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Neue 1-Deoxy-2,3-O-alkyliden-ribofuranuronsäurederivate, Verfahren
zu ihrer-Herstellung und sie enthaltende Arzneimittel Die Erfindung betrifft therapeutisch
wertvolle, neue 1-Deoxy-2, 3-O-alkyliden.ribofuranuronsäurederivate, Verfahren zu
ihrer Herstellung und Arzneimittel, die diese Wirkstoffe enthalten.
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Es ist bekannt, daß ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxyribofuranuronsäureester
(deutsche Offenlegungsschrift 2 244 215) und ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-ribofuranuronsäureamide
(deutsche Offenlegungsschrift 2 034 z85) eine interessante Herzwirksamkeit aufweisen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind neue 1-Deoxy-2,3-0-alkyliden-ribofuranuronsäurederivate
der allgemeinen Formel I
worin R1 ein Wasserstoffatom, einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
1 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R2 eiiie
-OR 8-Gruppe oder eine -NR9R10-Gruppe, ein Wasserstoffatom, einen geradkettigen
oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis ii
Kohlenstoffatomen, oder einen geradkettigen oder verzweigten Alkoxyrest mit 1 bis
7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 4 No]wlenstoffatomen, oder einen Phenylrcst,
der gegebenenfalls einen oder mehrere Substituenten, vorzugsweise bis u zu 2 Substituenten
tragen kann,
A ein Kohlenstoffatom und x eine -OR6 -Gruppe oder
eine -NR R5-Gruppe bedeuten, wobei R4 und R5 gleich oder verschieden sein können
und ein Wasserstoffatom, einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl-, Alkenyl- oder
Alkinylrest1 der gegebenenfalls einen oder mehrere Substituenten, vorzugsweise zwei
Substituenten und insbesondere einen Substituenten tragen kann, mit l bis 7 Kohlenstoffatomen,
verzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, oder einen Cycloalkylrest mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 5 bis 6 Kohlenstoffatomen, darstellen oder R und R5 zusammcn eine Alkylengruppe
mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 5 Kohlenstoffatomen, in der gegebenenfalls
eine Nethylengruppe durch ein Heteroatom wie -0-, -S- oder durch eine /NTR7-Gruppe,
worin R7 für einen geredkettigen.oder verzweigten Alkylrest mit l bis 4 Kohlenstoffatomen
steht, ersetzt sein kann, z.B.
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eine Pentamethylengruppe, eine 3-Oxa-, eine 3-Thia-oder eine 3-Aza-pentamethylengruppe,
vorzugsweise eine 3-Oxa-pentamethylengruppe und besonders bevorzugt eine Pentamethylengruppe
darstellen, R6 ein Wasserstoffatom, einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest
mit l bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit l bis 4 Kohlenstoffatomen, einen
Cycloalkylrest mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 5 bis 6 Kohlenstoffatomen,
einen Phenylrest, der gegebenenfalls einen oder mehrere Substituenten, vor zugsweise
bis zu zwei Substituenten und insbesondere einen Substituenten, trägt, oder einen
Aralkylrest, vorzugsweise Denzylrest, darstellt, einen geradkettigen oder verzwoigten
Alkylrest mit.
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1 bis 7 Kohlenstoffatomen, verzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
darstellt, und
R9 und RlO gleich oder verschieden sein können und
einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest, der gegebenenfalls einen oder mehrere
Substituenten, vorzugsweise zwei Substituenten und insbesondere einen Substituenten
tragen kann, mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise l bis 4 Kohlenstoffatomen,
oder einen Cycloalkylrest mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 5 bis 6 Kohlenstoffatomen,
darstellen, oder R9 und R10 zusammen eine Alkylengruppe mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise mit 5 Kohlenstoffatomen, in der gegebenenfalls eine Methylengruppe
durch ein Heteroatom wie -O-, -S- oder durch eine oNR t-Gruppe, in der R11 für einen
geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht, ersetzt
sein kann, z.B. eine Pentamethylengruppe, eine 3-Oxa-, eine 3-Thia- oder eine 3-Aza-pentamethylengruppe.
vorzugsweise eine 3-Oxa-pentamethylengruppe und besonders bevorzugt eine Pentamethylengruppe,
darstellen, in Form des sich durch R-Konfiguration am gohlenstoffatom A auszeichnenden
Stereoisomeren oder in Form des sich durch S-Konfiguration am Kohlenstoffatom A
auszeichnenden Stereoisomeren oder in Form eines Gemisches der beiden Stereoisomeren,
die sich durch die unterschiedliche Konfiguration am Kohlenstoffatom A unterscheiden,
und deren Tautomere uncl pharmakologisch unbedenklichen Salze mit anorganischen
oder organisellen Säuren.
