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Vorrichtung mit Spindelantrieb zum Anheben von Papierrollen und dergleichen
schweren zylindrischen Gegenständen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit
Spindelantrieb zum Anheben von Papierrollen und dergleichen schweren zylinder rischen
Gegenständen, die sich insbesondere zur Verwendung an Rotations-Briefumschlag-Maschinen
eignet.
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Eine bekannte Vorrichtung zum Auswechseln von Papierrollen bei Druckmaschinen,
insbesondere Rotationsdruckmas chinen, (Deutsche Patentschrift 476 271) weist eine
Hebeanordnung auf, die in einem speziell dafür konstruierten Rahmen untergebracht
ist, welcher ein Hilfslager sowie ein von einer Spindel bewegtes Hauptlager aufnimmt.
Die bekannte Vorrichtung ermöglicht ein schnelles Auswechseln abgelaufener Papierrollen
und somit einen auf minimale Unterbrechungszeit abgestimmten Arbeitsverlauf. Neigt
sich der Vorrat der normalerweise in den Hilfslagern befindlichen Papierrolle dem
Ende zu, so wird eine volle Papierrolle in das Hauptlager eingesetzt, über den Spindelantrieb
geliftet und unter.Verschwenkung der Hilfslager mitsamt der fast abgelaufenen Papierrolle
an die Papierzufuhr gebracht. Die Höhe, in welcher die verschwenkbaren Hilfslager
die Papierrollenachse in deren
Arbeitsstellung trägt, hängt von
der Form und Konzipierung der hebelartigen Hilfslager ab, wobei å jeweils eine genaue
Anpassung der bekannten-Vorrichtung an die Maschine, an welche sie angebaut werden
soll, erforderlich ist. Durch die notwendigerweise präzise Konstruktion dieser bekannten
Vorrichtung und wegen des relativ großen P;atzauSwands ergeben sich beim nachträglichen
Anbau an eine papierverarbeitende Maschine in der Regel erhebliche Schwierigkeiten.
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Aufgabe der Erfindung demgegenüber ist es, eine einfach aufgebaute
und vergleichsweise billige Vorrichtung zum Anheben von Papierrollen zu schaffen,
welche platzsparend konstruiert ist, eine einfache Bedienung ermöglicht und ohne
weiteres nachträglich an praktisch jede papierverarbeitende Maschine angebaut werden
kann.
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Diqse Aufgabewird erfindungsgemäßdadurch gelöst, daß die Vorwei imAbstand
voneinander angeordnete Hebel aufweist, die an ihren Schwenkpunkten in festem Abstand
voneinander an der Maschine anbringbar und durch mindestens ein Kopplungsglied starr
miteinander verbunden sind, daß das freie Ende des einen Hebelarms jedes Hebels
mit einem eine Abrollfläche aufweisenden hakenförmigen Aufnahmeglied für die Welle
des zylindrisehen Gegenstands versehen ist und daß der andere Hebelarm des einen
Hebels eine Führung für die Upindel des Spindelantriebs aufweist.
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Vorteilhafterweise erfordert die erfindungsgemäße Vorrichtung nur
ein Minimum an Präzision, da die Antriebsglieder gegeneinander yerschwenkbar gelagert
sind und sich jeweils automatisch aufeinander richtungsstabilisieren. Ein elastischer
Antrieb der Hebevorrichtung wird dadurch erzielt, daß der Spindelantrieb über einen
Keilriemen mit dem Motor in Verbindung steht.
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Zur besseren Erläuterung ist die Erfindung im folgenden in Verbindung
mit einer Rotations-Briefumschlagherstellungsmaschine Typ 97 G der Firma Winkler
und Dünnebier, Maschinenfabrik, Neuwied, beschrieben, doch kann die erfindungsgemäße
Vorrichtung selbstverständlich auch als Zusatzvorrichtung an anderen ähnlichen papierverarbeitenden
Maschinen, wie Rotationsmaschinen, verwendet werden.
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Der technische Fortschritt und der erfinderische Inhalt des Erfindungsgegenstands
sind nicht nur in den im folgenden näher erläuterten Einzelmerkmalen begründet,
sondern auch in der Kombination und in den Unterkombinationen der beim Erfindungsgegenstand
Anwendung findenden Merkmale.
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Im folgenden ist eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung
anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer
Vorrichtung mit den-Merkmalen der Erfindung in Verbindung mit einem Teil einer Rotations-Briefumschlagmaschine
und Fig. 2 eine Ansicht der gegenüberliegenden Seite der Vorrichtung gemäß Fig.
1.
