DE2619084C3 - Verfahren zur Abscheidung von durch Verbrennung von Metallcarbonylen entstandenen feinteiligen Metalloxiden aus einem Gasstrom - Google Patents
Verfahren zur Abscheidung von durch Verbrennung von Metallcarbonylen entstandenen feinteiligen Metalloxiden aus einem GasstromInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abscheidung von durch Verbrennung von Metallcarbonylen
entstandenen feinteiligen Metalloxiden aus einem Gasstrom durch Filtration.
Feinteiliges, kornweiches und hochreines Eisenoxid
läßt sich durch Verbrennung von Eisencarbonyl mit Luft herstellen. Hierbei wird generell so verfahren,
daß in einem Reaktor fein verdüstes Eisencarbonyl mit einem Überschuß an Luft verbrannt wird. Die
über 550° C heißen Verbrennungsprodukte werden anschließend über einen Luftquench bzw. über Abkühlstrecken
zu den Abscheidevorrichtungen für das feinteilige Eisenoxid geführt. Bei diesem Verfahren
stellt die Neigung des Eisenoxids, sich an kalten Wandflächen der Kühlvorrichtungen festzusetzen, ein
besonderes Problem dar. Wird der heiße Strom der Verbrennungsprodukte durch Außenkühlung abgekühlt,
dann verhindern die an der Wand sich bildenden Oxidfilze weitgehend den notwendigen Wärmeübergang,
was infolge der dann ausbleibenden Kühlung der Oxidteilchen leicht zu Beschädigungen
der Filteranlage führt. Besonders unerwünscht ist, wenn es durch ständig dicker werdende Wandanbakkungen
zu Verstopfungen der Rohrleitungen kommt.
Die bisher bekannten Maßnahmen zur Verhinderung bzw. Beseitigung der Oxidanbackungen sind unbefriedigend.
Sie beschränken sich auf mechanisches Abklopfen oder pneumatische Abre'nigungen. Erstere
Reinigungsmethode ist arbeitsintensiv und aufwendig, letztere ist relativ ineffektiv und hat den
Nachteil, daß große Luftmengen zur Freihaltung der Rohrwandungen gebraucht werden, was eine oft nicht
mehr tragbare Vergrößerung des Filters zur Folge hat. Versuche, durch bloße Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit
der Verbrennungsprodukte Oxidanbackungen und Verstopfungen zu vermeiden, schlugen
fehl. So war es z. B. im Labor nicht möglich, ein gerades Rohr freizuhalten, selbst nachdem die Strömungsgeschwindigkeit
der Verbrennungsprodukte
auf mehr als 30 m/sec gesteigert wurde,
Ein weiteres Problem beim Verfahren der Carbonylverbrennung
ist die Abscheidung des Eisenoxid-Feststoffes, zumal das feinteilige Produkt (mittlere
Teilchengröße bis 50 A) stets zusammen mit einei sehr hohen Gasmenge anfällt. Diese Probleme treter
insbesondere bei der Herstellung von lasierenden Pigmenten auf, da hier die Verbrennung mit einem sehi
großen Gasüberschuß durchgeführt wird. So kommer
ίο gemäß der DE-OS 2344196 90 m3 Gas auf 1 k§
Eisenoxid. Bekannte Abscheidungsvorrichtungen wie Zyklone erwiesen sich bei der geringen Teilchengröße
des Feststoffes als nahezu unwirksam, und Filter müssen übermäßig groß ausgelegt werden, wenn sie das
hohe Gasvoluraen bewältigen wollen, in welchem dei
Feststoff aerosol-artig schwebt. Ein weiterer Nachteil
bei der Anwendung von Filtern als Abscheideiorrichtungen
besteht darin, daß die abgeschiedenen Teilchen stark verfilzen und der Druck am Filter in kurzei
Zeit stark ansteigt.
In der DE-AS 1068221 ist ein Luft- und Gas-Trockner
und -Reiniger beschrieben, der vorzugsweise zur Behandlung von Preßluft und Preßgasen aller
Art geeignet ist. Bei dieser Vorrichtung wird das
in dem Gas enthaltene abzuscheidende schwerere Medium durch Einwirkung von Zentrifugalkräfter
von dem leichteren Gas abgetrennt. Das Gas passier! dann anschließend ein in der gleichen Vorrichtung angeordnetes
Filter. Dieses Filter wird wegen der guter
Reinigungswirkung der ersten Stufe von dem schwereren Medium praktisch nicht beaufschlagt. Diese
Vorrichtung, die auf der Tatsache basiert, ein Gas vor einem schwereren Medium durch Fliehkräfte zu trennen,
ist für die Behandlung von Metullcarbonyl-Ver-
brennungsgasen wegen der außerordentlichen Feinteiligkeit
der in ihnen enthaltenen Metalloxide nicht geeignet.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Abscheidung von durch
Verbrennung von Metallcarbonylen entstandener feinteiligen Metalloxiden aus einem Gasstrom durch
Filtration bereitzustellen, bei dem die oben aufgezeigten Nachteile nicht auftreten.
