DE19651769A1 - Sammel- oder Falzzylinder mit verschiebbarer Kurvenscheibe - Google Patents
Sammel- oder Falzzylinder mit verschiebbarer KurvenscheibeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Zylinder in einem Falzapparat, d. h. einen Sammel- oder
Falzzylinder, mit wenigstens einer für eine Produktionsumstellung axial verschiebbaren
Kurvenscheibe.
Aus der DE 44 08 200 A1, der DE 44 08 203 A1 und der DE 38 10 439 C1 sind
Sammel- und Falzzylinder bekannt, die von Sammel- auf Einzelproduktion oder umgekehrt
umstellbar sind. Die Produktionsumstellung wird dadurch bewirkt, daß die Steuerkurve für
einen Rollenhebel eines Falzmessers, einer Punkturnadel oder einer Falzklappe durch die
Überlagerung der Kurvenkonturen einer maschinengestellfesten Kurvenscheibe und einer
vom Falzzylinder aus drehangetriebenen Abdeckscheibe gebildet wird. Nachteil der aus der
DE 44 08 200 A1 und der DE 44 08 203 A1 bekannten Vorrichtungen zur Produktions
umstellung ist, daß die Abdeckscheiben exakt in eine Umstellposition gefahren werden
müssen, damit ein Kuppeln möglich ist. Ferner entstehen wegen den beiden auf der
Abdeckscheibe und der Kurvenscheibe ablaufenden im gleichen Rollenhebel gelagerten
Kurvenrollen und den damit einhergehenden vergleichsweise hohen Massen auch hohe
dynamische Kräfte, die entsprechend starke Spindellager erforderlich machen bzw. den
Verschleiß des Lagers fördern. Die aus der DE 38 10 439 C1 bekannte Lösung erfordert
einen relativ hohen technischen Aufwand und viel Raum in axialer Richtung des
Falzzylinders. Sie weist ferner auch den mit der Doppelkurvenrolle einhergehenden
Nachteil der hohen dynamischen Belastung der Spindellagerung auf.
Ein gattungsgemäßer Falzzylinder ist aus der DE 44 26 504 A1 bekannt. Hierbei bildet eine
Kurvenscheibe zwei Steuerkurven, die durch axiale Verschiebung der Kurvenscheibe
wahlweise mit einer Kurvenrolle zusammenwirken und die Bewegung von Falzklappen
steuern. Zum Verschieben der Kurvenscheibe sind Führungsbolzen im Maschinengestell
axial verschiebbar gelagert. Mittels zusätzlicher Antriebsmittel werden die Führungsbolzen
verschoben. Die Führungsbolzen sind mit der zu verschiebenden Kurvenscheibe
verschraubt. Bei dieser Lösung wirkt sich nachteilig aus, daß die Führungsbolzen nicht
spielfrei geführt sind, wodurch beim Ablauf der Kurvenrollen auf der Steuerkurve
Linienberührung der Führungsbolzen in den gestellseitigen Führungsbohrungen auftreten,
die zu der bekannten Schlagrostbildung im Bereich der Berührung führt. Dies fördert den
Verschleiß und trägt des weiteren zu einer erhöhten Lärmentwicklung bei.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen umsteuerbaren Zylinder für einen Falzapparat zu
schaffen, der mit einfachen technischen Mitteln und geringem Raumbedarf in axialer
Richtung des Zylinders von einer Produktionsart des Falzapparats auf die andere
umsteuerbar ist.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand von Anspruch 1 gelöst.
