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Patientenlaerstatt
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Patientenlagerstatt für ein Untersuchungsgerät
mit einem für die Drehung eines Patienten über die Patientenlagerungsplatte gespannten
Tuch.
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Durch die DT-PS 2 004 182 ist bereits eine Patientenlagerstatt für
ein Röntgenuntersuchungsgerät bekannt, bei dem ein Tuch zur fernsteuerbaren Drehung
eines Patienten, um dessen Längsachse quer über die Patientenlagerungsplatte, gespannt
ist. Dieses Tuch ist beidseitig der Patientenlagerungsplatte auf Walzen gewickelt.
An den beiden Längsseiten dieser Patientenlagerungsplatte sind Stützrollen größeren
Durchmessers angeordnet, die gegensinnig zum Tuch angetrieben werden und die Drehung
des Patienten unterstützen. Bei dieser Anordnung für die fernsteuerbare Drehung
des Patienten wird es als nachteilig empfunden, daß ihr Einsatz nur auf Patientenlagerungsplatten
möglich ist, die nicht um ihre Längsachse gekippt werden können. Darüber hinaus
behindern bei dieser bekannten Patientenlagerstatt die seitlichen Stützróllen den
Zugang zum Patienten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Patientenlagerstatt
zu entwickeln, die das Drehen eines auf einer Patientenlagerungsplatte liegenden
Patienten gestattet, und den Patienten bei Kippbewegungen der Patientenlagerungsplatte,
sei es um ihre Längs- oder um ihre Querachse, sicher hält. Dartiber hinaus sollte
der Patient auch in Drehlagen, in denen er beispielsweise um 45° oder 90° aus der
Rückenlage heraus um seine Längsachse gedreht ist, sicher gehalten werden können.
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Bei einer Patientenlagerstatt der eingangs genannten Art sind daher
erfindungsgemäß zwei in einer Ebene parallel zu den Stirnflächen der Patientenlagerstatt
ringförmig ausgebildete Halterungen
für das Tuch am kopf- und fußseitigen
Ende der Patientenlagerstatt, unmittelbar über der Ebene der Patientenlagerungsplatte,
in ihrem gegenseitigen Abstand verstellbar und um ihre parallel zur Längsachse der
Patientenlagerstatt orientierten Symmetrieachsen drehbar gelagert. Dies hat den
Vorteil, daß sich das Tuch im gespannten Zustand schlauchartig schließt und das
Untersuchungsobe1:, wie z.B. einen Patienten in Kipplage bis zu + 900 um die Querachse
und bis zu ca. +-60° um die Längsachse der Patientenlagerstatt aus der Horizontalen
heraus vor dem Herausfallen bewahrt. Durch die Spannung des Tuches wird der Patient
außerdem gewichtsentlastet. Das hat zur Folge, daß das Tuch mit dem darin befindlichen
Patienten mit nur geringen Eraftaulwand gedreht werden kann. Wegen der Gewichtsentlastung
des Patienten ist auch das Rückstellmoment, das bei Drehlagen des Patienten von
450 aus der Rückenlage heraus sonst sehr groß ist, weitgehend aufgehoben. Durch
bloße Veränderung des gegenseitigen Abstandes der Halterungen kann die Spannung
des Tuches gelockert werden. Im geloclwerten Zustand kann ein Patient über die aus
ein anderklaffenden Längskanten des Tuches ein- oder ausgelagert werden. Ein ganz
wesentlicher Vorteil dieser Art der Lagerung eines Patienten ist, daß der Patient
in allen Drehlagen durchleuchtet werden kann, und daß dies stets ohne die sonst
üblichen Randschatten, die Lagerungsplatten und Drehmulden bei bestimmten Strahlenrichtungen
erzeugen, möglich ist.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung können
die Halterungen flanschartig ausgebildet und über einen Stelltrieb parallel zur
Längsachse der Patientenlagerstatt verschiebbar sein. Die flanschartige Ausbildung
der Halterungen erleichtsrt die gleichmäßige Übertragung der Zugkraft über die ganze
Breite des Tuches. Dadurch wird einem Verziehen des Tuches vorgebeugt.
