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Vorrichtung und Verfahren zum Finschalen von in Schnellbauweise aus
Beton herzustellenden Gebäudeteilen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
solide auf ein Verfahren zum Einschalen von in Schnellbauweise aus Beton herzustellenden
Gebäudeteilen und betrifft in weiterem Sinne ein für die industrielle Massenfertigung
anwendbares Verfahren zum Gießen von Gebäuden und Gebäudeteilen aus Beton unter
Verwendung von selbsttragenden, vorgefertigten Verschalungen, sowie eine Anordnung
von
derartigen selbsttragenden Verschalungen und Vorrichtungen für
die Montage derselben.
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In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung umfaßt ein Verfahren
der genannten Art die folgenden Schritte: Zunächst wird wenigstens ein innerer Verschalungsrahmen
von den Innenmaßen des zu errichtenden Gebäudes entsprechender Höhe und Breite aus
zwei Seitenteilen d gegebenenfalls aus wenigstens einem Zwischenstück zus ammengesetzt,
wobei die in Längsrichtung verlaufenden Stoßfugen bis auf wenigstens eine mittels
jeweils einer Dichtleiste ~abgedichtet werden. In die wenigstens elne Stoßfuge wird
eine Füllechiene abdichtend eingesetzt.
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Eine Anzahl von inneren Verschalungsrahmen wird in Form eines Tunnels
oder mehrerer zueinander paralleler Tunnel zwischen vorher betonierte Sockelteile
von einer der der Wände des zu errichtenden Gebäudes oder Stockwerks entsprechenden
Stärke gesetzt. Die Verschalungsrahmen werden mittels vorzugsweise mit Transportrollen
versehener zubstützen ausnivelliert, aufeinander ausgerichtet und unter Abdichtung
der Stoßfugen mittels besonderer Verbindung-sknebel miteinander verbunden. Anschließend
werden, soweit notwendig, Rahmen für Türen, Fenster oder sonstige Öffe nungen, Armierungseisen
für die Wände usw., elektrische Leitungen sowie t.sserleitungen usw. eingesetzt
bzw.
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verlegt. Gegenüber den Außenseiten der jeweils äußeren Tunnel des
Gebäudes oder Stockwerks werden äußere VerschalungsDlatten für die Außenwände angebracht.
Die Verschalungstunnel und Verschalungsplatten werden unter Verwendung von Abstandhaltern
miteinander verbunden, so daß da zwischen der für die Außen- und Zwischenwände vorgesehenen
Stärke entsprechende Zwischenräume bleiben. Diese werden an den Enden der Tunnel
abdichtend verschlossen.
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Dann wird eine Einfassung für die zu gießende Decke, gegebenenfalls
unter Einschluß von Simsen oder Traufen aufgesetzt, worauf, soweit erforderlich,
die Rahmen für
Deckenöffnungen, etwa für Treppen, Oberlichte, Schornsteine
usw. aufgesetzt, die Armierung für die Decke aufgebracht und elektrische Leitungen,
Wasserleitungen usw. verlegt werden. Ist anschließend ein weiteres Stockwerk vorgesehen,
werden nun noch Sockelteile für dieses eingesetzt, worauf dann die in vorstehend
beschriebener Weise eingeschalten und vorbereiteten Wände, Zwischenwände und Decken
des Stockwerks einstückig gegossen und dichtgerüttelt werden. Nach dem Abbinden
des Betons, welches durch Beheizung oder Isolierung beschleunigt werden kann, werden
zunächst die äußeren Verschalungsteile entfernt. Darauf werden die Hubstützen der
inneren Verschalungsrahmen um ein Stück eingezogen, so daß die Verschalungsrahmen
sich etwa senken und dabei von der gegossenen Decke lösen. Anschließend werden die
Fullschienen zwischen den eilen der Verschalungsrahmen hervorgezogen und die Seitenteile
derselben mittels Spannschlössern zusammengezogen, so daß sie sich von den senkrechten
Betonteilen, wie Außen- und Zwischenwänden lösen. Die in ihrer Höhe und Breite auf
diese Weise verkleinerten Verschalungsrahmen lassen sich nun auf den Hubstützen
gleitend oder auf den Rollen derselben laufend aus dem aus Beton gegossenen tunnelartigen
Gebilde hervorziehen und können dann für den Guß eines weiteren Stockwerks oder
eines anderen Gebäudeteils erneut aufgestellt werden.
