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Vorrichtung zum Entfernen von Staub,
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Schmutz und Fasern von Textilien Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zum Entfernen von Staub, Schmutz und Fasern von Geweben, Gewirken und
anderen textilen Flächen, bei der eine in einem Griffteil um eine Achse drehbar
angeordnete Kleberrolle vorgesehen ist.
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Zum Entfernen von Schmutz und Staub sowie Fasern von textilen Flächen
sind zahlreiche Vorrichtungen bekannt. Am verbreitetsten sind verschiedene Arten
von Bürsten, deren verhältnismässig grobe Borsten senkrecht zur Bürstebene stehen.
Beim Bürstvorgang streichen die Borstenenden über die Gewebeoberfläche, lösen dort
auf mechanische Weise anhaftende Schmutz- und Staubpartikel sowie lose Fasern und
Fusseln und schleudern sie, bedingt durch die elastische Beweglichkeit der Borsten,
in die umgebende
Atmosphäre. Geschieht der Reinigungsvorgang, wie
das meistens der Fall ist, in Wohnräumen, so lagern sich nach kurzer Zeit die von
Geweben entfernten Partikel auf Einrichtungsgegenständen oder dem Fussboden ab,
von wo sie wiederum entfernt werden müssen.
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Ein weiterer Nachteil solcher Bürsten beruht auf dem ungünstigen Verhältnis
des Borstendurchmessers zum Abstand der Einzelfasern untereinander, der das Gewebe
oder Gewirke bildenden Fäden.
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Staub- oder Schmutzpartikel, die sich zwischen diesen Einzelfasern
also innerhalb des Fadens befinden, werden nicht erfasst.
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Häufig werden sogar durch das beim Bürstvorgang zwangsläufig erfolgende
Umbiegen der Borsten, Schmutz- und Staubpartikel, die eigentlich entfernt werden
sollen, in das Gewebe oder Gewirke hineingefördert.
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Eine andere Art von Bürsten, bei deren Anwendung dieser Nachteil vermieden
werden soll, bestehen im wesentlichen aus einer gewebeartigen Bürstenfläche. Die
eigentlichen Borsten sind kurze, maximal 2 mm lange Faserbüschel, die in einem Winkel
von ca. 300 - 400 in Richtung zur Bürstebene geneigt sind.
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Der Bürstvorgang muss zwangsläufig immer in Richtung der geneigten
Faserbüschel erfolgen. Diese Bürstenart hat neben ihrem Vorteil, Staub- und Schmutzpartikel
auch aus den tieferen Lagen der Textilien hervorzuholen, Jedoch mehrere Nachteile.
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Die entfernten Partikel setzen sich zwischen die einzelnen Mikroborsten
der schrägstehenden Faserbüschel und können nur umständlich wieder entfernt werden.
Dies soll z.B. durch entgegengesetzt zur Bürstrichtung erfolgendes Streichen entweder
auf dem zu reinigenden Stoff oder auf einem gesonderten Tuch erfolgen. In jedem
Falle entsteht immer wieder das Problem, den gesammelten Staub und Schmutz von dem
zu reinigenden Stoff oder dem zusätzlich erforderlichen Tuch zu entfernen.
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Ein weiterer Nachteil dieser Bürstenart ist die schlechte An-
passungsfähigkeit
der Borstenfläche an die zu reinigende textile Fläche. Eine einwandfreie Funktion
ist nur dann gegeben, wenn die zu reinigende Fläche praktisch vollkommen eben ist.
Gleitet die Bürste über eine Stoffalte, so entläd sich ein Teil der vorher angesammelten
Staub- und Schmutzpartikel in diese Falte. Nachteilig ist ferner die zwangsläufige
Benutzung einer solchen Bürste in einer vorgeschriebenen Bürstrichtung. Dies erfordert
neben der ständigen Aufmerksamkeit während des Gebrauchs auch eine relativ aufwendige
Konstruktion. Entweder sind diese Bürsten mit zwei Borstenflächen versehen, die
gegensätzlich verlaufende Faserbüschelausrichtung aufweisen, oder es wurde, um dies
zu umgehen, das die Borstenfläche tragende Element um 1800 drehbar gestaltet.
