DE2632921B1 - Verfahren zur herstellung von synthetischem scawtit 6 cao mal 6 sio tief 2 mal caco tief 3 mal 2 h tief 2 o - Google Patents
Verfahren zur herstellung von synthetischem scawtit 6 cao mal 6 sio tief 2 mal caco tief 3 mal 2 h tief 2 oInfo
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Description
■5
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von synthetischem Scawtit 6 CaO · 6
SiO2 · CaCO3 · 2 H2O durch hydrothermale Umsetzung.
Scawtit mit der englischsprachigen Schreibweise Scawtite ist ein natürlich vorkommendes Mineral.
Vorkommen und Eigenschaften sind zum Beispiel in folgenden Literaturstellen beschrieben:
The American Mineralogist:
Vol. 22,222-224;
Vol. 40,505-509; 510-514;
Vol. 43,498-502.
Vol. 43,498-502.
Infolge zunehmender technischer Bedeutung synthetischer
Caiciumhydrosilikate, insbesondere Xonotlit, Tobermorit und dergleichen als Füllstoffe, Pigmente,
Verstärkerfüllstoffe, Stellmittel und ähnliche, bestand die Aufgabe, auf einfache Weise synthetischen Scawtit
zu gewinnen, welcher auf Grund seiner chemischen Zusammensetzung eine Eigenschaftsänderung bzw.
Verbesserung des bisher zugänglichen Xonotlits versprach.
Überraschenderweise würde gefunden, daß man
synthetischen Scawtit durch hydrothermale Umsetzung erhält, wenn man CaO und/oder Ca(OH)2 mit Kieselsäure
und CaCO3 in einem Molverhältnis von 6 :6 :0,2 bis
6:6:1 in Gegenwart von Wasser bei Temperaturen von 150—24O0C reagieren läßt, wobei die Kieselsäure
und das CaCO3 in feingemahlener Form mit Korngrößen
90 Gew.-% kleiner als 100 μπι eingesetzt werden.
Dies war um so überraschender, als Scawtit, wie aus zahlreichen Untersuchungen hervorgeht, kein Gemisch
aus Xonotlit und Calciumkarbonat darstellt, sondern ein eigenständiges Mineral ist mit spezifischen kristallographischen
Daten und, wie noch gezeigt wird, mit besonderen Röntgenbeugungseigenschaften.
Nach dem aufgezeigten Verfahren kann man neben reinem Scawtit auch Mischungen aus Xonotlit und
Scawtit herstellen, wenn man die Ausgangsstoffe in entsprechenden Mengenverhältnissen einsetzt. Durch
die Wahl der Molverhältnisse von Kalkkomponente, Kieselsäure und CaCO3 von 6 :6 :0,2 bis 6:6:1 erhält
man 20% Scawtit neben Xonotlit bis zu reinen Scawtit.
F i g. 1 zeigt 4 Röntgenbeugungsdiagramme im Vergleich, und zwar reinen Xonotlit, Xonotlit mit 25%
und mit 50% Scawtit sowie reinen Scawtit. Aus diesen Diagrammen ist ersichtlich, daß die typischen Xonotlitinterferenzen
mit zunehmendem Scawtitgehalt kleiner werden und beim reinen Scawtit verschwunden sind. In
entsprechender Weise nehmen die Scawtitinterferenzen an Intensität zu.
Vorteilhafterweise wird das Wasser-Feststoff-Verhältnis des Ausgangsgemisches für die hydrothermale
Reaktion so eingestellt, daß das Gemisch 5-70 Gew.-%, vorzugsweise 20—40 Gew.-% Feststoffe
enthält. Beim Einsatz von CaO ist der zur Hydratisierung
erforderliche Wasseranteil zusätzlich aufzuwenden.
