DE2622702C3 - Vorrichtung zum Eindrücken von Rohren in ein Bruchhaufwerk, insbesondere zur Rettung Verschütteter - Google Patents
Vorrichtung zum Eindrücken von Rohren in ein Bruchhaufwerk, insbesondere zur Rettung VerschütteterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Eindrükken von Rohren in ein Bruchhaufwerk insbes. zur
Rettung Verschütteter, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der französischen Patentschrift 14 98 286 bekannt. Sie besteht aus einer
Verrohrung, an deren vorderem Ende das Bodenmaterial von Hand mittels geeigneter Hilfsmittel gelöst wird
und einem am Rohrende angreifenden brückenartigen Teil, mit dessen Hilfe über Zylinderkolbeneinheiten die
seitlichen Flansche der Rohre beaufschlagt und diese somit eingetrieben werden. Um unerwünschte Kippmomente
zu vermeiden, die ein genaues Eintreiben unmöglich machen würden, sind bei der bekannten
Vorrichtung in jedem Fall einander diametral gegenüberliegende Zylinderkoioeneinheiten erforderlich.
Hierdurch ergibt sich ein vergleichsweise hoher Bauaufwand, der ein schnelles und genau gerichtetes
Eintreiben unmöglich macht.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung so zu verbessern, daß das
Eindrücken der Rohre auf einfache Weise genauer und schneller als bisher erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Ein Kanal läßt sich in beliebiger Richtung vortreiben, d.h. vertikal, horizontal oder auch schräg. Für die
Erfindung ist es ferner wichtig, daB die Presse einen Kolben mit einer Innenbohrung aufweist, durch den sich
sowohl das Gehäuse des Verdrängungshammers als auch die Rohre hindurchführen lassen. Hierdurch ergibt
sich ein besonderer Antrieb, nämlich ein zentrischer Antrieb, so daß ein besonderer Aufwand zum genauen
Abstützen der Rohre und des Verdrängungshammers
ίο nicht erforderlich ist Der Kolben dient dabei als
Führung für den pneumatischen Verdrängungshammer, wodurch sichergestellt ist, daß die Rohre völlig
konzentrisch in den vom Verdrängungshammer geschaffenen Kanal eingeführt werden. Wichtig ist, daß
durch den Verdrängungshammer nicht ein gebohrter Kanal entsteht, sondern dieser durch seitliches Verdrängen
und Verdichten des Erdreiches entsteht, so daß sich eine besondere Verfestigung der Kanalwandung ergibt,
und sich in den so erzeugten Kanal die zum Abstützen der Kanalwandung dienenden Rohre leicht einziehen
lassen. Diese Art der Kanalbildung ist gerade bei Bruchhaufwerk von besonderem Vorteil. Es hat sich
nämlich erwiesen, daß ein Bruchhaufwerk, das üblicherweise außer Gestein auch Stahlplatten, Holzbretter und
Balken umfaßt, beim Einbringen des Kanals nicht weiter zusammenstürzt, sondern in sich erhalten bleibt.
Vorzugsweise besitzt die Klemmzange aut die Rohre einwirkende verzahnte Rohrklemmbacken. Auf diese
Weise werden die Rohre sicher erfaßt und in den Kanal nachgeschoben. Der Zylinder der Zylinderkolbeneinheit
ist gegenüber einer fest auf dem Boden verankerten Bodenplatte in der Höhe und zur Seite hin verstellbar.
Auf diese Weise läßt sich die Richtung der Erdbohrung genau einstellen. Diesem Zweck dienen ferner noch ein
auf den Verdrängungshammer aufzusetzender Meßrahmen sowie ein Fluchtstab.
Zur Druckmittelversorgung der Zylinderkolbeneinheit der Presse dient eine Hydraulikpumpe mit einem
Antrieb vorzugsweise aus einem Druckluftmotor.
Zweckmäßigerweise befindet sich in der Verbindung zwischen der Hydraulikpumpe und dem Druckluftmotor
ein Druckregulierventil. Mit Hilfe dieses Druckregulierventils läßt sich der Luftdruck stufenlos regeln, so daß
entsprechend auch der Hydraulikdruck an der Pumpe steigt und fällt, d. h. der Druck des Zylinders der
Zylinderkolbeneinheit ist stufenlos regelbar.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren
erläutert. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig.2 eine entsprechende Darstellung in um 90°
versetzter Ansicht.
