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Tetraalkylierte Biscycloexylamin-Derivate
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Die Erfindung betrifft neue Biscyclohexylamin-Derivate und ein Verfahren
zu ihrer Herstellung.
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Gegenstand der Erfindung sind neue Bissyclohexylamin-Derivate der
Formel
in der R1 bis R4 gleiche oder ungleiche Alkylreste mit 1 - 6 C-Atomen und X eine
Einfachbindung, einen divalenten aliphatischen
verzweigten oder
unverzweigten Rest mit 2-10 C-Atomen, wenn R1 - R4 Methyl ist, eine Methylengruppe,
wenn mindestens einer der S-abstituenten Ri - R4 mehr als ein C-Atom hat, einen
divalenten cycloaliphatischen Rest mit 6 - 12 Atomen, einen divalenten alipha-tschen
verzweigten oder unverzweigten Rest mit cycloaliphatischen Substituenten mit 6 -
8 Atomen, einen divalenten verzweigten oder unverzweigten Dialkylcyclohexan-Rest
mit 8 - 12 C-Atomen und einen divalenten verzweigten oder unverzweigten Dialkylbenzolrest
mit 8 - 12 Atomen bedeuten.
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Bevorzugter Gegenstand der Erfindung sind neue Biscyclohexyl amin-Derivate
der Formel I, in der R1 bis R4 gleiche oder ungleiche Alkylreste mit 1 bis 6 C-Atomen
und X eine Einfachbindung, einen divalenten aliphatischen verzweigten oder unverzweigten
Rest mit 2 - 4 C-Atomen, wenn R1 - R4 Methyl ist, eine Methlengruppe, wenn mindestens
einer der Substituenten R1 bis R4 mehr als ein C-Atom hat, einen divalenten oder
cycloaliphatischen Rest mit 6 C-Atomen, einen divalenten aliphatischen Rest mit
cyclopaliphatischen Substituenten mit 7 - 8 C-Atomen, einen divalenten verzweigten
Dialkylbenzolrest mit 10 - 12 C-Atomen bedeuten.
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Besonders bevorzugter Gegenstand der Erfindung ind neue Biscyclohexylamin-Derivate
der Formel I, in der R¹ bis R4 gleiche Alkylreste mit 1 - 3 C-Atomen und X eine
Einfachbindung, einen divalenten aliphatischen verzweigten oder unverzweigten Rest
mit 2 - 4 Atomen, wenn R1 - R4 Methyl ist, eine Methylengruppe, wenn mindestens
einer der Substituenten R1 bis R4 mehr als ein C-Atom hat, einen Cyclohexylidenrest,
einen divalenten aliphatischen Rest mit cycloaliphatischen Substituenten mit 7 -
8 C-Atomen oder einen divalenten verzweigten oder unverzweigten Dialkylbenzolrest
mit
10 - 12 C-Atomen.
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bedeuten.
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Beispielsweise seien die folgenden Biscyclohexylamin-Derivate genannt:
Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl), 1,1-Bis-(3,5-dimethyl)-4-aminocyclohexyl)-äthan,
1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-propan,
1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-butan, 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-butan,
1,3-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-3-methylbutan, 1,3-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-butan,
1,3-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-cyclopentan, 1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-cyclohexan,
1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-cyclododecan, Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-phenyl-methan,
Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-cyclohexylmethan, α,α'-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-p-xylol,
α,α'-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-m-xylol, α,α'-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-p-diisopropylbenzol,
α,α'-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-m-diisopropylbenzol, Bis-(3,5-diäthyl-4-aminocyclohexyl)-methan,
Bis-(3,5-diisopropyl-4-aminocyclohexylmethan.