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Die Verschiebung der Halterungen, parallel zur Längsachse der Patientenlagerstatt
gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung, ist diejenige 1nstnikt4ve Lösung,
mit der sich das Spannen des Tuches mit dem verhältnismäßig geringsten Aufwand realisieren
läßt. Sie läßt sich unter Verwendung handelsüblicher Bauelemente motorisch ausftlliren.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann die Halterung
zur Entspannung des Tuches scharnierartig auf die Patientenlager statt zu schwenkbar
gelagert sein. Damit ist der Vorteil verbunden, daß die Längskanten des Tuches bereits
bei einem Schwenkwinkel von etwa 450 über nahezu die gesamte Länge der Patientenlagerstatt
auf der Patientenlagerungsplatte aufliegen. Dadurch wird die Einlagerung langer
Patienten besonders erleichtert.
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Eine besonders sichere Halterung des Patienten wird erreicht, wenn
die Längskanten des Tuches im gespannten Zustand untere in ander befestigbar sind.
Damit sind alle Voraussetzungen geschaffen, um einen Patienten, unabhängig von der
Schwenklage der jeweiligen Patientenlagerstatt, auch über 360° hinweg drehen zu
können.
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Das Arbeiten mit der Patientenlagerstatt wird sehr erleichtert, wenn
die Längskanten des Tuches in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung im entspannten
Zustand an den Längskanten der Patientenlagerstatt befestigbar sind. In diesem Fall
kann die Patientenlagerstatt bei entspanntem Tuch wie eine gewöhnliche Patientenlagerstatt
benutzt werden. Besondere Rücksichten auf das entspannte Tuch brauchen nicht genommen
zu werden, da sich das Tuch auf der Patientenlagerungsplatte nicht verschieben kann.
Es liegt wie ein Schutzüberzug auf der Patientenlagerungsplatte auf.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand zweier in den Figuren
dargestellter Ausführungsbeispiele naher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Patientenlagerstatt
mit flanschartig ausgebildeten Halterungen für das Tuch im entspannten Zustand,
Fig. 2 die Patientenlagerstatt der Figur 2 mit eingelagertem Patienten und gespanntem
Tuch, Fig. 3 eine teilweise aufgebrochene Darstellung des Kopfendes der Patientenlagerstatt
mit den Stellmitteln lür die Spannung und Drehung des Tuches,
Fig.
4 einen Querschnitt durch den mittleren Teil der in Figur 2 gezeigten Patientenlagerstatt,
und Fig. 5 eine Patientenlagerstatt mit scharnierartig schwenkbaren Halterungen
für das Tuch.
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In den Figuren 1 und 2 erkennt man eine Patientenlagerstatt 1 mit
zwei Längsholmen 2, 5 und einer auf den Längsholmen befestigten Patientenlagerungsplatte
4. Am kopf- und fußseitigen Ende der Patientenlagerungsplatte ist je ein quaderförmiges
Gehäuse 5, 6 auf den beiden Längsholmen befestigt. In jedem dieser Gehäuse ist eine
flanschartig ausgebildete Halterung 7, 8 um ihre parallel zur Längsachse der Patientenlagerstatt
orientierte Syametrieachse 9, 10 drehbar und längs dieser Achse verschiebbar gelagert.
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Zwischen den beiden Halterungen ist ein Tuch 11 gespannt, das mit
seinen beiden stirnseitigen Enden hinter dem flanschartigen Rand der Halterungen
mit Je einen Spannring 12, 13 festgeklemmt ist. Die Breite des Tuches 11 entspricht
in etwa der Breite der Patientenlaerstatt 1. Der Umfang des flanschartigen Randes
der Halterungen 7, 8 ist der Breite des Tuches 11 angepaßt. Das Tuch ist an einer
Längs seite mit einen vorstehenden Lappen 14 versehen, der auf der Innenseite des
in gespanntem Zustand schlauchförmigen Tuches mit einem Klettband 15 vernäht ist.