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Bei der Errichtang von Gebäuden mit mehreren Stockwerken können beim
Gießen der Wände, Decken usw. eines Stockwerks die Sockelteile für die Wände usw.
des nächstoberen StockTferks unter Verwendung entsprechender Formen gleich mitgegossen
werden. Die Sockelteile dienen dann als Führungen zum Aufstellen der Innen- und
Außenverschalungen des nächsten Stockwerks.
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Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeiger: Fig. 1 eine Schrägansicht eines selbsttragenden inneren Verschalungsrahmens,
Fig. 2 eine Querschnittansicht des inneren Verschalungsrahmens, Fig. 3 eine schematisierte
Schrägansicht einer Verschalung im Gebrauch, Fig. 4 eine Teil-Schrägansicht einer
Füllschiene und ihrer Befestigung, Fig. 5 eine Schrägansicht einer mit einer Laufrolle
versehenen Hubstütze, Fig. 6 eine Schrägansicht einer Hubstütze mit einer Gleitkugel
anstelle einer Laufrolle, Fig. 7 eine schematisierte Darstellung der Anordnung von
Verbindungsknebeln zum Verbinden zweier Verschalungsrahmen, Fig. 8 eine Schrägansicht
eines Verbindungsknebels, Fig. 9 eine schematisierte Schrägansicht einer fertigen
Verschalung mit äußeren Verschalungsteilen für die Außenwände und Fig. 10 eine Schrägansicht
eines Stützbocks für eine äußere Verschalungsplatte.
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Ein in Fig. 1 und 2 gezeigter, tunnelförmiger innerer Verschalungsrahmen
hat ein Paar Seitenteile 1 und 2,
deren Profil einen überkopf stehenden
Buchstaben L darstellt. Der senkrechte Schenkel desselben ist aus einer Verschalungsplatte
für eine Wand gebildet und der obere, waagerechte durch eine Verschalungsplatte
für ein an die Wand anschließendes Deckenteil. Die beiden Platten oder Schenkel
sind im rechten Winkek zueinander starr miteinander verbunden, so daß sie sich unter
Einwirkung äußerer Kräfte, etwa beim Rütteln des Betons, nicht verziehen.
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Je nach dem Abstand der zu errichtenden Wände kann die Breite des
Verschalungsrahmens durch wenigstens eine zwischen die Seitenteile eingesetzte Zwischenplatte
3 vergrößert sein. Die Höhe des Verschalungsrahmens kann mittels an den senkrechten
Schenkeln der Seitenteile 1, 2 angebrachter Verlängerungsstege 4 vergrößert werden.
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An den Seitenteilen 1 und 2 angebrachte und mit Laufrollen versehene
Hubstützen 5 dienen dazu, den fertig montierten Verschalungsrahmenan seinen Aufstellungsort
zu fahren und ihn dort durch Hervorstrecken oder Einziehen der Stützen auszurichten
und zu nivellieren sowie dazu, ihn nach dem Guß des Betons zu senken und zu entfernen.
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Das Zwischenstück bzw. die Zwischenplatte 3 ist mittels Ausricht-
und Verbindungsbeschlägen 6 so an dem einen Seitenteil 1 befestigt, daß die Stoßfuge
sicher abgedichtet ist und eine durchgehende, ebene Oberfläche ohne Grate oder Rillen
entsteht. An der anderen Seite ist die Zwischenplatte 3 unter Einfügung einer entnehmbaren
Füllschiene mittels Verbindungsbeschlägen 7 am anderen Seitenteil 2 befestigt. Die
Oberseiten der Zwischenplatte 3, der Füllschiene und des Seitenteils 2 bilden ebenfalls
eine durchgehend glatte Oberfläche.