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Die papierverarbeitende Maschine, an welche- die erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Anheben von Papierrollen in Form einer auf einer Welle 4 aufgerollten
laufenden Papierbahn 3 angebaut ist, wird in den Figuren 1 und 2 lediglich mit 2
angedeutet. Zur Aufnahme der Welle 4 sind n der Maschine 2 bei-(li,g.2, spielsweise
zwei U-förmige Lager 6/vorgesehen. Bisher wurden die Papierrollen meist mit einem
Karren an die Maschine 2 herangeführt und manuell oder mittels eines hebelartig
ausgebildeten Karrens in die Lager 6 eingehoben, wozu der Karren zunächst genau
parallel zur Verbindungslinie zwischen den Lagern 6 ausgerichtet werden mußte. Ersichtlicherweise
ist dies nicht mit unerheblichem Kraftaufwand möglich, zumal die verwendeten Papierrollen
etwa 150 kg oder mehr wiegen können;
außerdem erfordert die Verwendung
von Karren einen beträchtlichen Raumbedarf vor der Maschine 2, so daß wegen des
erforderlichen Anfahrwegs für die Karren weitere Maschinen nicht unmittelbar neben
der Maschine 2 aufgestellt werden können und erheblicher Raum ungenützt verloren
geht.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht demgegenüber ein unbeschwerliches
Einsetzen der Papierrolle in die Lager 6 der Maschine2 so daß dieser Arbeitsvorgang
ohne weiteres auch von weiblichen Arbeitskräften durchführbar ist, und benötigt
zudem vergleichsweise wenig Platz für ihre Arbeitsweise.
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Die Vorrichtung besteht aus zwei praktisch gleichen Hebeln 8 und lÖ,
die an ihren Schwenkpunkten t2 an der Maschine 2 befestigbar sind, wofür an der
Maschine entweder zwei voneinander unabhängige, horizontal aufeinander ausgerichtete
Lager oder eine durchgehende, mit beiden Hebeln starr verbundene Welle 13 zur Bildung
eines Schwenklagers für die beiden Hebel 8, tO vorgesehen werden müssen bzw. muß,
was praktisch die einzige Veränderung an der Maschine 2 darstellt die zum Anbau
der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgenommen werden muß.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist bei 13 jedoch keine derartige
durchgehende Weile vorgesehen, vielmehr sind die beiden Hebel 8, 10 im Bereich ihres
einen Hebelarms 8a bzw.
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10a durch eine Achse 16 miteinander verbunden, so daß sie in an der
Maschine 2 angebautem Zustand, in welchem ihre Schwenkpunkte 12 in festem Abstand
voneinander gehalten werden, nur parallele Schwenkbewegungen um ihre Schwenkpunkte
herum durchzuführen vermögen. Selbstverständlich können aber auch bei 13 und 16
durchgehende Achsen bzw. Wellen vorgesehen sein, was allein eine Frage der Konzeption
ist.
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Zur besseren Führung der Hebel 8, 10 bei ihrer Schwenkbewegung wird
es sich mitunter als zweckmäßig erweisen, die Hebelarme
8a, 10a
in ihrer Bewegung über Gelenkverbindungen 18 bzw. 20 jeweils noch gegenuber einer
zweiten Stelle der Maschine 2 festzulegen. Zu diesem Zweck können an den freien
Enden der Hebelarme 8, 10 gemäß Fig. 1 und 2 jeweils zwei Pleuelglieder 18a, 18b
bzw. 20a, 20b vorgesehen sein, von denen das äußere Glied 18b bzw. 20b am Rahmen
der Maschine 2 gelagert ist, wofür entweder eine durchgehende Achse 22 oder getrennte
Lager vorgesehen sein können. Bei Verwendung einer beide Gelenkve-rbindungen 18,
20 in festem Abstand voneinander haltenden durchentfallen gehenden Achse.22 kann
die-demselben Zweck dienende Achse 1 und durch nicht dargestellte, einfache Zapfenverbindungen
als Kopplungsglieder 17 zwischen den gegeneinander versohwenlrbaren Gliedern 8a,
18a bzw. 10a, 20a ersetzt werden. An den freien Enden der anderen Hebelarme 8b,
10b ist jeweils ein hakenförmiges Glied 24 ausgebildet, das mit einer Abrollfläche
26 für die Welle 4 der Papierrolle 3 versehen ist.
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Am'einen Hebel 8 ist an einer bedarfsmäßig auszuwählenden Stelle in
einiger Entfernung vom Schwenkpunkt 12, gemäß Fig. 1 eine Spindelführung 28 für
eine Spindel 30 vorgesehen, die über einen Spindelantrieb 32 von einem an der betreffenden
Seite der Maschine 2 angebrachten Motor 34 in Drehbewegung versetzbar ist. Motor
34 und Spindelantrieb 32 sind zusammen etwa in einer vertikalen und parallel- zur
Maschinenseite verlaufenden Ebene verschwenkbar .gelagert und weisen zur elastischen
Kraftübertragung vorzugsweise einen Keilrieme auf.
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Die Spindelführung 28 ist mittels eines sich zwischen zwei 38b an
einer Grundplatte 36 vorgesehenen Ansätzen38a,/erstreckenden Zapfens 40 in einer
Dimension verschwenkbar gelagert, und da die Platte 36 ihrerseits um eine in Fig.