Gemäß der Erfindung greift ein gegenüber dem Zylinder axial verschiebbares Führungs
mittel in der Art einer Klaue in eine Ausnehmung ein, die an der ebenfalls gegenüber dem
Zylinder axial verschiebbar gelagerten Kurvenscheibe bzw. einer axial verschiebbar
gelagerten Buchse, auf der die Kurvenscheibe sitzt, ausgebildet ist. Durch Druck auf die
Ausnehmung in Zylinderachsrichtung beidseits begrenzende Seitenwände wird die Buchse
bzw. die Kurvenscheibe vom Führungsmittel mitgenommen und somit axial wahlweise hin- oder
her verschoben. Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist, daß die Kurvenscheibe
oder die die Kurvenscheibe tragende Buchse und das Führungsmittel nur durch Formschluß
miteinander verbunden sind. Durch diese Verbindung zwischen Führungsmittel und
Kurvenscheibe bzw. Buchse ist ein Verdrehen der Kurvenscheibe relativ zum Führungs
mittel grundsätzlich möglich, d. h. durch die Verbindung selbst wird ein Verdrehen der
Kurvenscheibe dem Führungsmittel gegenüber nicht von vornherein ausgeschlossen. Durch
die Entkopplung wird auch erreicht, daß Kräfte von der auf der Steuerkurve ablaufenden
Kurvenrolle zurück auf das Führungsmittel bzw. dessen Lagerung und Antrieb nicht oder
wenigstens vermindert übertragen werden. Durch das zum Zweck des Verschiebens rein
formschlüssige Zusammenwirken von Führungsmittel und Kurvenscheibe ist die erfindungs
gemäße Lösung ferner sowohl für die Verwendung bei feststehenden als auch bei gegenüber
dem Zylinder drehbaren Kurvenscheiben verwendbar. Es ist lediglich die an der Buchse
oder direkt an der Kurvenscheibe vorgesehene Ausnehmung, in die das Führungsmittel
eingreift, in Umfangsrichtung soweit zu verlängern, daß ein relatives Verdrehen der
Kurvenscheibe gegenüber dem Führungsmittel möglich ist. Vorzugsweise ist zumindest bei
drehbar gelagerten Kurvenscheiben die Ausnehmung umlaufend in Form einer Führungsnut
für das Führungsmittel ausgebildet. Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Verschiebe
vorrichtung, von der Drehlagerung der Buchse oder Kurvenscheibe abgesehen, in beiden
Verwendungsfällen gleich ausgebildet sein.
Vorzugsweise wird die Kurvenscheibe in ihren Verschiebestellungen axial fixiert. In den
fixierten Verschiebestellungen berührt das Führungsmittel auch nicht mehr die Seitenwände
der Ausnehmung, gegen die es zuvor zum Zwecke des Verschiebens noch gedrückt hat.
Das Führungsmittel wird bevorzugt mittels eines axial verschiebbaren Kolbens selbst axial
verschoben. Der Kolben wird in einem maschinenfesten Zylinderraum axial geführt und ist
an seiner Stirn- und seiner Unterseite wahlweise mit einem Druckmedium, vorzugsweise
Druckluft, beaufschlagbar.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Führungsmittel einen einfachen
Bolzen auf, von dessen der Ausnehmung an der Buchse bzw. der Kurvenscheibe zuge
wandten Ende ein Eingriffsteil winklig in der Form eines Hackens bzw. einer Klaue
wegragt. An seinem anderen Ende ist dieser Bolzen an einer Stirnseite des Antriebskolbens
befestigt; vorzugsweise ist eine den Antriebskolben bildende Scheibe einfach auf dieses
Ende des Führungsbolzens aufgeschraubt bzw. geeignet starr daran befestigt. Das Lager für
den Antriebskolben, d. h. die den Kolben umgebenden Zylinderwände und deren stirn
seitiger Abschluß bilden gleichzeitig die Lagerung für das Führungsmittel. Eine zusätzliche
Lagerung wird nicht benötigt, könnte jedoch durchaus vorgesehen sein. Dabei kann der
Zylinderraum für den Antriebskolben besonders platzsparend in einer Lagerbüchse für den
Falzzylinder ausgenommen sein. Die erfindungsgemäße Verschiebevorrichtung baut in
Zylinderachsrichtung sehr platzsparend, da grundsätzlich nur die das axiale Verschieben der
Kurvenscheibe benötigte freie Weglänge zur Verfügung stehen muß. Der Kolben wirkt über
einen kurzen Führungsbolzen mit Eingriffsteil unmittelbar auf die Kurvenscheibe. Die
erfindungsgemäße Verschiebevorrichtung ist besonders kompakt und robust.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand von Figuren
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein drehbar gelagertes Kurvenscheibenpaar eines Sammelzylinders mit einer
Vorrichtung zum Verschieben des Kurvenscheibenpaars,
Fig. 2 den Schnitt A-A nach Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt B-B nach Fig. 1,
Fig. 4 den Schnitt C-C nach Fig. 1,
Fig. 5 eine feststehende Kurvenscheibe eines Falzklappenzylinders mit einer
Vorrichtung zum axialen Verschieben der Kurvenscheibe und
Fig. 6 den Schnitt D-D nach Fig. 5.
