DE2626294B2 - Implantierbare Dosiereinrichtung - Google Patents
Implantierbare DosiereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine implanticrbarc Dosiereinrichtung
zur kontinuierlichen, regelbaren Abgabe eines Medikamentes im menschlichen oder tierischen Körper
mil einem Medikamentenspeicher veränderbaren Volumens und einem mit dem Medikamentenspeicher
kraftschlüssig verbundenen Flüssigkeitsraum, dessen Volumen durch aufgrund eines elektrischen Feldes
zwischen zwei Elektroden durch eine Ionenaustauschermembran elektroosmotisch geförderte Flüssigkeit veränderbar
ist.
Bei einer Reihe von Krankheiten ist es erforderlich, dem Patienten Medikamente über längere Zeilräumc
hinweg zu verabreichen, beispielsweise Insulin bei Diabetes, Corticosteroide bei rheumatischen Erkrankungen
oder Cytostika bei Krebs. Die Zuführung dieser Medikamente zum Körper des Patienten erfolgt bislang
überwiegend entweder oral oder durch Injektionen in bestimmten Zeitabständen. Eine derartige Medikamentenzuführung
ist somit diskontinuierlich und dem tatsächlichen Bedarf des Patienten nur unvollkommen
angepaßt. Bei vielen Medikamenten kommt es darüber hinaus auf eine sehr genaue Dosierung an, weil sowohl
ein Überschuß als auch ein Mangel zu schädlichen Folgen führen kann.
Für die Zuführung von Medikamenten zum menschlichen oder tierischen Organismus wurden deshalb
bereits eine Reihe von Geräten entwickelt, die eine bessere Dosierung erlauben sollen. Bekannt sind
insbesondere folgende Systeme:
— mechanische Pumpen
— Pumpsysteme, bei denen durch die Zustandsänderung eines Gases (Druckentspannung) oder einer
Flüssigkeit (Verdampfung) eine Volumenänderung bewirkt wird
— Pumpsysteme, bei denen eine osmotische Druckdifferenz zur Förderung ausgenützt wird
— Pumpsysteme, bei denen durch Elektroosmose eine Volumenänderung erfolgt.
Die Hauptnachleix der erstgenannten Systeme
bestehen darin, daß bewegliche Teile verwendet werden müssen, beispielsweise Zahnräder und Ventile, die im
Betrieb einem Verschleiß unterliegen und meist nicht die Anforderungen erfüllen, die bezüglich Dosiergenauigkeit,
Lebensdauer und Dichtigkeit gefordert werden. Außerdem haben diese Pumpsysteme den Nachteil, daß
zu ihrem Betrieb ein relativ hoher Energieaufwand erforderlich ist. Bei der Ausnutzung einer osmotischen
Druckdifferenz zur Förderung geringer Volumina von Medikamenten kann zwar eine kontinuierliche, nicht
aber eine gleichmäßige Abgabe erreicht werden. Darüber hinaus kann eine osmotische ?umpe nicht ohne
Regelventil gesteuert werden.
Zur kontinuierlichen, Steuer- oder regelbaren Zuführung von Medikamenten zum menschlichen oder
tierischen Körper ist auch bereits eine Dosiereinrichtung bekannt, die nach dem Prinzip der Elektroosmose
arbeitet und einen mit einer Öffnung versehenen Medikamentenspeicher sowie Mittel zur Veränderung
des Speichervolumens in Form eines mit dem Mcdikamentenspcichcr kraflschlüssig verbundenen
Flüssigkcilsraumes mit veränderbaren Volumen aufweist (DE-OS 22 39 432). Die Volumenänderung dieses
Raumes erfolgt vorzugsweise durch Flüssigkeit, die aufgrund eines elektrischen Feldes elektroosmotisch
eindringt. Dazu sind zwei poröse Elektroden vorhanden, zwischen denen eine Ionenaustauschermembran angeordnet
ist.
Eine derartige elektroosmotisch arbeitende Dosiereinrichtung hat den Vorteil, daß sie keine mechanisch
beweglichen Bauteile und keine Ventile benötigt und vollkommen geräuschlos arbcilct; darüber hinaus kann
sie in einem kleinen Volumen untergebracht werden, und zur Förderung geringer Mengen an Medikamenten
wird relativ wenig Energie benötigt. Die Dosiervorrichtung eignet sich deshalb auch im besonderen Maße zur
Implantation im Körper von Patienten.
