DE4446756C2 - Stoßdämpfermechanismus für die Vorderradgabel von Fahrrädern - Google Patents
Stoßdämpfermechanismus für die Vorderradgabel von FahrrädernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft den Aufbau eines Federungssystems bei einem Rohrschen
kel einer Vorderradgabel eines Fahrrades gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Mit der DE 94 00 166 U1 ist ein Stoßdämpfermechanismus bekannt geworden,
der eine Kombination aus Stoßdämpferfeder mit Gummiringen und Halteblock
besteht, wobei die Dämpfung über die Reibung am zylindrischen Innenteil statt
findet, das eine Reibungsauskleidung trägt. Die Abwesenheit von Dämpfungs
flüssigkeit vereinfacht das System, bringt aber Nachteile hinsichtlich Losbrech
kraft und Dämpfung.
Aus der deutschen Patentschrift 807 491 ist eine Vorderradfederung für Krafträ
der in Teleskopbauweise bekannt, die zusätzlich zu einer üblichen Schraubenfe
der eine zu dieser in Serie geschaltete Gummisäulenfeder im Unterrohr der Vor
derradfederung offenbart, die eine veränderliche Dämpfung dadurch bewirkt, daß
sich die einzelnen Abschnitte der Gummisäulenfeder mit zunehmendem Druck
durch die Verformung des Gummimaterials aufbauchen und durch ihre Berührung
mit der Innenwandung des Unterrohres die Dämpfung der Vorderradfederung er
höhen. Hierbei dient die Schraubenfeder als Zusatzfeder im Sinne der vorliegen
den Erfindung mit geringerer Federrate als die Gummisäulenfeder.
Ferner zeigen insbesondere die Fig. 1 bis 3 des US-Patentes 5,284,352 eine
gattungsgemäße Fahrrad-Teleskopgabel mit je einem Tragfederpaket aus drei zylindrischen Tragfe
dern aus Kunststoff pro Holm mit Führungsringen jeweils zwischen den Stirnflä
chen der Tragfedern, sowie eine in Reihe dazugeschaltete Spiralfeder als Zusatz
feder zu dem Tragfederpaket. Hier wird offenbart, daß das Federungssystem aus
Tragfedern, Führungsringen, einem Käfig sowie einer Zusatzfeder besteht, wobei
die Zusatzfeder durch ihre geringere Federrate für die Abfederung der leichteren
Fahrbahnunebenheiten eingesetzt wird.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Federungssystem zum Einbau in einen Rohr
schenkel für eine teleskopartige Vorderradgabel für Fahrräder zu schaffen, wel
ches den Federungskomfort besonders im Bereich der kleinen Federwege durch
weiches Ansprechen der Federung verbessert.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in Anspruch 1 beschrieben.
Anhand einer Funktionsskizze wird ein Ausführungsbeispiel eines Rohrschenkels
einer teleskopartigen Vorderradgabel für Fahrräder beschrieben.
Die Figur zeigt einen Rohrschenkel einer teleskopartigen Vorderradgabel für Fahr
räder mit einem oberen und einem unteren zylindrischen Gehäuse, welche über
ein Federungssystem gegeneinander vorgespannt sind.