Fig. 1 zeigt das lagerseitige Ende eines Sammelzylinders 1, auf dessen Wellenzapfen 22
ein Paar von Kurvenscheiben 9 und 10 drehbar und axial verschiebbar gelagert ist. Mit der
Kurvenscheibe 9 wird ein Punkturteil 2 und mit der Kurvenscheibe 10 ein Falzmesserteil
des Sammelzylinders 1 gesteuert. Hierzu laufen auf den Kurvenscheiben 9 und 10 in
bekannter Weise je in Rollenhebel 6 gelagerte Kurvenrollen 5 von Punkturspindeln 4 bzw.
in Rollenhebeln 36 gelagerte Kurvenrollen 37 von Falzmesserspindeln 35 ab. Jede der
Kurvenscheiben 9 und 10 weist nebeneinander zwei Steuerkurven auf, die durch axiales
Verschieben der Kurvenscheiben 9 und 10 wahlweise mit den ihnen zugeordneten Kurven
rollen 5 und 37 in Eingriff gebracht werden. Die beiden Kurvenscheiben 9 und 10 sitzen
ihrerseits nebeneinander fest auf einer gemeinsamen, flanschförmigen Buchse 11. Die
Buchse 11 ist auf einem buchsenförmigen Mitnehmer 18 drehfest, jedoch in Zylinderachs
richtung gleitverschiebbar gelagert. Der Mitnehmer 18 ist seinerseits auf dem Wellenzapfen
22 drehbar gelagert. An seinem vom Sammelzylinder 1 aus gesehen äußeren Ende ist der
Mitnehmer 18 mit einem Zahnrad 21 starr verbunden. Über das Zahnrad 21 wird der
Mitnehmer 18 unabhängig von der Drehbewegung des Sammelzylinders 1 drehangetrieben.
Am inneren Ende des Mitnehmers 18 ist stirnseitig eine Scheibe aufgesetzt, die einen
Anschlag für die Buchse 11 bei deren axialen Verschieben bildet.
Jede der Kurvenscheiben 9 und 10 ist mit zwei Steuerkurven versehen, eine für Sammel- und
die andere für Einzelproduktion. Durch axiales Verschieben der Kurvenscheiben 9 und
10 wird wahlweise eine der beiden Steuerkurven jeder Kurvenscheibe in Wirkverbindung
zur jeweiligen Kurvenrolle gebracht. Grundsätzlich kann natürlich auch jede der
Steuerkurven an einer eigenen Kurvenscheibe vorgesehen sein, oder es können auch alle
vier Steuerkurven auf einer einzigen Kurvenscheibe sitzen. Im Sinne der Erfindung werden
Steuerkurven für die gleiche Kurvenrolle begrifflich zur "Kurvenscheibe" zusammengefaßt.
Kurvenscheiben und Buchse 11 könnten auch einstückig ausgebildet sein.