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Bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel I*,
worin R1* ein Wasserstoffatom oder einen geradkettigen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
@ R² die -OR8* -Gruppe, in der R8* einen geradkettigen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
darstellt, oder eine -NR9*R10*-Gruppe, in der R9* und R10* geradkettige Alkyreste
mit l bis 4 Kohlenstoff-8* atomen darstellen, vorzugsweise eine -OR -Gruppe, R3
ein Wasserstoffatom, A ein Kohlenstoffatom, und eine -NHR5*-Gruppe oder eine -OR6*-Gruppe
bedeuten,
wobei R50 einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest
mit l bis 4 Kohlenstoffatomen, oder einen Cycloalkylrest mit 5 bis 6 Kohlenstoffatomen,
und R6* einen geradkettigen oder verzwei.gten Alkylrest mit l bis 4 Kohlenstoffatomen
darstellen, in Form des sich durch R-Konfiguration am Kohlenstoffatom A auszeichnenden
Stereoisomeren oder in Form des sich durch S-Konfiguration am Kohlenstoffatom A
auszeichnenden Stereoisomeren oder in Form eines Gemisches der beiden Stereoisomeren,
die sich durch die unterschiedliche Konfiguration am Kohlenstoffatom A unterscheiden,
und deren Tautomere und pharmakologisch unbedenlclichen Salze mit anorganischen
oder organischen Säuren, Eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit l bis
7-Kohlenstoffatomen ist z.B. eine Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-,
Isobutyl-, sek.-Butyl- oder tert.-Butyl-, Pentyl-, Isopentyl-, 1- oder 2-Methylbutyl-,
tert.-Pentyl-, Hexyl-, Isohexyl-, 1-, 2- oder 3-Methyl-pentyl-, t-, 2- oder 3-Äthyl-butyl-,
1,2-, 1,3- oder 2,3-Dimethyl-butyl-, Heptyl-oder Isoheptylgruppe.
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Eine aus den Resten R4 und R5 bzw. R9 und R10 gebildete Alkylengruppe
mit 2 bis 5 Iiohlenstoffatomen ist z.B. eine Äthylen-, Trimethylen-, Methyl-äthylen,
Tetramethylen-, 1- oder 2-Methyltrimethylen-, Äthyl-äthylen-, eine Pentamethylengruppe
oder dergleichen.
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Eine geradkettige oder verzweigte Alkenylgruppe mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen
ist z.B. eine Vinyl-, Allyl-, Isopropenyl-, l-Pentenyl-, 1,3-Butadienylgruppe oder
dergleichen.
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Eine geradkettige oder verzweigte Alkinylgrupee mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen
ist z.B. eine Äthinyl-, Propargyl-, 2-Butinyl-, 1-Pentinyl-, 2-Hexinylgruppe oder
dergleichen.
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Eine Cycloalkylgruppe mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen ist z.B.
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eine Cyclopropyl-, Cyclopentyl-, 2- oder 3-blethyl-cyclopenty1-, eine
Cyclohexylgruppe, eine Methylcyclohexyl- oder Cycloheptyl gruppe oder dergleichen.
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Ein geradkettiger oder verzweigter Alkoxyrest mit l bis 7 Kohlenstoffatomen
ist z.B. eine Methoxy-, Äthoxy-, n-Propoxy-, Isopropoxy-, Allyloxy-, n-Butoxy- und
n-Heptyl-oxygruppe oder dergleichen.
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Als Substituenten-für einen Phenylrest kommen in Frage geradkettige
oder verzweigte Alkylreste mit l bis'4 Kohlenstoffatomen1 wie z.B. Nethyl-, Athyl-,
Propyl-, iso-Propyl-, Butyl-, iso-Butyl- oder tert.-Butylgruppen, geradkettige oder
verzweigte Alkoxyreste mit l bis 4 Kohlenstoffatomen, wie z.B.
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eine Hethoxy-, Äthoxy-, Propoxy-, iso-Propoxy-, Butoxygruppe oder
dergleichen, Nitrogruppen und Halogenatome.
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Als Substituenten für Alkyl-, Alkenyl- und Alkinylgruppen kommen geradkettige
und verzweigte Alkoxygruppen mit l bis 4 Kohlenstoffatomen, Nitrogruppen und llalogenatome
in Frage.