Auf der gegenüberliegenden Längskante des Tuches ist ein weiteres, gleichgroßes
Stück klettband 16 auf der Außenseite des Tuches befestigt.
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In der Darstellung der Figur 2 liegt ein Patient 17 auf dem Tuch,
das durch Zurückfahren der beiden Halterungen 7, 8 in das fußseitige bzw. kopfseitige
Gehäuse 5, 6 der Patientenlagerstatt 1 stramm gespannt ist. Man erkennt in der Figur
2, daß sich das Tuch 11 infolge der Spannung schlauchartig um den Patienten 17 gelegt
hat. Der Lappen 14 mit dem Klettband 15 ist über den Spalt zwischen den beiden längsseitigen
Kanten des Tuches 11 hinweg auf die andere Seite des Tuches gelegt und auf asz dem
dort auf der Außenseite des Tuches befestigten Stück Klettband 1o befestigt.
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An den an beiden Längskanten der Patientenlagerungsplatte befestigten
Führungsschienen 8 (nur eine dargestellt) ist ein weiteres Stück Klettbaiid 19 (nur
eines dargestellt) befestigt. nur
diesem Stück Klettband kann die
jeweilige Längskante des Tuches im entspannten Zustand an der Längskante der Patientenlagerstatt
1 festgehalten werden.
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Die aufgebrochene Darstellung der Figur 3 zeigt den Aufbau der Halterung
7, mit dem das Tuch 11 festklemmenden Spannring 12.
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Die Halterung ist mittels Kugellager 20, 21 im Gehäuse 5 um eine parallel
zur Tischlängsachse orientierte Achse 9 drehbar gelagert. Dabei ist die Halterung
7 in dem Kugellager 20 und mit dem Kugellager 21 längsverschiebbar geführt. Eine
über einen Getriebemotor 22 angetriebene Spindel 23 dient der axialen Verschiebung
der Halterung 7.
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Zur Einlagerung eines Patienten 17 werden die beiden Halterungen 7,
8 für das Tuch 11 jeweils über den zugehörigen Getriebemotor 22 mit der Spindel
23 aus dem kopf- bzw. fußseitigen Gehause i, 6 der Patientenlagerstatt 1 herausgefahren.
Dadurch entspannt sich das Tuch. Die beiden Längskanten des Tuches 11 legen sich
auf die beiden Längskanten der Patientenlagerungsplatte 4. Dort werden die beiden
Längskanten des Tuches auf den auf den Führungsschienen 18 angebrachten Klettbändern
16 befestigt. Dadurch ist das Tuch in der in der Figur 1 dargestellten ausgebreiteten
Stellung auf der Patientenlageningsplatte 4 befestigt. Nun kann ein Patient 17 auf
die Patientenlagerungsplatte gelegt oder von der Patientenlagerungsplatte heruntergenommen
werden, ohne daß auf das Tuch besonders Rücksicht genommen zu werden braucht.
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Wegen der guten Strahlendurchlässigkeit des Tuches ist die Patientenlagerstatt
in dieser Stellung des Tuches wie eine gewöhnliche Patientenlagerstatt benutzbar.
Soll ein auf der Patientenlagerungsplatte liegender Patient 17 um seine Längsachse
gedreht werden, so werden die Längskanten des Tuches von den Klettbändern 19 der
Führungsschienen 18 gelöst und das Tuch durch Einfahren der beiden Halterungen 7,
8 in das kopf- bzw. fußseitige Gehäuse 5, 6 der Patientenlagerstatt 1 gespannt.
