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Die Erfindung betrifft eine Holzzerspanungsmaschine mit einem um-
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laufenden Zerspanungswerkzeug und- einer Holzzuführungsrinne, wobei
das eine dieser beiden Aggregate gegenüber dem anderen auf- und abbewegbar ist und
dabei von einer die horizontalen Querkräfte aufnehmenden Führung abgestützt wird.
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Eine derartige Maschine ist beispielsweise in der DT-PS 1 015 212
beschrieben. Bei diesen Maschinen kann die Längsachse der Holzzuführungsrinne in
gleicher Weise wie die Drehachse des Zerspanungswerkzeuges zur Horizontalen geneigt
sein; möglich ist aber auch eine horizontale Anordnung. Das Zerspanungswerkzeug
kann z.B. eine Messerwelle oder eine Topfscheibe sein. Die Relativbewegung zwischen
Holzzuführungsrinne und Zerspanungswerkzeug erfolgt zumindest angenähert parallel,
wobei z.B. die Holzzuführungsrinne um eine ortsfeste horizontale Schwenkachse eine
Schwenkbewegung ausführen kann, die hinsichtlich des dem Zerspanungswerkzeug benachbarten
Endes der Holzzuführungsrinne eine angenäherte Parallelverschiebung gegenüber dem
Zerspanungswerkzeug ergibt.
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Die oben erwähnte Führung zur Aufnahme der horizontalen Querkräfte
ist in der DT-PS 1 015 212 nicht erwähnt, ist aber in der Praxis bei derartigen
Maschinen vorgesehen. Aufgrund der hohen Antriebsleistungen der heute eingesetzten
Antriebsmotoren werden durch das Zerspanungswerkzeug erhebliche Kräfte auf das Holz
und damit auch auf die Holzzuführungsrinne im Bereich des Zerspanungsraumes ausgeübt.
Die sich hierbei ergebende Horizontalkomponente muß durch eine Führungseinrichtung
für das im Bereich des Zerspanungswerkzeuges liegende Ende der Holzzuführungsrinne
aufgefangen werden.
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Wesentlich ist dabei, daß die Rinne stramm, spielfrei und starr
geführt
wird, um von der Holzzuführungsrinne und dem Holz Schwingungen fernzuhalten, die
sonst durch das Rattern des Holzes zu einer Verminderung der Spänequalität, zu einem
höheren Kraftbedarf des Antriebsmotors, zu einer Verkürzung der wichtigen Messerstandzeit
sowie zu einer Verminderung der Lebensdauer der Wellenlagerung und damit der Maschine
insgesamt führen würden.
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Die in der Praxis bisher verwendeten Führungseinrichtungen zur Aufnahme
der horizontalen Querkräfte bestehen aus beiderseits der Holzzuführungsrinne angeordneten
ortsfesten vertikalen Gleitflächen, an denen sich die verschwenkbare Holzzuführungsrinne
mit entsprechenden Gegenflächen abstützt. Da diese Gleitflächen notwendigerweise
in der Nähe des Zerspanungswerkzeuges liegen müssen, unterliegen sie einer hohen
Verschmutzung und einem hohen Verschleiß durch Holzspäne, Holzstaub, Sand und Schmutz.
Eine wirksame Schmierung dieser Gleitflächen läßt sich deshalb nicht durchführen.
Die Lebensdauer dieser Führungen ist deshalb verhältnismäßig kurz. Anstelle der
reinen Gleitführungen werden auch Rollenführungen gebaut. Auch hier wirkt sich jedoch
die Verschmutzung so nachteilig aus, daß diese Führungen ihre Funktion trotz häufiger
Wechsel und Reparaturen ebenfalls nur für einen relativ kurzen Zeitraum erfüllen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs erläuterte
Holzzerspanungsmaschine, insbesondere Maschinen mit hoher Antriebsleistung von bis
zu 150 kW, hinsichtlich ihrer die horizontalen Querkräfte aufnehmenden Führung so
zu verbessern, daß große Kräfte spielfrei und schwingungsfrei aufgenommen werden
können und zwar über eine wesentlich höhere Standzeit.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Führung
durch eine Doppelschwinge gebildet ist, die aus zwei über
eine Gelenkwelle
miteinander verbundenen und zusammen ein liegendes "V" bildenden Schwinghebeln besteht,
von denen der obere mit seinem von der Gelenkwelle abgewandten Ende an der Unterseite
des zu bewegenden Aggregates und der untere Schwinghebel mit seinem entsprechenden
Ende an einer ortsfesten Fundamentplatte o.dgl. angelenkt sind.