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Unter "Halogenatomen" sind Chlor-, Fluor- und Bromatome zu verstehen.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der allgemeinen Formel I, worin R1, R2, R3 und X die oben genannten
Bedeutungen haben, und deren Tautomeren und pharmakologisch unbedenklichen Salzenmit
anorganischen oder organischen Säuren, dadurch gekennzeichnet, dan;man eine Verbindung
der allgemeinen Formel II,
worin R3 und X die obengenannte Bedeutung haben, mit einer Verbindung der allgemeinen
Formel III R¹-C(Y)nZ3-n III worin n die Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeutet,
R1 die oben genannte Bedeutung hat, Y die Gruppe -oR8 darstellt, wobei R8 die oben
angegebene Bedeutung hat, und Z die Gruppe -NR9RlO darstellt, wobei R9 und RlO die
oben angegebene Bedeutung haben,
oder einer Verbindung der allgemeinen
Formel IV
worin R1, R8, R9 und R10 die oben genannte Bedeutung haben, in an sich bekannter
Weise umsetzt, und wenn erwünscht eine erhaltene Verbindung der allgemeinen Formel
I, falls sie als freie Verbindung anfällt, in ein pharmakologisch unbedenkliches
Salz überführt, oder eine erhaltene Verbindung, falls sie als Salz anfällt, in die
freie Verbindung oder in ein pharmakologisch unbedenkliches Salz überführt.
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Als Reaktionspartner für Verbindungen der allgemeinen Formel II sind
bevorzugt Verbindungen der allgemeinen Formel V
worin R ein Wasserstoffatom, einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise ein Wasserstoffatom oder eine Metbylgruppe
und R8** eine Methyl- oder Äthylgruppe bedeuten, sowie Dimethylformamiddiäthylacetal,
Bis(dimethylamino)methoxy methan und Bis(dimethylamino)tert-butoxymethan.
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Die Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel II mit einer
Verbindung der allgemeinen Formel III, IV oder V oder mit Dimethylformamiddiäthylacetal,
Bis(dimethylamino)methoxymethan oder Bis(dimethylamino)tert-butoxymethan wird mit
oder ohne Zusatz geeigneter organischer Lösungsmittel und/oder saurer Katalysatoren
durchgeführt.
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Als Lösungsmittel kommen z.B. in Frage niedere Alkohole, wie z.B.
Methanol, Äthanol, Propanol, iso-Propanol und dergleichen, DialkoxyalkyleneJ wie
z.B. 1,2-Dimethoxyäthylen und dergleichen, oder cyclische Äther wie Tetrahydrofuran
und insbesondere Dioxan. Als saure Katalysatoren eignen sich beispielsweise Halogencarbonsäuren,
insbesondere Halogenessigsäuren, vorzugsweise Trichloressigsäure oder saure Ionenaustauscher
in der H+ -Form. Die Reaktion wird bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur bis
etwa 70 C, vorzugsweise bei etwa 500C durchgeführt.
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Dabei können die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel
I in Form von zwei Stereoisomeren entstehen, die sich durch die Konfiguration am
die beiden Sauerstoffatome in 2- bzw. 3-Stellung des Ribofuranuronylrestes verbrückenden
asymmetrischen Kohlenstoffatom A unterscheiden. In Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen
und von der Art der relativen sterischen Raumbeanspruchung der Substituenten R einerseits
und R2 andererseits weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen entweder eine S-Konfiguration
oder eine R-Konfiguration am asymmetrischen Bohlenstoffatom A auf oder es entsteht
ein Gemisch der beiden Stereoisomeren. (Bezüglich der It- und S-5pezifizierung der
Konfiguration eines asymmetrischen Kohlenstoffatoms siehe z.B. L.F.Fieser und M.Fieser,
Organische Chemie, Verlag Chemie GmbH, Weinheim/Bergstraße [1965] S. 90 ff.) Im
Falle der S-Konfiguration des vorgenannten asymmetrischen Kohlenstoffatoms A liegt
der Rest R¹ in der endo-Stellung und im Fallc der R-Konfiguration in der exo-Stellung
vor.
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Ob bei der Herstellung einer erfindungsgemäßen Verbindung der allgemeinen
Formel I nur eines der beiden sich durch die absolute Konfiguration am asymmetrischen
Kohlenstoff A unterscheidenden Stereoisomeren entsteht, oder ob ein Gemisch dieser
beiden Stereoisomeren entsteht, kann beispielsweise kernresonanzspektroskopisch
bestimmt werden.
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Gewünschtenfalls können diese Isomerengemische in dem Fachmann geläufiger
Weise in die beiden sich durch die absolute Konfiguration am Kohlenstoffatom A unterscheidenden
Komponenten zerlegt werden.
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Die pharmakologisch unbedenklichen Salze erhält man in bekannter Weise,
z.B. durch Neutralisation der Verbindungen der allgemeinen Formel I mit nicht-toxischen
anorganischen oder organischen Säuren, wie z.B. Salzsäure, Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Elilchsaure,Zitronensäure, Apfelsäure,
Malonsäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure und dergleichen.