Es wurde gefunden, daß man diese Aufgabe da-
durch lösen kann, daß man dem metalloxidhaltiger Gasstrom in einer rohrförmigen Wegstrecke eine permanente
Richtungsänderung erteilt, mit der Maßgabe, daß die durch die Richtungsänderung bewirkte Zentrifugalbeschleunigung
mindestens d?s 1000- bis
-,n lOOOOfache der Erdbeschleunigung beträgt.
Das Verfahren läßt sich so durchführen, daß man zwischen dem Reaktor, in dem die Verbrennung erfolgt,
und dem Filter ein Rohrstück einfügt, das z. B, wendelförmig oder in ähnlicher Weise gebogen ist,
-,-> Das Rohr kann einen beliebig geformten Querschnitt
haben. Es kann kreisförmig, elliptisch oder auch rechteckig sein. Die Krümmung des Rohres ist in Abhängigkeit
der Geschwindigkeit des Gastroms, die üblicherweise von 10 bis 300 m/sec beträgt, so zu
w) wählen, daß die Zentrifugalbeschleunigung das 1000-bis
lOOOOfache der Erdbeschleunigung beträgt. inFalle einer Rohrwendet ergibt sich unter Zugrundelegung
der genannten Geschwindigkeit der Radius zwangsläufig.
hi Um eine befriedigende Wirkung zu erzielen, genüg!
es, die Länge des Rohres zu wählen, daß sich bei der genannten Geschwindigkeiten Verweilzeiten von 0,1
bis 2 see ergeben, innerhalb dieses Bereiches kontier
die Verweilzeiten um so kleiner sein, je größer die
Strömungsgeschwindigkeiten und die eingestellte Zentrifugalbeschleunigung ist
Durch die erfindungsgemäße Arbeitsweise werden die Metalloxidteilchen agglomeriert, so daß an den
nachgeschalteten Filtern auch nach längerem Betrieb keine wesentliche Druckerhöhung feststellbar ist. Die
erfindungsgemäße Arbeitsweise bietet den weiteren Vorteil, daß der Gasstrom auf seinem Wege zum Filter
indirekt durch Kühlung der Rohrwandungen gekühlt werden kann, ohne daß Ablagerungen auftreten. Auf
diese Weise kann die direkte Kühlung durch Zudosierung kalter Gase vermieden oder verringert werden,
was sich wegen der geringeren Gasmengen vorteilhaft auf die anschließende Filtration auswirkt, z. B. kann is
die Temperatur des Gases von üblicherweise 500 bis 900° C auf 10 bis 150° C durch indirekte Kühlung
ohne Nachteile erniedrigt werden.
A) In einem beheizten Reaktor werden 10 kg/h Eisenpentacarbonyl eingedöst und mit einem
Überschuß an Luft (90 Ncbm/h) verbrannt. Der 600° C heiße Strom der Verbrennungsprodukte
wird mit 200 Ncbm Luft auf Temperaturen unter 200° C gekühlt und in einen Filtevbehälter geleitet,
wo das feinteilige Eisenoxid an Schlauchfiltern mit pneumatischer Abreinigung abgeschieden
wird.
Die Filterfläche beträgt 24 m2. Die mittlere Korngröße des *iisenoxidpulvers beträgt 70 A.
Das Filtermaterial besteht aus einem Polyamid-Nadelfilz, der 2,5 mm dick ist und eine Dichte
von 0,20 g/cm3 aufweist. Seir<e Luftdurchlässigkeit
beträgt 200 1/min/dm2 bei 20 mm WS nach «
DIN 53887. Mit zunehmender Versuchsdauer steigt der Filterdruck immer mehr an und stabilisiert
sich nach ca. 2 Stunden bei dem sehr hohen Wert von 600 mm Wassersäule.
B) Obiger Versuch wird unter sonst identischen Bedingungen, aber unter Erniedrigung der
Quenchluft auf 40 Ncbm und mit einer zwischen Reaktor und Filter eingebauten Rohrwendel
durchgeführt. Die Rohrwendel besteht aus einem Doppelrohr, das zu einer Wendel mit 11
Windungen und einem Windungsdurchmesser von 550 mm geformt ist, Der lichte Durchmesser
des Innenrohres beträgt 42 mm. Im Innenrohr strömt das Gas mit einer Geschwindigkeit von
ca, 50 m/sec, im Ringraum zwischen Außen- und Innenrohr Wasser mit einer Eintrittstemperatur
von 8° C im Gegenstrom zum Gas, Hieraus ergibt sich eine Zentrifugalbeschleunigung von
10000 m/sec2 entsprechend dem lOOOfachen der
Erdbeschleunigung. Die Verweilzeit des Gases in der Rohrwendel beträgt rund 0,4 see.
