DE26248C - Mantelofen zur Gewinnung der Oxyde des Calciums, Bariums, Strontiums und Magnesiums und von reiner Kohlensäure oder Schwefelwasserstoffgas aus den entsprechenden Karbonaten Qder Pyriten - Google Patents

Mantelofen zur Gewinnung der Oxyde des Calciums, Bariums, Strontiums und Magnesiums und von reiner Kohlensäure oder Schwefelwasserstoffgas aus den entsprechenden Karbonaten Qder Pyriten

Info

Publication number
DE26248C
DE26248C DENDAT26248D DE26248DC DE26248C DE 26248 C DE26248 C DE 26248C DE NDAT26248 D DENDAT26248 D DE NDAT26248D DE 26248D C DE26248D C DE 26248DC DE 26248 C DE26248 C DE 26248C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
furnace
strontium
calcium
magnesium
carbonates
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT26248D
Other languages
English (en)
Original Assignee
Dr. H. grouven in Leipzig
Publication of DE26248C publication Critical patent/DE26248C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Zeichnung zeigt den Ofen mit sieben Retorten. Er kann aber ebensogut fünf, neun oder zwölf Retorten bekommen. Auch können letztere, je nach Leistungsforderung, ebensogut 4 wie 3 m Länge im Feuer haben. In allen Fällen ist aber, meinen Erfahrungen nach, eine lichte Weite der Retorten von 250 mm die zweckmäfsigste. Je weiter, desto schwieriger ist die Durchheizung derselben und desto gröfsere Glut mufs das ringsum brennende Gasfeuer bieten. Man wünscht aber zur Conservirung der Retorten diese Glut nicht unnöthig hoch.
Der Ofen steht mit keinem Schornstein in Verbindung, ist also von keinem Schornsteinzug abhängig. Luft und Gas, welches er zur Heizung bedarf, wird in denselben hineingedrückt mittelst eines Root-Gebläses. Angenommen, erbrauche zur Heizung pro Minute 1 kg Koks, so hat jenes Root-Gebläse die Hälfte (== 41^ cbm) der zur completen Verbrennung von 1 kg Koks nöthigen Luft in den Gasgenerator, die andere Hälfte (= 4 γ, cbm) in den eigentlichen Ofen zu treiben. Als wesentlich mufs unsere Einrichtung gelten, mittelst der sich auf leichte Weise jene richtige Zutheilung der Luft und damit eine vollständige, sowohl quantitative als qualitative Beherrschung der Feuerung erreichen läfst.
Direct aus dem Generator kommend, strömt das Gas mittelst zweier Gasringe aus zehn Einströmungen (s. Zeichnung) in den Ofen mit einer Temperatur von 500 bis 6oo°. Die zu dessen Verbrennung nöthige Luft wird oben unter der Decke des Ofens in fünf Düsen eingeprefst und, auf keinen Gasstrahl stofsend und daher nirgendwo Stichflamme, die einer Retorte gefährlich wäre, erzeugend. Auch die Luft tritt 300 bis 400° vorgewärmt in den Ofen. Ihre Vorwärmung findet innerhalb der fünf Säulen, auf welchen der Ofen steht, statt, und zwar auf Kosten der Glut der nach unten hin abziehenden Rauchgase. Obgleich damit die Bedingungen einer relativ sehr hohen Verbrennungstemperatur gegeben sind, so bleibt doch die Mischung von Luft und Gas eine allmälige und sich auf die ganze Höhe des Ofens erstreckende. Die Heizung vollzieht sich, wie man sieht, von oben nach unten:
Diesen Eigenthümlichkeiten verdankt der Ofen, dafs er weder eine zu kalte, noch eine überhitzte Zone, sondern überall in seinem Innern eine ruhige Glut von grofser Gleichmäfsigkeit hat.
Die Retorten werden, wie man aus der Zeichnung sieht, nur zur Hälfte mit dem zu brennenden Kalkstein oder Strontianit gefüllt, und zwar mit Stücken von höchstens 20 bis 40 mm Gröfse.
Auf je 1000 kg Füllung lasse ich 1 kg Kesseldampfpro Minute durchstreichen. Indem letzterer - zunächst unten in die leere Hälfte der Retorten einströmt, die hochglühend sind und zu deren Passirung er ca. 15. Secunden Zeit bedarf, bekommt er bis zum Eintritt in die Füllmasse eine solche Ueberhitzung, dafs ihm die Aufgabe leicht wird, das auf dem Rost lagernde glühende Gestein zu decarbonisiren. Von unten
frisch und stetig nachströmend, entführt er rasch die frei werdende Kohlensäure nach oben hin bis zum Ausgang der Retorten und bis zur Condensation.
Solche Retorte braucht erfahrungsgemafs zur vollständigen Entkohlensäurung ihres Inhaltes ca. 4 Stunden. Die kaustisch gebrannte Masse läfst man dann, nachdem oben die Retorte durch Zudrehung des Hahnes isolirt worden, mit dem beweglichen Roste herabfallen. Nach Wiedereinsetzung des Rostes bekommt sie sofort wieder neue Füllung von oben durch die leicht zu handhabende und gasdicht schliefsende Morton-Thür.
Verticale eiserne Retorten können in solchem Ofen nicht anders placirt werden, als hängend in der Decke desselben, so dafs sie sich bei der Durchglühung nach unten hin ganz frei ausdehnen und beim Erkalten wieder zusammenziehen können.
• Die Retorten haben keinen schützenden Ueberzug von Thon oder Chamotte, trotz der Kupferschmelzhitze, in der sie meistens stecken, doch darf zu ihrem Gusse kein ordinäres, leicht schmelzendes Eisen genommen werden.
Zum Brennen von je ι Centner Rüdersdorfer Muschelkalk mufsten ca. 6 kg Koks und 12 kg Kesseldampf verwendet werden. Hieraus geht hervor, wie relativ wenig Brennmaterial solch ein Ofen bedarf.
Giebt man anstatt Kalkstein gewöhnlichen Pyrit in Nufsdicke in die Retorte, so findet unter theilweiser Spaltung des Wasserdampfes allmälig eine vollständige Entschwefelung des Pyrits statt; der Schwefel entweicht in Form von Schwefelwasserstoffgas und in der Retorte bleibt Eisenoxydoxydul mit den sonstigen Nebenbestandtheilen der Pyrite zurück. Damit stellt sich der Ofen gleichzeitig dar als ein Apparat, der Schwefelwasserstoffgas auf das billigste darstellen kann.