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Die als Ausgangsverbindungen in Frage kommenden ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yi)-l-deoxy-ribofuranuronsäureamide
können z.B. durch Umsetzung von ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-ribofuranuronsaureester
(siehe deutsche Offenlegungsschrift 23 17 770) oder von ß-D-1-(6-Amino-911-purin-9-yl)-1-deoxy-ribofuranuronsäurehalogeniden
(siehe deutsche Offenlegungsschrift 22 13 180) mit den entsprechenden Aminen, ß-D-l-(6PAmino-9H-purin-9-yl)-l-deoxy-ribofuranuronseåureester
aus den B-D-1-( 6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxyribofuranuronsäuren durch Überführung
in das entsprechende Silbersalz und Umsetzung des Silbersalzes mit dem entsprechenden
Alkylhalogenid (siehe deutsche Offenlegungsschrift 21 36 741) hergestellt erden.
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I zeichnen sich durch eine
sehr gute Herz- und Kreislaufwirkung aus. Sie wirken beispielsweise positiv inotrop,
d.h. sie steigern die Anspannungsgeschwindigkeit des linken Herzventrikels und zudem
das Herzschlag- und Minutenvolumen beträchtlich, ohne dabei den Blutdruck wesentlich
zu senken, d.h. sie wirken weitgehend spezifisch. Besonders überraschend ist die
starke und lang anhaltende coronardilatierende Wirkung. Es ist von besonderer Bedeutung,
daß diese Wirkungen auch bei oraler Verabreichung erzielt werden.
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Weiterhin wurde gefunden, daß die Verbindungen diese Erfindung neben
der coronardilatierenden Wirkung noch weitere über aus interessante vasodilatorische
und Stoffwechsel-Wirkungen am Säugetier aufweisen: Es wurde eine starke vasodilatorische
Wirkung auf die Mesenterial- und Nierenstrombahn gefunden. Die Wirkungsweise auf
die Nierenstrombahn ist dabei besonders überraschend, da vom Adenosin bekannt ist,
daß es auf die Nierenstrombahn eine konstriktorische Wirkung ausübt (K. Hashimoto
et al., Arzneimittelforschung ti, 1252-[1964]).
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Eine besondere Bedeutung kommt der gefundenen glucagonartigen Kreislauf-,
Herz- und Stoffwechselwirkung zu:
Die Substanzen dieser Erfindung
bewirken eine mehrere Stunden anhaltende Steigerung des arteriellen Glucosespiegels,
verbunden-mit einer Steigerung der Glucoseaufnahme in das Herz sowie in die von
den Mesenterialgefäßen versorgten Organe. Gleichzeitig mit der Blutzuckerwirkung
führt die Verabreichung dieser Substanzen zu einer teilweisen Mobilisierung von
Glycogen aus der Leber, wobei die Konzentration der Monohexosephosphate in diesem
Organ ansteigt. Gleichzeitig mit dem Anstieg des Blutzuckerspiegels kommt es dabei
zu einer Insulinfreisetzung bzw. zu einem Ansteigen der arteriellen Insulinspiegel.
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Zusätzlich wurde gefunden, daß diese Substanzen einen länger andauernden
Abfall der Konzentration der freien Fettsäuren im Blut bewirken.
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Auch hier ist von besonderer Bedeutung, daß diese Wirkungen auch bei
oraler Verabreichung erzielt werden.
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Diese Wirkungen der Substanzen dieser Erfindung wurden durch Untersuchungen
nach dem einschlägigen Fachmann geläufigen Methoden an wachen und narkotisierten
Tieren beiderlei Geschlechts beobachtet.
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So wird für die Untersuchungen an narkotisierten Tieren Bastardhunden
nach 24-stündiger Nahrungskarenz eine Stunde vor Beginn des Versuchs l mg/kg Morphin
s. c. verabreicht. Die Narkoseeinleitung erfolgt durch eine langsame i.v. Infusion
einer Urethan-Chloralose-Lösung (25 % bzw. 2 % ,-3,5 ml/kg Körpergewicht). Anschließend
werden die Hunde intubiert und mittels eines Engström Respirators kontinuierlich
mit einem N20/02-Gemisch (3 : 1) beatmet. Die Atmung wird so eingestellt, daß die
expiratorische CO2-Konzentration zwischen 4 und 4,5 Vol.% liegt.
