DE2635478C2 - - Google Patents
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Description
Wenn Vinylchlorid in einem wäßrigen Medium mittels des Sus
pensions- oder Emulsionspolymerisationsverfahrens polymeri
siert wird, erhält man Dispersionen, Latices oder Aufschläm
mungen, die 5 bis 50 Gewichtsprozent, in den meisten Fällen
15 bis 40 Gewichtsprozent, Polyvinylchlorid enthalten. Sie
enthalten aber auch noch bis zu 5 Gewichtsprozent restliches
Vinylchlorid. Das meiste des nicht umgesetzten Monomeren wird
gewöhnlich durch Erhitzen der Dispersionen, Latices oder Auf
schlämmungen unter verminderten Druck bei Temperaturen bis zu
etwa 65°C entfernt. Bei der üblichen Durchführung dieses Ab
streifverfahrens wird der Monomerengehalt auf etwa 1000 bis
20 000 Gewichtsteile je Million Gewichtsteile der betreffenden
Dispersionen, Latices oder Aufschlämmungen herabgesetzt. Durch
weitere Maßnahmen erhält man Trockenprodukte, die immer noch
500 oder mehr Gewichtsteile Monomeres je Million Gewichtsteile
Polymerisat enthalten.
Im Hinblick auf die von den Umweltschutzbehörden jetzt gefor
derten Werte ist es unbedingt erforderlich, daß der Restgehalt
an monomeren Bestandteilen in den Dispersionen, Latices oder
Aufschlämmungen deutlich weiter herabgesetzt wird. Diese Auf
gabenstellung richtet sich an den Verfahrenstechniker, welcher
mit der Aufarbeitung der im technischen Maßstab erhaltenen Poly
merisationsprodukte befaßt ist.
Es sind bereits eine Anzahl von Verfahren zum Entfernen von
restlichen Monomeren aus Polyvinylchloriddispersionen, -lati
ces und -aufschlämmungen vorgeschlagen worden, doch hat sich
keines als voll befriedigend herausgestellt. Verfahren, bei
denen man die Dispersionen, Latices oder Aufschlämmungen auf
Temperaturen oberhalb 65°C erhitzt oder hohen Scherkräften un
terwirft, setzen den Vinylchloridgehalt zwar wesentlich herab,
doch zeigen sie auch Nachteile hinsichtlich der Stabilität und
Filtrierbarkeit der Dispersionen und auch in bezug auf die
funktionelle Brauchbarkeit des getrockneten Produkts. Außerdem
tritt häufig bei erhöhten Temperaturen ein Schäumen auf, das
ernsthafte Verarbeitungsschwierigkeiten hervorruft. Andere
Verfahren, beispielsweise ein Durchblasen mit einem inerten Gas
oder ein Abstreifen bei niedriger Temperatur, setzen entweder
den Gehalt an monomeren Bestandteilen nicht in ausreichendem
Maße auf die amtlicherseits geforderten niedrigen Werte herab
oder sie verlaufen für eine wirtschaftliche Anwendbarkeit zu
langsam.
Aus dem Stand der Technik (DE-OS 21 62 860) war zwar bekannt,
daß man monomere Bestandteile aus einem Kunstharz- oder Kaut
schuklatex mittels eines Rieselfilmverfahrens bis zu einem ge
wissen Ausmaß entfernen kann, doch zeigen die Ausführungsbei
spiele ganz deutlich, daß der bei Durchführung dieses Verfah
rens erhaltene Restgehalt an monomeren Bestandteilen weit über
den von den Umweltschutzbehörden geforderten Werten liegt.
Dem Verfahrenstechniker werden jedoch in dieser Druckschrift
keine Anregungen gegeben, wie er dieses Ergebnis ganz wesent
lich verbessern könnte. Der hier in Betracht kommende Verfah
renstechniker war sich auch dessen bewußt, daß der Stoffaus
tausch in einem Rieselabsorber aufgrund einer speziellen Kine
tik erfolgt, für welche die gleichmäßige Beaufschlagung der
Innenwände der Rieselrohre mit einem gleichmäßigen Flüssigkeits
film von ausschlaggebender Bedeutung ist.
Daher konnte auch der Hinweis auf die Möglichkeit der Durch
führung des Rieselverfahrens in Vakuum ihm keine Anregung ge
ben, anstelle dieses Rieselverfahrens eine andersartige Technik
der Abtrennung des monomeren VC von der flüssigen Phase in Er
wägung zu ziehen.
