DE263025C - - Google Patents

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DE263025C
DE263025C DENDAT263025D DE263025DA DE263025C DE 263025 C DE263025 C DE 263025C DE NDAT263025 D DENDAT263025 D DE NDAT263025D DE 263025D A DE263025D A DE 263025DA DE 263025 C DE263025 C DE 263025C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10JPRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
    • C10J3/00Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels
    • C10J3/58Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels combined with pre-distillation of the fuel
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10JPRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
    • C10J3/00Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Muffle Furnaces And Rotary Kilns (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-τ Μ 263025 KLASSE 26«. GRUPPE.
.. in NEW YORK, V. St. A.
im Dauerbetriebe.
Patentiert im «Deutschen Reiche vom 15. Juli 1911 ab.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kohlen- und Wassergas aus kohlenstoffhaltigen Rohstoffen im Dauerbetriebe. Es ist bereits ein Verfahren, bekannt geworden, nach dem Kohle in einer Retorte mittelbar zum Zwecke der Vergasung erhitzt wird und unmittelbar mit einem Raum in Verbindung steht, in dem die frische Kohle durch die in der Retorte entwickelten Gase vorgewärmt und getrocknet wird. Bei dem allmählichen Vorrücken der Kohle aus dem Vorwärmeraum in die Retorte wird der Rohstoff auch einmal eine Temperatur erhalten, die zwischen 400 und 5000 liegt. Während dieser Zeit wird das Ammoniak gleichfalls in unzersetztem Zustande verflüchtet. . Da der Rohstoff nur vorübergehend die Temperatur von 4QO bis 5000 besitzt, kann nur ein Teil des Ammoniaks in unzersetztem Zustande entwei-
ao chen. Ehe das g'esamte Ammoniak verflüchtigt ist, hat die Temperatur der Kohle bereits die Zersetzungstemperatür von 5000 überschritten. Hierdurch erklärt sich, daß auch in dieser bekannten Einrichtung nur ein geringer Prozentsatz des Ammoniaks gewonnen wird. Nach dem neuen Verfahren sollen die in den Rohstoffen enthaltenen Nebenprodukte, in erster Linie Ammoniak, in erheblich höherem Maße gewonnen werden als bisher. Bisher gestaltete sich das Verfahren in der Weise, daß die Rohstoffe nacheinander durch Trommeln hindurchgeführt wurden, deren Temperatur fortgesetzt stieg. Die Erfindung beruht 35
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auf der bekannten Tatsache, daß die Zersetzungstemperatur des Ammoniaks bei etwa 5000 C. liegt, während die Vergasungstemperatur der flüchtigen Bestandteile bei ungefähr 400° C. liegt. Dementsprechend läßt man die Vergasung des Rohstoffes in einer Retorte beginnen, in der eine Temperatur von weniger als 5000 herrscht. Diese Temperatur genügt, um den größten Teil der flüchtigen Bestandteile und der Nebenprodukte auszutreiben, sie genügt'aber nicht, um das Ammoniak zu zersetzen. Erst in einer zweiten Trommel wird die Temperatur der Rohstoffe so weit gesteigert, daß auch der letzte Rest von flüchtigen Bestandteilen ausgetrieben wird. Die entwickelten Gase werden aber nicht durch die erste Retorte geleitet. Es empfiehlt sich, den Rohstoffen in dieser Trommel in bekannter Weise Wasser zuzusetzen, derart, daß Wassergas gebildet wird. Dieses Wassergas wird durch den Rest an flüchtigen Bestandteilen karburiert.
Die Retorten werden in bekannter Weise dadurch geheizt, daß Heizgase durch den Dcppelmantel der Retorte hindurchgeleitet werden. Diese indirekte Heizung ist erforderlich, damit die Temperatur in den erforderlichen Grenzen gehalten werden kann und die entstehenden Gase rein bleiben. Sie ist insofern nachteilig, als sie die Wärme schlecht ausnutzt. Um nun eine bessere Ausnutzung der Wärme herbeizuführen, werden die Heizgase durch eine Vorwärmetrommel hindurch-
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geleitet, in der die Rohstoffe getrocknet und vorgewärmt werden, ehe die Verflüchtigung der flüchtigen bestandteile in der ersten Trommel beginnt. iJas Hindurchleiten der Heizgase durch die Vorwärmetrommel ist für die Reinheit der entstehenden Gase nicht nachteilig, da in der Vorwärmetrommel überhaupt noch keine Gasentwicklung stattfindet.
