-
"Vorrichtung zum geräuschlosen Eintreiben von Spundwand-
-
bohlen oder ähnlichen Bauteilen" Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum geräuschlosen Eintreiben von Spundwandbohlen, Grundungspfählen oder ähnlichen
Bauteilen, mit einem als Widerlager dienenden Querhaupt und an diesen gelagerten
Betätigungseinrichtungen zum Eintreiben der Bauteile.
-
Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art (DT-AS 1 484 577, DT-OS 2 406
283) sind an den Köpfen der einzutreibenden Bauteile hydraulische Pressenkonstruktionen
montiert, mit denen die Köpfe von vier bis acht Einzelbauteilen unter Zwischenschaltung
hydraulischer Preßzylinder untereinander verbunden werden. Durch die Verbindung
der Bauteilköpfe mittels eines in der Wandachse liegenden Kopfteils ergibt sich
die Möglichkeit, jeweils eines der erfaßten Bauteile einzupressen, wobei die anderen
drei bis sieben Bauteile als Widerlager zur Erzeugung
der Vortriebskraft
auf das einzubringende Bauteil dienen bzw. durch zusätzliche Gewichte die notwendige
Gegenkraft erzeugt wird. Mit diesen bekannten Vorrichtungen ist nur eine intermittierende
Arbeitsweise möglich, d.h.
-
die Bauteile itasen staffelweise entsprechend den maximalen Kolbenhüben
der Preßzylinder eingebracht werden, wobei alle Zylinder einer Staffel nacheinander
den Arbeitahub ausrühren. Wenn dann alle Preßzylinder ihren maximalen Hubweg ausgeführt
haben, werden sämtliche Preßzylinder ii Leerhub zurückgefahren, wonach ein neues
Vortriebsspiel beginnt. Bei dieser Miskontinuierlichen Arbeitsweise bewirkt jede
Unterbrechung des Vortriebs bei Jeden einzelnen Bauteil die Überwindung besonderer
Widerstände zu Beginn jedes Kurzhubes des Bauteiles, da sich in der Stillstandszeit
wieder Verfestigungen des Baugrundes vor dem Bauteil ergeben. Besondere Schwierigkeiten
entstehen jedoch im Arbeitsablauf, wenn eines der einzubringenden Bauteile innerhalb
der zu pressenden Staffel auf ein nicht durchdringbares Hindernis stößt.
-
Dann muß nämlich die kraft schlüssige Verbindung zwischen freßzylindern
und Bauteilkopf gelost und das betreffende Bauteil herausgeschnitten werden, da
das einfache Stehenl@@@@@ eines betreffenden Bauteiles innerhalb der Staffel nicht
möglich ist. Außerdem können einzeln stehende Bauteile, wie Gründungspfähle, Dalben
o. dgl. iit den bekannten Vorrichtungen nicht eingebracht werden, da diese ter die
Yortriebskraft die jeweils anderen Bauteile
der betreffenden Staffel
als Widerlager benötigen.
-
Da bei den bekannten Vorrichtungen ferner alle Arbeitspreßzylinder
sowohl DruckkrSrte, nämlich auf das einzutreibende Bauteil, als auch Zugkräfte,
nämlich als Reaktion auf die Druckkräfte, aufbringen müssen, sind ferner zug- und
druckfeste Verbindungen aller Zylinder mit den Bauteilen nötig, was diese entsprechend
aufwendig macht.
-
Weiterhiniüssen die Achsen der einzelnen Preßzylinder genau mit den
Achsen der einzutreibenden Bauteile der einstimmen und da den unterschiedlichen
Aufgaben entsprechend Bauteile mit verschiedenen Abmessungen und Rastermaßen in
Wandlängsrichtung eingesetzt werden, ist für jedes in der Wandachse unterschiedlich
geteilte System ein Vortriebsgerät mit genau auf das jeweilige System abgestimmten
Zylinderabständen notwendig.
-
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mittels welcher
mit geringem apparativen Aufwand Bauteile der in Rede stehenden Art einzeln für
sich jeweils in voller Länge eintreibbar sind, und zwar vorzugsweise kontinuierlich,
derart, daß die vorgeschilderten Nachteile der bekannten Vorrichtungen vermeidbar
sind.