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Es werden ein Katheter in die Arteria femoralis (zur Messung des arteriellen
Blutdruckes und zur Abnahme arteriellen Blutes), ein Katheter in die Vena femora
lis (zur Substanzapplikation), ein Lochner-Oswald-Katheter in den Sinus coronarius
(zur Messung des Koronarsinusausflusses und zur coronarvenösen Blutabnahme), ein
Eatheter-Tip-Manometer in den linken Ventrikel (zur Messung des linksventrikulären
Druckes und der maximalen Druckanstiegsgeschwindigkeit, dp/dt), ein Katheter in
die Arteria pulmonalis (zur Messung des Pulmonalisdruckes und zur Applikation von
Kältelösung zur Herzxinutenvolumenbestimmung) und eine Thermosonde in den Arcus
Aortae (zur Herzminutenvolumenbestimmung) gelegt. Außerdem wird der Fluß in der
Arteria femoralis mittels eines Flußmesskopfes bestimmt, Aus den zu verschiedenen
Zeitpunkten vor und nacE=Substanzapplikation abgenommenen arteriellen und coronarvenösen
Blutproben werden die Sauerstoffsättigung und der Hämoglobingehalt (IL-Oxymeter),
das pH und der PC02 (Radiometer) sowie enzymatisch nach Bergmeyer die Glukose und
Laktatkonzentration (H.U.Bergmeyer, Methoden der enzymatischen Analyse, Verlag Chemie
Weinheim 1974) und titrimetrisch nach Dole die freie Fettsäurekonzentration (V.P.
Dole, J.Clinic.
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Invest. 35, 150 [1956]) bestimmt.
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Für Untersuchungen am wachen Tier wird Hunden beiderlei Geschlechts
nach 24stündiger Fastenperiode mittels einer Arteriocath(4F)-EinmaIkanüle ein direkter
percutaner arterieller Zugang zur Arteria feaoralis angelegt.
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Danach werden die Tiere mittels Gurten in einem Gestell in stehender
Position gehalten. Durch die arterielle Kanüle wird der Blutdruck gemessen und daraus
die Frequenz integriert. Beide Meßgrößen werden fortlaufend auf einet Beckman-Dynograph
RM registriert. Die Kanüle wird mittels Fenwalleinheit und INTRAFLO# Flush System
fortlaufend-gespült. Vor und zu bestimmten Zeitabständen nach der Verabreichung
der Substanzen werden im arteriellen Blut Glukose, Laktat und freie Fettsäuren nach
den vorstehend angegebenen Methoden bestimmt.
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Immunologisch meßbares Insulin wird mittels eines Radioimmunoassays,
z.B. RIA-gnostX Insulin der Behring-Werke Frankfurt, bestimmt. Immunologisch meßbares
Glucagon wird mittels eines Radioimmunoassays, erhalten von Novo Research Institut,
Bagsvaerd, Dänemark (Herstellung des Antikörpers nach L.G. Heding, Diabetologia
7, 10 [1971]), bestimmt.
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Für die Beobachtungen am wachen Tier über einen längeren Zeitraum
werden Hunden nach 24stündiger Nahrungskarenz eine Stunde vor Beginn der Operation
i mg/kg Elorphin und 0,05 mg/kg Atropin s. c. verabreicht. Die Narkoseeinleitung
erfolgt mit Pentothal-Na#. Nach Intubation werden die Tiere mittels eines Engström-Respirators
kontinuierlich mit einem N20/02-Gemisch (3 : i) beatmet. Die Atmung wird so eingestelt,
daß daß die expiratorische C02-Konzentration 4,5 Vol.% beträgt. Bei Bedarf wird
Pentothale nachgespritzt.
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Der Thorax wird im 5. Interkostalraum eröffnet. Anschließend wird
der Herzbeutel unter Schonung des Nervus phrenicus eröffnet und da. Herz in Form
einer 'pericardial cradle' vorgelagert. Nach Präparation des Ramus circumflexus
der linken Koronararterie wird ein nicht kanülierender Flußmeßknopf (Statham) aufgesetzt
und durch eine Naht in seiner Position fixiert. Danach wird das Pericard durch Nähte
im Abstand von ca. .015 cm wieder in seine ursprüngliche Lage gebracht. Das Anschlußkabel
des Flußmeßkopfes wird durch den Interkostalspalt nach außen geleitet und anschließend
die 4. und 5. Rippe mittels Draht aneinander fixiert. Der Anschlußstecker der Flowprobe
wird bis zur interscapulären Region am Rücken des Tieres subcutan geführt und dort
mittels einer Incision durch das Fell herausgeleitet. Danach erfolgt die Schließung
der Thora3cotomie durch schichtweise Nähte.
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Im Anschluß daran werden die Tiere in Bauchlage gebracht und unter
sterilen Bedingungen die Arteria renalis der linken Seite retroperitoneal präpariert.
Es wird ein entsprechender Flußmeßkopf aufgesetzt und der Stecker neben jenem der
Koronarflowprobe durch die Haut herausgerührt. Danach wird die Wunde durch schichtweise
Naht geschlossen und die Tiere vom Respirator abgehängt und einige Zeit später extubiert.