Erfindungsgemäß wird die hydrothermale Reaktion im Temperaturbereich von 150 —2400C durchgeführt,
wobei sich Reaktionszeiten von 48h bei der niedrigsten Temperatur bis zu 5h bei der höchsten Temperatur
bewährt haben. Bevorzugt wird ein Temperaturbereich von 180—22O0C, bei welchem die Reaktionszeiten
entsprechend 16—8h betragen.
Erfindungsgemäß werden die Kieselsäure und das Calciumkarbonat in feingemahlener Form mit Korngrößen
90 Gew.-% kleiner als 100 μπι eingesetzt.
Zweckmäßig im Interesse einer kürzeren Reaktionszeit und eines reineren Erzeugnisses werden diese Stoffe mit
Korngrößen 90 Gew.-% kleiner als 40 μπι verwendet.
Die Kieselsäure kann in Form von Quarzmehl eingesetzt werden. Als Calciumkarbonat kann man
entsprechend geeignete Kalksteinmehle, zum Beispiel Filterstaub aus Mahlanlagen sowie gemahlene Calcite
oder Kreide verwenden. Die Oberfläche dieser Stoffe liegt dann oberhalb 1 m2/g, gemessen nach der
BET-Methode.
Bei der hydrothermalen Reaktion entsteht aus dem Ausgangsgemisch ein fester Kuchen mit einer Festigkeit
von etwa 0,10—150 kg/cm2, je nach dem gewählten Wasser-Feststoff-Verhältnis. Er enthält erhebliche
Mengen Feuchtigkeit und kann nach Zerkleinerung und Aufmahlung zu Xonotlit-Scawtit-Suspensionen beziehungsweise
zu reinen Scawtit-Suspensionen verarbeitet werden oder aber durch geeignete Trockenmaßnahmen
zu f einteiligen Pulvern.
Die graphischen Darstellungen in F i g. 2 zeigen, wie mit zunehmendem Scawtitgehalt eine Erhöhung des
Hellbezugswertes eintritt. Gleichzeitig erfolgt eine Abnahme der BET-Oberfläche. Die Hellbezugswerte A
wurden nach DIN ermittelt.
Bei der praktischen Erprobung des erfindungsgemäß hergestellten Scawtits als Füllstoff mit Pigmenteigenschaften
für Farben zeigte sich, daß bei hohem Weißgrad eine ausgezeichnete Deckfähigkeit erzielt
wird. Gleichzeitig ist die sogenannte ölzahl niedriger als bei allen übrigen Calciumhydrosilikaten, d.h., daß der
Bedarf an Bindemitteln verringert ist. Gegenüber dem bekannten Weißpigment Titandioxid ergibt sich eine
erhebliche Verbilligung der Pigmentierungskosten für Farben. Bei einem 80%igen Ersatz des Titandioxids
durch Scawtit wird die gleiche Deckfähigkeit wie bei ausschließlichem Einsatz von Titandioxid erreicht. Das
bedeutet, daß die Pigmentierungskosten bei gleicher Deckfähigkeit der Farbe um etwa 50% niedriger liegen.
Als Rohstoff zur Herstellung von Scawtit mit
Scawtitgehalten von 25. 50 und 100% — Rest jeweils Xonotlit — wurden handelsübliches Kalkhydrat, Quarzmehl
und Calcitmehl eingesetzt. Die Mehle wiesen Korngrößen von mehr als 90% kleiner als 40 μπι auf.
Die Analyse der Rohstoffe ergibt sich aus der folgenden Tabelle:
INSPECTED
Rohstoffanalysen | Kalkhydrat | Quarzmehl | Calcitmehl |
0,18 | 99,15 | 0,59 | |
S1O2 | 0,06 | 0,05 | 0,12 |
Fe2O3 | 0,06 | 0,30 | 0,18 |
AI2O3 | 0,005 | 0,005 | 0,005 |
Mn2Ü3 | 74,00 | 0,10 | 53,88 |
CaO | 0,40 | 1,38 | |
MgO | 0,04 | 0,00 | |
SO3 | 0,2 | ||
Na2O + K2O | 24,93 | 0,2 | 43,81 |
Glühverlust | |||
druck entsprechend einer Temperatur von 2000C 10
Stunden umgesetzt.