Dem Verfahrenstechniker war daher die Aufgabe gestellt, in Er
füllung der Aufgaben des Umweltschutzes den Monomerengehalt
in wäßrigen Dispersionen und Latices sowie Aufschlämmungen, wel
che bei der Polyvinylchloridherstellung erhalten werden, ganz
wesentlich unter die mittels der bisherigen Aufarbeitungsver
fahren erzielten Werte von 1000 bis 20 000 TpM herabzusetzen.
Der erfindungsgemäße Lösungsweg beruht auf der Technik des
Durchblasens einer zusammenhängenden flüssigen Phase mit be
stimmten Gasen unter vermindertem Druck, wobei erst die Kom
bination dieser beiden Merkmale zu dem gewünschten Erfolg
führt, wie durch die Vergleichsversuche A bis G in Tabelle I
der Beschreibung bestätigt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Entfernen von Vinylchlorid
aus wäßrigen Dispersionen, Latices oder Aufschlämmungen, die
1000 bis 20 000 Gewichtsteile Vinylchlorid je Million Teile
dieser Dispersionen, Latices oder Aufschlämmungen und 5 bis 50
Gewichtsprozent Polyvinylchlorid und/oder Mischpolymerisate von
Vinylchlorid und mindestens einem damit mischpolymerisierbaren
Monomeren enthalten, ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, daß
man die wäßrigen Dispersionen, Latices oder Aufschlämmungen
unter vermindertem Druck im Bereich von 13 332,23 bis 79 993,38 Pa
mittels Stickstoff, Ammoniak, Luft, Kohlendioxid, Chlor,
Trifluorchlormethan, Methan, Propan, Erdgas, Vinylacetat, Metha
nol oder deren Gemischen unter Verwendung von Zerstäubungsein
richtungen, die unter der Oberfläche der betreffenden Disper
sionen, Latices oder Aufschlämmungen angeordnet sind, durch
bläst, bis der Gehalt an Vinylchlorid in den wäßrigen Disper
sionen, Latices oder Aufschlämmungen unter 10 Gewichtsteile
Vinylchlorid je Million Gewichtsteile des Vinylchloridhomo- oder
-mischpolymerisats gesunken ist.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen enthalten die Dis
persionen, Latices oder Aufschlämmungen bei ausreichend langem
Durchblasen in den meisten Fällen unter 1 Gewichtsteil Vinyl
chlorid je Million Gewichtsteile Vinylchloridpolymerisat. Die
monomeren Bestandteile und die zum Durchblasen verwendeten gas
förmigen oder flüchtigen flüssigen Substanzen werden unter ver
mindertem Druck entfernt und sie können gegebenenfalls wieder
gewonnen und im Kreislauf zurückgeführt werden.
Während des Entfernens des monomeren Vinylchlorids mittels des
erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Dispersionen, Latices
oder Aufschlämmungen auf Temperaturen zwischen 20°C und einer
Temperatur, bei der ihre Eigenschaften nicht nachteilig beein
flußt werden oder bei der das darin enthaltene Wasser siedet,
gehalten. Das Durchblasen erfolgt vorzugsweise bei verminderten
Drücken zwischen 16 665,29 und 66 661,15 Pa.
Die größtmögliche Berührung zwischen den Polyvinylchloridteil
chen und der für das Durchblasen verwendeten Substanz wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man letztere durch eine
oder mehrere Zerstäubungseinrichtungen hindurchtreten läßt, die
unter der Oberfläche der betreffenden Dispersionen, Latices
oder Aufschlämmungen angeordnet sind.
Die Menge der zum Durchblasen verwendeten Substanz und die Ge
schwindigkeit, mit der sie in die flüssige Phase eingeleitet
wird, werden so gewählt, daß ein rasches Entfernen des monome
ren Vinylchlorids eintritt, ohne daß Schaum- oder Handhabungs
probleme auftreten. Diese Verfahrensparameter hängen z. B. ab
von der Menge der Dispersion, des Latex oder der Aufschlämmung,
die zu reinigen ist, ferner vom Vinylchloridgehalt und von den
angewendeten Verarbeitungsbedingungen. Die im Einzelfall anzu
wendenden Werte der Verfahrensparameter können durch wenige
Vorversuche in einfacher Weise bestimmt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden Dispersionen und Latices behandelt, die Poly
vinylchloridteilchen mit einer Teilchengröße von 0,1 bis
5 µm, vorzugsweise von 0,05 bis 2 µm, enthalten. Derartige
Dispersionen und Latices dürfen nicht auf Temperaturen oberhalb
65°C erhitzt werden, da dann eine nachteilige Wirkung auf die
Stabilität, die physikalischen Eigenschaften und die Filtrier
barkeit der Teilchen und auf die Qualität des getrockneten
Polymerisats eintritt. Außerdem tritt bei solchen Temperaturen
ein Schäumen auf und ruft ernsthafte Verarbeitungsschwierigkei
ten hervor. Derartige Dispersionen und Latices werden daher
während des Durchblasens vorzugsweise auf einer Temperatur zwi
schen 40 und 60°C und einem Druck zwischen 13 332,23 und 66 661,15 Pa
gehalten. Besonders vorteilhafte Ergebnisse werden erhalten,
wenn die Dispersionen oder Latices auf Temperaturen zwischen
45 und 55°C und einem Druck zwischen 16 665,29 und 53 328,9 Pa
gehalten werden und das Durchblasen mit Stickstoff oder Ammoniak
erfolgt.
