DE263137A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 263137 KLASSE 46«. GRUPPE
A. ZAUBITZER in BREMERHAVEN und O. FÜSSINGER in LEHE.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31.JuIi 1912 ab.
Gegenstand der Erfindung ist eine Explosionskraftmäschine
mit kreisenden Kolben. Diese Maschine unterscheidet sich von bekannten Maschinen, bei denen der Widerlagschieber
das Gasluftgemisch selbst ansaugt und verdichtet, dadurch, daß der Kolbenschieber
zwangläufig gesteuert wird und mit einer drehbaren Klappe zum Abschluß des
Explosionsraumes versehen ist. Sodann wird
ίο bei bekannten Ausführungen die sich drehende
Kolbenscheibe ganz von einem Gehäuse umschlossen. Naturgemäß überträgt sich die bei
der Explosion entstehende hohe Temperatur auf alle mit derselben in Berührung kommenden
Teile und macht dadurch die künstliche Zuführung eines Kühlmittels zur Notwendigkeit.
Bei dem Gegenstand der Erfindung ist dagegen nur ein Drittel des Umfanges der
sich drehenden Kolbenscheibe von dem Gehäuse umschlossen, während zwei Drittel entweder
■ direkt in der freien Luft sich drehen oder infolge des durchbrochenen Gehäuses mit
ihr unmittelbar in Verbindung stehen, wodurch eine künstliche Kühlung entbehrlich
wird. Bei einer Verwendung dieser Maschine für Luftschiffe oder für Motorwagen ist endlich
noch das geringe Gewicht von Bedeutung. Die Zeichnungen stellen ein Ausführungsbeispiel dieser Maschine dar.
Fig. ι ist ein Schnitt quer zur Achse der Maschine, während Fig. 2 einen Schnitt in der
Längsrichtung der Maschinenachse zeigt. Fig. 3 Veranschaulicht die Stellung des Widerlagschiebers sowie des Kolbenschiebers und der
Klappe kurz vor dem Eintritt des Gasluftgemisches in den Explosionsraum, und endlich
zeigt Fig. 4 die Stellung der genannten Teile im Augenblick der Explosion.
Das auf der Welle α befindliche, als Kolbenscheibe
wirkende Rotationsrad b hat am äußeren Umfange eine Anzahl Explosionskammern
und wird zum Teil von dem Gehäuse c umschlossen.
Die Zahl der eingebauten Explosionskammern muß stets eine ungerade sein und kann
nach Größe des Rades 3, 5,7 und mehr betragen.
Die Nockenscheiben d, deren Form durch die Anzahl der Explosionskammern bedingt
wird, bewegen durch die Steuerrollen e und Zugstangen f zwangläufig den Widerlagschieber
g im Ladepumpenzylinder h. Der untere, vierkantig ausgebildete Teil des Widerlagschiebers
wird dichtend in dem Hals des Gehäuses c geführt. Seine untere Fläche legt
sich auf den Umfang der Kolbenscheibe b, wodurch der Abschluß der Explosionskammer
gebildet wird.
Das Gasluftgemisch tritt in den Pumpenzylinder h durch den Stutzen i ein, welcher
mit einer beim Niedergange des Kolbens g selbsttätig sich schließenden Klappe o. dgl.
versehen ist.
Beim Niedergange des Pumpenkolbens g
wirkt der Kompressionsdrnck auf den Kolbenschieber
k, der mittels Stift auf die Klappe I drückt und dieselbe abwärts dreht. Diese
Klappe bewirkt einen vorläufigen Abschluß der Explosionskammer, damit das Gasluftgemisch,
welches durch den inzwischen vom Kolbenschieber freigegebenen Kanal in die Explosionskammer
gelangt, nicht entweichen kann (s. Fig. 3).
ίο Hat der Kolben seinen tiefsten Punkt erreicht
(vgl. Fig, 4), so schließt der als Widerlagschieber wirkende untere Teil desselben
durch eine geeignete Dichtung den Explosionsraum vollkommen ab.
Damit nicht der volle Explosionsdruck auf die Klappe wirkt, ist eine Feder angeordnet,
wodurch nur eine schleifende, aber niemals bremsende Abdichtung erzielt wird.
Bei der tiefsten Kolbenstellung (Fig. 4) ist die Klappe in ihre ursprüngliche horizontale
Stellung zurückgekehrt und hat dadurch den Kolbenschieber k wieder . so hoch geschoben,
daß derselbe den Einströmungskanal abschließt, so ■ daß bei der dann folgenden Explosion kein
Explosionsdruck im Ladepumpenzylinder entstehen kann.
Durch eine bei m angebrachte Zündvorrichtung beliebiger Art entzündet sich jetzt das
Gasluft gemisch und treibt die Kolbenscheibe.
Die verbrannten Gase entweichen durch den Abzugskanal η.
Dieser Vorgang wiederholt sich so häufig, als Explosionskammern in den Umfang der
Kolbenscheibe eingebaut sind.
An den in Frage kommenden Stellen angebrachte geeignete Abdichtungen, welche der
Übersichtlichkeit wegen in der Zeichnung nicht besonders gezeigt sind, verhindern ein Entweichen
der entstehenden Explosionsgase.
Durch Anordnung mehrerer dieser Maschinen auf einer Welle und geeigneter Stellung
der Kolben auf dem Umfang der sich drehenden Kolbenscheiben kann eine fast ununterbrochene
Kraftabgabe erzielt werden.
Die Zuführung eines Kühlmittels ist nicht erforderlich, weil stets zwei Drittel der Kolbenscheibe
sich mit der freien Atmosphäre in Verbindung befinden. Außerdem entsteht bei der Drehung der nach Art eines Ventilators
gestalteten Kolbenscheibe eine solche Luftbewegung, daß sämtliche von der Explosion
erwärmten Teile in mäßiger Temperatur gehalten werden.
Die Zeichnungen stellen eine Explosionskraftmaschine dar, bei welcher der flüssige
Brennstoff verdampft wird, bevor er in die Maschine eintritt. Die Maschine kann jedoch
auch als Einspritzverbrennungskraftmaschine, in welcher jede Art von Schweröl verwandt
wird, arbeiten.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Explosionskraftmaschine mit kreisenden Kolben und mit einem als Ladepumpe dienenden Widerlagschieber, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerlagschieber (g) mit einer drehbaren Klappe (I) versehen ist, welche durch einen federbelasteten, als selbsttätiges Druckventil der Ladepumpe dienenden Kolbenschieber (k) nach unten gedreht und gegen den Umfang des Kolbenrades gepreßt wird, wodurch der Explosionsraum kurz vor dem Eintritt der Ladung abgesperrt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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