DE262354C

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Publication number: DE262354C
Application number: DENDAT262354D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 262354 KLASSE 63 b. GRUPPE

©ipl.«3ng. ERICH BOBETH in HANNOVER.

Vorrichtung zum Dämpfen von Federschwingungen an Fahrzeugen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. April 1911 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Dämpfen von Federschwingungen an Fahrzeugen, bestehend aus einem in einer Flüssigkeit verschiebbaren Kolben.
Apparate, bei denen der Widerstand eines Kolbens in einem mit Flüssigkeit gefüllten Gehäuse benutzt wird, um Federschwingungen abzudämpfen, sind bekannt. Ebenso sind besondere Gestaltungen des lichten Raumes im

ίο Gehäuse nicht neu, bei denen beispielsweise durch eine allmähliche Erweiterung des lichten Raumes von den Enden nach der Mittellage des Kolbens zu eine geringere Dämpfung der kleinen und eine stärkere Dämpfung der großen Schwingungen erreicht wird.

Von diesen bekannten Ausführungen unterscheidet sich die Erfindung durch die neuartige Gestaltung des lichten Gehäuseraumes. Entsprechend der Zeichnung, die die Erfindung unter der beispielsweisen Annahme einer zylindrischen Gehäuseform darstellt, zeigt der lichte Raum des Gehäuses d an seinem oberen und unteren Teile α und b starke, nach der Mitte zu sich um ein Geringes erweiternde Verengungen, zwischen denen ein stark erweiterter Raum c eingeschaltet ist. Diese Erweiterung c liegt nicht symmetrisch zur Mittelstellung A-B des Kolbens e, sondern erstreckt sich den Kolben umfassend nur nach oben. Der Zylinder d ist mit dem Rahmen, der Kolben e mit der Achse des Fahrzeuges verbunden.

Schwingungen der Achse gegen den Rahmen äußern sich in einer Auf- und Abbewegung des Kolbens e im Zylinder d. Bei einem Aufwärtsgang tritt eine dämpfende Kraft von meßbarer Größe nicht auf, solange sich der Kolben im stark erweiterten Raum c bewegt. Eine Dämpfung erfolgt erst, wenn der Kolben durch eine besonders starke Schwingung in das Endstück α eintritt, und zwar wächst die dämpfende Kraft mit dem Abstand des Kolbens aus seiner Mittellage. Bei einer Abwärtsschwingung des Kolbens aus der Mittellage wird dagegen der Bewegung sofort ein starker, mit der Größe des Ausschlages zunehmender Widerstand entgegengesetzt.

Diese durch die neuartige Gestaltung des lichten Gehäuseraumes erreichte Wirkungsweise bietet große Vorteile.

Zur Schonung der Bereifung eines Fahrzeuges ist es erforderlich, daß der dem Anheben der Achse beim Passieren eines Hindernisses sich entgegenstellende Widerstand ein möglichst geringer ist. Im Dämpfer dürfen daher keine dem Anheben entgegenwirkende Kräfte von meßbarer Größe auftreten, solange die Schwingungen sich in zulässigen Grenzen halten. Dieser Forderung ist durch die Anordnung des stark erweiterten Raumes c im Dämpfer genügt. Besteht jedoch infolge einer zu großen Schwingung die Gefahr eines Anschlagens der Achse gegen den Rahmen, so werden durch die sich anschließende Verengung α starke, der Achsbewegung entgegenwirkende Kräfte ausgelöst. Nach Überwindung eines Hindernisses schwingt die Achse mit großer Geschwindigkeit abwärts; die Achsmasse muß beim Auftreffen der Räder auf die Fahrbahn durch die Bodendruckkräfte verzögert werden. Da diese Drücke die durch das Wagengewicht erzeugten normalen Rad-

Claims

drücke um ein Vielfaches übersteigen, kann eine Beschädigung der Reifen eintreten. Durch die besondere Gestaltung des lichten Raumes im Dämpfer werden starke, die Abwärtsbewegung der Achse verzögernde Kräfte zwischen Rahmen und Achse ausgelöst. Die Raddrücke beim Auftreffen der Räder auf den Boden sind daher geringer, die Reifen werden erheblich geschont. Gleichzeitig wird

ίο der im Aufsteigen begriffene Rahmen durch die im Dämpfer wirksamen Kräfte aufgehalten und in seine Gleichgewichtslage zurückgezogen.

Der Dämpfer bewirkt somit infolge der besonderen Gestaltung seines lichten Gehäuseraümes eine Schonung der Bereifung, eine Verhütung des Aufschiagens der Achse gegen den Rahmen und ein geringes Schwanken des Wagenoberbaues

Paten τ-An SPRU c η :

Vorrichtung zum Dämpfen von Federschwingungen an Fahrzeugen mit in einer Flüssigkeit verschiebbarem Kolben, dadurch gekennzeichnet, daß der lichte Raum des Gehäuses eine zur Kolbenmittelstellung unsymmetrisch liegende starke Erweiterung zwischen zwei nach der Mitte des Gehäuses sich erweiternden Verengungen aufweist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.