1 nicht sichtbare senkrecht zum Hebelfverlaufende Achse in einer zWeiten Dimension
als kraftübertragendes Zwischenelement drehfähig an letzterem gelagert ist, erlaubt
diese Konstruktion im bereich der Spindelführung eine Verlagerung der Spindel 30
in zwei Ebenen gegenüber dem Hebel 8. Wenn außerdem der Spindelantrieb 32 zusammen
mit dem Motor 34 um eine Lagerung bei 35 verschwenkbar
ist, stellen
sich die verschiedenen Antriebsglieder der Hebevorrichtung, namlich Spindelantrieb
32 und Spindelführung 28,stets von selbst in ihre richtige Funktionslage ein, so
daß ohne Justierarbeit eine einwandI'reie Arbeitsweise gewährleistet wird. Damit
laßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung wegen der großen Toleranzgrenzen ohne
Schwierigkeiten auch nachträglich an papierverarbeitende Maschinen anbauen, ohne
daß präzise Ausrichtungen von Spindel und Spindelantrieb aufeinander erforderlich
sind. Durch diese selbsttätige Justierung des Antriebs erübrigt sich praktisch auch
jede bereits bei der Konstruktion zu planende Ausrichtung der Einzelelemente dieses
Antriebs aufeinander, womit die Seitenteile der Maschine bzw. deren Flächen, an
welchen die erfindungsgemäße Vorrichtung angebracht werden soll, praktisch beliebige
Porm aufweisen können und nicht parallel zueinander verlaufen müssen.
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Durch die Drehung der Spindel 30 in der Spindelfuhrung 28 wird der
Hebel 8 um den Schwenkpunkt 12 verschwenkt und diese Bewegung wird - wie bereits
erwähnt - über die Achse 16 oder 22 auf den an der anderen Seite der Maschine 2
befindlichen Hebel 10 übertragen. Ersichtlicherweise hängt - abgesehen von Spindeln
mit verschiedener Gewindesteigung - die Geschwindigkeit der Hub- bzw. Senkbewegung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung davon ab, in welchem Abstand die Spindelführung
vom Schwenkpunkt 12 angeordnet wird.
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Zum Abschalten des Motors 34 in den beiden Grenzstellungen der Hebevorrichtung
kann am Hebel 8 ein Zweirichtungs-Endan schalter 42 vorgesehen sein, dessen Auslöseglied
a~ Maschinenrahmen vorgesehenen Anschlägen 44b und 44a- anstoßen, sobald der jeweilige
obere bzw. untere Abschaltpunkt erreicht ist, In Fig 2 ist die flebevorrichtung
in ihrer Lage zur Aufnahme einer Papierrolle 3 dargestellt, Der Abstand der Hebel-EndgLieder
Llt von dem Niveau, auf dem die Papierrolle normalerweise
an die
Maschine 2 herangerollt wird, kann durch entsprechende Anbringung des unteren Schalterbetätigungs-Anschlags
44a so gewahlt werden, daß er stets kleiner ist als der Radius der zu verwendenden
Papierrollen. Der obere Schalterbetätigungs-Anschlag 44b wird so am Maschinenrahmen
angebracht, daß bei Erreichen der maximalen Hubhöhe der Vorrichtung die Hebel-Rndglieder
24 bzw. deren Abrollflächen 26 praktisch horizontal stehen und die Papierrolle 3
mühelos in die Lager 6 der Maschine 2 hineingerollt werden kann.
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Wird der Anschlag 44b an der Maschine 2 etwas nach oben versetzt,
so kann erziel +erden, daß die Fläche 26 der Hebel-Endglieder 24 in der oberen Endlage
der Vorrichtung schräg zu den Lagern 6 steht und die Papierrolle 3 von selbst in
die Lager 6 hineinrollt.
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Nachdem die Papierrolle in die Lager 6 eingesetzt worden ist, kann
die Hebevorrichtung wieder in ihre Euhe- bzw. Aufnahmestellung abgesenkt werden.
Für das Herausnehmen der Welle 4 der abgelaufenen Papierrolle 3 wird wegen ihres
geringen Gewichts keine Hilfsvorrichtung benötigt.
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Zur Betätigung des Motors 34 ist an beliebiger, in den Zeichnungen
nicht angedeuteter Stelle ein entsprechender Schalter vorgesehen.
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Wie bereits erwähnt, gewährleistet die Anordnung der Gelenkverbindung
18, 20 eine gegenüber dem betätigten Hebel 8 gleichförmige Bewegung des Hebels 10,
die insbesondere bei schweren zu befördernden Papierrollen o. dgl. Gegenständen
notwendig ist, um die Welle 4 in eine tatsächlich horizontale Lage zur Maschine
2 zu verbringen. Ersichtlicherweise kann zur Beförderung leichter Gegenstände auf
die Gelenkverbindung verzichtet werden, so daß die Übertragung einer Bewegung bzw.
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einer Verschwenkung des Hebels 8 auf den Hebel 10 nur durch die Achse
16 erfolgt. Außerdem sind selbstver.tänd1ici auch noch weitere Abwandlungen der
beschriebenen Ausfiillrllng¢forln
der Erfindung möglich, ohne daß
dabei vom Rahmen der Erfindung abgewichen wird.