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Hierdurch wird das zu bewegende Aggregat im Bereich des Zerspanungsraumes
in seiner Bewegungsebene gegen horizontale Kräfte absolut starr geführt. Die Doppelschwinge
kann die sich aus den Zerspanungskräften oder sonstigen, bei Verklemmungen auch
schlagartig auftretenden Kräften aus der Werkzeugumdrehung ergebenden Horizontalkomponenten
schwingungs- und ratterfrei aufnehmen.
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Gleichzeitig wird aber die Vertikalbewegung des Aggregates in keiner
Weise beeinträchtigt. Die Gelenkstellen der Doppelschwinge lassen sich in herkömmlicher
Weise zuverlässig abdichten, so daß diese Führung gegen die Einwirkung von Schmutz,
Spänen, Staub oder Sand völlig unempfindlich ist und somit nahezu keinem Verschleiß
unterliegt und daher ohne Beeinträchtigung der Funktionssicherheit auch bei jahrelangem
Einsatz zuverlässig arbeiten kann.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der konstruktiven Beschreibung.
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In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der
Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen: Figur 1 eine Holzzerspanungsmaschine
in Seitenansicht und zum Teil im Längsschnitt gemäß der Linie A-A in Fig. 2 und
Figur 2 einen Querschnitt gemäß der Linie B-B in Fig. 1.
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Die in Figur 1 dargestellte Holzzerspanungsmaschine weist ein umlaufendes
Zerspanungswerkzeug 1 in Form einer kurzen Messerwelle sowie eine Holzzuführungsrinne
2 auf. Letztere ist um eine ortsfeste horizontale Schwenkachse 3 über einen Hydraulikzylinder
4 auf- und abschwenkbar, wobei das der Schwenkachse 3 abgewandte Ende der Holzzuführungsrinne
2 gegenüber dem Zerspanungswerkzeug 1 über den Verschwenkweg eine angenäherte Parallelverschiebung
durchführt. Dieses Ende der Holzzuführungsrinne 2 ist von einer Führung abgestützt,
die die bei der Zerspanung auftretenden horizontalen Querkräfte aufnimmt.
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Die vorstehend genannte Führung ist durch eine Doppelschwinge gebildet,
die aus zwei über eine Gelenkwelle 5 miteinander verbundenen und zusammen ein liegendes
"V" bildenden Schwinghebeln 6,7 besteht.
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Der obere Schwinghebel 6 ist mit seinem von der Gelenkwelle 5 abgewandten
Ende an der Unterseite der Holzzuführungsrinne 2 angelenkt, während der untere Schwinghebel
7 mit seinem entsprechenden Ende an einer ortsfesten Fundamentplatte 8 angelenkt
ist.
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Die Figuren 1 und 2 lassen erkennen, daß die beiden Schwinghebel 6,7
aus Blech bestehen. Der obere Schwinghebel 6 ist mit seinen beiden Enden auf je
einer Vierkant-Welle 9 befestigt, die an ihren Stirnseiten je einen Lagerzapfen
10 trägt, deren Achsen miteinander fluchten. Der untere Schwinghebel 7 ist mit seinem
in Fig. 1 rechts liegenden Ende ebenfalls auf einer Vierkant-Welle 9 befestigt,
die an ihren Stirnseiten in gleicher Weise mit Lagerzapfen 10 bestückt ist. Das
in Fig. 1 links liegende Ende des unteren Schwinghebels 7 ist mit Lagern 11 zur
Aufnahme der Lagerzapfen 10 des oberen Schwinghebels 6 bestückt. Entsprechende Lager
12 sind unter dem Boden der Holzzuführungsrinne 2 sowie auf der Fundamentplatte
8 befestigt.
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Jede der drei Gelenkstellen der Doppel schwinge umfaßt somit zwei
Lager 11,12, von denen jeweils eines auch Axialkräfte aufzunehmen vermag.