Die Hunde werden während der postoperativen zweiwöchigen Nachbehandlunsperiode an
die Meßbedingungen gewöhnt. Im weiteren Verlauf werden ein bis maximal zwei Experimente
pro Woche durchgeführt. Die Substanzen werden in physiologischer Kochsalzlösung
i.v.
verabreicht. Beim peroralen Versuch wird die Substanz in Form einer Verreibung mit
Dextrose in einer Kapsel verabreicht.
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Die Verbindungen der allgemeinen Formel I, gewünschtenfalls zusammen
mit anderen Wirkstoffen, eignen sich daher zur Herstellung von Medikamenten, die
außer zur Behandlung von Angina pectoris vor allem zur Behandlung von Herzinsuffizienz,
insbesondere von Herzinsuffizienz, die als Folge eines hohen Blutdrucks oder im
späteren Verlauf eines Herzinfarktes oder auch als Folge bradycarder Rhythmusstörungen
auftritt, sowie ganz allgemein bei Herzinsuffizienz, die sich als glycosidresistent
erweist, zur Behandlung von idiopathischer Hypoglykämie und Hyperinsulinismus, zur
Behandlung von Durchblutungsstörungen in Nesenterial- und Pfortaderbereich, insbesondere
zur Ausschaltung hämodynamischer Störungen bei beginnendem Ileus und bei Durchblutungsstörungen
in der Nierenstrombahn und zur Behandlung von akuter Pankreatitis, bei Säugetieren
Anwendung finden können.
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Gegenstand der Erfindung sind auch Arzneimittel, die durch den Gehalt
einer oder mehrerer der erfindungsgemäßen Verbindungen, gegebenenfalls auch'im Gemisch
mit anderen pharmakologisch wirksamen Stoffen, gekennzeichnet sind, sowie ihre Herstellung.
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Die erfindungsgemäßen Arzneimittel enthalten eine oder mehrere der
erfindungsgemäßen Verbindungen in freier Form oder in Form eines pharmakologisch
verträglichen Salzes als Wirkstoff, gegebenenfalls auch im Gemisch mit anderen pharmakologisch
wirksamen Stoffen, wie z.B. Herzglykosiaen, ß-Rezeptorenblockern, Sedativa, Tranquillizern
sowie den Cholesterin-bzw. den Lipidspiegel senkenden Mitteln. Die Arzneimittel
können z.B. für die enterale, perkutane oder parenterale Verabreichung wie üblich
hergestellt werden, indem man den Wirkstoff mit einem geeigneten pharmazeutischen
Träger kombiniert, wie einem Füllmittel, einem Verdünnungs mittel, einem Korrigens
und/oder anderen für Arzneimittel üblichen Bestandteilen. Die Mittel können z.B.
in festem Zustand als. Tabletten oder Kapseln oder in flüssiger Form als Lösungen
oder Suspensionen hergestellt werden. Gegebenenfalls sind sie stabilisiert und/oder
enthalten Hilfsstoffe wie Xonservierungs-, Stabilisierungs-, Netz- oder Emulgiermittel,
Salze zur Veränderung des osmotischen Drucks oder Puffer. Für orale Applikation
geeignete Zubereitungen können gewünschtenfalls Geschmacks- und Süßstoffe enthalten,
Der pharmazeutische Träger kann auch die üblichen Verdünnungs-oder Tablettierungszusätze
enthalten, wie Cellulosepulver, Maisstärke, Lactose und Talk, wie sie für derartige
Zwecke üblich sind.
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Die Herstellung der pharmazeutischen Präparate erfolgt in an sich
bekannter Weise1 z.B. mittels konventioneller blisch-, Granulier- oder Dragierverfahren.
Die pharmazeutischen Präparate enthalten etwa 0,1 , bis etwa 75 %, vorzugsweise
etwa
1 % bis etwa 50 %, des erfindungsgemäßen Wirkstoffs.
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Die Verabreichung kann enteral, zum Beispiel oral, oder parenteral
erfolgen, wobei die Einzeldosen mischen 0,1 und 100 mg, vorzugsweise bei 1 bis;
50 mg Wirkstoff liegen. Die angegebenen Dosen können 1 bis 4 mal am Tag, zum Beispiel
zu den Mahlzeiten und/oder am Abend, verabreicht werden.
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Formulierungsbeispiel für eine Tablette à 1 mg für Herstellung einer
Charge von 100 000 Tabletten 0,100 kg ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxy- 2,3-0-methoxymethylen-ribofuranuronsäureäthylamid
8,200 kg Maisstärke (2) 7,200 kg Milchzucker (3) 0,300 kg hochdisperse Kieselsäure
(4) 0,400 kg Natriumlaurylsulfat (5) 0,500 kg Gelatine (6) 0,100 kg Glycerin (7)
0,500 kg Talkum (8) 0,200 kg Magnesiumstearat (9) 17,500 kg.