Der Sammelzylinder 1 ist am äußeren Ende seines Wellenzapfens 22 in bekannter Weise in
einer Lagerbüchse 19 eines Maschinengestells 22 drehbar gelagert. Der Mitnehmer 18 kann
sich gegenüber der Lagerbüchse 19 ebenfalls drehen. Er ist hierfür entweder gleitend
drehbar in der Lagerbüchse 19 gelagert oder weist einer inneren Umfangsfläche der
Lagerbüchse 19 gegenüber einen Abstand auf.
Das axiale Verschieben der Buchse 11 und damit der beiden Kurvenscheiben 9 und 10 wird
mittels eines Führungsbolzens 16 bewirkt, der in Zylinderachsrichtung verschiebbar in der
Lagerbüchse 19 gelagert ist. Die Verschiebebewegung des Führungsbolzens 16 wird durch
einen Kolben 17 bewirkt, der in einem in der Lagerbüchse 19 ausgenommenen Zylinder
raum axial verschiebbar ist. Mehrere Führungsbolzen 16 sind über den Umfang des
Wellenzapfens 22 gleichmäßig verteilt angeordnet; im Ausführungsbeispiel sind es drei
solcher Führungsbolzen 16. Die Führungsbolzen 16 ragen jeweils rechtwinklig zu einer
Stirnseite des Kolbens 17 von diesem Kolben 17 weg direkt auf die gegenüberliegende
Stirnseite der Buchse 11 zu. Von seinem der Buchse 11 zugewandten Enden ragt von jedem
der Führungsbolzen 16 zur Zylinderachse hinein Eingriffsteil 15 ab. Die Eingriffsteile 15
können als Gleitstücke oder als Rollen ausgebildet sein mit rechtwinklig zur Zylinderachse
weisenden Drehachsen. Die Führungsbolzen 16 mit ihren Führungsteilen 15 greifen
klauenartig in Ausnehmungen ein, die an einer äußeren Umfangsfläche einer Flanke der
flanschartigen Buchsen 11 ausgenommen sind. Solch eine Ausnehmung kann vorteilhafter
weise, muß jedoch nicht, als umlaufende Führungsnut ausgebildet sein. Die Ausnehmung
bzw. die Ausnehmungen sind axial beidseitig durch Seitenwände 11' und 12' begrenzt,
gegen die die Eingriffsteile 15 der Führungsbolzen 16 bei deren axialer Verschiebung
drücken und dadurch die Buchse 11 ebenfalls in die gewünschte Richtung schieben. Der
Eingriff der Eingriffsteile 15 in ihre jeweilige Ausnehmung bzw. die umlaufende
Ausnehmung ist rein formschlüssig, d. h. eine feste Verbindung, beispielsweise in Form
einer Verschraubung, zwischen den Eingriffsteilen 15 und der Buchse 11 existiert nicht.
Desweiteren sind die Eingriffsteile 15 in Zylinderachsrichtung vorzugsweise sogar
geringfügig schmaler als die Ausnehmung bzw. Ausnehmungen.
Die buchsenseitige Ausnehmung wird im Ausführungsbeispiel einfach dadurch gebildet,
daß die Flanschflanke der Buchse 11 an ihrer äußeren Umfangskante abgedreht und
anschließend eine umfangsseitig die abgedrehte Flanschflanke überragende Scheibe 12 auf
die Stirnseite der Flanschflanke der Buchse 11 aufgeschraubt wird. Die Ausnehmung bzw.
Ausnehmungen können jedoch auch anders hergestellt werden und können auch anders
liegen; sie muß bzw. müssen nur vom Eingriffsteil 16 hintergreifbar sein.