Wenn man die Heizgase zum Zwecke der
ίο Vorwärmung in unmittelbare Berührung mit den Rohstoffen bringt, so muß Sorge getragen werden, daß die Vergasung nicht schon in der Vorwärmetrommel beginnt. Denn die hier entstehenden Gase würden verloren gehen.
Zu diesem Zwecke werden die Heizgase nicht an einer einzigen Stelle in die Vorwärmetrommel hineingeleitet. Wenn dies geschähe, so würde der Rohstoff stark aufgewirbelt werden. Infolge der starken Wärmezufuhr an einer Stelle könnte die Vergasung leicht beginnen. Vielmehr wird der Einlaß zur Vorwärmetrommel von einem Rohr gebildet, das um ein erhebliches Maß in die Vorwärmetrommel hineinragt und über seine Länge mit vcrschließbaren Austrittsöffnungen versehen ist. Die Heizgase treten, genügend verteilt in die Trommel, so daß an keiner Stelle eine zu große Wärmemenge mit dem Rohstoff in Berührung gelangt.
Mit Rücksicht darauf, daß in der zum Austreiben der flüchtigen Bestandteile dienenden Trommel eine verhältnismäßig niedrige Temperatur herrscht, ist es von besonderer Wichtigkeit, daß darauf geachtet wird, daß sämtliehe Kohlenteile genügend lange erhitzt werden und die Hitze an alle Teile herantritt. Zu diesem Zwecke sind in den Trommeln, die sich in bekannter Weise dauernd drehen, Schaufeln angeordnet, durch die die Rohstoffe angehoben und durch die Trommel hindurch zu Boden gestreut werden. Wenn nun solche Schaufeln in bekannter Weise durch die ganze Länge der Trommel hindurchlaufen, so kommt es leicht vor, daß zumal stark sinternde Kohle zusammenbackt und in Stückform se.hr schnell dem Auslaß der Trommel zugeführt wird. Infolge der Stückform und des kurzen Aufenthalts dieser zusammenbackenden Kohle im Innern der Trommel werden die flüchtigen Bestandteile und die Nebenprodukte nicht vollkommen vergast. LTm die Rohstoffe zu zwingen, sich langsam durch die Retorte hindurchzubewegen, werden die einzelnen Schaufeln durch mehrere nach dem Umfang verlaufende Rippen unterteilt, so daß auch Stücke nicht zu schnell durch die Trommel hindurchrollen können, sondern immer wieder durch die Rippen aufgehalten werden. Die gleiche Einrichtung" der durch radiale Scheidewände geteilten Schaufelti empfiehlt sich auch für die Vorwärmetrommel und für die Retorte, in der Wassergas gebildet wird. Auch in diesen beiden Trommeln wird durch die Scheidewände eine zu schnelle Bewegung des Rohstoffes durch die Trommel hindurch verhindert.
Die Verwendung der Schaufeln und der nach dem Umfang der Trommel verlaufenden Rippen hat zumal bei stark sinternder Kohle den Nachteil, daß der Kohle erhöhte Gelegenheit gegeben ist, an der Trommel festzubacken. LTm ein solches Festbacken zu verhindern und den etwa festgebackenen Rohstoff immer wieder loszulösen, empfiehlt es sich, die Schaufeln als bewegliche'Wiegen auszubilden, welche bei der drehenden Bewegung erschüttert werden und ein Festbacken des Rohstoffes verhindern.
Die an die Retorte anschließenden Rohrleitungen müssen derart ausgebildet sein, daß sie eine Längsverschiebung und eine Drehung zwischen den Rohren und den Retorten gestatten. Bisher" hat man solche Verbindungen durch Stopfbüchsen erreicht. Der Erfindung gemäß erfolgt die Verbindung mittels eines Dichtungsringes aus elastischem Stoff, der an einem der zu verbindenden Teile befestigt ist und auf eiern anderen mit Dichtungsdruck aufliegt. Diese Art der Abdichtung ermöglicht gleichzeitig eine Längs verschiebung der miteinander in Verbindung stehenden Teile und die drehende Bewegung dieser Teile gegeneinander.
In den Zeichnungen ist .
Fig. ι eine Ansicht einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Vorrichtung, Fig. 2 eine Seitenansicht von Fig. 1,
Fig. 3 ein Querschnitt nach der Linie III-III von Fig. ι-,
Fig. 4 ein Querschnitt nach der Linie IV-IV von Fig. i, .