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Die Füllschiene läßt sich aus der in Fig. 4 gezeigten Stellung absenken,
so daß zwischen dem Seitenteil 2 und der Zwischenplatte 3 ein Zwischenraum entsteht,
welcher es ermöglicht, die beiden Seitenteile aufeinander zu
zu
bewegen und damit von den zuvor gegossenen Wänden zu lösen.
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Ein die beiden Seitenteile 1 und 2 miteinander verbindendes Spannschloß
8 dient dazu, den Abstand zwischen den beiden Seitenteilen bzw. zwischen dem einen
Seitenteil und der Zwischenplatte 3 zum Einsetzen der Füllschiene zu vergrößern,
sowie dazu, die Seitenteile nach dem Absenken der Pullschiene zusammenzuziehen und
damit von den Wänden zu lösen.
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Das Aufstellen der Verschalung geht folgendermaßen vor sich: Die den
Zwischenraum für die Füllschiene begrenzenden Teile, d.h. also die beiden Seitenteile
1, 2 oder die Zwischenplatte 3 und das eine Seitenteil 2 werden auf einen der Breite
der Füllschiene entsprechenden Abstand eingestellt, worauf die Fullschiene durch
Betätigung einer Kurbel 9 in Anlage an durch die beiden Teile gebildeten Sitzen
10 gebracht und dann mittels des Spannschlosses 8 zwischen den beiden Teilen festgespannt
wird. Damit ist der innere Verschalungsrahmen fertig für den Guß des Betons.
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Nach dem Abbinden des Betons wird das Spannschloß 8 etwas gelöst,
so daß die Füllschiene durch Betätigung der Kurbel 9 wieder gesenkt werden kann.
Anschließend können die Teile des Verschalungsrahmens mittels des Spannschlosses
8 zusammengezogen und dabei von den Wänden gelöst werden.
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Die Hubstützen 5 sind jeweils mittels eines Haltebeschlags 11 an den
Seitenteilen des tunnelartigen Verschalungsrahmens befestigt. Der Haltebeschlag
11 enthält eine Mutter für die Aufnahme einer Gewindespindel 12. Diese erstreckt
sich senkrecht abwärts und stützt sich über ein Drucklager 19 auf einer Gabel ab,
in
welcher eine Laufrolle 15 gelagert ist. Diese ist mittels eines Steckers 14 in einer
zu den senkrechten Seitenplatten parallelen Stellung arretierbar.
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In einer anderen, in Fig. 6 gezeigten Ausführung hat die Hubstütze
anstelle der Laufrolle 15 eine Gleitkugel und ist dadurch ohne Lenkeinschlag in
allen Richtungen verschieblich. -Zum Aufstellen des Verschalungsrahmens am Ort seiner
Verwendung werden die Laufrollen zunächst freigegeben und der Verschalungsrahmen
durch Einziehen der Hubstützen gesenkt. Darauf wird der Verschalungsrahmen auf den
Laufrollen 15 in seine endgültige Stellung gefahren und auf die vorgesehene Breite
eingestellt.
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Die Laufrollen 15 werden ausgerichtet und mittels des Steckers 14
arretiert, worauf der Rahmen dann durch Drehender Gewindespindel 12 in die gewünschte
Höhe gehoben und mit anderen Rahmen ausnivelliert wird.
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Nach dem Gießen und Abbinden des Betons werden die Hubstützen eingezogen,
so daß sich der Verschalungsrahmen senken und dabei von der gegossenen Decke lösen
kann. Nach dem waagerechten Zusammenziehen des Verschalungsrahmens werden die Laufrollen
15 durch Entfernen der Stecker 14 freigegeben, worauf die Innenverschalung dann
auf den Laufrollen fahrend aus dem aus Beton gegossenen Tunnel herausgezogen werden
kann.
