielsweise Eosin,
Kristallviolett, Malachitgrün, 3. 0 bis 10, vorzugsweise 1 bis 5 Gewichtsprozent
Verlaufshilfsmittel, z.B. Butylacetat, Butanol, Silicone.
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4. 0 bis 1, vorzugsweise 0,001 bis 0,5 Gewichtsprozent Inhibitoren,
5. 0 bis 70, vorzugsweise 10 bis 50 Gewichtsprozent Füllstoffe, 6. 0 bis 10, vorzugsweise
1 bis 5 Gewichtsprozent Verdünnungsmittel, 7. 0 bis 70, vorzugsweise 10 bis 50 Gewichtsprozent
inerte Runstharze, z.B. Aminoplastharze oder Styrol/Acrylat-Copolymerisate, 8. 0
bis 7, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gewichtsprozent Wachse, 9. 0 bis 5, vorzugsweise 0,2
bis 5 Gewichtsprozent Thixotropiermittel.
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Die Härtung der erfindungsgemäßen tfberzugsmassen erfolgt durch Copolymerisation
der Komponenten A und B. Diese Polymerisation kann thermisch, durch direktes Erhitzen,
mittels IR-Strahlen oder mit Hilfe- von Initiatoren, vorzugsweise aber duch energiereiche
Strahlen erfolgen.
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Bei der thermischen Polymerisation werden'Temperaturen zwischen 20
und 2000C angewandt; dabei können die üblichen Initiatoren, wie z.B-. organische
Peroxide oder Azoverbindungen, sowie Beschleuniger, wie Kobaltsalze, in Mengen von0,5
bis 6 Gewichtsprozent zugesetzt werden.
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Die StrahlungshärtUng kann mit UV-Strahlen oder durck Elektronenstrahlen
erfolgen. Bei der UV-Bestrahlung werden übliche Fotoinitiat-oren zugesetzt, wie
sie-z.B.- B.J. Kosar in "Light Sensitive Systems", Wiley, 1965, Seiten 158 bis 193,
beschrieben hat. Vorzugsweise werden verwendet: Benzoin, Benzoinäther, Diacetyl,
Benzil, Benzilmonoketale, Benzophenon, Michler's Ketone, Xanthone, Anthrachinone,
Schwefelverbindungen, wie Disulfide, Thiole, Dithiocarbamate, oder Carbonylverbindungen,
wie Tripheylphosphineisentetracarbonyl in Verbindung mit Chlor abspaltenden Substnazen
jeweils in Mengen von 1 bis 3 Gewichtsprozent.
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Einzelheiten über die Methode der Härtung mit UV-Strahlen finden sich
in dem Artikel "Photopolymerisation" von H. Barzynski, K.
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Penzien und 0. Volkert in Chemiker-Zeitung 96 (1972), Seiten 545 bis
551, sowie in der DT-OS 2 251 933. Die Elektronenstrahlhärtung ist ausführlich in
der bereits zitierten DT-OS 2 049 715 beschrieben. Dort finden sich auch nähere
Angaben über günstige Schichtdicken, Strahlungsdosen und Bestrahlungsdauer.
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Die erfindungsgemäßen Überzugsmassen eignen sich zur Herstellung von
Überzügen und Lacken auf Metalle, Holz, Kunststoffe, Leder und Papiere Diese Überzüge
können als Schutzschichten oder zu Dekorationszwecken dienen.
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Die Überzugsmassen können auch als Photopolymerschicht für Druckträger,
wie z.B. Relief- oder Flachdruckplatten, oder für Photoresists verwendet werden.
Die Aushärtung erfolgt hier durch bildhafte Bestrahlung des beschichteten Trägers;
an den
nicht belichteten Stellen erfolgt keine Härtung, diese Teile
der Schicht werden wieder herausgelöst.
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Schließlich können die Überzugsmassen auch zur Herstellung von W-härtenden
Druckfarben und Druckpasten verwendet werden. Hier werden Trägermaterialien, wle
Papier, Metalle oder Kunststofffolien, mit pigmenthaltigen Bindemitteln in Schichtdicken
von etwa 0,5 bis 5/um bedruckt. Durch UV-Bestrahlung härten die Bindemittel sehr
schnell aus, und die Farbe wird auf dem Trägermaterial fixiert. Die mit den erfindungsgemäßen
Uberzugsmassen hergestellten Druckfarben zeichnen sich durch extrem schnelle Trocknung
bei Verwendung von nur 1 bis 2 UV-Lampen im Vierfarbdruck und bei maximaler Druckgeschwindigkeit
aus. Die trocknenden Drucke besitzen eine sehr gute Scherfestigkeit.
