DE2626603C2 - Formling, dessen Formgebung während seiner Gewinnung durch Filtrierentwässerung erfolgt - Google Patents
Formling, dessen Formgebung während seiner Gewinnung durch Filtrierentwässerung erfolgtInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft einen Formling, dessen Formgebung während seiner Gewinnung durch Fütrierentwässerung
aus einem schlammförmigen Feststoff/ Flüssigkeitsgemisch, insbesondere Erzschlamm aus
Aufbereitungsanlagen, in einem das Formnegativ enthaltenden elastischen Formgitter erfolgt.
Die Herstellung von Formungen aus Eisenerzschlamm durch Fütrierentwässerung ist bekannt
(DE-OS 19 20 219). Dabei handelt es sich um kleine, relativ feste Partikel einer gewünschten Korngröße,
weiche kastenförmig sind oder eine sonstige gewünschte Gestaltung haben können, und deren Abmessungen
den Bedingungen des Sinterprozesses angepaßt sind, beispielsweise ca. 1 bis 5 mm dick und von etwa 5 bis
mm Kantenlänge. Es ist auch bekannt, aus Erzschlamm gewonnene, getrocknete Filterkuchen zu
einem gasdurchlässigen Sintermöller aufzubereiten, (DE-OS 19 25876) indem man diese in Vorzugsweise
etwa würfelförmige Eisenerzpartikel in der Größe von etwa 10 bis 20 mm zerkrüriimelt
Bei den so hergestellten Formungen werden jedoch
r>o
55
60 an die Formgebung keine konkreten Anforderungen
gestellt, weil man offensichtlich deren Bedeutung ebenso wie die Bedeutung der Wechselbeziehung
zwischen Formgebung und Funktion bisher nicht oder nicht ausreichend erkannt hatte.
Gerade diese funktioneile Beziehung ist aber von Wichtigkeit, weil die Formgebung in Verbindung mit
der absoluten Größe des einzelnen Formlings, sowohl wegen des Herstellungsprozesses als auch wegen der
Verwendung in einem pyrometallurgischen Prozeß, eine wichtige Funktion zu erfüllen hat.
So erfordert beispielsweise die Gewinnung durch Filtrierentwässerung eine Gestaltung des Formlings,
welche für den Entwässerungsprozeß förderlich ist.
Herstellungsbedingt ist auch die Notwendigkeit einer
Formgebung, durch v/elcher der Formling in die Lage versetzt wird, leicht und ohne Beschädigung zum
Abschluß des Gewinnungsprozesses aus dem elastischen Formgitter herausgelöst zu werden. Ein weiterer
Zusammenhang zwischen Form und Funktion des einzelnen Formlings ergibt sich aus der Forderung, daß
ein aus Formungen gebildetes Haufwerk, sei es bei einer nachfolgenden Sinterung auf einem Sinterband oder
beim anschließenden Einsatz in einem pyrometallurgischen Prozeß, bestimmte Mindestforderungen bezüglich
der Gasdurchlässigkeit zu erfüllen hat. Weiter wird die Abriebsempfindlichkeit der einzelnen Partikel
sowohl beim Transport als auch im Haufwerk, durch die
Gestaltung des einzelnen Formlings erheblich beeinflußt. Und schließlich muß in Betracht gezogen werden,
daß die Formgebung des einzelnen Formlings Einfluß auf eine mehr oder minder raumnutzende, rationelle
Anordnung im Formgitter hat und rfamit von Bedeutung
für die optimale Ausnutzung der Filteroberfläche sowie für die Lebensdauer und die Belastbarkeit des
Formgitters ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Formling der vorgenannten Art so zu gestalten, daß die
an diesen gestellten, teilweise divergierenden Forderung nach einer funktionell optimalen Formgebung
möglichst weitgehend erfüllt werden.
Dies wird mit der Erfindung dadurch erreicht, daß zumindest eine Projektion des Formlings auf eine zur
Oberfläche des Filters etwa senkrechte Ebene annähernd die Form eines Trapezes aufweist, dessen Seiten,
die einen Winkel « größer 90° einschließen, mit einer Krümmung ineinander übergehen.