Fig. 5 ein Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform der Trommel A, und
Fig. 6 und 7 sind zwei Ausführungsformen eines nachgiebigen Rohranschlusses an die feststehenden Teile der Anlage. .
Die zur Ausführung· des Verfahrens dienende Einrichtung besteht aus einer Retorte A, in der die Rohstoffe getrocknet und vorgewärmt werden, einer Retorte B, in der der größte Teil der flüchtigen Bestandteile und das Ammoniak ausgetrieben wird, und aus einer Retorte C, in der aus dem entgasten Koks Wassergas hergestellt wird, das sich mit dem in dem Koks noch enthaltenen Rest von flüchtigen Bestandteilen karburiert. Vor der Retorte C befindet sich ein Dampfkessel 35, in dem die Hitze des entstehenden Wassergases zur Erzeugung von Dampf nutzbar gemacht wird. Der Dampf kann etwa in die Retorte C geleitet werden, in der er zur Erzeu-120 gung von Wassergas dient.
Der Trommel A wird der Rohstoff durch
einen Tricher 2 zugeführt, der in eine Fördervorrichtung 3 mündet. Am Auslaßende 4 der Trommel befindet sich ein Abzugsstutzen 5 mit anschließendem Abzugsrohr 6. Das zum Trocknen und Vorwärmen dienende Gas wird durch ein Rohr 7 eingeführt und durch ein Rohr 8 abgeführt.
Die Trommel A wird durch . ein Triebwerk langsam gedreht. Sie neigt sich vom Einlaßende nach dem Auslaßende hin. Sie besitzt im Inneren Schaufeln 10, die durch Querrippen 9 unterteilt sind. Durch diese Einrichtung wird
. der Rohstoff beständig angehoben und durch das Trommelinnere wieder auf den Boden gestreut, so daß eine vollkommene und gleichmäßige Erwärmung erreicht wird. Die Querrippen verhindern, daß Stücke des Rohstoffes sich über den geneigten Boden der Trommel zu schnell dem Auslaß zu bewegen. Die Schaufeln 10 können in aufeinanderfolgenden Abschnitten versetzt sein, um den Rohstoff um so gleichmäßiger zu zerstreuen. Sie sind in Nuten n der Ringe 9 eingesetzt und können durch Querringe 12 gesichert werden.
An Stelle der Schaufeln 10 können in einzelnen Abschnitten der Trommel Wiegen 10 Verwendung finden (Fig. 4), die entweder an der Trommel A oder an den Ringen 9 sitzen. Derartige Wiegen 10 empfehlen sich vorwiegend bei der Behandlung von Rohstoffen, die sehr fest zusammenhaften; denn bei der Drehung der Trommel fallen die Wiegen zunächst auf ihre Anschläge und dann wieder auf die Trommel zurück, so daß sie den an ihnen und an der Trommel haftenden Rohstoff loslösen.
In dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel mündet, das Einlaßrohr 13 für das Heizgas im Inneren der Trommel. Dieses Rohr kann mit einer Isolation versehen sein und besitzt verstellbare Auslaßtüren 14, mittels , deren die Länge des einströmenden Gases geregelt und die Auslaßstelle für dasselbe geändert werden kann. Im Auslaßrohr 8 für das Heizgas befindet sich ein Drosselventil 15, mittels dessen die Durchtrittsgeschwindigkeit des Gases durch die Trommel und die Zeit der Berührung zwischen dem Gas und dem Brennstoff geregelt werden kann.
Der aus der Trommel A kommende getrocknete und vorgewärmte Rohstoff wird mittels einer Fördervorrichtung 17 in die geneigte Trommel B befördert, die an ihrem Auslaßenric 19 einen Auslaßstutzen 18 mit anschließendem Rohr 20 besitzt. Sie besitzt einen Heizmantel 21, dem Heizgase .durch ein Rohr 22 zugeführt werden. Die Ableitung der Heizgase erfolgt durch ein Rohr 23, welches durch ein Gebläse 24 mit dem Einlaßrohr 7 der Trommel A in Verbindung steht. Die Trommel B ist ebenso wie die Trommel A innen mit Schaufeln 25 und Verzögerungsringen 26 verschen. Diese Schaufeln und Verzögerungsringe sind im vorliegenden Falle von noch höherer Bedeutung, da die Temperatur der Trommel B verhältnismäßig niedrig, nämlich unterhalb 5°°°. gehalten wird. Um eine genügende Erhitzung des Rohstoffes zu gewährleisten, muß dieser recht gründlich umgeschaltet werden. In der Trommel liegt außerdem die Gefahr vor, daß der Rohstoff zu Stücken zusammensintert, welche auf dem geneigten Boden der Trommel schnell zum Auslaß hin zu rollen suchen. Durch die Anordnung der Querringe wird die gewünschte langsame Bewegung des Rohstoffes durch die Trommel hindurch gesichert. Mit Rücksicht auf die Gefahr des Festbackens des sinternden Rohstoffes empfiehlt sich auch im vorliegenden Falle die Anordnung von Wiegen, die den Wiegen 10 der Trommel A ähnlich sind.