Die Elektroden der bekannten Dosiereinrichtung können mit Freindstrom gespeist werden, beispielsweise
aus einer Batterie. Man verwendet dazu insbesondere Platinelektroden. Derartige Elektroden können jedoch
nur mil geringen Strömen betrieben werden, Uu sonst
die an ihnen infolge Elektrolyse stattfindende Wasser-/ersetzung zu einer Gasentwicklung führt, weil die
dabei auftretenden Reaktionsprodukte zu langsam abdiffundieren und nicht mehr entfernt werden können.
Es ist auch bereits bekannt, die Elektroden selbst stromliefernd auszubilden. Zu diesem Zweck können
beispielsweise Zink-, Cadmium- oder Aluminiumanoden und Silber/Silbe.chlorid-Kathoden verwendet werden.
Derartige Elektroden haben jedoch den Nachteil, daß sie verbraucht werden und damit die Betriebsdauer der
elektroosmotischen Dosiereinrichtung begrenzen. Anstelle sich verbrauchender Elektroden können auch
Elektroden Verwendung finden, die mit körpereigenen Stoffen betrieben werden, insbesondere Glucoseanoden
und Sauerstoffkathoden. Mit derartigen Elektrodensystemen können derzeit Stromdichten von ca. I bis
5 μΑ/cm2 erzielt werden. Da aber bei den bislang erhältlichen lonenaustauschermembranen zur Flüssigkeitsförderung
Stromdichten von ca. 0,2 mA/cm2 erforueriich
sind, müßten die Elektroden beispielsweise eine Fläche von ca. 55 cm2 aufweisen, um einen Scrom von
ΠΟμΑ zu erzeugen, der zu einer Förderleistung von
2 μΙ/h benötigt wird. Elektroden dieser Größe sind aber zur Implantation kaum geeignet. Darüber hinaus ist bei
den genannten Elektroden die Stromerzeugung abhängig vom Antransport von Glucose und Sauerstoff.
Insbesondere dann, wenn die aktiven Flächen der Elektroden durch Bindegewebswachstum eingeschränkt
werden, besteht deshalb die Gefahr, daß die erzielbaren Ströme noch geringer werden und damit die
Dosierleistung der elektrrosmotischen Pumpe sehr
klein ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine implantierbare Dosiereinrichtung der eingangs genannten Art derart
auszugestalten, daß der zur Medikamentenabgabe erforderliche Strom über längere Zeiträume hinweg und
in ausreichendem Maße zur Verfügung steht.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Elektroden Wasserstoffclcklrodcn sind, daß die Wasserstoffelektroden
durch eine Leitung für Wasserstoff miteinander verbunden und daß Mittel zum Ausgleich
von Wasserstoffverlusten vorgesehen sind.
Mit der erfindungsgemäßen Dosiereinrichtung ist nicht nur eine kontinuierliche, gleichmäßige, Steuer-
oder regelbare Abgabe von Medikamenten, auch in geringer. Mengen, an den menschlichen oder tierischen
Organismus mit geringem Energieaufwand möglich, sondern es ist darüber hinaus gewährleistet, daß diese
Medikamentendosierung auch über einen längeren Zeitraum hinweg genau und störungsfrei erfolgt, d. h.
die Dosiereinrichtung weist eine lange Betriebszeit auf.
Diese Tatsache liegt im wesentlichen darin begründet, daß der Wasserstoff zwischen den Wasserstoffcleklroden
sozusagen im Kreislauf geführt wird.
Unter Medikamenten werden im Rahmen der vorliegenden Patentanmeldung im weitesten Sinne alle
Stoffe verstanden, die in irgendeiner Weise zur Verbesserung, Wiederherstellung oder Erhallung der
Gesundheit eines Patienten dienen, beispielsweise also auch Hormone, Enzyme und Vitamine.
Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Dosiereinrichtung, die auch als clektroosmotische Pumpe bezeichnet
wird, wird an einer der Elektroden, der Kathode, Wasserstoff entwickelt. Dieser Wasserstoff wird durch
clic Wasserstoffleilung der anderen Elektrode, d. h. der Anode, zugeführt und dor; verbraucht. Im Langzeitbetrieb
lassen sich dabei gewisse Verluste an Wasserstoff nicht vermeiden, die einerseits durch eine Gassättigung
der in der Dosiereinrichtung befindlichen Flüssigkeit und andererseits durch Abdiffundieren des Wasserstoffes,
insbesondere durch die Ionenaustauschermembran, ■ auftreten.