Hierbei kann die Krümmung Teil eines Kegelschnittes, beispielsweise eines Kreises, einer Ellipse, einer
Parabel oder einer Hyperbel sein.
Eine günstige Gestaltung des Formlings ergibt sich, wenn dieser die Grundform eines Obelisken aufweist
Es hat sich nämlich überraschend herausgestellt, daß
diese Grundform beim Haufwerk die geringsten Widerstände für die Gasdurchströmung ergibt
Unter dem Ausdruck »Obelisk« wird nach dem Taschenbuch des Ingenieurs »Hütte«, I. Band, 25. Auflage,
1925, Seite 177, oben ein Körper verstanden, welcher
annähernd die Gestalt eines Pyramidenstumpfes aufweist. Im Sinne der Erfindung soll unter dem Ausdruck
»Obelisk« auch ein sehr flacher Pyramidenstumpf verstanden werden, etwa von der Form eines Goldbarrens.
Dabei kann der Formling auch so ausgebildet sein, daß die Winkel «ι; ot.r, die größer als 90° sind, in den
verschiedenen Projektionen voneinander abweichen.
Dabei sollen die Winkel oc\; <xa zwischen 95° und 110°,
vorzugsweise 100" bis 105° betragen.
Der Formling nach der Erfindung kann aber auch eine
Grundform mil einem von der Rechteckform abweichenden Grundriß aufweisen, wobei der Grundriß
beispielsweise ein 5-, 6-, 8- oder Mehreck, vorzugsweise ei τ Sechseck ist.
Auch diese Grundrißform ist funktionell bedeutungsvoll. Denn ein vieleckiger Körper hat den Verteil, daß
dessen stumpfe Kanten weniger abriebsempfindlich sind. Ein sechseckiger Körper hat darüber hinaus
Vorteile in bezug auf eine optimale geometrische Aneinanderfügung mehrerer Körper in Wabenform auf
der Fläche des Formbandes, wodurch der Nutzungsgrad dieser Oberfläche sowie des zugehörigen Filters sehr
günstig ist.
Der Formling kann aber auch die Grundform eines rotationssymmetrischen Körpers besitzen.
In diesem Falle ist dessen Abriebsverhalten gut, jedoch die Nutzung der Filter- und Formbandfläche
verhältnismäßig ungünstig. Es muß in der Praxis daher von Fall zu Fall, beispielsweise in Abhängigkeit von der
Formlings-Grundmasse entschieden werden, welche Jsrfindungsgemäße Gestaltung des Formlinge aie jeweiligen
funktionalen Forderung am besten erfüllt. 'r Schließlich besitzt der Formling nach der Erfindung
eine Dicke zwischen 3 und 25 mm, vorzugsweise 6 bis 12 mm, und die senkrecht zur Dicke gemessene
Kantenlänge beträgt zwischen 5 und 30 mm, vorzugsweise 10 bis 20 mm.
Diese absolute Größe des Formlings ist einerseits von
Einfluß auf die Gasdurchlässigkeit eines aus Formungen gebildeten Haufwerkes. Bei abnehmender Einzelgröße
wächst der Widerstand für den Gasdurchtritt, bei zunehmender Einzelgröße nimmt der Widerstand ab.
Andererseits darf aber ein durch Filtrierentwässerung gewonnener, anschließend getrockneter Formling nicht
zu groß sein, weil sich sonst Schwindrisse einstellen, welche die Haltbarkeit des Formlings in Frage stellen.
Auch das Bruch- und Abriebsverhalten, insbesondere im bewegten Kollektiv, zum Beispiel während des Bandtransportes,
bei Abwurfstellen, etc., wird mit zunehmender Einzelgröße des Formlings erheblich verschlechtert.
Die mit der Erfindung angegebenen Vorzugsgrößen des Formlings stellen daher eine aus Erfahrung optimale
Größenordnung für den Einzelformling dar.