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Bei sich ändernder Bürstrichtung oder beim Wechsel von einer Hand
in die andere, muss somit jedesmal dieses Element bewegt werden.
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Seit mehreren Jahren sind Vorrichtungen auf dem Markt, die im wesentlichen
aus einer zylindrischen Papierrolle bestehen, deren Aussenfläche mit einem sogenannten
Dauerkleber versehen ist. Diese Rolle ist an einem Griffteil befestigt und drehbar
gelagert. Bewegt man diese Rolle über verschmutzte textile Oberflächen, so werden
darauf befindliche lose Partikel und Fasern von der Klebfläche erfasst und adhäsiv
gebunden.
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Ist die Klebrigkeit der Oberfläche erschöpft, so wird, da die Rolle
als Papierbahn gewickelt ist, die obere Lage entfernt und somit eine neue Klebfläche
freigesetzt.
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Der Nachteil dieser Vorrichtungen besteht u.a. darin, dass nur Verunreinigungen,
die sich an der äussersten Oberfläche von Textilien befinden, von der Klebfläche
erfasst und festgehalten werden. Tiefer, z.B. zwischen den Einzelfasern der Web-
und Wirkfäden oder auch in der Tiefe der Maschen befindliche Staub- oder Schmutzpartikel
werden von der Klebfläche der Rolle nicht erfasst. Ein weiterer Nachteil dieser
Vorrichtung besteht darin, dass auch in diesem;Fall die zu reinigende
textile
Faserfläche faltenfrei sein muss, da der relativ grosse Durchmesser der Rolle eine
Anpassung der Klebfläche an die in der Falte liegende textile Fläche verhindert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der
Staub, Schmutz und Fasern auch aus den tiefer liegenden Schichten von Geweben, Gewirken
und anderen textilen Flächen gelöst und gleichzeitig entfernt werden, wobei ihre
Handhabung äusserst einfach und der Reinigungsvorgang unabhängig von der Bürstrichtung
durchführbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass im wesentlichen parallel zur Kleberrolle
mindestens ein Bürsten streifen angeordnet ist, dessen Bürstfläche in der Ebene
der Auflagefläche der Kleberrolle liegt.
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Die Bürstenstreifen bestehen vorzugsweise aus kurzen, feinen geraden
oder in einem Winkel in Richtung zur Auflagefläche der Kleberrolle geneigten Borsten.
Zweckmässig sind zwei Bürstenstreifen vorgesehen, die gegenüberliegend an Längsseiten
der Kleberrolle angeordnet sind. Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht aus einem
im wesentlichen rechteckigen Rahmen, in den die Kleberrolle parallel zu den die
Längsseiten des Rahmens bildenden Längsstegen eingesetzt ist, an deren Unterseite
die Bürstenstreifen angeordnet sind. Die Kleberrolle kann auswechselbar ausgebildet
sein. Zweckmässig ist an einem Ende des Rahmens, axial zur Achse, um die die Kleberrolle
dreht, ein Griff angeordnet. Dieser Griff kann fest mit einem Ende der Achse verbunden
sein, das durch ein Loch in der entsprechenden Stirnplatte des Rahmens gesteckt
ist.
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Eine solche mit parallel zur Kleberrolle angeordnetem oder angeordneten
Bürstenstreifen hat den besonderen Vorteil, dass die Borsten der Klebestreifen,
die vorzugsweise aus sehr feinen Borsten mit einem Durchmesser von beispielsweise
nur 30 /u bestehen, Schmutz- und Staubteilchen sowie Fasern und Fusseln
auch
aus den tieferen Schichten textiler Gewebe oder Gewirke an deren Oberfläche bringen,
wo sie sofort durch Adhäsion von der rotierenden Klebfläche der Kleberrolle erfasst
und festgehalten werden. Besonders vorteilhaft ist die Ausführungsform mit zwei
Bürstenstreifen, die zu beiden Seiten unmittelbar neben der Kleberrolle angeordnet
sind.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung reinigt auch solche textile Flächen,
die nicht ganz eben sind. Der sich jeweils in Bürstrichtung befindliche Träger des
Bürstenstreifens sowie auch der Bürstenstreifen selbst schieben vorhandene oder
eventuell auftretende Gewebefalten vor sich her und glätten somit die nachfolgende
Gewebefläche, wodurch diese immer exakt mit der Aussenfläche der Kleberrolle in
Kontakt gebracht wird. Ein wesentlicher Vorteil der Vorrichtung besteht ferner darin,
dass sie für den Bürstvorgang hin und her bewegt werden kann, d.h.