Zum Ausgleich dieser Wasserstoffverlusie in der elektroosmotischen Pumpe können erfindungsgemäß
vorteilhaft folgende Maßnahmen ergriffen werden. An der Leitung zwischen den beiden Wasserstoffelektro-
Ki den kann ein Raum vorgesehen werden, der ein
Wasserstoff unter Druck speicherndes Material enthält. Das Material in diesem Wasserstoffreservoir ist
vorzugsweise ein Wasserstoff speicherndes Übergangsmetall oder eine Übergangsmetallverbindung, insbeson-
n dere LaCos. Es können aber beispielsweise auch LaNi,
und TiFe verwendet werden. Über derartige Wasserstoff speichernde Verbindungen, d. h. Hydride, wird der
Wasserstoffdruck konstant gehalten. Die Wasserstoffverluste können aber auch in der Weise ersetzt werden.
in daß an der Kathode mehr Wasserstc.· entwickelt wird
als an der Anode verbraucht wird. Dazu r.,ird dann eine
Hilfselektrode verwendet. Da die Wasserstoffverluste relativ gering sind, wird zur Nachlieferung des
Wasserstoffes nur ein geringer Strom benötigt. Als
r. Hilfselektrode kann deshalb eine Glucoseelektrode
verwendet werden, d. h. eine Elektrode, an der der körpereigene Stoff Glucose elektrochemisch umgesetzt
wird. Die Hilfselektrode kann aber auch eine Opferanode aus unedlem Metall sein. insDesondere aus
«ι Aluminium. Bei diesen Elektroden wird das Metall im
Laufe der Zeit verbraucht, d. h. aufgelöst. Um die dabei gebildeten O.xidationsprodukte vom Körper fernzuhalten,
muß die Metallanode durch eine Membran vom Körpergewebe abgetrennt werden. Für eine Betriebs-
s". dauer von ca. 2 Jahren ist beispielsweise eine Menge von maximal 0,2 bis 03 g Aluminium ausreichend.
Bei der Elektroosmose wird bei Stromfluß Flüssigkeit durch die Elektroden und durch die Ionenaustauschermembran
gefördert. An den Porenwandungen der
in Ionenaustauschermembran sind nämlich Ladungen fixiert, beispielsweise negative Ladungen, und die aus
Gründen der Elektroneutralität notwendigen beweglichen positiven Ionen wandern dann im elektrischen
Feld und nehmen dabei durch Reibung d'e Flüssigkeil
•r. mit.
Bei der erfindungsgemäßen Dosiereinrichtung kann zum Transport der Flüssigkeit lediglich eine einzige
Ionenaustauschermembran vorgesehen sein, welche zwischen den beiden porösen Elektroden angeordnet
.π ist. Die Ionenaustauschermembran wird dabei so
gewählt und die Elektroden werden derart angeordnet, daß der elektroosmotisch? Transport der Flüssigkeit in
den Fl'issigkeitsruum hinein erfolgt. Vorteilhaft ist
jedoch jede der beiden Wasserstoffelektrodcn auf der Außenseite mit einer Ionenaustauschermembran versehen
und der Flüssigkeitsraum zumindest teilweise zwischen den beiden Elektroden angeordnet. Auch
hierbei sind die Elektroden porös ausgebildet, um einen Flüssigkeitsdurchtriti zu gestatten. Eine derartige
mi Anordnung hat den Vorteil, daß sie sehr wirksam ist. da
durch beide Elektroden Ionen samt ihrer Hydraihülle wandern. In der erfindungsgemäßen Dosiereinrichtung
sind ferner die beiden Wasserstoffelektroden vorteilhaft jeweils auf der von der Ionenaustauschermembran
t>«. abgewandten Seite mit einer sie wenigstens teilweise
bedeckenden Schicht aus Asbestpapier, d. h. einer Asbestmembran, versehen, um einen Gasdurchtritt /u
verhindern. Die Elektroden knnnpn hpicnioicui»;». λ»-
mich in ein massives Gehäuse eingebend und lediglich
mit einer Ableitung für die aufgrund der Elektroosmose diirchirctcnde Flüssigkeil versehen werden.