Das Tuch 11 legt sich dabei von selbst um den Patienten. Nach dem Spannen des Tuches
werden die beiden Längskanten desselben mit dem über stehenden Klettbandlappen 14
verbunden. In dieser Arbeitsstellung des Tuches 11 kann der Patient 17 von Hand
um mehr aZs 3600 um seine Längsachse gedreht werden.Dabei ist es völlig gleich-
gültig,
welchen Drehwinkel der Patient auf der Patientenlagerstatt einnimmt. Der Patient
kann in keiner der denkbaren Drehlagen aus dem Tuch herausfallen. Infolge des mit
der Tuchspan nung verringerbaren Auflagedrucks des Patienten auf der Patientenlagerungsplatte
4 ist auch die Rückstellkraft, die der ovale Körper des Patienten bei Drehlagen
von beispielsweise 450 aus der Rückenlage heraus ausübt, so stark reduzierbar, daß
der Patient in allen Winkelpositionen verharren kann. Durch halbkreisförmige Ausnehmungen
24, 25, an den beiden Längskanten des Tuches im Bereich des Kopfes, kann der Patient
17 herausschauen.
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Er kann durch diese Öffnung hindurch Kontrastmittelbrei trinken und
sich mit dem Arzt unterhalten. Durch ovale Durchbrüche 26, in Höhe der beiden Schultern
(nur eine dargestellt), kann der Patient seine Arme, sofern er sie nicht an den
Längsseiten des Körpers anlegen oder über den Kopf verschränken will, im Bedarfsfall
auch aus dem Tuch 11 herausnehmen.
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Für die fernsteuerbare Drehung des Patienten 17 kann, wie in den Figuren
2 und 4 dargestellt, ein weiteres Tuch 27 quer über die Patientenlagerungsplatte
gespannt und an beiden Längskanten der Patientenlagerungsplatte auf je einer motorisch
angetriebenen Trommel 28, 29 aufgewickelt sein. wird das Tuch 27 durch Aufwickeln
auf der einen und durch Abwickeln von der anderen Trommel quer über die Tischplatte
bewegt, so wird der im gespannten Tuch 11 liegende Patient um seine Längsachse gedreht.
Zur Unterstützung dieser Drehbewegung kann an den Halterungen 7, 8 (Fig. 3) ein
Zahnrad 30 befestigt sein, daß über ein Ritzel 31 von einem synchron mit den Motoren
(nicht dargestellt) der Trommeln 28, 29 eingeschalteten Motor 32 angetrieben wird.
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Die Figur 5 zeigt eine andere Ausführungsform einer Patientenlagerstatt
33, die sich gegenüber derjenigen der Figuren 1 und 2 hauptsächlich darin unterscheidet,
daß auf eine axiale Verschiebung der Halterungen verzichtet wurde. Statt dessen
ist jener Teil 34, 35 des kopf- bzw. fußseitigen Gehäuses 36, 37, in denen die Halterungen
drehbar gelagert sind, über ein Scharnier 38 , 39 auf die PatierltenlagermngsiJlatte
40 zu schwenkbar.
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Diese Konstruktion weist den Vorteil auf, daß das Tuch 41 im ent'ruten
Sustand bereits wenige Hanlzreit; vom kopf- bzw. fuß-
seitigen
Gehäuse 36, 37 entfernt in voller Breite auf der Patientenlagerungsplatte 40 aufliegt.
Dadurch wird die Aufnahme besonders langer Patienten bedeutend erleichtert, Bei
dieser Konstruktion werden die motorischen Antriebe für die Spannung und Drehung
des Tuches am zweckmäßigsten in den mit den Halterungen kippbaren Teilen 34, 35
der Gehäuse 36, 37 untergebracht. Es wäre auch möglich gewesen, die beiden stirnseitigen
Gehäuse 36, 37 der Patientenlagerstatt insgesamt auf der Patientenlageruirplatte
40 kippbar zu lagern. Das Tuch 41 ist ähnlich wie das Tuch 11 in den Figuren 1 und
2 mit Klettbändern 42, 43 an der Patientenlagerstatt befestigbar und im gespannten
Zustand zu einem den Patienten umschließenden Schlauch verschließbar.