Wird der komplette Rohrschenkel einer teleskopartigen Vorderradgabel für Fahr
räder mit 1 bezeichnet, so besteht dieser aus einem oberen zylindrischen Gehäu
se 2 und aus einem unteren zylindrischen Gehäuse 8, wobei eine teleskopartige
Vorderradgabel aus zweien solcher Rohrschenkel 1 besteht, die über eine Brüc
ke 18 verbunden sind, und wobei diese Brücke 18 mit dem Rahmen des Fahrra
des und somit mit dem ungefederten Teil des Fahrrades verbunden ist. Die beiden
zylindrischen Gehäuse 2 und 8 sind teilweise koaxial ineinander geschoben und
gegeneinander verschiebbar, wobei zumeist eine Gleitlagerung aus Gleitringen 17
für geringe Reibung bei diesen Bewegungen sorgt. Die Gleitringe 17 sind gemäß
diesem Ausführungsbeispiel fest mit der äußeren Zylinderfläche 7 des oberen zy
lindrischen Gehäuses 2 verbunden und gleiten auf einer inneren Zylinderfläche 9
im unteren zylindrischen Gehäuse 8, wobei auf eine gute Gleitpaarung im Hin
blick auf das Material der Reibpartner und auf gute Oberflächenbeschaffenheit
der inneren Zylinderfläche 9 geachtet werden muß. Innerhalb vorzugsweise des
oberen zylindrischen Gehäuses 2 ist ein Federungssystem angeordnet, das aus
mindestens einer Tragfeder 14 und einer Zusatzfeder 19 besteht. Die Tragfe
dern 14 und die Zusatzfeder 19 sind in Reihe übereinander angeordnet und be
stehen vorzugsweise aus einem kompressiblen, elastischen, geschäumten, zelli
gen Elastomer, wobei die Federrate der Zusatzfeder 19 kleiner ist als die der
Tragfeder 14. Das untere zylindrische Gehäuse 8 weist neben einem Auge 12 zur
Befestigung der Achse eines Vorderrades eines Fahrrades ein Tragrohr 10 auf,
das am oberen Ende mit einem Anschlagbund 11 versehen ist, welcher als axiale
Abstützung für die Zusatzfeder 19 dient. Die Tragfedern 14 liegen konzentrisch
aneinander, wobei sie durch einen Führungsring 15 in ihrer Position sowohl zu
einander als auch zu einer inneren Zylinderfläche 6 des oberen zylindrischen Ge
häuses 2 gehalten werden.
Die Führungsringe 15 sind aus Kunststoffmaterial und gleiten bei Bedarf ohne
größeren Widerstand auf der inneren Zylinderfläche 6 ab. Als Widerlager für die
Vorspannkräfte aus den Tragfedern 14 des Federungssystems ist ein Anschlag
ring 5 mit dem oberen zylindrischen Gehäuse 2 verbunden, wobei der Anschlag
ring 5 zur Herstellung der Ruhelage über eine Feder in Ausfederrichtung 13 an
den Anschlagbund 11 herangezogen wird. Zwischen der Zusatzfeder 19 und den
Tragfedern 14 ist zur Herstellung genauer Vorspannverhältnisse ein KäFig. 16 mit
einem rohrförmigen Fortsatz 20 angeordnet, welcher mit seiner endseitigen
Kreisringfläche mittels eines Weichanschlages 21 am Anschlagring 5 unter Vor
spannung anliegt. Diese Vorspannung wird von den Tragfedern 14 erzeugt, die
sich nach der axial gegenüberliegenden Seite an einer Vorspannschraube 3 ab
stützen, wobei die Zusatzfeder 19 dieser Kraftrichtung entgegenwirkt, da sich
diese gegen das Tragrohr 10 abstützt und an der anderen Seite des Käfigs 16
angreift. Die Kraft der Zusatzfeder 19 ist wegen der geringeren Vorspannung und
wegen der geringen Federrate im Ruhezustand kleiner als die der Tragfeder 14,
was sich bei der Auslegung der Federn 19 und 14, aber vor allem durch die Län
ge des rohrförmigen Fortsatzes 20 erreichen läßt. Die Vorspannschraube 3 ist
unterschiedlich tief in das obere zylindrische Gehäuse 2 einschraubbar, wodurch
sich die Vorspannung der Tragfedern 14 in Grenzen einstellen läßt.