Der McdikanicnlcnausstoU aus dem Medikamentenspeicher
erfolgt bei der erfindungsgemäßen Dosiereinrichtung anhand der Volumenänderung des mit dem
Medikanientenspeicher kraf !schlüssig verbundenen
llüssigkcitsraumcs. Dazu ist der Medikamentenspeicher wenigstens teilweise aus elastischem Material
gefertigt, und es wird dafür Sorge getragen, daß die
Volumenänderung des Fiüssigkcilsraumcs in eine
Kompressionskraft auf das elastische Material umgesetzt wird. Bevorzugt weist die Dosiereinrichtung dazu
ein Gehäuse auf. dessen Innenraum durch eine elastische Trennwand in zwei Kammern unlerteili ist.
von denen die eine den flüssigkeitsraum und die andere
ilen Mcdikamcnlenspeieher darstellt. Der Medikanientenspeicher
ist mit einer AusfliiUöffming versehen, die
/wet 1MtIiIiJIgCi weise tttii entern ietii|HH(isen Stopfen
verschlossen ist. um eine Rückdiffusion von Körperflüssigkeit in den Medikanientenspeicher bzw. ein unkontrollierbares
Austreten des Medikamentes aus dem Speicher zu unterbinden. Zur förderung ties Medikamentes
bzw. zum elckiroosmoiischen Transport der
flüssigkeit sind die beiden Wassersloffelckiroden an
eine Stromversorgungscinheit. beispielsweise an eine
Batterie, angeschlossen. Der die Elektroden speisende Strom ist dabei in seiner Größe variierbar, und die
geförderte Menge an Medikament ist proportional dem Strom bzw. der .Stromdichte.
Anhand von Ausführungsbeispielen und mehreren figuren soll die Erfindung noch näher erläutert werden.
Es zeigt
I" i g. 1 den prinzipiellen Aufbau einer clckiroosmotischen
Pumpe gemäß der Erfindung.
E ig. 2 eine bevorzugte Ausfühningsform tier erfindungsgemäßen
Dosiereinrichtung und
C i g. 3 und 4 das Regelverhalten verschiedener Ausführungsformen der erfmdungsgcm.ißen Dosiereinrichtung.
In E i g. I ist schematisch der prinzipielle Aufbau tier
elcktroosmotischen Pumpe dargestellt. In einem mit physiologischer Kochsalzlösung (NaCI) gefüllten Gefäß
10 befindet sich eine elektroosmotisch^ Zelle II. Die
Zelle 11 enthält zwei Wasserstoffelcktroden. eine Anode 12 und eine Kathode 13. Beide Elektroden
bestehen vorzugsweise aus mit Polyietrafluoräthylen gebundenem Platin-Mohr, es können aber auch andere
poröse Edelmctallclektroclen. wie Netz- oder Folicneleklroden.
verwendet werden. Vor den beiden Elektroden bcf'pden sich lonenaustauschermcmbrancn:
Vorder Anode 12 ist eine Anioncnaustauschcrmembran 14 angeordnet und vor der Kathode 13 eine
Kationenaustauschermembran 15. Die beiden Wasserstoffclektroden 12 und 13 sind über eine Gasleitung 16
für Wasserstoff miteinander verbunden. Vor der Inbetriebnahme werden die beiden Elektroden und die
Gasleitung mit Wasserstoff mit einem Druck von 1.1 bis 2.0- 1O5NYm2, vorzugsweise 1.2 bis 1.3- 10'N/m2,
gefüllt. Die Etektroden 12 und 13 sind über einen äußeren, in Fig. 1 nicht dargestellten Stromkreis
miteinander verbunden. An der Innenseite beider Elektroden ist ein zwar gas-, nicht aber flüssigkeitsdichtes
Asbestpapier 17 angebracht, so daß sich bei genügend hohem Gasdruck an den Elektroden keine
Flüssigkeit ansammeln kann.
Während des Betriebes der elektroosmolischcn Zelle erfolgt an den Elektroden die elektrochemische
Umsetzung ties Wasserstoffes. An der Anode 12 wird der Wasserstoff aufgelöst:
Hi-. 2 M' + 2c
Da durch die Anionenauslauschcrmembran 14, die sich vor der Elektrode 12 befindet, fast ausschließlich
Anionen transportiert werden, niedrige Eleklrolytkonzentralion
vorausgesetzt, werden zum l.adungsausgleich Cl -Ionen samt Ilydrathülle zur Elektrode
gefördert. Durch die Elektrode 12 und das Asbestpapier 17 tritt dann praktisch eine HC'l-l.ösung hindurch und
gelangt in einen I liissigkeilsraiim 18. Antler Kathode I3
erfolgl eine Wasserstoffabscheidung:
2 II;O + 2e -. 2OII -♦ II,
ι ι Da durch die Kationenauslauschermembran 15. die sich
vor tier Elektrode 13 befindet, fast ausschließlich
Kationen transportiert werden, werden zur Kathode 13
Nu'Ionen samt I lytlralhülle gefördert. Über die K in node und tias Asbestpapier i/ gelangt damit
-'" praktisch eine NaOH-l.ösung in tlen I liissigkeilsraiim
18.