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Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
von Biscyclohexylamin-Derivaten der Formel
in der R¹ bis R4 oder ungleiche Alkylreste mit 1 - 6 C-Atomen und eine Einfachbindung,
einen divalenten aliphatischen
verzweigten oder unverzweigten Rest
mit 1 - 10 C-Atomen, einem divalenten cycloaliphatischen Rest mit 6 - 12 C-Atomen,
einem divalenten aliphatischen verzweigten oder unverzweigten Rest mit cycloaliphatischen
Substituenten mit 6 - 8 C-Atomen, divalenten verzweigten oder unverzweigten Dialkylcyclohexan-Rest
mit 8 - 12 C-Atomen und eie divalenten verzweigten oder unverzweigten Dialkylbenzolrest
mit 8 - 12 C-Atomen bedeuten, bei dem man Biscyclohexanol-Derivate der Formel
in der R1 bis R4 und X die obengenannte Bedeutung haben, in GegDnwart von Hydrierkatalysatoren
auf Nickel/Chrom-Basis und Wasser -stoff mit Ammoniak bei erhöhter Temperatur und
höherem Druck umsetzt.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren als Ausgangsprodukte verwendeten
Biscyclohexanol-Derivate der Formel (II) sind gemäß der DT-PS 2 434 966 leicht -durch
katalytische Hydrierung der entsprechenden Bisphenole zugänglich. Sie können sowohl
in reiner Form als auch als Rohprodukt, d.h. in der Form, in der sie nach der Hydrierung
der Bisphenole vorliegen, eingesetzt werden. Eine bevorzugte Ausführungsform des
Verfahrens besteht demgemäß darin, daß man als Ausgangsprodukt ein durch katalytische
Hydrierung eines Bisphenols der allgemeinen Formel
in Gegenwart eines Hydrierkatalysators auf Nickel/Chrom-Basis erhaltenes Hydrierungsprodukt
einsetzt, wobei R1 bis R4 und X die obengenannte Bedeutung haben, und dieses im
Anschluß an die Hydrierung im gleichen Reaktionsgefäß nach Abblasen der Hauptmenge
überschüssigen Wasserstoffs in Gegenwart des erRendeten Hydrierungskatalysators
mit Ammoniak umsetzt.
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1.ach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Ammoniak zweckmäßigeweise
in wasserfreier Form eingesetzt werden.
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Im allgemeinen setzt man Ammoniak und Biscyclohexanolderivat im molaren
Verhaltnis von 3 : 1 bis 30 : 1, insbesondere von 4 : 1 bis 16 : 1 ein. Der Anmcniakpartialdruck
wird während der Reaktion dabei auf 150 - 500 bar, insbesondere auf 200 -300 bar
gehalten. Zur Beschleunigung der Reaktion, zur Erzielung höherer Umsctze und Vermeidung
großer Ammoniak überschüsse kann es zweckmäßig sein, das gebildete Wasser w.=hrend
des Reaktionsvorlaufes zu entfernen und das partiell umgesetzte Produkt erneut mit
wasserfreiem Ammoniak zur Umsetzung zu bringen.
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Zur Vermeidung von partiellen Dehydrierungsvorgängen und zur Erhaltung
der Katalysatoraktivität wird die erfindungsgemäße Umsetzung in Gegenwart von Wasserstoff
vorgenommen. Der Wasserstoffpartialdruck kann dabei 5 - 50 bar, insbesondere 10
- 30 bar, betragen.
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Die anzuwendende Reaktionstemperatur hängt naturgemäß von der Art
der Substituenten R1-R4, X ab. Diese kann im einzelnen rasch durch einen Vorversuch
festgestellt werden. Im allgemeinen erfordert die starke Behinderung der auszutauschenden
OH-Gruppen
durch die ortho-ständigen Substituenten relativ hohe Reaktionstemperaturen.
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Deshalb führt man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Umsetzung
bei Reaktionstemperaturen von 180 - 300°C, insbesondere bei 210 - 2800C, vorzugsweise
bei 230 - 270°C, durch.
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Die Umsetung wird erfindungsgemäß in Gegenwart von Hydrierkatalysatoren
auf Basis Nickel/Chrom durchgeführt, die auch noch andere Bestandteile wie z.B.
Mg, Ba, Cu, Zn, Al, Si, Th, Mn enthalten können.