Claims (3)

Patent-Anspruch: Zum Zweck der fabrikmäfsigen Darstellung von:
1. reinem Kohlensäuregas aus den Carbonaten des Calciums, Magnesiums, Strontiums und Bariums,
2. Calciumoxyd, Magnesiumoxyd, Strontiumoxyd und Bariumoxyd aus den betreffenden Carbonaten, ·
3. Schwefelwasserstoffgas aus Pyriten und Leb 1 an c - Sodarückständen
der dargestellte, auf Säulen montirte cylindrische Mantel ofen, gekennzeichnet:
a) durch die Anordnung der ringförmigen Brenngaszuleitungen und der Ableitung der glühenden Verbrennungsproducte durch Röhren innerhalb der Ofensäulen;
b) durch die Anordnung, dafs die nöthige Verbrennungsluft zunächst in die Ofensäulen treten, dort die glühenden Abzugsrohre vollständig umspülen und dann als überhitzte Luft in den Brennraum des Ofens oberhalb der Gasringe strömen mufs;
c) durch seine verticalen, in der Decke des Ofens frei hängenden und den Boden des Ofens stopfbüchsenartig durchsetzenden gufseisernen Retorten;
d) durch die Theilung jeder Retorte in zwei Hälften, wobei der unterhalb des Rostes liegende Theil zur Ueberhitzurig des zugeleiteten Wasserdampfes, der oberhalb des Rostes befindliche zur Aufnahme der durch glühenden Wasserdampf zu behandelnden Carbonate, Pyrite etc. dient;
e) durch die Einrichtung, mittelst eines einfachen Bolzenzuges den Rost jeder Retorte sammt Charge zum Herabfallen zu bringen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT26248D Mantelofen zur Gewinnung der Oxyde des Calciums, Bariums, Strontiums und Magnesiums und von reiner Kohlensäure oder Schwefelwasserstoffgas aus den entsprechenden Karbonaten Qder Pyriten Active DE26248C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE26248C true DE26248C (de)

Family

ID=302639

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT26248D Active DE26248C (de) Mantelofen zur Gewinnung der Oxyde des Calciums, Bariums, Strontiums und Magnesiums und von reiner Kohlensäure oder Schwefelwasserstoffgas aus den entsprechenden Karbonaten Qder Pyriten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE26248C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4518074A (en) * 1983-04-21 1985-05-21 Concast Incorporated Arrangement and a method for transferring products in metal processing installations

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4518074A (en) * 1983-04-21 1985-05-21 Concast Incorporated Arrangement and a method for transferring products in metal processing installations

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1261827B1 (de) Reaktor und verfahren zum vergasen und/oder schmelzen von stoffen
DE2428891C3 (de) Schachtofen zum Schmelzen von mineralischen Substanzen zur Herstellung von Mineralwolle
DE3512810A1 (de) Verfahren und anlage zur verbrennung von abfallstoffen
DE26248C (de) Mantelofen zur Gewinnung der Oxyde des Calciums, Bariums, Strontiums und Magnesiums und von reiner Kohlensäure oder Schwefelwasserstoffgas aus den entsprechenden Karbonaten Qder Pyriten
DE82409C (de)
DE108158C (de)
DE447627C (de) Verfahren zur Verbrennung von Muell
DE188774C (de)
EP0404881A1 (de) Brenn- sowie trockenofen für keramische formkörper, insbesondere ziegelstein-formlinge.
DE86686C (de)
DE487314C (de) Verfahren zur Erzeugung von Brennstaub durch Vermahlung des entgasten Brennstoffs
DE52712C (de) Apparat zur Carburirung von Generator- und Wassergas
DE86875C (de)
DE826593C (de) Verfahren zum Schmelzen von Eisen und Stahlschrott
DE14396C (de) Einschnürung an heizschächten
DE72868C (de) Schachtofen zum Brennen von Cement, Kalk und dergl
DE19987C (de) Neuerungen in der Erzeugung von Wassergas und den dabei angewendeten Apparaten
DE23192C (de) Kochapparat unter Anwendung der Einschnürung von Heizschächten
DE418017C (de) Gaserzeuger mit umgekehrter Zugrichtung
DE50517C (de) Ofen mit Ringfeuerung und centralem Stützpfeiler für Tiegel etc
DE102021123747A1 (de) Brenneinrichtung mit Blähtonschicht zur Reduzierung von Feinstaub
DE12592C (de) Neuerungen an Oefen zum Brennen von Kalk, Cement etc
AT89182B (de) Gaserzeuger für Verbrennungskraftmaschinen, Heizzwecke u. dgl.
DE339064C (de) Koksofen zum Anwaermen von Mutterneisen mit Abzug der Abgase nach unten
DE142654C (de)