An der Kathode 13 wirtl demnach ebensoviel
Wasserstoffgas entwickelt wie an tier Anode 12
verbraucht wird. Dabei wertlen durch die beiden
.'"· loncnausiauschcrmcmbrancn gleiche Äquivalente an
(I · und Na ■ Ionen transportiert. Die an der Anode gebildete Salzsäure (IKI) wird durch die an der
Kath: Jl- gebildete Natronlauge (NaOII) im flüssigkcitsraum
18 neutralisiert, so dall letzlich eine verdünnte
i" Natriumchloridlösung transportiert wird. Der zur
Förderung benutzte Wasserstoff befindet sich dabei im
Kreislauf. Die Volumenzunahme im I lüssigkeilsraum 18 bewirkt dann, da dieser kraflschlüssig mit einem
Medikamcntcnspciehcr verbunden ist. einen Medika-
s'' mcnicnausstoß aus diesem Speieher.
In fig. 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform der
erfindiingsgcmäßcn Dosiereinrichtung dargestellt. In
einem Gehäuse 20. das vorzugsweise aus Epoxidharz besteht, befindet sich ein Mctlikanicnlenspcicher 21. der
■'" durch eine bewegliche Membran 22 aus Silastikkautschuk von einem Flüssigkcitsraiim 23 getrennt ist und
beispielsweise eine Insulinlösung enthält. Der flüssigkcitsraum 23 ist mit flüssigkeit, insbesondere mit einer
physiologischen Kochsalzlösung, gefüllt. Die Membran
·'· 22 kann, ebenso wie der Medikanientenspeicher 21.
vorteilhaft mit Metall beschichtet sein. Dadurch wird eine erhöhte Dichtigkeit erzielt, und es können
chemische Reaktionen des Medikamentes mit dem Membranniatcrial bzw. dem Material des Mcdikamcn-
"><> tenspeichers verhindert wertlen. Der Flüssigkeitsraum
23 grenzt über Leitungen 24 und 25. die an sich ebenfalls Bestandteil dieses Raumes und damit auch mit
Flüssigkeit gefüllt sind, an Asbestmembranen 26. die die Anode 27 bzw. die Kathode 28 teilweise bedecken: der
Vi restliche Teil der beiden Elektroden wird im wesentlichen
durch das Gehäusematerial abgedeckt. Kathode und Anode sind — wie in Fig. 2 dargestellt — auf
einander gegenüberliegenden Seilen jeweils in einer Aussparung im Gehäuse 20 angeordnet und in
Mi geeigneter Weise darin befestigt. Auf der von der
Asbestmembran 26 abgewandten Seite wird die Kathode 28 von einer Kationenaustauschermembran 29
und die Anode 27 von einer Anioncnaustauschermembran 30 abgedeckt. Durch die loncnaustauschermembrancn
29 und 30 wandern im Betrieb der Dosiereinrichtung Na + - bzw. Cl·-Ionen (samt Hydrathülle) aus der
Körperflüssigkeit. Zweckmäßigerweisc sind die beiden
loncnaustauschermembrancn zum Körper hin mil
ge webe veil rüglichem, fliissigk ci Isdn rill Nissigem MaIeriiil.
wie I lydrogclen, abgedeckt. Innerhalb des Gehäuses
20 isl ferner ein Kaum 11 /.'ir Wasscrsioffspeicherung
vorhanden, der ein Mclallhydrid enthüll. Der
Wassersloffspeichcr 31 isl mil einer l.eiliing 32 an eine
Wüsscrslofflciliing 31 angeschlossen, die die beiden
Hcklroden 27 und 28 niiicimindcr vcrbindel. Anstelle
ius Wassersioffspeichers kann auch cine I lilfselcklrode
vorgesehen sein, unter deren Hnfluß an der Kathode 28
zusüt/liclier Wasserstoff cniwickcll wird. Das im
Medikamcnlenspeicher 21 enthiillenc Medikiinient InII
aus der Dosiereinrielitiing über die (Minting 14 ;iiis. Die
Millel zur Stromversorgung und Stromregelung sind in IΊ g. 2 nii-hl dargestelll.