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Die Herstellung solcher Katalysatoren kann nach bekannte methoden
erfolgen, z.B. entsprechend der DT-PS 889 591 durch gemeinsames Ausfällen von schwerlöslichem
Ni und Cr und gegebenenfalls noch die Elemente Mg, Ba, Cu, Zn, Al, Si, Th, r1 enthaltenden
Niederschlägen aus entsprechenden wäßrigen Salzlösungen mittels Natronlauge.
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15 Fällungsmittel kann man statt Natronlauge z.B. auch Ammoniak, Alkalicarbonate
oder Alkalihydrogencarbonate (s.
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Houben-Weyl, Band 4/2, S. 137 ff; Handbuch der Katalyse, BS V, Het.Kat.
II, S. 412 ff) verwenden. Bei Silicium-enthaltenden Katalysatoren kann man auch
Alkalisilikate als Fällungsmittel mitverwenden.
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Die Chromverbindung kann außer als- Chrom(III)-salz auch in sechswertiger
Form eingesetzt werden (siehe z.B. Handbuch der katalyse Band VII, 1. Hälfte, S.
674 bzw. Houben-Weyl, Band 4/2, S. 179), wobei sie auch z.B. als Ammoniumbichromat
mit dem vorher gefällten und gewaschenen Ni und gegetenenfalls Cu, Mg, Ba, Cn, Zn,
Al, Si, Th, Mn enthaltenden Niederschlag bei erhöhter Temperatur in wäßrigem Medium
umgesetzt werden kann.
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(siehe z.B. DT-PS 2 049 809, Seite 4).
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Die, auf diese Weise gewonnenen Niederschläge werden in üblicher Weise
getrockent und vor dem Gebrauch mit Wasserstoff bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise
im Temperaturbereich von 180 - 450°C reduziert.
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Die erfindungsgemäß zu verwendenden Hydrierkatalysatoren auf Ni-Cr-Basis
sind dadurch gekennzeichnet, daß das Atomverhältnis von Ni zu Or sich wie 1 : 0,1
bis 0,5 verhält.
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ei aer erfindungsgemäßen Umsetzung von Biseyclohexanol-Derivaten der
Formel II mit Ammoniak in Gegenwart der genannten Hydrierkatalysatoren erhält man
Biscyclohexylamine der Formel I in ausgezeichneten Ausbeuten.
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in erart glatte Umsetzung war nicht zu erwarten, da bekannt st, da3
cycloaliphatische Amine in Gegenwart von Ni-Cr-Kata-~ toren schon bei Temperaturen
unterhalb 2000C in starkem Maße zu Kondensationsreaktoren neigen (DT-PS 904 529,
Beispiel 2), weshalb z.B. Ni-Cr-Katalysatoren zur Herstellung primärer cycloaliphatischer
Amine aus den entsprechenden aromatischen aminen aus diesem Grunde nicht geeignet
sind.
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Überraschenderweise treten bei der erfindungsgemäßen Herstellung der
Biscyclohexylamin-Derivate solche unerwünschten Kondensationsreaktionen völlig zurück.
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Ein so glatter Reaktionsverlauf war insbesondere auch deshalb nicht
zu erwarten, weil die Umsetzung erfindungsgemäß bei relativ hoher Temperaturen vorgenommen
wird.
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Die Umsetzung kann diskontinuierlich oder kontinuierlich erfolgen.
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Bei diskontinuierlicher Arbeitsweise wird das erfindungsgemaße Verfahren
chargenweise in einem Autoklaven durchgefiBhrt, wobei zweckmäßigerweise nach dem
Ablauf der Hauptreaktion überschüssiges Ammoniak und Reaktionswasser abgeblasen
werden und der zurückbleibende Autoklaveninhalt erneut mit wasserfreiem Ammoniak
umgesetzt wird. Aus dem wasserhaltigen Ammoniak kann wie üblich z.B. durch Druckdestillation
(siehe Ullmann, 3. Band, S. 458-59) wasserfreies Ammoniak wiedergewonnen werden.