-
Bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß das Querhaupt in der Nähe
der Bodenoberfläche angeordnet und mittels Erdankern festgelegt ist und daß die
Betätigungsmittel als eine Drückeinrichtung ausgebildet sind, die nacheinander mit
dem Kopf jedes der einzelnen Bauteile verbindbar ist und jeweils das betreffende
Bauteil in voller Länge absenkt, bevor ein Weiterrücken zum nächsten Bauteil erfolgt.
-
Aufgrund dieser Ausbildung sind benachbarte Bauteile zur Erzeugung
der Gegenkraft nicht erforderlich, so daß sowohl einzeln stehende Bauteile mit der
betreffenden Vorrichtung eintreibbar sind, als auch beim Auftreten eines nicht überw&ndbaren
Hindernisses ein Bauteil innerhalb einer Staffel zunächst einfach ausgelassen werden
bzw. nichteingetrieben stehen bleiben kann. Ferner ist erkennbar, daß Bauteile mit
verschiedensten Abmessungen und Rastermaßen ohne weiteres mit einer gleichbleibenden
Vorrichtung eintreibbar sind und daß die Vorrichtung selbst, insbesondere auch die
Verbindungen zwischen den einzutreibenden Bauteilen und den Betätigungseinrichtungen,
einfach auszubilden ist, da jeweils nur Druckkräfte auf die Bauteile übertragen
werden.
-
Eine besonders zweckiuig-e Ausbildung ergibt sich dabei, wenn die
Drückeinrichtung als am Kopf des jeweils einzutreib enden Bauteils angeordnete Klettervorrichtung
ausgebildet
ist, die an einen Ende an sich vom unteren Querhaupt aufwärts erstreckenden Zugstangen
arretierbar ist und al anderen Ende gegen den Kopf des einzutreibenden Bauteil greift
und im arretierten Zustand jeweils ein schrittweises Eintreiben des Bauteil bewirkt,
wobei nachfolgend sich das eine Ende von den Zugstangen löst und in die nächste
Arretierungsstellung bewegt. Durch diese Ausbildung kann jedes Bauteil praktisch
bis zu den sehr niedrig zu haltenden Querhaupt, das unmittelbar auf der Erdoberfläche
angeordnet werden kann, eingetrieben werden, so daß ein nachträgliches Abschneiden
überstehender Kopfteil entfallen kann.
-
Besonders vorteilhaft ist es, der ersten Klettervorrichtung eine zweite
Klettervorrichtung zuzuordnen.
-
Damit ergibt sich nämlich die Möglichkeit, die zweite Klettervorrichtung
ihren Leerhub während des Arbeltshub es der ersten Klettervorrichtung ausführen
zu lassen, und umgekehrt, derart, daß sich eine solltontinuierliche Arbeitsweise
ergibt, dir halb besonders rorteilhaft ist, weil dadurch Zwischenverfestigungen
des Baugrundes während der Unterbrechungen des gintreibrorganges nicht entst@@@@
können, abgesehen davon, daß die Eintriebszeit natürlich besonders niedrig gehalten
w.rden kann.
-
Schließlich kann man beide Klettervorrichtungen ihren Arbeitshub und
Leerhub auch gleichzeitig ausführen lassen, was beispielsweise bei besonders schwierigem
bzw. harten Baugrund oder im letzten Teil des Eintreibvorganges von Bedeutung sein
kann, da damit die Eintri@bskraft verdoppelbar ist.
-
Die Erfindung iset nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in schematischer Darstellung in Fig. 1 eine Vorderansicht
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß
Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1 und 2.
-
Fig. ii eine vergrößerte Darstellung des oberen Teils der Fig. 2,
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung eines oberen Teils der Fig. 1, Fig. 6 eine vergrößerte
Teildarstellung der Fig. 3,
Fig. 7 den Arbeitsablauf einer Doppel-Klettervorrichtung
bei der Vorrichtung gesäß den Fig. 1 bis 6 für einen kontinuierlichen Eintreibvorgzng,
Fig. 8 den Arbeitsablauf der Doppel-Klettervorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 6 für
einen schrittweisen Eintreibvorgang mit verdoppelter Eintriebskraft und in Fig.