Das aus dem Rohstoff entweichende Gas strömt durch ein Rohr 27 aus, das entweder an einem oder an beiden Enden der Trommel angeschlossen ist und zu einem Sammelbehälter führt.
Durch das ■ Auslaßrohr 20 wird der Rohstoff mittels einer Fördervorrichtung 28 dem Einlaßende 29 der Trommel C zugeführt. Auch diese Trommel besitzt einen Heizmantel 30, go dem Heizgas durch Brenner 3 !zugeführt wird. Am Einlaßende 29 der Trommel mündet ein Dampfrohr 32. Der vorzugsweise am Auslaßendc 34 befindliche Gasauslaß „ 33 führt durch einen Kessel 35, in dem die ihm noch innewohnende Wärme zur Erzeugung von Dampf ausgesetzt wird. Aus dem Kessel 35 gelangt das Gas in einen geeigneten Sammelbehälter.
Die Trommel C besitzt ein feuerfestes Futter, auf dem sich Schaufeln 36 und Querringe 37 befinden.
In Fig. 6 und 7 sind Ausführungsformen von nachgiebigen Rohranschlüssen dargestellt, die zur Herstellung von gas-, wasser- und staubdichten Anschlüssen zwischen den gegeneinander beweglichen Teilen der Anlage dienen. Der nachgiebige Rohranschluß zwischen den drehbaren und feststehenden Teilen der Anlage gestattet die Ausdehnung und Zusammenziehung der festen und beweglichen Teile, ohne daß die Dichtung des Verschlusses leidet. Auf dem feststehenden Teil ist zu diesem Zwecke ein biegsames Zwischenglied 38 aus Metall o. dgl. angeordnet. Dieses ist Vorzugsweise an seinen Rändern derart verstärkt, daß eine sichere Dichtungsfläche entsteht. Ein Rand ist an den feststehenden Teil 39 und der andere Rand an einem Flansch des beweglichen Teiles 40 angeschlossen. Das Zwischenstück 38 \vird vorzugsweise durch Hebel 41 und Feder 42 fest an den Flansch angedrückt.
Indessen ist diese Anordnung nicht unbedingt erforderlich, wie sich aus Fig. 7 ergibt, in der die Dichtung durch den Druckunterschied auf der Innen- und Außenseite des Behälters herbeigeführt wird. Die Zusammenziehung und Ausdehnung oder der Verschleiß der einzelnen . Teile beeinträchtigt die Abdichtung nicht, da siel·, das Zwischenglied 38 den geänderten Bedingungen entsprechend verbiegen kann.
Natürlich können die biegsamen Teile 38 auch an den beweglichen Teilen befestigt werden und sich auf den feststehenden Teil legen. Sie können allgemein Verwendung finden als Verschluß zwischen einem feststehenden und einem beweglichen Teile sowohl wie zwischen zwei beweglichen Teilen.
Der Rohstoff wird durch den Trichter 2 und die Fördervorrichtung 3 zunächst in die Trommel A gebracht, in der er getrocknet und vorgewärmt wird. Da die Trommel A sich nach dem Auslaßende 4 hin etwas neigt, wird der Rohstoff durch die Drehung des Zylinders vorgeschoben. und schließlich durch die Abzugsvorrichtung 5 und das Auslaßrohr 6 der Fördervorrichtung zur Trommel B zugeführt. Zum Trocknen dient heißes Gas, das durch das Rohr 7 eingeführt wird und bei seinem Austritt aus der Trommel A durch das Auslaßrohr 8 die Feuchtigkeit mitnimmt. Durch die Drehung der Trommel A wird der Rohstoff durch Vermittlung der Schaufeln oder Wiegen 10 immer wieder durch den heißen Gasstrom .gestreut, wodurch der Rohstoff vollkommen getrocknet wird. Die Rippen 9 verhindern eine zu schnelle Bewegung des Rohstoffes durch die Trommel hindurch.