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Kontinuierlich kann die erfindungsgemäße Umsetzung z.B.- in der Rieselphase
derart erfolgen, daß das Biscyclohexanol-Derivat zusammen mit überschüssigem Ammoniak
über den stationären Katylysator gegeben wird, der sich in Stücken in mehreren hintereinander
angeordneten senkrechten Reaktoren befindet, wobei zweckmäßigerweise zwischen den
Reaktoren Entspannungsstufen vorgesehen werden, in der-en Ammoniak und Reaktionswasser
entfernt werden können. Ersteres wird nach der AL-trennung des Reaktionswassers
durch Druckdestillation zusammen mit dem Reaktionsgemisch dem nächsten Reaktor zugefiugt..
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Die auf diese Weise anfallenden Biscyclohexylamin-Derlvate sind vielfach
ohne weitere Reinigung für die weitere Verwendung einsetzbar. Wo es erforderlich
ist, kann eine destillative Reinigungsstufe angeschlossen werden.
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Die neuen~Amine sind wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung von
Polykondensationskunststoffen und Lacken wie Polyharnstoffen, Polyamiden und Polyurethanen.
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Besonders die aus ihnen hergestellten Polyurethankunststoffe zeichnen
sich durch verbesserte Hydrolysefestigkeit, erhöhte Temperaturbeständigkeit und
geringe Kristallisatlons-tendenz gegenüber bekannten Kunststoffen aus.
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Ebenso sind von bevorzugtem Interesse die aus ihnen hergestellen Polyamide,
die hervorragende Härte und hohe Elastizitäts-Itoduln, gute Transparenz, hohe Temperaturbeständigeist,
geringe Wasseraufnahme, verbesserte Löslichkeit in gängigen organischen Lösungsmitteln
und ausgezeichnetes elektrisches Verhalten zeigen, so z.B. einen niedrigen dielektrischen
Verlustfaktor und hohe Kriechstromfestigkeit haben.
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Zur Verwendung auf dem Lacksektor sind sie infolge ihrer hellen Farbe
und hohen Vergilbungsbeständigkeit besonders geeignet. Ferner ist ihre Resistenz
gegen Abbau durch Einwirkung aggressiver Chemikalien hervorzuheben.
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Beispiel 1 4.000 g Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxy-phenyl)-methan werden
in einem 9,4-l-Autoklaven zusammen mit 112 g eines vorher mit Wasserstoff bei 3900C
reduzierten Ni-Cr-Al-Cu-Katalysators (Atomverhältnis Ni : Cr = 1,0 0,27) bei 150
- 190°C im Druckbereich von 200 - 280 bar hydriert, bis die Wasserstoffaufnahme
beendet ist. Dann wird auf 15 bar entspannt. Mit einer Hochdruckpumpe werden anschließend
ca. 1.800 g NH in den Autoklaven gepumpt, während die Temperatur auf 260°C gesteigert
wird. Der Druck soll nach Erreichen der Temperatur etwa 260 bar betragen. Man mißt
bei 2600C solange weiter, bis der Druckabfall beendet ist (ca. 240 Minuten), bläst
dann Ammoniak und Reaktionswasser ab und führt die Umsetzung nach dem Einpumpen
von ca. 1.400 - 1.500 g Ammoniak bei 2600C und ca. 260 bar zu Ende (Dauer ca. 240
Minuten).
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Ammoniak und Reaktionswasser werden dann unter gleichzeitigem Abkühlen
auf 15000 abgeblasen.
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Das flüssige Reaktionsprodukt wird anschließend filtriert und destilliert.
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Man erhält 3.990 g Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-methan als
farblose Flüssigkeit.
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Ausbeute: 96,0 % der Theorie Kp: 132 - 135 % / 0,1 Torr Beispiel 2
830 g Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-methan werden in einem 2-Liter-Autoklaven
zusammen mit 19,0 g eines vorher mit Wasserstoff bei 38000 reduzierten Ni-Cr-Ba-Zn-Katalysators
(Atomverhältnis Ni:Or = 1,0:0,30) bei 170 - 21500 im Druckbereich von 250 - 280°C
hydriert, bis die Wasserstoffaufnahme
beendet ist. Der überschüssige
Wasserstoff wird dann bis auf 20 bar entspannt. Während die Temperatur auf 2600C
erhöht wird, werden 395 g Ammoniak bis zu einem Gesamtdruck von 290 bar in den Autoklaven
gepumpt.