9 eine Klettervorrichtung mit Keil-Klemmvorrichtungen in ihren einzelnen Funktionsstellungen
Beiderseits einer geplanten Wandachse 1 (s. Fig. 3), werden jeweils mindestens zwei
Erdanker 2 eingebracht, die geschraubt, gebohrt, eingeschlagen verloren oder wiedergewinnbar
ausgeführt werden können. Die erforderlichen HaltekEfte gegen Herausziehen werden
durch unterschiedlich auf die Bodeneigenschaften abgestimmte Einbautiefen sichergestellt.
Die Schäfte der Anker 2 werden um ein solches Maß über die Bodenoberfläche 3 hinausgefUhrt,
daß mindestens zwei der einseitig der Wandachse 1 liegenden Anker 2 durch ein Querhaupt
4 kraftschlüssig verbindbar sind.
-
In jeden Querhaupt q ist eine innerhalb des Querhauptes parallel sur
geplanten Wandachse 1 verschiebliche, vertikal oder in der jeweils gewünschten Neigung
gerichtete
Zugstange 5 angeordnet. Die beiden rechts und links
der Wandachse i stehenden Zugstangen 5 sind oberhalb des jeweils einzutreibenden
Bauteils 6 durch ein Kopfjoch 7 miteinander verbunden.
-
An diesem Kopfjoch ist jeweils beidseitig der Wandachse eine Doppel-Klettervorrichtung
8 angeordnet, und zwar jeweils in Zuordnung zu einer Zugstange 5. Jede einzelne
Klettervorrichtung besteht dabei aus einem Preßzylinder 9 und einer Klemmvorrichtung
10, wobei die beiden Klettervorrichtungen 8a und 8b jeder Doppel-Klettervorrichtung
8 untereinander an einer Zugstange 5 angreifen.
-
Mittels dieser Klettervorrichtungen wird jeweils ein mit seinem Kopf
gegen das Joch 7 greifendes Bauteil 6 in den Boden eingetrieben, und zwar entweder
kontinuierlich oder schrittweise mit doppelter Vortriebskraft, wie nachfolgend anhand
der Fig. 7 und 8 näher erläutert wird. Dabei ist zugrundegelegt, daß die einzelnen
Arbeitszylinder 9 hydraulisch oder pneumatisch betätigt werden kennen und das deren
Steuerung unterschiedlich in der nachstehend näher beschriebenen Weise möglich ist.
-
Bei der in Fig. 7 wiedergegebenen kontinuierlichen Arbeitweige sind
zunächst die Klemmvorrichtungen 10
beider jeweils übereinander
angeordneten Klettervorrichtungen 8a und 8b gelöst, d.h. außer Eingriff von der
zugeordneten Zugstange 5, wie Phase a zeigt. Darauf schließt die Klemmvorrichtung
10 der unteren Klettervorrichtung 8a (s. Phase b), der zugeordnete Preßzylinder
9 führt seinen Arbeitshub unter Abwärtsbewegung des Jochs 7 (Hub 1) aus, wie Phase
c zeigt, dann löst sich die Klemmvorrichtung der unteren Klettervorrichtung 8a und
die Klemmvorrichtung der oberen Klettervorrichtung 8b arretiert sich an der Zugstange
gemäß Phase d und der Preßzylinder der oberen Klettervorrichtung 8b führt seinen
Arbeitshub (Hub 2) aus, während gleichzeitig der Preßzylinder der unteren Klettervorrichtung
8a bei geldster Klemmvorrichtung seinen Leerhub ausführt, wie Phase e wiedergibt.
Darauf öffnet sich die Klemmvorrichtung der oberen Klettervorrichtung 8b und die
Klemmvorrichtung der unteren Klettervorrichtung 8a arretiert sich an der Zugstange
5 wie Phase f zeigt.
-
Daraufhin führt wieder der Preßzylinder der unteren Klettervorrichtung
8a seinen Arbeitshub (Hub 1) aus und gleichzeitig dEr Preßzylinder der oberen Klettervorrichtung
8b seinen Leerhub, wie Phase g zeigte welch letztere Phase nit der vorerwähnten
Phase c übereinstimmt, woauf dann das nächste Arbeitsspiel in der vorbeschriebeinen
Weise @olgt.