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Diese ist bei Farben, die im UV-Druck in dieser Hinsicht besonders
kritisch sind (wie blau und schwarz), gegentiber vergleichbaren UV-Druckfarben stark
verbessert. Dies gilt besonders bei Drucken, die mit höchsten Druckgeschwindigkeiten
und damit minimalen Bestrahlungszeiten hergestellt wurden.
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Ohne Zusatz von Pigmenten können die Bindemittel als aber druckfirnisse
verwendet werden.
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Die in den Beispielen beschriebenen Teile und Prozente beziehen sich
auf das Gewicht.
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Beispiel In einem Rührgefäß werden bei 50 bis 600C unter Rühren 130
Teile Hydroxipropylacrylat in eine Lösung von 174 Teilen Toluylendiisocyanat in
400 Teilen Essigester eingetropft. Sobald der Isocyanatwert der Mischung auf 5,9
bis 6,0 % abgesunken ist, läßt man 680 Teile eines Polyesters aus Adipinsäure, Phthalsäure,
Trimethylolpropan und Propylenglykol (OH-Zahl 165 mg KOH/g) zulaufen und fügt 0,5
Teile Dibutylzinndilaurat zu. Die Temperatur wird während des Zulaufs und der Nachreaktion
auf 50 - 600C gehalten. Wenn der.Isocyanatwert unter 0,1 % gefallen ist, tropft
man 69 Teile Vinylisocyanat ebenfalls bei 50 bis 60 0C zu
und läßt
den Ansatz bei dieser Temperatur nachreagieren, bis der Isocyanatwert wiederum unter
0,1 % gefallen ist. Dann werden 1,1 Teile Hydrochinonmonomethyläther zugesetzt.
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Von dem Reaktionsprodukt wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt.
Das lösungsmittelfreie Harz wird mit einer Mischung aus gleichen Teilen Trimethylolpropantriacrylat
und Athyldiglykolacrylat verdünnt. Die Harzlösung hat die Zusammensetzung: 50 %
Acryl-Vinylurethan 25 % Trimethylolpropantriacrylat 25 % Athyldiglykolacrylat.
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Mit einem Filmziehrahmen werden Schichten von 60/um auf Schwarzblech
aufgerakelt und mit 320 KV-Elektronen bei einer Bandgeschwindigkeit von 70 m/min,
entsprechend einer Strahlendosis von 1 Mrad ausgehärtet. Der gehärtete Lackfilm
hat eine gute Haftung auf dem Untergrund und ist klebfrei und kratzfest.
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Vergleichs beispiel In einem Rührgefäß werden bei 50 bis 60°C unter
Rühren 340 Teile eines Polyesters aus Adipinsäure, Phthalsäure, Trimethylolpropan
und Propylenglykol (OH-Zahl 165 mg KOH/g) in 200 g Essigester gelöst und mit 0,25
Teile Dibutylzinndilaurat versetzt.
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Bei gleichbleibender Temperatur tropft man 69 Teile Vinylisocyanat
zu und läßt nachreagieren, bis der Isocyanatwert unter 0,1 % gefallen ist. Man fügt
0,4 Teile Hydrochinonmonomethyläther zu und entfernt das Lösungsmittel im Vakuum.
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Das lösungsmittelfreie Harz wird in einer Mischung aus gleichen Teilen
Trimethylolpropantriacrylat und Athyldiglykolacrylat gelöst. Die Lösung hat die
Zusammensetzung: 50 % Vinylurethan 25 % Trimethylolpropantriacrylat 25 #thyldiglykolacrylat.
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Man zieht die Harzlösung mit einem Filmziehgerät in einer Schichtdicke
von 60/um auf Schwarzblech auf und härtet mit 320 KV-Elektronen bei einer Bandgeschwindigkeit
von 40 bzw.
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70 m/min, entsprechend einer Dosis von 1,75 bzw. 1,0 Mrad.
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Der mit 1,75 Mrad gehärtete Film ist klebfrei und kratzfest, während
der mit 1,0 Mrad gehärtete Film nicht kratzfest und leicht klebrig ist.