Der Trommel B wird der Rohstoff schon in erwärmtem Zustande zugeführt. Da die Trommel sich von ihrem Einlaßende 16 nach ihrem Auslaßende 19 hin senkt, wird der Rohstoff durch die Umdrehung der Trommel allmählich vorgeschoben. Hierbei wird er mittels der Schaufeln oder Wiegen 25 und der Ringe 26 immer wieder aufgebrochen und in fein verteiltem Zustande erhalten. Die Trommel B wird durch das Gas geheizt, welches durch die Heizzüge 21 hindurchströmt. Da der Rohstoff immer wieder auf die innere Fläche der Trommel fällt, wird er schnell auf die für die Vergasung erforderliche Temperatur gebracht. Das aus dem Rohstoff entwickelte Gas strömt mit den Nebenprodukten durch das Rohr 27 einem Sammelraum zu, in dem es einer weiteren Behandlung" unterworfen werden kann.
Der Rückstand des . Rohstoffes, der aus Koks besteht, wird durch die Auslaßvorrichtung 18, das Auslaßrohr 10 und die Fördervorrichtung 28 der Trommel C zugeführt. Da die Trommel C sich gleichfalls nach ihrem Auslaßende 34 hin neigt, wird der Rohstoff durch die Umdrehung" des Zylinders zum Auslaß hin befördert. Während dieser Bewegung wird er immer wieder auf die Seitenwand der von den Heizkanälen 30 aus erhitzten TiOmmel gestreut. Von dem Auslaßende 34 der Trommel kann der Rückstand in irgend geeigneter Weise entfernt werden. Das Zerstreuen des Rohstoffes wird durch die Schaufeln 36 unterstützt. Die Temperatur steigt schnell auf den gewünschten Hitzegrad, der bei der Behandlung von kohlenstoffhaltigen Rohstoffen auf Wassergas über 8500 C. liegt. Der für die Herstellung des Wassergases erforder-. liehe Dampf wird durch das Rohr 32 zügeführt, und das entstandene Gas wird durch das Auslaßrohr 33 und einen Kessel 35 einem Sammelbehälter zugeführt. Anstatt durch das Rohr 32 Dampf zuzuführen, kann man auch Wasser zuführen, oder man kann einen Teil oder sämtliches Wasser dadurch in die Trommel hineinbringen, daß man den Koks in feuchtem Zustande einführt. Um das Wassergas zwecks Herstellung von Leuchtgas anzureichern, kann man einen geeigneten Kohlen-Wasserstoff o. dgl. zusammen mit dem Koks, mit dem Dampf oder getrennt in den Behälter C bringen.
Es ergibt sich also, daß der Rohstoff in den Trommeln B und C durch indirekte Beheizung erwärmt wird. Dies ist erforderlich, damit die entstehenden Gase nicht verunreinigt werden. Die in beiden Retorten entwickelten Gase, nämlich die flüchtigen Bestandteile, die aus der Trommel B ausströmen, und das Wassergas, das aus der Trommel C gewonnen wird, werden getrennt abgeleitet. In der Trommel A tritt eine Gasentwicklung noch nicht ein. Es liegt hier also kein Grund vor, die indirekte Heizung zu verwenden, sondern man kann den Rohstoff in unmittelbare Berührung mit den Heizgasen bringen. Hierdurch erreicht man eine bessere Ausnutzung der Wärme. Zum Heizen werden die aus dem Heizmantel der Trommel B ausströmenden Gase verwendet, deren Temperatur an sich schon verhältnismäßig niedrig ist. Immerhin liegt eine gewisse Gefahr vor, daß die Temperatur der Gase bei ihrem Eintritt in die Trommel A doch so hoch ist, daß sie eine Vergasung eines Teiles des Brennstoffes herbeiführt. Diese Gefahr liegt vornehmlich dann vor, wenn die gesamten Heizgase an einer bestimmten Stelle eintreten, also an dieser Stelle eine besonders hohe Temperatur erzeugen. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, in der in Fig. 5 gezeigten Weise die Heizgase durch ein langes, in die Trommel A ragendes Rohr 7 einzuführen, das mit mehreren durch Schieber 14 regelbaren Austrittsöffnungen versehen ist. Da nun die Heizgase an verschiedenen Stellen in die Trommel eintreten, wird die
Entstehung einer besonders heißen Stelle verhindert.