Wird das Fahrrad auf einer Fahrbahn mit Unebenheiten von geringer Höhe gefah
ren, so wird die Zusatzfeder 19 beim Einfedern zusammengepreßt, wobei sich
das obere zylindrische Gehäuse 2 und das untere zylindrische Gehäuse 8 ineinan
der schieben und wobei sich der Anschlagbund 11 aus seiner vorgespannten La
ge gegenüber dem Anschlagring 5 und der Feder in Ausfederrichtung 13 löst. Bei
den so beschriebenen geringen Federwegen des Federungssystems können die
Tragfedern 14 nicht zum Einsatz kommen und der rohrförmige Fortsatz 20 des
Käfigs 16 bleibt gegenüber dem Anschlagring 5 an Ort und Stelle. Erst bei größe
ren Federwegen auf stark unebener Fahrbahn wird die Zusatzfeder 19 auf ihre
Blocklänge zusammengepreßt und die Kraft wird von der Zusatzfeder 19 an den
FührungskäFig. 16 weitergegeben, der sich dann aus seiner durch den rohrförmi
gen Fortsatz 20 definierten Position löst, wenn die durch die Tragfedern 14 er
zielte Vorspannkraft durch die Tragkraft überschritten wird. Jetzt werden die
Tragfedern 14 zusammengepreßt bis zu einem Federweg, der den oberen Kulmi
nationspunkt des Kraftverlaufes oder die maximal mögliche Zusammendrückbar
keit der Tragfedern 14 markiert. Läßt die von den Fahrbahnunebenheiten erzeug
te Kraft nach, so wird zunächst der rohrförmige Fortsatz 20 auf Anschlag mit
dem Anschlagring 5 und so dann der Anschlagbund 11 auf Anschlag mit dem
Anschlagring 5 über die Feder in Ausfederrichtung 13 gedrückt.
Zur Zentrierung aller am Federungssystem beteiligten Elemente kann eine Füh
rungsstange 4 zentral angeordnet sein, die von der Vorspannschraube 3 in das
Innere des Tragrohres 10 reicht.
Von Vorteil ist die Verwendung eines Gleitmittels, beispielsweise Dämpferöl, das
die Beweglichkeit aller am Federungssystem beteiligten Elemente verbessert.
Die bereits erwähnte Einstellbarkeit der Tragfähigkeit des Federungssystems
durch die verschieden tief eingeschraubte Vorspannmutter 3 bewirkt einen Vor
spannbereich der Tragfeder 14, der noch erweiterungsfähig ist durch den Aus
tausch der Tragfedern 14 unter Verwendung von solchen mit höherer oder nied
rigerer Federrate. Es hat sich gezeigt, daß es von Vorteil ist, für verschieden
schwere Fahrer mehrere Sätze von Tragfedern 14 mit unterschiedlichen Federra
ten bereitzustellen, um den Komfort der Federung vergleichbar zu gestalten.
Claims (4)
1. Rohrschenkel (1) einer Vorderradgabel eines Fahrrades, umfassend
- 1. ein mit einer Brücke (18) versehenes oberes zylindrisches Gehäuse (2) mit einer äußeren Zylinderfläche (7)
- 2. eine den oberen Abschluß des oberen zylindrischen Gehäuses (2) bildende und mehr oder weniger tief in das obere zylindrische Gehäuse (2) ein schraubbare Vorspannschraube (3)
- 3. ein unteres zylindrisches Gehäuse (8) mit einer inneren Zylinderfläche (9) und mit einem in seinem Inneren koaxial angeordneten Tragrohr (10) sowie mit einem Auge (12)
- 4. mindestens einen Gleitring (17) zwischen der inneren Zylinderfläche (9) und der äußeren Zylinderfläche (7)
- 5. eine zwischen dem oberen zylindrischen Gehäuse (2) und dem unteren zy lindrischen Gehäuse (8) in Ausfederrichtung als Druckfeder wirkende Fe der (13) sowie
- 6. ein Federungssystem aus mehreren hintereinander geschalteten in Einfe derrichtung als Druckfedern wirkenden Tragfedern (14), mindestens einem Führungsring (15) als Zwischenlage zwischen den Stirnflächen der Tragfe dern (14), einem KäFig. (16) sowie mindestens einer in Einfederrichtung als Druckfeder wirkenden Zusatzfeder (19),
2. Rohrschenkel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslegung des Federungssystems auf hohes oder niedriges Fahr
zeuggewicht durch die Wahl von Tragfedern (14) mit hoher oder niedriger
Federrate variierbar ist.
3. Rohrschenkel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragfeder (14), die Zusatzfedern (19) sowie die Feder (13) aus einem
kompressiblen, elastischen, geschäumten, zelligen Elastomer bestehen.
4. Rohrschenkel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beweglichkeit des Federungssystems durch ein Gleitmittel erhöht
wird.
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