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(1) wird mit 1 kg von (3) gemischt -und fein vermahlen.
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Diese Mischung wird mit 7,20 kg von (2), dem Rest von (3), (4) und
(5) gemischt und gesiebt. Diese Pulvermischung wird mit einer Lösung von (6) und
(7) in 7 Liter Wasser befeuchtet und durch ein Sieb der Maschenweite 1,25 mm geschlagen.
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Nach dem Trocknen wird das Granulat mit dem Rest von (2), (8) und
(9) gut. vermischt und zu Tabletten von 175 mg verpresst.
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Formulierungsbeispiel für eine Kapsel mit 1 mg Wirkstoff, Herstellung
einer Charge von 100 000 Kapseln 0,100 kg ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-2,3-0-methoxyäthyliden-ribofuranuronsäure-äthylamid
6,250 kg Milchzucker (2) 2,250 kg Carboxymethylcellulose (3) 0,450 kg Polyvinylpyrrolidon
(4) 9,000 kg (1), (2) und (3) werden sorgfältig gemischt und fein gemahlen. (4)
wird in 3 Liter Wasser gelöst. Die Pulvermischung wird mit dieser Lösung befeuchtet
und durch ein Sieb von 1,25 mm Maschenweite geschlagen. Nach dem Trockneun werden
jeweils 90 mg Granulat in Kapseln der.Größe 4 abgefüllt.
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Die Einzeldosis, die Häufigkeit der Verabreichung und die Dauer der
Behandlung richten sich dabei nach der Natur und Schwere der Erkrankung.
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Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erklärung der Erfindung.
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Beispiel 1 ß-D-l- (6-Amino-9H-purin-9-yl) l-deoxy-21 3-0-methoxymethylenribofuranuronsäureäthylamid
2,0 g (6,5 mmol) ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-ribofuranuronsäureäthylamid
werden mit 2,2 ml (20 mmol) Orthoameisensäuretrimethylester und 2,82 g (17,2 mmol)
Trichloressigsäure in 40 ml Dioxan 4 Stdn. bei 500 C gerührt. Dann wird mit,70 ml
einer 5 Sigen Natriumbikarbonatlösung versetzt und inz Vakumm das Dioxan abdestilliert.
Die restliche wäßrige Lösung wird portionsweise mit 200 ml Chloroform extrahiert,
die vereinigten Extrakte werden über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Die
Umkristallisation erfolgt aus Essigester durch Einspritzen von Äther. Die Ausbeute
beträgt 1,5 g (66 % d.Th.). Der Schmelzpunkt liegt bei 170 2 1760C.
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Beispiel 2 ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-2,3-0-methoxyäthyliden-ribofuranuronsäureäthylamid
6,0 g (18,1 mmol) ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxyribo furanuronsäureäthylamid
werden mit 7,2 g (60 mmol) Orthoessigsäuretrimethylester und 8,4 g (51 mmol) Trichloressigsäure
in 120 ml abs. Dioxan 2 Stunden bei 500 C gerührt.
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Nach Versetzen mit 220 ml 5 °,oiger Natriumbikarbonatlösung wird im
Vakuum bei 35 C Dioxan und etwa die Hälfte des Wassers
abdestilliert,
wobei bereits ein Teil des Rohproduktes auskristallisiert und abfiltriert wird.
Das Filtrat wird zur Isoleerung weiteren Rohproduktes mehrmals mit Chloroform extrabiert.
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Die vereinigten Rohprodukte werden aus Chloroform/Tetrachlorkohlenstoff
umkristallisiert. Man erhält die Verbindung als Gemisch der R- und S-Isomeren mit
Schmelzpunkten zwischen 203 und 217°C. Die Ausbeute beträgt 4,6 g (70 % d. Th.)
Beispiel 3 ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-2,3-0-methoxyäthylidenribofuranuronsäuremethylamid
2 g ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-2,3-0-methoxyäthyliden-ribofuranuronsäuremethylester
werden mit 20 ml, einer 33-proz. äthanolischen Methylaminlösung bei Raumtemperatur
gerührt. Nach 14 Stunden wird am Rotationsverdampfer zur Trockene eingeengt und
der Rückstand mit 10 ml kiethanol digeriert. Das kristalline Produkt wird ab£iltriert,
mit Äther gewaschen und im Hochvakuum getrocknet. Man erhält 1,76 g (88% d.T.) analysenreine
Substanz vom Schmp. 2400C (Zers.).