Die Vergasungstemperatur für die flüchtigen Bestandteile liegt ungefähr bei 4000, während die Zersetzungstemperatur des Ammoniaks bei 5000 liegt. Der durchschnittliche Ertrag an Ammoniak, der bis jetzt erreicht wird, beträgt etwa 14 bis 15 Prozent der gesamten in der Kohle enthaltenen Menge. Der erhebliche Verlust ergibt sich daraus, daß die Vergasung bei einer Temperatur von mehr als 5000 stattfindet. Eine solche hohe Temperatur ist bei den zur Zeit verwendeten Anlagen erforderlich.
Nach dem neuen Verfahren wird die Vergasung in der Trommel B bei einer Temperatur von weniger als 5000 so weit durchgeführt, daß fast sämtliche flüchtigen Bestandteile aus der Kohle ausgetrieben werden. Hiermit ist die Gewinnung von nahezu allem Ammoniak verbunden. Die in der Kohle verbleibenden, flüchtigen .Bestandteile werden in der Trommel C bei höherer Temperatur als unzersetzliches Gas ausgetrieben. Sie dienen dazu, das Wassergas zum Teil zu karburieren. In dieser Weise kann man die Rohstoffe bei niedrigerer Temperatur behandeln, als bisher aus wirtschaftlichen Gründen möglich war. Man vermeidet den Verlust an wertvollen Nebenprodukten.

Claims (7)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . \^erfahren zur Herstellung von Koh-Ien- und Wassergas im Dauerbetriebe aus kohlenstoffhaltigen Rohstoffen, nach dem die Rohstoffe vorübergehend auf eine zwischen 400 und 500° liegende Temperatur erhitzt werden, .dadurch gekennzeichnet, daß die Rohstoffe der zwischen 400 und 5000 liegenden Temperatur unter gesonderter Ableitung der Gase so lange unterworfen werden, daß mit den bei dieser Temperatur flüchtigen Bestandteilen mög-45. liehst alles Ammoniak in unzersetztem Zustande entweicht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizgase, welche während der Vergasung der flüchtigen Bestandteile zur mittelbaren Erhitzung des Rohstoffes gedient haben, den frischen Rohstoff nachher durch unmittelbare Berührung trocknen und auf eine Temperatur vorwärmen, welche unterhalb der Verflüchtigungstemperatur der am leichtesten flüchtigen Bestandteile des Rohstoffes (4000) liegt.
  3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwärmung und Trocknung einerseits und die Vergasung andererseits in getrennten Retorten stattfinden, wobei der Heizmantel der zum Vergasen dienenden Retorte mit dem Innenraum der zum Vorwärmen und Trocknen dienenden Retorte in Verbindung steht.
  4. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, deren Retorten mit Schaufeln versehen sind, durch die der Rohstoff weiterbewegt und Umgewälzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln durch Querrippen (12) abgeteilt sind, durch die die Bewegung des Rohstoffes durch die Retorten hindurch verzögert wird.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln in Form von beweglichen Wiegen ausgeführt sind, die durch die drehende Bewegung der Retorte erschüttert werden und ein Festbacken des Rohstoffes verhindern.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr, mittels dessen die Heizgase in das Innere der zum Vorwärmen und Trocknen dienenden Retorte eingeführt werden, in das Innere dieser Retorte hineinragt und auf seiner Außenseite verschließbare Austrittsöffnungen besitzt, derart, daß sich die Menge des eintretenden Heizgases und die Eintrittsstelle regeln läßt.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Behälter anschließenden Rohrleitungen durch einen Dichtungsring aus elastischem Stoff angeschlossen sind, der an einem Teil befestigt und auf dem anderen mit Dichtungsdruck aufliegt.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3217040A1 (de) * 1982-05-06 1983-11-10 BKMI Industrieanlagen GmbH, 8000 München Verfahren zur trocknung, verschwelung und vergasung von kohlenstoffhaltigen feststoffen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3217040A1 (de) * 1982-05-06 1983-11-10 BKMI Industrieanlagen GmbH, 8000 München Verfahren zur trocknung, verschwelung und vergasung von kohlenstoffhaltigen feststoffen

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