Jeder der Führungsbolzen 16 kann starr mit einem einfach zylindrischen Kolben 17
verbunden sein. Grundsätzlich genügt auch ein einziger Führungsbolzen 16 mit solch einem
Kolben 17. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist das Antriebsmittel 17 jedoch als ein
einziger ringförmiger Kolben ausgebildet, von dessen Unterseite die mehreren, gleichmäßig
über den Umfang des Wellenzapfens 22 verteilt angeordneten Führungsbolzen 16 in
Zylinderachsrichtung abragen. In der Lagerbüchse 19 ist entsprechend ein einziger,
ringförmig um die Zylinderachse umlaufender Zylinderraum ausgenommen, der sich zur
gegenüberliegenden Stirnseite der Buchse 11 hin öffnet. Die Verschiebevorrichtung für die
Kurvenscheiben 9 und 10 benötigt hierdurch in Zylinderachsrichtung gesehen lediglich den
Raum zwischen den sich gegenüberliegenden Stirnseiten der Lagerbüchse 19 und der
Buchse 11. Der dazwischen verbleibende freie Raum muß nur so groß sein, daß genügend
Platz für das axiale Verschieben der Kurvenscheiben 9 und 10 verbleibt. Entsprechend kurz
können auch die Führungsbolzen 16 sein. Durch die direkte Übertragung der Kolben
bewegung auf die Buchse 11 mittels der kurzen, im wesentlichen einfach geraden
Führungsbolzen 16 baut die erfindungsgemäße Verschiebevorrichtung besonders kompakt
und ist robust. Gefördert wird dies durch die Art des Antriebs der Führungsbolzen 16 und
dessen Anordnung so nah als möglich bei der Kurvenscheibe. Diese Merkmale der
Erfindung wirken mit dem Merkmal der formschlüssigen Verbindung zwischen Führungs
mittel und Kurvenscheibe vorteilhaft zusammen, können aber grundsätzlich auch mit jeder
anderen Verbindung zwischen diesen Bauteilen zusammenwirken.
Der Zylinderraum für den Kolben 17 wird stirnseitig durch einen der Ringform des
Zylinderraums angepaßten Verschlußflansch dicht verschlossen. Die Führungsbolzen 16
werden in diesem Verschlußflansch gleitend eng geführt und dabei gestützt.
Über zwei Druckschläuche 8 und 8' wird Druckluft in den Zylinderraum geführt. Dabei
werden wahlweise die von der Buchse 11 wegweisende Kolbenoberseite oder die zur
Buchse 11 hinweisende Kolbenunterseite mit Druckluft beaufschlagt. Je nach Druckluft
beaufschlagung und Bewegungsrichtung des Kolbens wird somit die Buchse 11 mit den
Kurvenscheiben 9 und 10 über die Führungsbolzen 16 mit Eingriffsteilen 15 wahlweise in
Zylinderachsrichtung auf dem Mitnehmer 18 hin- oder her verschoben.
Die Kurvenscheiben 9 und 10 werden in ihren axialen Stellungen, im allgemeinen zwei
Stellungen, gegen ein weiteres axiales Verschieben fixiert. Eine Kugel 13 ist in einer in
radiale Richtung weisenden Bohrung in der Buchse 11 geführt. In der Bohrung sitzt ferner
eine Druckfeder 14, die die Kugel 13 auf die als Gleitfläche für die Buchse 11 dienende
äußere Umfangsfläche des Mitnehmers 18 zu drückt. Auf dieser Gleitfläche des Mitnehmers
18 sind axial beabstandet zwei umlaufende Vertiefungen 16' ausgebildet, in die die Kugel
13 gedrückt wird, wenn die Buchse 11 in eine ihrer beiden Betriebsstellungen, nämlich
Sammel- oder Einzelproduktion, geschoben worden ist. Durch die Kugel 13, es können
auch mehrere über den Umfang verteilt angeordnete Kugeln vorgesehen sein, wird die
Buchse 11 bzw. die Kurvenscheibe 9, 10 in der jeweiligen Betriebsstellung fixiert, so daß
ein Verschieben der Buchse 11 dann nur durch die Führungsbolzen bewirkt werden kann.