Selbst nach 5 Tagen haben sich im Innenrohr keine Ablagerungen gebildet. Die Agglomerationswirkung in der Wendel ist dabei so gut, daß das Filter mühelos das Eisenoxid abscheidet. Der Filterdruck liegt stets unter 10 mm Wassersäule.
Selbst nach 5 Tagen haben sich im Innenrohr keine Ablagerungen gebildet. Die Agglomerationswirkung in der Wendel ist dabei so gut, daß das Filter mühelos das Eisenoxid abscheidet. Der Filterdruck liegt stets unter 10 mm Wassersäule.
A) In einem beheizten Glasreaktor werden 180 ml/h Eisenpentacarbonyl mit 150 l/h Luft
verbrannt. Am Ende des Reaktors werden weitere 150 l/h Quenchluft mit den heißen Verbrennungsgasen
vermischt. Anschließend wird der 300° C heiße Gasstrom durch eine wassergekühlte
Glaswendel einem Zyklon zugeführt. Das Kühlwasser hai eine Temperatur von 80C.
Das zur Wendel geformte 3 m lange Glasrohr hat 30 Windungen mit einem Windungsdurchmesser
von 20 mm. Der lichte Durchmesser des Glasrohres ist so gewählt, daß die Verbrennungsprodukte
eine Geschwindigkeit von 10 m/sec umgerechnet auf Normalbedingungen
haben. Hieraus ergibt sich eine Zentrifugalbeschleunigung von 2500OmZSeC2, entsprechend
dem 2500fachen der Erdbeschleunigung. Die Verweilzeit des Gases in der Rohrwendel beträgt
0,2 see.
Die Wendel bleibt während einer Versuchsdauer
von mehreren Tagen völlig frei von Ablagerungen. Die Temperatur des Produktstroms ist am
Ende der Wendel auf unter 500C abgefallen und
das Fe2O3-PuIver ist so weitgehend agglomeriert,
daß es mit über 90%iger Ausbeute in eine Zyklon aus Glas abgeschieden werden kann.
Claims (4)
- Patentansprüche:I1 Verfahren zur Abscheidung von durch Verbrennung von Metallcarbonylen entstandenen feinteiligen Metalloxiden aus einem Gasstrom durch Filtration, dadurch gekennzeichnet, daß man dem metallojddhaltigen Gasstrom in einer rohrförmigen Wegstrecke eine permanente Richtungsänderung erteilt, mit der Maßgabe, daß die durch die Richtungsänderung bewirkte Zentrifugalbeschleunigung mindestens das 1000- bis lOOOOfache der Erdbeschleunigung beträgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des Gasstroms in der rohrförmigen Wegstrecke von 10 m/sec bis 300 m/sec beträgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit des Gasstroms in der rohrförmigen Wegstrecke 0,1 bis 2 see beträgt.
- 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrom gekühlt wird.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE2619084A DE2619084C3 (de) | 1976-05-03 | 1976-05-03 | Verfahren zur Abscheidung von durch Verbrennung von Metallcarbonylen entstandenen feinteiligen Metalloxiden aus einem Gasstrom |
US05/785,362 US4139351A (en) | 1976-05-03 | 1977-04-07 | Separation of finely divided metal oxides, produced by combustion of metal carbonyls, from a stream of gas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2619084A DE2619084C3 (de) | 1976-05-03 | 1976-05-03 | Verfahren zur Abscheidung von durch Verbrennung von Metallcarbonylen entstandenen feinteiligen Metalloxiden aus einem Gasstrom |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2619084A1 DE2619084A1 (de) | 1977-12-01 |
DE2619084B2 DE2619084B2 (de) | 1979-11-08 |
DE2619084C3 true DE2619084C3 (de) | 1980-08-07 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2619084A Expired DE2619084C3 (de) | 1976-05-03 | 1976-05-03 | Verfahren zur Abscheidung von durch Verbrennung von Metallcarbonylen entstandenen feinteiligen Metalloxiden aus einem Gasstrom |
Country Status (2)
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GB8520273D0 (en) * | 1985-08-13 | 1985-09-18 | Smidth & Co As F L | Extracting sample from gas flow |
CH682107A5 (de) * | 1990-01-25 | 1993-07-15 | Asea Brown Boveri | |
FR2936301B1 (fr) * | 2008-09-23 | 2010-09-10 | Inst Francais Du Petrole | Procede et dispositif optimises de combustion par boucle chimique sur des charges hydrocarbonees liquides |
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NO74228C (de) * | 1942-09-08 | |||
US2721626A (en) * | 1951-12-15 | 1955-10-25 | Du Pont | Cooling and separating by condensation of hot gaseous suspensions |
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1976
- 1976-05-03 DE DE2619084A patent/DE2619084C3/de not_active Expired
-
1977
- 1977-04-07 US US05/785,362 patent/US4139351A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
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US4139351A (en) | 1979-02-13 |
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