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Nach 4-stündiger Reaktionszeit (Umsetzungsgrad: 86 %) bläst man Ammoniak
und Reaktionswasser ab, pumpt erneut 400 g Ammoniak ein und läßt weiter 4 Stunden
bei 2600C reagieren.
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3ei der Aufarbeitung des Reaktionsproduktes gemäß Beispiel 1 erhält
man 845 g Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-methan.
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Ausbeute: 96,9 % der Theorie Kp: 154 - 156 % / 0,7 Torr.
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Beispiel 3 4.000 g 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan werden
in einem 9,4-1-Autoklaven zusammen mit 112 g eines vorher mit Wasserstoff bei 380°C
reduzierten Ni-Cr-Al-Cu-Katalysators (Ni/Cr = 1/0,27) unter einen Wasserstoffdruck
von 250 - 280 bar be 21000 gerührt, bis die Wasserstoffaufnahrre beendet ist (Dauer:
160 Minuten).
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Überschüssiger Tjasserstoff wird bis auf 20 bar abgeblasen.
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Dann werden unter Temperaturerhöhung auf 260 bar etwa 1.62G g ammoniak
ill den Autoklaven gepumpt, bis der Gesamtdruck 270 bar beträgt.
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Nach 4-stündiger Reaktionszeit werden Ammoniak und Reaktions-Wasser
bei 150°C abgeblasen und anschließend erneut wasserfreies Ammoniak bis zu einem
Druck von 270 bar bei 2600C eingepumpt (ca. 1.230 g). Nach 4-stündiger Reaktion
bei 26000 wird dieser Prozess noch einnal wiederholt und nach einer Reaktionszeit
von
weiteren 4 Stunden die Umsetzung abgebrochen.
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Nach dem Abblasen von NH3 und Reaktionswasser bei etwa 150°C wird
das Reaktionsprodukt weiter abgekühlt, in Methanol aufgenonimen, filtriert und destilliert.
Man erhält 4.044 g 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl)-propan als viskose Flüssigkeit.
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Ausbeute: 97,6 % der Theorie Kp: 156 - 160 % / 03, - 0,4 Torr.
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Beispiel 4 332 g 1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-butan(n) werden
in einem 1-l-Autoklaven in Gegenwart von 23 g e-ines vorher mit Wasserstoff bei
3800C reduzierten Ni-Cr-Al-Cu-Katalysator (Ni:Or = 1,0:0,27) bei 180 - 22000 unter
einem H2-Druck von 200 - 280 bar solange gerührt, bis die H2-Aufnahme beendet ist.
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Der Autoklav wird dann auf 15 bar entspannt.
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Anschließend werden etwa 190 g NH3 eingepumpt, während die Temperatur
auf 2600C gesteigert wird, bis ein Gesamtdruck von 290 bar erreicht ist. Nach 5-stündiger
Reaktionszeit bei 2600C werden .nichtumgesetztes NH und-Reaktionswasser im Temp-eraturbereich
von 200 bis 150°C abgeblasen. Anschließend wird zunächst ein Partlal-Wasserstoffdruck
von 20 bar eingestellt und dann unter- gleichzeitigem Aufheizen auf 2600C etwa 220
g NH3 bis zu einem Gesamtdruck von 290 bar eingepumpt. Man läßt 5 Stunden bei 2600C
rühren, entspannt dann unter Abkühlen auf 150°C, nimmt das Reaktionsprodukt unter
weiterem Abkühlen in Methanol auf, filtriert und destilliert: das Lösungsmittel
ab.
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Man erhält als Reaktionsprodukt 329 g rohes 1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-amino-cyclohexyl)-butan-(n),
das nach Destillation bei 150 - 158°C / 0,2 Torr ein farbloses zähflüssiges Öl darstellt.
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Brechungsindex: nD25: 1,4990.