In das Bruchhaufwerk 1 eines im einzelnen nicht näher dargestellten Stollens innerhalb eines Bergwerks sollen Rohre 8 eingebracht werden, um zu eingeschlossenen Bergleuten eine Versorgungsleitung in Gestalt einer Rohrverbindung zu legen. Dies geschieht mit einer Vorrichtung aus einem Verdrängungshammer 2, der seinerseits aus einem zylindrischen Gehäuse 3 mit einer am vorderen Ende angeordneten Schlagspitze 4 besteht. Die Schlagspitze 4 ist als längsbeweglicher Verdrängungs- und Meißelkopf mit stufenförmig konkaven Ringschneiden ausgebildet und wird mit großer
In das Bruchhaufwerk 1 eines im einzelnen nicht näher dargestellten Stollens innerhalb eines Bergwerks sollen Rohre 8 eingebracht werden, um zu eingeschlossenen Bergleuten eine Versorgungsleitung in Gestalt einer Rohrverbindung zu legen. Dies geschieht mit einer Vorrichtung aus einem Verdrängungshammer 2, der seinerseits aus einem zylindrischen Gehäuse 3 mit einer am vorderen Ende angeordneten Schlagspitze 4 besteht. Die Schlagspitze 4 ist als längsbeweglicher Verdrängungs- und Meißelkopf mit stufenförmig konkaven Ringschneiden ausgebildet und wird mit großer
μ Schlagenergie in das Bruchhaufwerk 1 eingetrieben.
<>m hinteren Ende des Gehäuses 3 des Verdrängungshammers 2 führl ein Druckluftschlauch 5 /u einer nicht
dargestellten Druckluftquelle. Ferner befindet sich am
hinteren Ende des Gehäuses 3 eine Steckverbindung 6 in Gestalt einer Steckhülse 7, an der sich ein in Fig.2
gestrichelt dargestelltes Rohr 8 befestigen läßt An das Rohr 8 lassen sich entsprechend ausgebildete weitere
Rohre anschließen. Die Rohre 8 besitzen einen AaQendurchmesser, der etwa dem Durchmesser des
zylindrischen Gehäuses 3 des Verdrängungshammers 2 entspricht
Zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung gehört ferner eine Presse 9, die auf einer Bodenplatte 11 ruht die
ihrerseits fesi im Erdboden verankert ist Die Presse 9 besitzt eine Zylinder-Kolben-Einheit 12, deren Zylinder
13 auf der Bodenplatte 11 höhen- und seitenverstellbar ist. Diesem Zweck dienen Einstellelemente 14 und 15.
An der dem Bruchhaufwerk 1 zugewandten Seite besitzt die Presse 9 eine Klemmzange 16 mit vorzugsweise
verzahnten Rohrklemmbacken 17, die die Rohre 8 erfassen und in den im Bruchhaufwerk 1 entstehenden
Kanal einschieben. Die Presse 9 dient zum statischen Aufnehmen des aus der Reibung der Roiire in dem
Bruchhaufwerk 1 resultierenden Reibungswiderstandes, der beispielsweise bei einem Außendurchmesser von
95 mm und einem Innendurchmesser von 85 mm der Rohre 8 auf einer Länge von 25 m etwa 6 bis 10 Mp
beträgt Der Zylinder 13 der Zylinder-Kolben-Einheit 12 steht über eine Leitung 18 mit einer Hydraulikpumpe 19
in Verbindung, die ihrerseits von der Antriebswelle eines Druckluftmotors 22 angetrieben wird. Mit Hilfe
eines in der Leitung 21 befindlichen Druckregulierventils 23 läßt sich der Luftdruck vom Druckluftmotor 22
stufenlos regeln, wodurch auch der Hydrauiikdruck ;m
Zylinder 13 der Zylinder-Kolben-Einheit 12 entsprechend gesteuert werden kann, d. h. ebenfalls stufenlos
regelbar ist Ferner gehören zum Antrieb ein öltank mit Filter, eine Druckluftwartungseinheit aus Wasserabscheider,
Druckregulierer, Ventil und Nebelöler sowie ein Umschalter für die Beaufschlagung des Zylinders 13
auf Vorlauf und Rücklauf.