In den fixierten Betriebsstellungen besteht keine Berührung zwischen der Buchse 11 und
den Führungsmitteln 15 und 16. Die Kugel 13 mit Druckfeder 14 bewirkt, daß die Buchse
11 nach dem Stillstand des Kolbens noch weiter verfahren wird, indem die Kugel 13 die
Buchse 11 noch ein Stück weiter zieht, wenn sie durch ihre Feder 14 in ihre Vertiefung 16'
gedrückt wird.
In Fig. 2 ist der Querschnitt A-A nach Fig. 1 dargestellt. Drei Punkturnadeln 26 sind in
bekannter Weise je über einen Punkturhebel 25 an einer Punkturspindel 4 befestigt, deren
Drehlage über einen Rollenhebel 6 durch Ablaufen einer Kurvenrolle 5 entlang der
Steuerkurve der Kurvenscheibe 10 gesteuert wird. In Fig. 2 sind die Kurvenrollen 5 in der
Drehlage des Punkturteils 2 gezeigt, in der die Kurvenscheibe 10 axial verschoben werden
kann. Die Kurvenbereiche 32, 33 und 34, in denen sich die Kurvenrollen 5 hierbei befinden
müssen, sind durch Schraffur angedeutet.
Der in Fig. 3 dargestellte Querschnitt B-B nach Fig. 1 zeigt entsprechendes für das
Falzmesserteil 3. Die drei Kurvenrollen 37 für die Falzmesser 38 sind ebenfalls in einer
Drehstellung gezeigt, in der ein Überschieben der Kurvenscheibe 9 möglich ist. Hierzu
müssen die drei Kurvenrollen 37 sich über den durch Schraffur hervorgehobenen
Kurvenbereichen 44, 45 und 46 befinden, oder es muß die Buchse 11 entsprechend gedreht
werden.
Fig. 4 zeigt den Querschnitt C-C nach Fig. 1. In dieser Querschnittsdarstellung sind
insbesondere die drei Führungsbolzen 16 mit den daran befestigten Rollen 15 nach dem
Ausführungsbeispiel von Fig. 1 dargestellt. Jede der Rollen 15 ist auf einem Stift dreh
gelagert. Die Stifte sind durch entsprechende radiale Bohrungen in den Führungsbolzen 16
geführt und auf der von den Rollen 15 abgewandten Seiten gegen ihren jeweiligen
Führungsbolzen verschraubt.
Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem Falzklappen eines Falzklappenzylinders 47
über zwei Steuerkurven einer nichtverdrehbaren Kurvenscheibe 51 gesteuert werden. Die
Verschiebung dieser Kurvenscheibe 15 auf dem in diesem Ausführungsbeispiel
feststehenden Mitnehmer 18 entspricht ansonsten jedoch der des Ausführungsbeispiels nach
Fig. 1. Es werden deshalb bezüglich der die Verschiebevorrichtung betreffenden Bauteile
die gleichen Bezeichnungen verwendet wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1. Die
Schwenkbewegung der Falzklappen werden in bekannter Weise über Kurvenrollen 50,
Rollenhebel 49 und Falzklappenspindeln 48 bewirkt.
In Fig. 6 sind die Kurvenbereiche 72 bis 75 schraffiert eingezeichnet, in die die
Kurvenrollen 50 für die vier Anschlaglamellen 66 des Ausführungsbeispiels gebracht
werden müssen, damit ein Überschieben der beiden Steuerkurven der Kurvenscheibe 51
möglich wird.
Die Verdrehlage der Kurvenscheiben 9 und 10 sowie deren axiale Stellung auf dem
Wellenzapfen 22 wird in beiden Ausführungsbeispielen mittels Sensoren 23 und 24
festgestellt. Die Sensoren 23 und 24 sind einer äußeren Umfangsfläche eines Klemmrings
7 für die Kurvenscheibe 9 gegenüberliegend angeordnet. Der Klemmring 7 trägt an seiner
äußeren freien Umfangskante entsprechende Markierungen, anhand derer die Sensoren 23
und 24 die Verdrehlage der Kurvenscheibe 9 bzw. 10 feststellen. Die beiden Sensoren 23
und 24 sind in Zylinderachsrichtung gesehen zueinander seitlich um die axiale Ver
schiebelänge der Kurvenscheibe 9 bzw. 10 versetzt angeordnet. Die äußere freie
Umfangskante des Klemmrings 7 kommt in der einen von zwei axialen Stellungen unter den
Sensor 23 und in der anderen axialen Stellung unter den Sensor 24 zu liegen, wodurch sich
auch die axiale Stellung der Kurvenscheibe 9 bzw. 10 feststellen läßt.