Die Geschwindigkeit, mit der monomeres Vinylchlorid aus Poly
vinylchloriddispersionen und -latices entfernt wird, kann da
durch verbessert werden, daß man zu den betreffenden Disper
sionen und Latices 2 bis 8 Gewichtsprozent, vorzugsweise
4 Gewichtsprozent, einer polaren, wasserlöslichen organischen
Verbindung mit einem Siedepunkt zwischen 50 und 150°C,
vorzugsweise zwischen 75 und 100°C, zusetzt. Besonders geeig
nete Zusatzstoffe sind Acetonitril und Dimethylformamid.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens, welche angewendet wird, um Vinyl
chlorid aus wäßrigen Aufschlämmungen zu entfernen, die Vinyl
chloridpolymerisatteilchen mit einer Teilchengröße von 5 bis
200 µm enthalten, hält man während des Durchblasens die Tem
peratur zwischen 60°C und dem Siedepunkt der betreffenden Auf
schlämmung. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Aufschläm
mungen auf Temperaturen zwischen 70°C und ihren Siedepunkten
und bei einem Druck zwischen 53 328,9 und 66 661,15 Pa gehalten
werden.
Der in vorliegender Erfindung verwendete Ausdruck "Polyvinyl
chlorid" umfaßt sowohl hochmolekulare Homopolymerisate von
Vinylchlorid als auch hochmolekulare Mischpolymerisate, die
durch Mischpolymerisieren von Vinylchlorid mit einem damit
mischpolymerisierbaren, im wesentlichen wasserunlöslichen,
äthylenisch ungesättigten Monomeren hergestellt worden sind.
Geeignete Comonomere sind z. B. Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinyl
butyrat, Vinylstearat, Vinylbenzoat, Äthylen, Propylen, Äthyl
acrylat, Acrylsäure, Acrylamid, Acrylnitril, Methacrylnitril,
Vinylidenchlorid, Dialkylfumarate und -maleate, Vinyläther.
Wenn ein Comonomeres oder mehrere derartiger
Comonomere verwendet werden, enthält die Monomerenkomponente
mindestens 70%, vorzugsweise 80 bis 90%, Vinylchlorid.
Die Polyvinylchloriddispersionen, -latices und -aufschlämmun
gen, die erfindungsgemäß behandelt werden, können nach an sich
bekannten Suspensions- oder Emulsionspolymerisationsverfahren
hergestellt worden sein. Ein bevorzugtes Verfahren zum Her
stellen derartiger Polymerisate ist in der US-PS 29 81 722
beschrieben.
Nach dem Entfernen des monomeren Vinylchlorids können die er
findungsgemäß behandelten Dispersionen, Latices oder Auf
schlämmungen beispielsweise auf einem Drehtrommelfilter ent
wässert und dann getrocknet werden oder sie können auch sprüh
getrocknet werden. Das auf diese Weise hergestellte Polyvinyl
chlorid weist einen Vinylchloridgehalt von unter 10 Teilen
je Million und in vielen Fällen unter 1 Teil je Million auf.
Es kann weiterverarbeitet werden, ohne daß gesundheitliche
Schäden auftreten.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Die Ausdrücke "Teile
je Million" beziehen sich auf Gewichtsteile Vinylchlorid je
Million Gewichtsteile Polymerisat.
(A) Es wird eine Reihe von Polyvinylchloridlatices und -dis
persionen wie folgt hergestellt:
Eine wäßrige Dispersion mit einem Gehalt an Vinylchlorid, einem Gemisch aus Lauroyl-peroxid und Di-2-äthylhexyl-peroxydicarbo nat als Initiator, Ammoniumoleat als Emulgiermittel und Methyl cellulose als Suspensionsmittel wird homogenisiert und dann unter Bildung eines Latex oder einer Dispersion polymerisiert, die zwischen 30 und 33% Polyvinylchlorid in Form von Teilchen in einer Größe von 0,05 bis 5 µm enthält. Der Latex oder die Dispersion wird unter vermindertem Druck auf eine Temperatur unter 65°C erwärmt, um den Vinylchloridgehalt auf unter 10 000 Teile je Million herabzusetzen.