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dass die Bürstrichtung keine Rolle spielt, sondern die Vorrichtung
einfach mit der rechten oder der linken Hand über die zu reinigende Fläche bewegt
und die Kleberrolle hin und her gerollt werden kann. Dies wirkt sich insbesondere
dann sehr vorteilhaft aus, wenn der Benutzer die zu reinigende textile Fläche nicht
einsehen kann, beispielsweise bei der Reinigung des Rückens eines Kleidungsstückes,
das der Benutzer bereits angezogen hat.
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Es wurde gefunden, dass die Wirkung der Mikroborsten noch verstärkt
werden kann, wenn diese unter einem Winkel von etwa 300 bis 450 in Richtung zirAuflagefläche
der Kleberrolle geneigt sind. Solche Borsten dringen noch tiefer in die zu reinigende
textile Fläche ein. In diesem Fall tritt beim Bürstvorgang zwischen den beiden Bürstenstreifen>
deren Borsten gegeneinander geneigt sind, eine Wechselwirkung auf. Während der Hin-
und Herbewegung entlädt der vor der Kleberrolle befindliche Bürstenstreifen durch
die Neigung seiner Borsten die zuvor aufgenommenen Schmutz- und Staubteilchen auf
die textile Oberfläche, von der sie durch die anschliessend darüberrollende
Kleberfläche
der Kleberrolle entfernt werden. Gleichzeitig dringen die Borsten des hinter der
Kleberrolle angeordneten Bürstenstreifenstief in das Gewebe ein und fördern Schmutz-und
Staubteilchen an die Gewebeoberfläche. Wird die Bürstrichtung gewechselt, findet
dieser Vorgang in umgekehrter Reihenfolge statt.
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Durch die erfindungsgemässe Vorrichtung wird nicht nur die textile
Fläche gereinigt, sondern auch die Schmutz- und Staubteilchen aufnehmenden und abgebenden
Borsten der Bürstenstreifen werden während des Bürstvorganges immer wieder gereinigt,
wobei die abgegebenen Schmutz- und Staubteilchen von der Klebfläche der Kleberrolle
aufgenommen werden. Diese Kleberrolle besteht in an sich bekannter Weise aus einer
Papierbahn mit einer klebrigen Oberfläche, deren einzelne Lagen nach Erschöpfen
der Klebrigkeit entfernt werden können, um darunter liegende ungebrauchte Klebflächen
freizulegen. So hat der Benutzer stets eine im wesentlichen saubere Reinigungsvorrichtung
zur Hand, die nur wenig Aufwand zum Sauberhalten verlangt. Die Kleberrolle selbst
lässt sich nach Verbrauch sämtlicher Klebflächen leicht auswechseln.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung zum Reinigen
von textilen Flächen; Fig. 2 eine perspektivische Teilansicht von der dem Griff
abgekehrten Stirnseite der Vorrichtung gesehen; und Fig. 3 eine Stirnansicht, die
die Bürstenstreifen mit gegen die Aufnahmefläche der Kleberrolle geneigten Borsten
zeigt.