Bei der hydrothermalen Umsetzung entsteht ein fester Kuchen mit einer Druckfestigkeit von etwa
50 kg/cm2, der 52% Wasser enthält. Dieser Kuchen kann getrocknet und sodann vermählen oder aber
direkt zu Suspensionen aufgearbeitet werden. Für die getrockneten Reaktionsprodukte ergaben sich folgende
Analysenwerte:
Scawtit
Xonotlit
Xonotlit
S1O2
Diese Rohstoffe wurden in Mengen, wie sie der folgenden Versatztabelle zu entnehmen sind, in Gew."-%
unter Zusatz von 60 Gewichtsteilen Wasser, bezogen auf 40 Gewichtsteile Feststoffgemisch, eingesetzt.
Versatz-Tabelle
Scawtit 100
Xonotlit 0
Xonotlit 0
CaCOa (< 40 μ) 12,49
Kalkhydrat 48,49
Quarzmehl ( < 40 μ) 39,02
50 50
6,24 51,95 41,81
25 75
3,12 53,68 43,20 AI2O3
100 | 50 | 25 |
0 | 50 | 75 |
42,95 | 45,98 | 47,49 |
0,06 | 0,06 | 0,06 |
0,18 | 0,18 | 0,18 |
0,005 | 0,004 | 0,005 |
46,44 | 45,91 | 45,65 |
0,39 | 0,32 | 0,29 |
0,02 | 0,02 | 0,02 |
0,09 | 0,09 | 0,09 |
9,85 | 7,42 | 6,21 |
5,47 | 2,73 | 1,37 |
4,38 | 4,69 | 4,84 |
Nach gutem Durchmischen der Masse wurde diese in Schalen gefüllt und hydrothermal bei 15 atü DampfCaO
MgO
SO3
Na2O
Na2O
Glühverlust
davon:
CO2
H2O
25
CO2
H2O
25
Arbeitet man nach den Angaben des obigen Beispiels,
setzt jedoch das Calciumkarbonat und das Quarzmehl mit Korngrößen 90 Gew.-% kleiner als 100 μπι ein, so ist
die Zeitdauer für die hydrothermale Reaktion auf 60h zu
verlängern. Die Bildung des Scawtits erfolgt im Vergleich zu den Angaben des Beispiels zu 80%.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von synthetischem Scawtit 6 CaO · 6 SiO2 -CaCO3 · 2 H2O durch hydrothermale Umsetzung, dadurch gekennzeichnet, daß man CaO und/oder Ca(OH)2 mit Kieselsäure und CaCO3 in einem Molverhältnis von 6 : 6 :0,2 bis 6:6:1 in Gegenwart von Wasser bei Temperaturen von 150—2400C reagieren läßt, wobei die Kieselsäure und das CaCO3 in feingemahlener Form mit Korngrößen 90 Gew.-% kleiner als 100 μπι eingesetzt werden.
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DE2632921A DE2632921C2 (de) | 1976-07-22 | 1976-07-22 | Verfahren zur Herstellung von synthetischem Scawtit 6 CaO mal 6 SiO↓2↓ mal CaCO↓3↓ mal 2 H↓2↓O, wahlweise als Gemisch mit bestimmten Mengen Xonothit |
AT376677A AT361891B (de) | 1976-07-22 | 1977-05-26 | Verfahren zur herstellung von synthetischem scawtit 6 cao. 6 sio2 . caco3 . 2 h2o |
BE178437A BE855677A (fr) | 1976-07-22 | 1977-06-14 | Procede de fabrication de scawtite synthetique 6 cao. 6si02, caco3, 2 h20 |
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Also Published As
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