Einige Ausführungsbeispiele sind anhand von Prinzipzeichnungen erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Formling nach der Erfindung in Perspektive,
F i g. 2 die Ansicht einer Projektion des Formlings in
einer Projektionsebene,
F i g. 3 die Ansicht einer Projektion des Formlings in einer anderen Projektionsebene,
Fig.4 die Grundform eines Formlings in Gestalt
eines Obelisken in Perspektive,
Fig.5 einen Formling mit der Grundform eines
rotationssymmetrischen Körpers in Perspektive,
F i g. 6 das Ausheben des Formlings aus dem Formgitter im Querschnitt,
Fig.7 die Anordnung mehrerer Formnegative mit
sechseckigem Grundriß im Formband in Draufsicht
F i g. 1 zeigt eine bevorzugte Gestaltung des Formlings 1 nach der Erfindung. Dieser weist in einer
Projektionsebene, welche senkrecht zur Linie NI-III und parallel zur Linie H-II verlaufend gedacht ist, die Form
eines Trapezes auf, wie diese in F i g. 2 näher dargestellt ist. Das in F i g. 2 auf dem Kopf stehende Trapez besteht
aus der Grundseite g sowie den Seiten 2, 3 und 4. Die Seiten 2/4 und 3/4 schließen jeweils einen Winkel«, ein,
der größer als 90° ist. Dabei gehen die diesen Winkel«,
einschließenden Seiten 2,3 und 4 mit den Krümmungen 5,5'ineinander über.
Eine andere Projektion des Formlings in einer zweiten gedachten Projektionsebene senkrecht zur
Linie H-II. parallel zur Linie IH-III ist in Fig.3 dargestellt. Diese Projektion hat die Form eines
Trapezes mit der Grundseite g und den Seilen 6, 7, 8. Die Seilen 6,8 sowie 7,8 schließen miteinander jeweils
den Winkel «2 ein, der größer als 90°, jedoch kleiner als
der Winkel u\ ist.
Fig.4 stellt die Grundform eines Formlings, einen
(auf dem Kopf stehenden) Obelisken Odar.
Der Ausdruck »Grundform« soll so verstanden werden, daß es sich hierbei noch nicht um die
erfindungsgemäße Gestaltung handelt, sondern gewissermaßen um ein Vorstadium der Form nach der
Erfindung, aus welchem der Formling durch die gestaltungsspezifischen Merkmale der Erfindung hervorgeht.
Beim Obelisk beispielsweise entsteht der Formling erst durch Anbringung der Übergangskrümmungen der
einen Winke! «ι bzw. «2 größer 90° einschließenden
Flächen. Im übrigen handelt es sich bei der »Grundform« des Obelisken um einen etwa pyramidenstumpfförmigen
Körper mit der Höhe H, dessen Grundfläche G die Breite B und die Länge L aufweist. Der ObeMsk
besteht außerdem aus den Seitenflächen 9,10,11,12 und
der Abschlußfläche 13.
Jeweils mindestens ein Flächenpaar 10,12 schließt mit
der Abschlußflache 13 einen Winkel a.x größer 90° ein.
Entsprechend können auch die Seitenflächen 9,11 mit der Fläche 13 je einen Winkel a2 einschließen, welcher
ebenfalls größer 90° ist. Die Winkel «, und «2 können
dabei untereinander gleich oder verschieden sein.
Aus der Grundform des Obelisken nach Fig.4
entsteht wie gesagt der Formling, daß jeweils Fiächenpaare 10/12 und die Abschlußfläche 13 mit
Krümmungen 14, 15, 16, 17 ineinander übergehen. Entsprechend können auch die Fiächenpaare 9, 11
mittels Krümmung 18,19,20,21 ineinander übergehen,
wodurch beispielsweise eine zweidimensionale Abrundung des Überganges der Seitenflächen 9,10,11,12 mit
der Deckfläche 13 entsteht.
Ein Formling mit der Grundform eines rotationssymmetrischen Körpers zeigt Fig.5. Dessen Projektion in
eine zur Rotationssymmetrieachse parallelen Ebene entspricht ebenfalls der Form eines Trapezes nach der
Darstellung in Fig. 2.
In F i g. 6 erkennt man den Formling 1 im Augenblick seiner Loslösung aus dem elastischen Formgitter 22.