Eine wäßrige Dispersion mit einem Gehalt an Vinylchlorid, einem Gemisch aus Lauroyl-peroxid und Di-2-äthylhexyl-peroxydicarbo nat als Initiator, Ammoniumoleat als Emulgiermittel und Methyl cellulose als Suspensionsmittel wird homogenisiert und dann unter Bildung eines Latex oder einer Dispersion polymerisiert, die zwischen 30 und 33% Polyvinylchlorid in Form von Teilchen in einer Größe von 0,05 bis 5 µm enthält. Der Latex oder die Dispersion wird unter vermindertem Druck auf eine Temperatur unter 65°C erwärmt, um den Vinylchloridgehalt auf unter 10 000 Teile je Million herabzusetzen.
(B) Ein Anteil von 1000 g des Latex bzw. der Dispersion werden
in einem 2-Liter-Kolben unter vermindertem Druck mit einer
Geschwindigkeit von etwa 6,23 dm³ je Stunde durchblasen. Von
Zeit zu Zeit werden Proben entnommen und analysiert, um ihren
Monomerengehalt zu bestimmen. Die angewendeten Bedingungen, die
verwendeten Gase zum Durchblasen und die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle I angegeben.
Das Vinylchlorid und das Gas zum Durchblasen werden aus dem
Abgas wiedergewonnen und im Kreislauf geführt. Die behandelten
Latices oder Dispersionen werden filtriert und entwässert.
Jedes der getrockneten Produkte enthält unter 10 Teile Vinyl
chlorid je Million Polymerisat.
(C) Zu Vergleichszwecken werden 1000 g des Latex oder der
Dispersion in einem 2-Liter-Kolben entweder mit einem Gas bei
Atmosphärendruck durchblasen oder während 2 bis 40 Stunden
einem verminderten Druck ausgesetzt. Von Zeit zu Zeit werden
Proben entnommen und analysiert, um die Menge des noch vor
handenen Monomeren zu bestimmen. Die angewendeten Bedingungen
und die erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle I
angegeben.
Aus den Daten in Tabelle I ist ersichtlich, daß das erfindungs
gemäße Verfahren bedeutend wirksamer ist als entweder die Be
handlung unter vermindertem Druck ohne Durchblasen oder die
Behandlung mit Durchblasen von Gasen bei Normaldruck.
Zu einem Anteil von 1000 g des nach dem in Absatz (A) der Bei
spiele 1 bis 6 beschriebenen Verfahren hergestellten Latex
mit einem Gehalt von 7680 Teilen Vinylchlorid je Million Teile
Polymerisat werden geringe Mengen Acetonitril gegeben. Die
erhaltenen Gemische werden dann mit Ammoniak mit einer Ge
schwindigkeit von 6,23 dm³ je Stunden durchgeblasen, während
sie unter einem verminderten Druck gehalten werden. Von Zeit
zu Zeit werden Proben entnommen und analysiert, um die Menge
des bereits entfernten Vinylchlorids zu bestimmen. Die ange
wendeten Bedingungen und die erhaltenen Ergebnisse sind in
Tabelle II angegeben.
Es wird eine wäßrige Aufschlämmung von Polyvinylchlorid durch
Polymerisieren von Vinylchlorid unter Verwendung eines Ge
misches von Lauroyl-peroxid und Di-2-äthylhexylperoxydicar
bonat als Initiator, Hydroxypropylmethylcellulose als Suspen
sionsmittel und Trichloräthylen als Kettenübertragungsmittel
hergestellt.
Ein Anteil von 10 000 g der Aufschlämmung wird in einem 2-Liter-
Kolben bei 75°C und 53 329 Pa mit Luft durchgeblasen. Zu Ver
gleichszwecken werden Anteile der Aufschlämmung mit Luft bei
Normaldruck durchgeblasen oder einer Behandlung unter vermin
dertem Druck ohne Durchblasen unterworfen.
Die angewendeten Bedingungen und die erhaltenen Ergebnisse
sind in der nachstehenden Tabelle III angegeben.