Γ i g. 2 zeigt das Regelvri hallen einer derartigen
clckiroosmoiisehrn l'iimpe. welche zwei Hektrnden aus
l'lalin MoIn aufweist. Aul (Wr Ordinalc isl dabei die
I ordermenge ι in μΙ/Ιι (bzw. inl/d) und aiii der Absz'sse
die /eil / in Ii aiilgelrageii. Die lonenaustnuschcrmcm
brauen wiesen eine Hürde von 4 ein' auf. der
Wassersioffdruck betrug 1.2 K)"' N/m-'.
Die Iordermenge kann — wie aus I i g. 3 ersirdllied
— durch Veränderung der Stromstärke eingestellt werden. Hei einer lörderleistung von 0,5ml/d betrügt
der l.cisliingsbcdarf ca. 400(IW. Die Zeitkonstante der
Regelung liegt bei ca. 20 bis 30 Minuten, und im Dauerbetrieb irill eine geringe Abweichung von ca. ± 3
bis 4% auf. Zum Ausgleich der Wassersloffverliiste war
im .Speicherraum der Dosiereinrichtung I g eines I lydrids vorhanden, das aus der Legierung l.nCo·, durch
Siilligiing mil Wasserstoff im Auloklaven unter Druck
hergestellt wurde.
In I i g. 4 ist in entsprechender Weise das Kegelvcrhallen
einer eleklroosmotischen Pumpe dargestellt, bei der dir Hache der lonenaiislausi lieiniembnineii 0.7 cm'
betrug: der Wasseistoffdnick lag bei 1.3 ■ 10· N/m'. Der
l.eisliingsbedarf einer derartigen Dosiereinrichtung
bclrügi bei einer rörderleisliing von 0.2^ inl/d ca.
1J(M) μ W. Die /eilkonslanlc der Regelung liegt bei ca. r>
Minuten und im Dauerbetrieb Irin höchstens eine
geringfügige Abweichung der I örderung von ca. 1 I bis
2"/ci auf. Zum Ausgleich der Wassersloffvi'iliisic ιϋι·πΐι<
eine Hilfsanode aus Aluminium. Diese I lilfsanode wurde in Abhängigkeit nun Gasdruck in der Wasserstofllei
lung über ein Minialurqiiecksilbernianomelcr diskontinuierlich
/u- bzw. abgeschaltet. Die cliirchschniiiliche
lielaslung der Hilfselektrode betrug 30 μΑ.
llieizii 2 BIaII Zeichnungen
Claims (8)
- Patentansprüche;L Implantierbare Dosiereinrichtung zur kontinuierlichen, regelbaren Abgabe eine:. Medikamentes im menschlichen oder tierischen Körper mit einem Medikamentenspeicher veränderbaren Volumens und einem mit dem Medikamentenspeicher kraftschlüssig verbundenen Flüssigkeif.raum, dessen Volumen durch aufgrund eines elektrischen Feldes zwischen zwei Elektroden durch eine Ionenaustauschermembran elektroosmotisch geförderte Flüssigkeit veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden Wasserstoffelektroden (12, 13; 27,28) sind, daß die Wasserstoffelektroden durch eine Leitung (16; 33) für Wasserstoff miteinander verbunden und daß Mittel zum Ausgleich von Wasserstoffverlusten vorgesehen sind.
- 2. Dosiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Wasserstoffleitung (16; 33) zum Ausgleich von Wasserstoffverlusten ein Raum (31) mit Wasserstoff unter Druck speicherndem Material vorgesehen ist.
- 3. Dosiereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum in der Wasserstoffleitung ein Wasserstoff speicherndes Übergangsmetall oder eine Übergangsmetailverbindung, insbesondere LaCo4, enthält.
- 4. Dosiereinrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausgleich von Wasserstoffverlusten eine Hilfselektrode vorgesehen ist.
- 5. Dosiereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich.net, daß dk.· Hilfselektrode eine Glucoseelektrode ist.
- 6. Dosiereinrichtung nach An pruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfselektrode eine metallische Opferanode ist.
- 7. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden Wasserstoffelektroden (12, 13; 27, 28) auf der Außenseite mit einer Ionenaustauschermembran (14, 15; 29, 30) versehen ist und daß der Flüssigkeitsraum (18, 25) zumindest teilweise zwischen den beiden Wasserstoffelektroden angeordnet ist.
- 8. Dosiereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserstoffelekti.-v.cn (12, 13; 27, 28) auf der von der Ionenaustauschermembran (14, 15; 29,30) abgewandlen Seite mit einer sie wenigstens teilweise bedeckenden Schicht (17, 26) aus Asbestpapier versehen sind.
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