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Beispiel 5 Setzt man 362 g 1,1-Bis-(3,5-dimethyl-hydroxyphenyl)-äthan
in Gegenwart von 25 g reduziertem Ni-Cr-Al-Cu-Katalysator analog Beispiel 2 zunächst
bei 215°C und 200 - 280 bar mit Wasserstoff dann zweimal mit je 220 g NH3 bei 2600C
im Druckbereich von 260 - 280 bar bei einem Wasserstoffpartialdruck von 15 bar um,
so erhält man als Reaktionsprodukt 365 g rohes Dimethyl-4-aminocyclohexyl)-äthan.
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Bei der Destillation des Rohproduktes erhält man die reine Verbindung,
ein farbloses viskoses Öl.
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Kp: 135 - 1400C / 0,2 Torr Brechungsindex nD25: 1,4978.
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Beispiel 6 Setzt man 100 g 2,2-Bis-(3,5-Dimethyl-4-hydroxyphenyl)-butan
in Gegenwart von 5,6 reduziertem Ni-Cr-Al-Cu-Kat. analog Beispiel 5 zunächst mit
Wasserstoff bei 210 - 2300C und 250 bis 280 bar dann optimal je 4 Stunden mit jeweils
etwa 220 g NH3 bei 2000C unter einem H2-Partialdruck von 20 bar mit einem Gesamtdruck
von 270 bis 290 bar um, so erhält man bei der Destillation des rohen Reaktionsproduktes
76 g 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-aminocyclohexyl )-butan als viskose Flüssigkeit Kp:
14000 j 0,1 Torr Brechungsindex nD26 : 1,5041 nD : 1,5041 Weiterverarbeitung zu
Polyurethanen A) Bischlorkohlensäureester des 2 ,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan 0,069 ml (0,0005 Mol) Triäthylamin B) Bischlorkohlensäureester
des 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan 2,2-Bis-(3,5-Dimethyl-4-aminocyclohexyl)-propan
0,139 ml (0,001 Mol) Triäthylamin C) Bischlorkohlensäureester des 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan 0,069 ml (0,0005 Mol) Triäthylamin D) Bischlorkohlensäureester
des 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxycyclohexyl)-propan
0,139 ml (0,001 Mol) Triäthylamin
Aus den in A-D genannten Verbindungen
wurden nach folgender Vorschrift 4 verschiedene Polyurethane hergestellt: In 266
g H20 wurden 8 g (0,2 Mol) NaOH gelöst. Die Lösung wurde auf 250C gekühlt. Unter
Rühren wurden erst 0,05 Mol des Diamins, gelöst in 133 g CH2Cl2, dann 0,05 Mol des
Bischlorkohlensäureesters, gelöst in 133 g CH2Cl2, zugegeben. Nach 2 Minuten Rührzeit
wurde das Triäthylamin zugesetzt und noch 15 Minuten bei 25°C nachgerührt. Das Zweiphasengemisch
war bereits nach wenigen Minuten sehr dickflüssig. Die Reaktion zum Polyurethan
erfolgt also sehr schnell. Das Zweiphasengemisch wurde mit CH2Cl2 verdünnt und die
wässrige Phase abgetrennt. Die organische Phase wurde mit H3P04 (verdünnt) angesäuert
und mit H20 elektrolytfrei gewaschen. Durch Verdampfen des CH2Cl2 wurde das Polyurethan
erhalten.
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In den Ansätzen wurden Polyurethane mit folgenden relativen Viskositäten
(gemessen in CH2Gl2, 0,5 g in 100 ml Lösung, 250C) erhalten: A) # rd = 1,75 B) #
rd = 1,78 C) # rd = 1,81 D) # rd = 1,62 Aus Methylenchlorid-Lösungen wurden Filme
gezogen. An den Filmen wurden Eigenschaften der Polyurethane untersucht. Es zeigt
sich, daß die Polyurethane mit tetramethylsubstituierten 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan
gegenüber denen mit dem unsubstituierten 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan und
anderen Polyurethanen eine bessere Hydrolysestabilität gegen Wasser, Säuren und
Basen aufweisen, weiterhin höhere Temperaturbeständigkeit, bessere Löslichkeit in
organischen Lösungsmitteln und geringere Kristallisationsneigung