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Beispiel 4 ß-D- 1- (6 -Arnino-9H-purin-9 -yl) - 1-deoxy-2 3-0-methoxyäthylidenribofuranuronsäuremethylester
1 g ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-ribofuranuronsäure methylester (3,4 mMol)
wird in 50 ml Dioxan mit 4 g Trimethylorthoacetat (33,4 mMol) und 3,5 g Trichloressigsäure
(21,3 mMol) versetzt. Nach 30 Min. Rühren bei 50°C läßt man abkühlen, gibt 100 ml
einer 5-proz. Natriumhydrogencarbonat
lösung hinzu und entfernt
das Dioxan im Vakuum. Die zurückbleibende wäßrige Lösung wird viermal mit je 100
ml Chloroform extrahiert. Die organische Phase wird abgetrennt, über Natriumsulfat
getrocknet und zur Trockne eingeengt. Der Rückstand wird mit Benzol digeriert. Man
engt ein und erhält durch ansckließendes Versetzen mit 10 ml Aceton ein Pistallines
Produkt. Nach Trocknen im Hochvakuum ergeben sich 1,15 g (96 % d. Th.) analysenreine
Substanz vom Schmp.
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192-196 C.
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Beispiel 5 ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-2,3-0-äthoxypropyliden-ribofuranuronsäureäthylamid
9,2 g (30 mmol) ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-ribofuranuronsäureäthylamid
werden mit 9,5 g (54 mmol) Orthopropionsäuretriäthylester und 14,5 g (89 mmol) Trichlor
essigsäure in 100 ml wasserfreiem Dioxan 20 Min. bei 50°C gerührt. Dann wird gleicher
Temperatur im Vakuum das Lösungsmittel abgezogen, der Rückstand mit 90 ml 1 n Natriumbikarbonatlösung
und 150 ml Chloroform versetzt und nach Phasentrennung noch mehrfach mit Chloroform
extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden mit Natriumsulfat getrocknet und im
Vakuum eingedampft. Der Rückstand (13 g Ö1) wird säulenchromatografisch aufgearbeitet
(700 g Kieselgel neutral als stationäre Phase, als Fließmittel anfangs Chloroform,
später Chloroform im Gemisch mit steigenden Mengen Alkohol bis letztlich im Verhältnis
Chloroform/Äthanol 6 : 1).
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Nach Entfernen des Lösungsmittels aus den Produktfraktionen erhält
man auf diese Weise als schneller laufende Verbindung die exo-Form oben benannter
Substanz mit einem Schmp. von 152-40C (Äther), Ausbeute 3,9 g (31 % d. Th).
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Die Endo-Form mit einem Schmp. von 174-6 C erhält man danach in einer
Gesamtausbeute von 3,3 g (26 % d. Th).
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Beispiel 6 ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxy-2,3-O-methoxyäthyliden-ribofuranuronsäure-nbutyl
amid In analoger Weise wie im Beispiel 5 beschrieben, werden 10 g ß-D-1- (6-Amino-9H-purin-9-yl)
-1-deoxy-ribofuranuronsäure-n-butylamid (29,7 mmol) mit 11,8 g Orthoessigsäuretrimethylester
und 13,6 g Trichloressigsäure in 180 ml Dioxan umgesetzt. Man erhält nach der beschriebenen
Aufarbeitung die oben bezeichnete Substanz in einer Reinausbeute von 5,7 g (49 %
d. Th.) mit einem Schmp. von 107 -110°C, wenn sie aus Chloroform/Äther umkristallisiert
wurde. Bei Behandlung mit Benzol erhält man ein Produkt, das ein Mol Benzol enthält
und einen Schmp. von 84-860C hat. Aus Alkohol umkristallisiert, zeigt die Verbindung
einen Schmp. von 120 - 1220C.
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Beispiel 7 ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-t-deoxy-2, 3-0-methoxyäthyliden-ribofuranuronsäureisopropylamid
10 g (29 mmol) ß-D-1-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-1-deoxyribofuranuronsäureisopropylamidmonohydrat
werden mit 12,3 g (10,2 mmol) Orthoessigsäuretrimethylester und 14,2 g Trichloressigsäure
in 180 ml Dioxan 2 Stunden bei 23°C gerührt. Dann wird mit 300 ml 5 %iger Natriumbikarbonatlösung
versetzt, das Dioxan im Vakuum abdestilliert und die restliche wäßrige Phase mit
Chloroform extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden über Magnesiumsulfat getrocknet
und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Der Rückstand kann aus Essigester umkristallisiert
werden. Man erhält in 55 zeiger Ausbeute das oben benannte Produkt, das mit einem
Mol Bssigester kristallisierend, einen Schmp. von 179 - 810C hat.
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Wird das Produkt aus Wasser umkristallisiert, enthält es 1 Mol Wasser
und schmilzt bei 124 - 127 C. Es handelt sich um ein Gemisch aus endo- und exo-Form
etwa im Verhältnis 1 : 1.