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Das wesentliche Merkmal der erfindungsgemässen Vorrichtung zum Entfernen
von Staub, Schmutz, Fasern und Fusseln von Textilien ist die Kombination mindestens
eines Bürstenelementes mit einer drehbar gelagerten Rolle, deren Aussenfläche
mit
einem Dauerkleber versehen ist. Die dargestellte Ausführungsform besteht aus einem
im wesentlichen rechteckigen Rahmen 1 mit einem Griff 2. In den Rahmen 1 ist eine
Kleberrolle 5 im wesentlichen parallel zu den die Längsseiten des Rahmens bildenden
Längsstegen 3, 3a um eine Achse 7 frei drehbar eingesetzt. Die Endabschnitte dieser
Achse 7 sind durch fluchtende Löcher 4' in Stirnplatten 4, 4a des Rahmens 1 gesteckt
und stehen über die Aussenseiten der Stirnplatten in Form von Zapfen vor, die nach
dem Durchstecken durch die Löcher einrasten und die Achse fest in Lage halten. Die
Zapfen können hierfür als Schnappelemente (nicht dargestellt) ausgebildet sein.
Die Stirnplatten 4 und 4a verbinden die einander gegenüberliegenden Enden der Längsstege
3-3a und vervollständigen den rechteckigen Rahmen 1. Die Stirnseiten der Kleberrolle
6 sind durch zweckmässig lösbare, Führungsscheiben 6, 6a bedeckt, die mit mittigen,
ebenfalls fluchtenden Löchern versehen sind, durch die die Achse 7 gesteckt ist.
Auf diese Weise wird die Kleberrolle 5 geführt und kann zwischen den Längsstegen
3, 3a des Rahmens 1 parallel zu diesen frei aber leicht reibend drehen.
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An einem Ende der Achse 7, das durch eine Stirnplatte 6a des Rahmens
1 gesteckt ist, ist der Griff 2 befestigt. Er kann einstückig mit der Achse ausgebildet
sein und gleichzeitig mit dieser am Rahmen verrastet werden.
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Die Unterseite eines jeden Längssteges 3 und 3a des Rahmens 1 ist
mit einem Bürstenstreifen 8, 8a, 9 bzw. 9a bestückt. Hierfür kann diese Unterseite
mit einer Schlitznut (nicht dargestellt) versehen sein, in die der Bürstenstreifen
eingeschoben und gehalten ist.
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Die Bürstenstreifen bestehen vorzugsweise aus sehr feinen Borsten,
deren Durchmesser beispielsweise nicht mehr als etwa 30 /u beträgt. Diese Borsten
können gerade eingesetzt sein, wie bei den Bürstenstreifen 8 und 8a (Fig. 2), oder
sie können
in einem Winkel von etwa 300 bis 45 in Richtung gegen
die Auflagefläche der Kleberrolle 5 geneigt sein, wie dies in Fig. 3 bei den Bürstenstreifen
9 und 9a gezeigt ist.
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Wesentlich ist in jedem Fall, dass die Bürstfläche der Bürstenstreifen
8, 8a bzw. 9, 9a mit der Ebene der Auflagefläche der Kleberrolle 5 bündig liegt,
so dass sowohl die Borsten der Bürstenstreifen als auch die Klebfläche der Kleberrolle
die Oberfläche des zu reinigenden textilen Gewebes oder Gewirkes berühren.
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Die Kleberrolle 5 kann ohne Schwierigkeit auswechselbar gestaltet
sein. Wenn sämtliche Lagen der die Klebfläche aufweisenden, um die Rolle gewickelten
Bahn verbraucht sind, wird der Griff 2 zusammen mit der Achse 7 in axialer Richtung
aus dem Rahmen 1 herausgezogen. Dabei wird die Kleberrolle 5 freigegeben und kann
nach unten oder nach oben aus dem Rahmen 1 genommen und die Führungsscheiben 6,
6a abgenommen werden. Das Einsetzen einer neuen Kleberrolle 5 erfolgt in umgekehrter
Richtung. Die Führungsscheiben 6, 6a werden auf die Stirnseiten der neuen Kleberrolle
aufgesetzt, die dann in den Rahmen 1 eingeführt wird. Mit dem Griff 2 wird die Achse
7 geführt und durch die Löcher in den Stirnplatten des Rahmens und in den Führungsscheiben
der Kleberrolle gesteckt und fest eingedrückt, bis die Schnappelementeeinrasten.