Claims (13)
1. Zylinder in einem Falzapparat
- a) mit wenigstens einer für eine Produktionsumstellung axial verschiebbaren Kurven scheibe (9, 10), deren Umfangskonturen wenigstens zwei Steuerkurven für einen Rollenhebel (6) bilden, der die Bewegung einer Falzklappe, einer Punkturnadel (26) oder eines Falzmessers (38) des Zylinders (1) erzeugt, wobei die Kurvenscheibe (9, 10) auf einer Buchse (11) befestigt ist oder solch eine Buchse selbst bildet, und
- b) mit wenigstens einem durch ein Antriebsmittel (17) axial verschiebbaren Führungs
mittel (15, 16), das zum Verschieben der Kurvenscheibe (9, 10) mit der Kurven
scheibe (9, 10) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß - c) die Buchse (11) wenigstens eine durch Seitenwände axial beidseits begrenzte Ausnehmung aufweist und daß
- d) das Führungsmittel (15, 16) in diese Ausnehmung eingreift und bei seinem axialen Verschieben gegen die Seitenwände (11', 12') der Ausnehmung drückend die Buchse (11) mit der Kurvenscheibe (9, 10) mitnimmt.
2. Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenscheibe (9, 10) durch
ein Fixiermittel (13) axial in wenigstens zwei Stellungen fixierbar ist.
3. Zylinder nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das
Fixiermittel durch wenigstens eine in der Buchse (11) radial geführten Kugel (13) gebildet
wird, die in den wenigstens zwei Stellungen durch eine Federkraft in eine Vertiefung (16')
eines Verschiebelagers (18) für die Buchse (11) gedrückt wird.
4. Zylinder nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsmittel (15,
16) in den wenigstens zwei Stellungen die Buchse (11) mit der Kurvenscheibe (9, 10) nicht
berührt.
5. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Buchse (11) durch einen Flansch gebildet wird und die Ausnehmung an einer äußeren
Umfangsfläche einer Flanschflanke ausgenommen ist.
6. Zylinder nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß eine äußere
Seitenwand (12') der Ausnehmung durch einen an einer Stirnseite des Flansches (11)
befestigten Ringscheibe (12) gebildet wird.
7. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Antriebsmittel durch einen wahlweise beidseitig mit einem Druckmedium beaufschlagbaren
Kolben (17) gebildet wird, der in einem mit dem Gestell (20) des Zylinders (1) verbundenen
Zylinderraum axial geführt ist.
8. Zylinder nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinderraum an einer der Buchse (11) unmittelbar gegenüberliegenden Stirnfläche eines
gestellfesten Maschinenbauteils (19) ausgenommen ist.
9. Zylinder nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderraum für
den Kolben (17) in einer Lagerbüchse (19) des Zylinders (1) ausgebildet ist.
10. Zylinder nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderraum
als umlaufender, axial offener Ringraum ausgebildet ist.
11. Zylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Führungsmittel durch einen in einem Gestell (20) des Zylinders (1) axial geführten Bolzen
(16) gebildet wird, der mit einem winklig vom Bolzen (16) wegragenden Eingriffsteil (15)
in die Ausnehmung (50) eingreift.
12. Zylinder nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das
Eingriffsteil (15) durch ein Gleitstück oder eine Rolle gebildet wird.
13. Zylinder nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (16)
unmittelbar starr am Kolben (17) befestigt ist.
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