DE263577C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B21/00—Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
- C06B21/0008—Compounding the ingredient
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Fats And Perfumes (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 263577 KLASSE 78 c. GRUPPE
©rX3ng.W. EBERLEIN in BRAUNSCHWEIG:
für Gewehre, Geschütze u. dgl.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Oktober 1911 ab.
Es sind mit steigender Geschwindigkeit abbrennende Nitrozellulosepulver, sogenannte Progressivpulver,
bekannt, die dadurch hergestellt werden, daß das geformte Pulver mit Lösungen behandelt wird, die Stoffe zur Herabsetzung
der Verbrennungsgeschwindigkeit enthalten. Da das Eindringen der Lösungen in
die Pulvermasse nur langsam vor sich geht, so dauert die Herstellung dieser Pulver verhältnismäßig
lange; auch werden sie durch Mehraufwand an Arbeit und durch die Zusatzstoffe teuer. Ferner ist bei diesen Pulvern
das kubische Gewicht ein hohes, und da die Gesamtenergie der Nitrozellulose durch die
Zusätze stark herabgedrückt wird, muß die Ladung bedeutend erhöht werden. Man hat
ferner durch Zusammenpressen von gemahlener Schießwolle Pulver erzeugt und diese durch
Überziehen mit schwer verbrennlichen Stoffen oder durch Gelatinierung der Oberfläche mit
einem harten, hornartigen Überzuge versehen. Hierdurch erhält man ein Pulver, das kein
Progressivpulver ist, sondern ein solches, bei dem nach dem Abbrand der äußeren Schicht
ein Kern von einer bestimmten Verbrennungsgeschwindigkeit übrig bleibt.
Durch die vorliegende Erfindung soll hingegen ein Pulver erzeugt werden, dessen Verbrennungsgeschwindigkeit
von außen nach innen zu ständig und gleichmäßig zunimmt, ohne daß besondere einzelne Schichten von
gleichbleibender Verbrennungsgeschwindigkeit gebildet werden, oder daß eine Nachbehandlung
mit Zusatzstoffen unbedingt nötig wäre.
Die Erfindung besteht darin, daß man zum Zwecke der Abstufung der Verbrennungsgegeschwindigkeit
dem Pulver eine von außen nach innen zu abnehmende Dichte gibt, wodurch der Abbrand in der Weise beeinflußt
wird, daß die Verbrennungsgeschwindigkeit ständig und stetig zunimmt. Dieses ist dadurch
zu erreichen, daß man die Verdunstung der Gelatinierungsflüssigkeit für Nitrozellulose,
z. B. Azeton, Äther-Alkohol, im geeigneten Augenblicke unterbricht und damit die weitere
Kontraktion des Pulvers verhindert. Die Verdunstung der Gelatinierungsflüssigkeit beginnt
an der Oberfläche des Pulvers; es überzieht sich hierdurch mit einer harten Schicht, die
das Entweichen der Flüssigkeit aus dem Innern erschwert. Durch diese Art der Verdunstung
bleibt der Kern lange Zeit hindurch von unendlich vielen Schichten von abnehmendem
Flüssigkeitsgehalt umgeben. Unterbricht man den Verdunstungsvorgang im geeigneten
Augenblick dadurch, daß man das Pulver in eine Flüssigkeit bringt, die sich mit der Gelatinierungsflüssigkeit
vermischt, die aber selbst Nitrozellulose nicht zu lösen oder zu gelatinieren vermag, dann erstarrt das Pulver. Verdunstet
nun die Flüssigkeit, welche Ursache der Erstarrung war, so kann keine weitere Kontraktion mehr eintreten; das Pulver muß
sich mit unendlich vielen Poren durchsetzen, deren Feinheit von innen nach außen stetig
zunimmt. Die Dichte eines solchen Pulvers nimmt nach innen zu stetig ab, und damit
seine Verbrennungsgeschwindigkeit stetig zu.
Derartige Flüssigkeiten, welche die Gelatinierungsflüssigkeit aus der Nitrozellulose »auszusalzen«
,Vermögen, gibt es je nach der Art verschiedene, z. B. bei der Gelatinierung mit
Äther-Alkohol oder mit Azeton: Wasser; bei der Gelatinierung mit Essigäther: Benzol u. a. m.
Besondere Vorteile besitzt dieses Verfahren bei, der Herstellung von Röhren- und Ringpulvern,
wie für alle andere Pulver mit durchgehender Perforation, bei denen die äußere Oberfläche des in langen Strängen zum
Trocknen aufgehängten Pulvers schneller trocknet als die innere. Somit erfolgt der
Abbrand innen schneller als außen, wodurch sich die progressive Wirkung des Pulvers
durch Vergrößerung der Gesamtoberfläche steigert.
Zur Erläuterung diene folgendes Beispiel: Schießwolle mit 20 bis 25 Prozent Löslichkeit
in Äther-Alkohol wird in bekannter Weise geknetet und geformt. Hierauf läßt man die
Pulverstränge im erwärmten Luftstrom gleichmäßig trocknen und .unterbricht die Verdunstung
des Gelatinierungmittels, wenn die ge-
z5 wünschte Abstufung der Dichte erreicht ist,
indem man die Stränge in kaltes Wasser taucht. Hierauf bleibt das Pulver solange
im Wasser, bis es sich noch gerade schneiden läßt. Nach dem Schneiden fällt es in
Wasser und wird hierin zur Verdrängung der letzten Reste der Gelatinierungsflüssigkeit erhitzt
und in bekannter Weise fertig gemacht. Zur Erzielung progressiver Pulver für Manöver-,
Jagd- und Beiladungszwecke von niedrigem kubischen Gewicht kann das Vortrocknen im erwärmten Luftstrom fortfallen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung eines mit steigender Geschwindigkeit abbrennenden Pulvers für Gewehre, Geschütze u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß man gelatinierte Nitrozellulose formt und die Gelatinierungsflüssigkeit zum Teil verdampfen läßt, worauf man den Verdunstungsvorgang durch Einbringen des Pulvers in eine Flüssigkeit, die die Wirkung des Gelatinierungsmittels aufzuheben vermag, unterbricht.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE263577C true DE263577C (de) |
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ID=520962
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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0
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