Der Einfluß des Molekulargewichts des Polymerisats auf die Wirk
samkeit des Entfernens von Vinylchlorid aus Aufschlämmungen
wird dadurch gezeigt, daß man eine Reihe von Aufschlämmungen
mit Stickstoff mit einer Geschwindigkeit von 56,64 dm³ je Stunde
durchbläst, während man sie auf einer Temperatur von 75°C
und einem Druck von 47 996 Pa hält. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der Tabelle IV angegeben. In dieser Tabelle sind die
Molekulargewichte der Polymerisate aufgrund ihrer relativen
Viskositäten definiert.
Aus den Daten der Tabelle IV ist ersichtlich, daß Vinylchlorid
am einfachsten aus Aufschlämmungen entfernt wird, die Poly
vinylchlorid mit dem höchsten Molekulargewicht enthalten.
Anteile von jeweils 1000 g einer wäßrigen Aufschlämmung, die
33 Gewichtsprozent eines Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpoly
merisats mit einem Gehalt von etwa 12% Vinylacetat enthält,
werden mit einer Geschwindigkeit von etwa 6,23 dm³ Stickstoff
je Stunde durchgeblasen, während sie unter vermindertem Druck
gehalten werden. Die angewendeten Bedingungen und die erhal
tenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle V angege
ben.
Etwa 103,55 Liter einer Aufschlämmung, die 35 Gewichtsprozent
eines Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisats mit einem
Gehalt von etwa 16 Gewichtsprozent Vinylacetat und etwa 200
Teile Vinylchlorid je Million Teile Polymerisat enthält, wer
den unter Rühren bei 90°C und einem Druck von 50 662,5 Pa mit
Vinylacetat mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 g je Minute
durchgeblasen. Das Durchblasen wird 30 Minuten fortgesetzt,
währenddessen das Abgas eine Wiedergewinnungsanlage durch
läuft, wo das Vinylacetat und das Vinylchlorid wiedergewonnen
werden. Sobald die Durchblasbehandlung beendet ist, wird die
Aufschlämmung zusätzliche 15 Minuten bei 90°C und unter einem
Druck von 50 662,5 Pa gehalten und anschließend entwässert.
Das getrocknete Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat
enthält weniger als 0,5 Teile Vinylchlorid je Million Teile
Mischpolymerisat.
Claims (7)
1. Verfahen zum Entfernen von Vinylchlorid aus wäßrigen
Dispersionen, Latices oder Aufschlämmungen, die 1000 bis 20 000
Gewichtsteile Vinylchlorid je Million Teile dieser Dispersio
nen, Latices oder Aufschlämmungen und 5 bis 50 Gewichtsprozent
Polyvinylchlorid und/oder Mischpolymerisate von Vinylchlorid
und mindestens einem damit mischpolymerisierbaren Monomeren
enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man die
wäßrigen Dispersionen, Latices oder Aufschlämmungen unter ver
mindertem Druck im Bereich von 13 332,23 bis 79 993,38 Pa mittels
Stickstoff, Ammoniak, Luft, Kohlendioxid, Chlor, Trifluorchlor
methan, Methan, Propan, Erdgas, Vinylacetat, Methanol oder
deren Gemischen unter Verwendung von Zerstäubungseinrichtungen,
die unter der Oberfläche der betreffenden Dispersionen, Latices
oder Aufschlämmungen angeordnet sind, durchbläst, bis der Ge
halt an Vinylchlorid in den wäßrigen Dispersionen, Latices
oder Aufschlämmungen unter 10 Gewichtsteile Vinylchlorid je
Million Gewichtsteile des Vinylchloridhomo- oder -mischpoly
merisats gesunken ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Durchblasen bei vermindertem Druck fortsetzt, bis die
Dispersionen, Latices oder Aufschlämmungen unter 1 Gewichts
teil Vinylchlorid je Million Gewichtsteile des Vinylchlorid
polymerisats enthalten.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Dispersionen oder Latices mit einem Gehalt
von 15 bis 40 Gewichtsprozent an Vinylchloridpolymerisat in
einer Teilchengröße von 0,1 bis 5 µm behandelt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Dispersion oder den Latex während des Durchblasens
auf einer Temperatur im Bereich von 40 bis 60°C hält.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man eine Dispersion oder einen Latex behandelt,
die (der) 2 bis 8 Gewichtsprozent einer polaren, wasserlösli
chen organischen Verbindung mit einem Siedepunkt zwischen 50
und 150°C enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Dispersion oder einen Latex mit einem Gehalt an 4
Gewichtsprozent Acetonitril behandelt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine wäßrige Aufschlämmung, die 15 bis 40 Gewichtspro
zent Vinylchloridpolymerisat in einer Teilchengröße von 5 bis
200 µm enthält, während des Durchblasens auf einer Temperatur
zwischen 60°C und ihrem Siedepunkt hält.
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