Ferner wird die Vorrichtung ergänzt durch einen Meßrahmen mit am Fuß angeordnetem Prisma, mit dem
der Meßrahmen auf den Verdrängungshammer 2 aufgesetzt werden kann. In Verbindung mit dem
Meßrahmen wird zum Ausrichten des Verdrängungshammers 2 ein Fluchtstab benutzt, der auf der dem
Bruchhaufwerk 1 abgewandten Seite in einer bestimmten Höhe genau in Achsrichtung aufgestellt wird. Da der
Meßrahmen in einer ganz bestimmten Höhe ein Zielfernrohr mit Vergrößerung und Fadenkreuz besitzt,
läßt sich durch Parallelverschieben das Einrichten des Meßrahmens und damit das Ausrchten des Verdrängungshammers
2 sehr exakt durchführen.
Im Ernstfall wird unmittelbar vor dem Bruchhaufwerk 1 die Bodenplatte 11 auf dem Erdboden verankert
und zwar entweder mittels im Bergbau üblicher Hydraulikstempel, die auf die Sohle gepreßt werden
oder aber mittels eingeschlagener Spannschrauben. Die Bodenplatte 11 wird grob auf die Bohrachse ausgerichtet
Danach wird der Verdrängungshammer 2 durch den Zylinder der Presse 9 bis zum Bruchhaufwerk ί
vorgeschoben. Anschließend wird die Kraftstation mit der Druckluftversorgungsquelle verbunden und die
Leitung 18 an den Zylinder 13 der Zylinder-Kolben-Einheit 12 angeschlossen.
Danach werden die Rohrschüsse 8 in der erforderlichen Anzahl über den Druckluftschlauch 5 des
Verdrängungshammers 2 geschoben und der Druckluftschlauch mit dem Verdrängungshammer 2 gekuppelt.
Danach wird die Bohrachse festgelegt und der Fluchtstab auf der vom Bruchhaufwerk 1 abgewandten
Seite gesetzt. Mit Hilfe des Meßrahmens wird dann die Presse 9 auf den Fluchtstab ausgerichtet, was mit Hilfe
der Einstellelemente 14,15 geschieht.
Danach wird je ein Lufthahn am Verdrängungshammer 2 und an der Presse 9 bzw. der Kraftstation
geöffnet. Dabei wird zunächst der Luftdruck für die Kraftstation gedrosselt, um den Anpreßdruck nicht
unnötig hochgehen zu lassen. Nach dem Einlaufen des Verdrängungshammers 2 werden die Rohre 8, die dünne
Innenmuffen besitzen, in die Klemmzange 16 der hydraulischen Presse 9 geschoben und von dieser
selbsttätig erfaßt und in den im Bruchhaufwerk 1 entstehenden Kanal nachgeschoben.
Zur zusätzlichen Sicherheit kann am Verdrängungshammer ein nichtdargestelltes Stahlseil befestigt werden,
das durch die Rohre 8 geführt wird. Mit Hilfe einer Seilklemme, die hinter dem nachgeschobenen Rohr 8
auf dem Seil aufgeklemmt wird, kann somit eine kraftschlüssige Verbindung zu dem gesamten Rohrstrang
hergestellt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Eindrücken von Rohren in ein Bruchhaufwerk, insbes. zur Rettung Verschütteter,
mit einem einen die Rohre aufnehmenden Kanal bildenden Arbeitsgerät und einer die Rohre
beaufschlagenden, gegenüber dem Erdboden fest verankerten Presse mit einer hydraulischen Zylinderkolbeneinheit,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Arbeitsgerät aus einem selbstgetriebenen, ein zylindrisches Gehäuse (3) aufweisenden
Verdrängungshammer (2) mit einer am vorderen Ende angeordneten konischen Schlagspitze (4) und
einer am hinteren Ende angeordneten Steckhülse (7) zum Anschließen der Rohre (8) besteht und daß die
Zylinderkolbeneinheit (12) der Presse (9) einen eine auf der der Arbeitsrichtung zugewandten Seits der
Pres-ie (9) angeordnete Rohr-Klemmzange (16) steuernden Kolben mit einer Innenbohrung aufweist,
die im Durchmesser geringfügig größer als der Außendurchmesser des Gehäuses (3) des Verdrängungshammers
(2) und der Rohre (8) ist.
2. Vortreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmzange (16) verzahnte
Rohrklemmbacken (17) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (13) der Zylinderkolbeneinheit
(12) gegenüber einer fest auf dem Boden verankerten Bodenplatte (11) in der Höhe
und zur Seite verstellbar ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine
Hydraulikpumpe (19) mit einem Druckluftmotor (22) als Antrieb.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein in der
Verbindung zwischen der Hydraulikpumpe (19) und dem Druckluftmotor (22) angeordnetes Druckregulierventil
(23).
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