-
Wie ersichtlich ist, Vird auf diese Weise eine vollkontin@i@rli@h@
Abvartsbewqtmg des Jochs 7 unter Mitnahme
bzw. Eintreiben des
jeweils darunter befindlichen Bauteils 6 bewirkt Zur Erzielung besonders grol)er
Vortriebikräfte können jedoch jeweils beide Preßzylinder 9 einer Doppel-Klettervorrichtung
8 parallel geschaltet werden, so daß sich die Einzelkräfte beider Klettervorrichtungen
8a und 8b zum doppelten Wert addieren, wie dies Fig. 8 zeigt. Dabei zeit Phase a'
beide Klettervorrichtungen mit gelöster Klemmvorrichtung entsprechend Phase a bei
der Arbeitsweise gemäß Fig. 7. Daraufhin schließen beide Klemmvorrichtungen galeichzeitig
gemäß Phase b' und beide Preßzylinder 9 führen ihren Arbeitshub sus (s.
-
Phase c'), dann werden die Klemmvorrichtungen wieder gelöst, wie Phase
d' zeigt und beide Preßzylinder führen ihren Leerhub aus, s. Phase et, die mit der
Ausgangsphase a' identisch ist, d.h. es kann sich nunmehr das nächste Arbeitsspiel
anschließen.
-
Eine besonders einfache und vorteilhafte Ausbildung der Klemivorrichtung
ist in Fig. 9 für eine einzelne Klettervorrichtung wiedergegeben. Dabei besteht
die Klemmvorrichtung 10 aus einer sogenannten Keilralle 10a und einer Ans kl von
nit gleichen Winkelabständen angeordneten selbsthemmenden Keilen lOb. Bei der Phase
A
der Fig. 9 setzen sich dabei zu Beginn des Arbeitshubs die selbsthemmenden
Keile lOb an der Zugstange 5 fest und der Preßzylinder führt einen abwärts gerichteten
Arbeitshub 9 gemäß Phase B aus. Während des Leerhubes des Preßzylinders 9 nach Phase
C wird die Keilfalle 10a abwärts gezogen und die Keile lOb rutschen von selbst,
d.h. infolge ihres Eigengewichtes oder durch Federbelastung nach.
-
Wie erkennbar ist, kann mit der beschriebenen Vorrichtung jedes beliebige
Bauteil in gesamter Länge kontinuierlich oder mit gerdoppelter Eintriebskraft schrittweise
eingetrieben werden. Ist ein Bauteil in gesamter Länge eingetrieben, so wicd die
kraftschlüssige Verbindung zwischen den Zugstangen 5 und den Doppel-Klettervorrichtungen
8 gelöst und das Kopfjoch 7 bis auf die Höhe des nächsten einzutreibenden Bauteiles
6 mittels einer an dem Joch angeordneten Aufhängeöse 11 bis oberhalb des nächsten
einzutreibenden Bauteiles 6 angehoben.
-
Dieser Rückhub kann wahlweise durch ein Fremdgerät oder durch eine
Umsteuerung der Klettervorrichtungen erfolgen. Dann wird die Zugeinheit, bestehend
aus den Zugstangen 5, dex Kopfjoch 7 und den Doppel-Klettervorrichtungen 8 in dem
auf der Erdoberfläche 3 angeordneten Querhaupt 4 bis Über das nächste einzutreibende
Bauteil 6 geschoben und der nächste Eintreibvorgang entsprechend Fig. 7 oder 8 kann
neu beginnen.
-
NatÜrlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel in vielfacher Weise
abzuändern, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So können die Klettervorrichtungen
selbst in beliebiger anderer geeigneter Weise ausgebildet sein, insbesondere kann
die Arretierung der Klemmvorrichtungen der Klettervorrichtungen anstelle der beschriebenen
selbsttStigen Keilvorrichtungen auch in anderer geeigneter Weise, z.B. durch seitliche
Klemmung mittels Kolben, Exzentsr, Hakenverrastung oder Zahnstange erfolgen und
kann manuell oder automatisch gesteuert werden. Natürlich wäre es auch möglich,
die Klettervorrichtungen unter dem Querhaupt anzubringen und mit einem am Kopf des
einsutreibenden Bauteiles angreifenden Querjoch zu verbinden. Jedoch würde hierdurch
die Eintreibtiefe um die Bauhöhe der Klettervorrichtungen vermindert Ansprüche