Dies geschieht beispielsweise, wenn das elastische Formgitter 22 eine erzwungene Beugung mit dem
Radius 23, zum Beispiel um eine Umlenkrolle macht. Dabei dehnt sich oberhalb der neutralen Faser 24,
welche als gestrichelte Linie angedeutet ist, das elastische Band, während es unterhalb der neutralen
Faser 24 gestaucht wird, so wie dies mit der Pfeilanordnung 25 im Prinzip dargestellt ist.
Dabei geschieht folgendes:
Während sich die Schenkel 26, 26' des elastischen Formgitters 22 von den Seiten 27, 27' des Formiings 1
abheben, üben die unteren Flanken 28, 28' des elastischen Formgitters 22 infolge der Krümmung des
Bandes einen hebelartigen Druck gegen die Unterseite des Formlings 1 aus, welcher dadurch aus der Form
herausgedrückt wird.
Auf diese Weise unterstützt die Gestaltung des
Auf diese Weise unterstützt die Gestaltung des
Formlings in Zusammenwirken mit der gegengleichen Gestaltung der Form den Auswurf des Formlings 1 aus
dem elastischen Formgitter 22. Ein Eiitwässerungsloch in dem Formgitter 22 ist mit 29 bezeichnet. Es hat sich
überraschenderweise herausgestellt, daß der Entwässerungsvorgang vom Verhältnis der Größe des Entwässerungslöches
29 zur Größe des Formlings 1 praktisch kaum beeinflußt wird. Wichtig hingegen sind ausgerundete
Ecken 30, 31 im Formnegativ, bzw. am Formling, weil diese den Entwässerungsvorgang, wie sich
ebenfalls! überraschenderweise herausgestellt hat, er-
heblich im günstigen Sinne beeinflussen.
In Fig.7 ist schließlich ein Stück Formband 22
dargestellt, welches Formen 32 zur Herstellung von Formungen mit sechseckigem Grundriß aufweist.
Die Darstellung soll zeigen, daß die Aneinanderreihung einzelner Formen 32 in einem wabenförrnigen
Muster eine besonders günstige weil optimale Ausnutzung der Bandoberfläche mit sich bringt, wobei durch
die netzartigen Verbindungsstege 33 des Bandes 22 eine ausreichende Festigkeit in Zugrichtung erhalten bleibt.
Hierzu 2 Blatt'Zeichnungen.
Claims (8)
1. Formling, dessen Formgebung während seiner Gewinnung durch Fütrierentwässerung aus einem
schlammförmigen Feststoff/Flüssigkcitsgeinisch, '<
insbesondere Erzschlamm aus Aufbereitungsanlagen, in einem das Formnegativ enthaltenden
elastischen Formgitter erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Projektion
des Formlinge (I) auf eine zur Oberfläche des Filters '"
etwa senkrechte Ebene annähernd die Form eines Trapezes aufweist, dessen Seiten, die einen Winkel
(λι) größer 90° einschließen, mit einer Krümmung
ineinander übergehen.
2. Formling nach Anspruch 1, dadurch gekenn- r> zeichnet, daß die Krümmung Teil eines Kegelschnittes,
beispielsweise eines Kreises, einer Ellipse, einer Parabel oder einer Hyperbel ist.
3. Formling nach einem der Ansprüche 1 und 2,
gekennzeichnet durch die Grundform eines Obelis- -'<> ken.
4. Formling nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkel («i; «2). die
größer 90° sind, in den verschiedenen Projektionen voneinander abweichen. ir>
5. Formling nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkel (m\; «2)
zwischen 95° und 110°, vorzugsweise 100° bis 105°, betragen.
6. Formling nach einem der Ansprüche 1 bis 5, jo
gekennzeichnet durch einen von der Rechteckform abweichenden Grundriß, beispielsweise einen 5-, 6-,
8- oder mehreckigen Grundriß, vorzugsweise eine sechseckigen Grundriß.
7. Formling nach einem der Ansprüche 1,2 und 5, ir>
gekennzeichnet durch die Grundform eines rotationssymmetrischen Körpers.
8. Formling nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dessen
Dicke zwischen 3 und 25 mm, vorzugsweise 6 bis ^o 12 mm, und daß die senkrecht zur Dicke gemessene
Kantenlänge 5 bis 30 mm, vorzugsweise 10 bis 20 mm, beträgt
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