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Fig. 7 zeigt eine Anordnung von Verbindungsknebeln zum Verbinden zweier
überkopf U-förmiger Verschalungsrahmen zu einem Teil einer tunnelartigen Innenverschalung.
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Die Verbindungsknebel enthalten jeweils einen Ausrichtklotz, welcher
mittels einer Gewindespindel gegen die aneinanderstoßenden Ränder der beiden Verschalungsrahmen
gepreßt wird, um diese so aufeinander auszurichten, daß eine fugenlos glatte Außenfläche
entsteht.
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Einzelheiten eines Verbindungsknebels sind in Fig. 8 dargestellt.
Nahe den einander zugewandten Randern haben die Verschalungsrahmen jeweils ein Profilteil
15, an welchem eine Kopfschraube 16 hervorsteht. Eine im wesentlichen ebene Zugplatte
hat ein längliches Fenster 17 für die Aufnahme der Kopfschraube 16 des einen Profilteils,
sowie eine hakenförmige Aussparung 18 zum Einhaken an der Kopfschraube 16 des anderen
Profilteils 15.
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Die beiden Profilteile 15 werden mittels einer in einer Mutter an
der Zugplatte geführten und sich an der einen Kopfschraube 16 abstützenden Gewindespindel
20 zusammengezogen. Ein zwischen die Profilteile 15 eingesetzter Ausrichtklotz 19
wird mittels einer Gewindespindel 21 fest gegen die Ränder 10 der Verschalungsrahmen
gepreßt, um diese genau aufeinander auszurichten.
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Auf diese Weise kann eine beliebige Anzahl von Verschalungsrahmen
mittels jeweils mehrerer Verbindungsknebel der beschriebenen Art zu einem starren
und dichten tunnelartigen Gebilde zusammengefügb werden.
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Als äußerer Abschluß der Verschalung für die Außenwände eines Gebäudes
oder Stockwerks finden äußere Verschalungsplatten Verwendung, welche eine für die
Aufnahme der beim Rütteln des Betons auftretenden Kräfte ausreichende Steifigkeit
aufweisen und sich mit Hubstützen 22 auf im Beton verankerten Stützböcken 23 abstützen.
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Die Hub stützen 22 können wie in den Ausführungen nach Fig. 5 oder
6 mit Laufrollen oder Gleitkugeln versehen sein und ermöglichen das Ausnivellieren
der Verschalungsplatten. Die Verbindung der Verschalungsplatten untereinander erfolgt
mittels der in Fig. 8 gezeigten Verbindungsknebel.
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Ein Stützbock 23 zum Abstützen der äußeren Verschalungsplatten oder
anderer Einrichtungen ist in Fig. 10 dargestellt. Er weist eine Stützfläche mit
mechanischen
Einrichtungen zum Ausrichten des Abstützpunkts einer
Hubstütze auf und ist mittels Schrauben an in dem Beton eingebetteten Muffen mit
einem Spiralfedergewinde befestigt. In Fig. 9 ist eine Anordnung solcher Stützböcke
an einem Gebäude dargestellt.
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Die durch die aus Beton gegossenen Sockelteile vorgegebene Stärke
der Wände wird mittels die senkrechten Teile der Verschalungen miteinander verbindender
Abstandhalter 24 fixiert, welche gleichzeitig eine Verformung der Verschalungsteile
verhindern (Fig. 9). Vor dem Abbau der Verschalung werden die Abstandhalter entfernt.
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Durch L- oder U-förmige Rahmenprofile wird die Füllgrenze an den Stirnseiten
der Verschalung bestimmt. Dabei können die Profile an den senkrechten Stirnrändern
der Verschalung oder an beliebiger Stelle derselben zwischen den inneren und äußeren
Verschalungsplatten angebracht werden. In gleicher Weise wird die äußere Begrenzung
der Decken, gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Simsen oder Aussparungen festgelegt.
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Sämtliche aus der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung hervorgehenden
Vorteile und Merkmale der Erfindung, einschließlich konstruktiver Einzelheiten,
räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch
in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.